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Dresdner neueste Nachrichten : 06.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194202062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-02
- Tag1942-02-06
- Monat1942-02
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.02.1942
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Dresdner Neueste Nachrichten Setftckn Zufktbm«tn« Haus etnscht.rr»«eet»da nienag.».-ALl. »» «Hk 5 »e Ilnielzenprels»! «wndpret«: ble lsp«Nl,e»»».g»N« lm Aii>«l,«n»«ll lI Rpf. pefftezu, ».- RVt tNnschlletl N.» 8»l Post,wahren) Peizu « Nvt »«stostgeld. HHH-U IM«»» HIGH»H »GH »B--^^E^NlNN^N^ StNIengesuch» und pOvo«, Z-mMmanjei-en N A»s- die 74mm drill« mm-Zeil, ln> HaldmonaN.1.-NM.Nrwidandsnrdun« 2n!and7rRpf„«u^and,.-INN-wScheaN. ^/PGGG VP TV' GHGGV V GGsGG Gv ' vGGGGGGH rertlell 7,10 NM. H-»loS ao< ««Massel I «d«, MeneenftagN k. SnNgedühe ai»,»l»»»i«> «luKtrdol» Sros-Vreeden« li Not. lo Sroß-Vresd« tt Net. für zifirrainel,« zoll», auslchl. p»r»» g» gelt ist vnzel,en»r«>»lM' Ni 10 ,üll>-. Verla- >»- Schrtftletlva-: Vresbev «, SerdlnaadfiraNe n«postanschrist: Dresden «1, Postfach * -enE vtt-verle-r Sammelnommer 24601, Fernvettehr 27S81«relegramme: Neueste Dresden« Postscheck: Dresden 2660 Rlchtverlangt« Einsendungen an bl« Schrlftlellvng ohne Rückporto werb«» w«d«r tUküSgesandt noch ausbewahrt. - Zrv Aast« hbherer Gewalt ,d« Lrtrlrbsstörung haben unsre Lejleher keinen Anspruch aus Rachlleserung ober Gestattung de« entsprechenden Entgelts Ar. 31 Freitag, 6. Februar 1942 SO.Zahrgang Japanischer Sieg in -er Lava-See Musterungslager zur Behebung -es Lehrernachwuchsmangels — Umgruppierung im Churchill-Kabinett befrie-igt -ie Lon-oner presse nicht Gros derniederländisch-indischenFlotte vernichtet Auch ein USA.'Kreuzer zerstört — Aeuer Erfolg der japanischen Flieger X Tokio, 6. Februar La» kaiserlich« Hanptanartier meldet am Freitag tu» 16 Uhr: »Flugzeuge der Marine entdeckten am 4. Februar 60 Seemeilen südlich der »Insel Kangan in der Javas«« «ine seindlich« Flott« und versenkte« «inen niederländischen Kreuzer vom T,p „Java". Sin weite rer niederländischer Kreuzer von 643V Tonnen wnrde beschLdigt. Ferner wurden «in niederländischer Kreuzer oom »Java"»Typ sowie ein USA-Kreuzer vom Top pMarvlehead" zerstört. Bersenkt »urde schließlich ein Schiss von SOSO Tonnen. In dieser Schlacht wnrde die «iederländisch-Indilch« Flotte säst vollständig vernichtet. Ein sapanischrs Flugzeug «in« verloren." Die Kreuzer der „Java"-Klasse sind 6670 Tonnen »rost. Sie haben eine Bestückung von zehn 15-Zentimeter- Geschützen, sechs 4-Zenttmeter-Flak. An Bord befinden sich zwei Flugzeuge. Tie Kreuzer der „Marblehead". Klasse sind 7050 Tonnen grob. »Ihre Bestückung besteht aus zehn 18,2-Zenttmetrr-Geschiitzen, vier 7,6-Zcnti- meter-Flak, zwei 4,7-Zenttmrter-Flak und sechs Tor» vedorohren. Sie haben gleichfalls zwei Flugzeuge an Bord sowie Einrichtungen zum Miuenlegen. Die japanische Admiralität gibt bekannt, daß fünf feindliche Transportschiffe, die sich Singapur zu nähern versuchten, von japanischen Bombern angcgrissen wur den. Aus den Schissen, die Uber eine Äesamttonnage von 60000 URT. vexsiigten, sei eine Anzahl von Tref fern erzielt worden. Am DonnerStagnachmtttaa griffen japanische Flieger bet Tonjong Baley aus Sumatra einen feindlichen Geleitzug an. Ein Schiss von 10000 Bruttoregtslertonnen wurde versenkt, «in 6000-Tonner in Brand gesetzt. Drei weitere Schisse von je 8000 BRT. wurden schwer beschädigt. Bgchüem di« /»«schätz «na«'der Jnselsestung Singapur durch dir fapanische «rtillerie «Inen Tag und zwei Nächte ununterbrochen anhält, machen sich, wie ein Frontbericht des japanischen Nachrichtenbüros Domet meldet, bereits Anzeichen eines nachlastenden britischen Widerstandes bemerkbar. Die japanische Artillerie hat sich jetzt eingeschossen. Am stärksten konzentriert sich das japanische Feuer zur Zeit äuf einen Bezirk Singapurs, der südwestlich von Johur- Bahru liegt. Bon dort sind unanshiirltch schwere Deto nationen der Einschläge zu hören. Oeltanks und Gummiplantagen stehen in Flammen. Die englische Artillerie beschiel,t die Stabt Jvhur-Bahru sowie deren nähere Umgebung. Frontberichte aus Burma melden, dak die briti schen Truppen verzweifelte Versuche machen, den iava- nischen Vormarsch gegen Rangun auszuhaltcn und die j Ueberschreitung des SalweenflusteS zu verhindern. Den Japanern ist eS jedoch gelungen, aus dem westlichen User de» mittleren Salwecn zwei Brückenköpfe zu bilden, von denen aus Stoßtrupps bereits dir rückwär tigen britischen Stellungen erreicht haben. Singapur ohne Lustschuhräume Telegramm unseres Korrespondenten Stockholm, 6. Februar Wie leichtsertig die Verteidigung Singapur» vor bereitet worden war, und wie wenig man mit der Mög lichkeit ernster Angriffe gerechnet hatte, geht aus einer gestrigen Rundfunkansprache eines der DistriktSchesö der dortigen Lustschutzorganisatton hervor. Er erklärte nämlich, dah Singapur ohne Lustschuhräume sei. Tie Bevölkerung finde nur Zuflucht in einigen offenen Gruben. Der Redner forderte dann die lokalen Be hörden auf, Grubeningenieure au» den Ztnngebieten Malakkas zur Sprengung von Tunnels in dir Hügel rinaS um die Stadt Heraufziehen, um so Schutzräumc zu schaffen. In einem Bericht de» „TimcS"-Korrrspond«nt«n aus Singapur heiht e» u. a.: „ES märe töricht, zu glauben, dah der Krieg kein« Panikstimmung unter der asiatischen Bevölkerung hervorgerufen l>at. Di« Evakuierung einer groben Anzahl europäischer. Frauen u>rd Kinder hat gleichfalls al» ein störende« Moment gewirkt, obwohl auch di« Evakuierung asta- tischer Frauen und Kinder erleichtert wurde. Ebenso haben gewisse zivile Organisationen, wie zum Beispiel di« malaiische Rundsunkgesellschast, ein Teil ihre» Per sonal» evakuiert." . . - , - Briten'tt'Boot „Triumph" verloren X Berlin, 6. Februar Die britische Admiralität gab am 5. Februar be kannt, das, das Unterseeboot „Triumph" übersällig und al» verloren betrachtet werben muß. Die „Triumph" ist ein große» Unterseeboot mit einer Wasserver drängung von 1000 Tonnen über und 1873 Tonnen unter Wasser. Die Besatzung des Boote» beträgt SO Mann, die Geschwindigkeit über Master 18,2 See meilen, unter Waster S Seemeilen. Das Boot gehört zur „Patrol"-Klasse, von der bereit» außer der „Triumph" füni, andere Boote al» gesunken gemeldet sind. SS sind die» die Boote „Tarpon", „Tetrarch", „Triton", ,Driad" und „Thistle". soviel Tapferkeit au» Bengasi zurückgezogen" habe. Diese siebente indische Brigade wurde zerschlagen. Die Verluste des Gegners an Menschen und Material sind erheblich. Allein im Jannar hat Rommel 3800 Gesängen« gemacht, 870 Panzer und 102 Geschütze erbeutet oder vernichtet. Die großen Borbereitunaen, die der britischen Osfenstve vorangegangen waren, sind au» diesen Zahlen erneut deutlich zu erkennen. In der zweiten Novemberhälste des vorigen Jahre» hatten die deutschen und italienischen Truppen bereit» 800 Panzer im Raum« von El Rezegh vernichtet. Die Produktion zweier Weltreiche in zwölf Monaten war hier konzen triert und gegen Rommel eingesetzt worden, der den Schlägen auSwtch, während er breite Lücken in das vom Gegner angehäuft« Material schlug. Dabei kommt der Luftmasse ein große» Verdienst zu. Sie greift auch setzt wirksam in die Kämpfe ein. Aus dem Meere, im Seegebiet vor Sollum, griff die deutsche Unterseeboot- mässe gleichzeitig mit guter Wirkung einen britischen Geleitzug an. „ Kein Wunder, daß die Nachrichten über Rommels Erfolge in England zu einer Ernüchterung geführt haben, wie man sie kaum je erlebt hat. Aus Nord afrika hatte man alle Hossnungen gesetzt. Das Unter nehmen gegen Rommel war in seiner phasischen Aus wirkung wie aufpulvernde» Gist. Man war in einen Rausch geraten und sah nicht mehr, wa» sonst noch in der Welt vorgtng. Jetzt aber weiß man, baß all« Hossnungen zunichte geworden sind. Man spricht in aller Oesfentlichkett von dem Angriss gegen Rommel als „dem unsinnigen Feldzug in der Eyrenaika". Man erhebt die schwersten Vor- würfe gegen die Verantwortlichen. Man wirst ihnen vor, sie hätten um einer Fata Morgana in Nordasrtka willen das vernachlässigt, was nötiger gewesen sei: die Sicherung der Verteidigung der englischen Stellung«» im Stillen Ozean. Und mitverantwortlich für diese Unterlassung seien, da» sag» man osfen, wenn auch in der Form noch gemäßigt, Roosevelt und Knox. Da» Vertrauen zu diesen beiden Halbgöttern hat seinen schwersten Stob erhalten durch den Appell, den Knox an dir Adresse Tschunktng» gerichtet hat und aus dem man sestzustellrn vermochte, daß all di« Prahlereien Washington» nichts als hvchstaplerische Lügen enthielten. USA. slrht die Tschungking- Ehtnclen um Beistand an — diese Erkenntnis kann man in London nur schwer überwinden. Ohne dir trügerischen Versicherungen der Nordamerikaner aber, da» weiß man, hätte man dir versrhltrn Operationen in Nordasrtka gar nicht gestartet. Dazu kommt noch ne»«« den Gorgen nm -kordasrtka und um bi« Be sitzungen im großastattschen Raum die Angst um Indien. Oer„unfimiige Feldzug" gegen Rommel London am Grab« aller Aordafrika-Hoffmmgen Bericht unserer Berlin«! Schriftleitung vr. Berlin, 6. Februar In Nordasrtka wird der Feind, wie der Wehr- Machtsbericht meldete, Uber Terna hinaus verfolgt. Seit dem 21. Januar, also in knapp 14 Tagen, mußten die Briten säst ooo Kilometer der Via Balbia wieder aus geben und sich vor dem Angrisfsgeist der verbündeten Asrtkakämpser weiter nach Osten zurückziehen. Von Terna, einer kleinen Hafenstadt mit modernen Häusern und Anlagen, sükrt die Küstenstraßc in kühnen Serpen tinen aus das felsige Hochplateau. Deutsche Kampsslug- zrnge, deren Einsätze sich bis an die westägyplische Grenze erstrecken, bekämpften im Raum zwischen Terna und Tobruk britische Kolonnen, die sich unter dem deutsch-italienischen Truck nach Osten bewegten. Biele Fahrzeug« wurden vernichtet. Dieser neue Erfolg Rommels und seiner Soldaten steigert noch die Bewun derung, die seinem strategischen und taktischen Können überall gezollt wird. Denn der Gegenstoß wird unter ungünstigsten WitterungSverhältntsten durchgesiihrt. Selbst alte Araber, so meldet „Popolo di Roma" aus Nordasrtka, könnten sich nicht entsinnen, jemals soviel Regen in Libuen erlebt zu haben wie in diesem Winter. Die Wüste sei teilweise zum Schlamm geworden. Nach englischen Berichten herrschen an anderen Stellen wütende Sandstürme. Die atmosphärischen Bc- dingungen aber sind siir die Gegner die gleichen, und eS gelingt den Engländern daher nicht, ihre Mißerfolge mit äußeren Umständen zu entschuldigen. Tatsache ist, daß sie der Schwungkraft der Operationen RonnnelS nicht stand halten können, des „Panzcrhclden", wie ihn die „Daily Mail" nannte, oder des „G e sp e n st e r g e n e ra l S", wie ihn amerikanische Zeitungen gelaust haben, weil er immer bann austauchte, wenn man ihn geschlagen glaubte, und immer dort, wo man eS am wenigsten ver mutete. „Die Trupp« hat solch« Rückzüge nicht gern", erklärt Reuter mit einem tiefen Seufzer, „bet einem Rückzug wie dem, den dir britischen Streitkrälte setzt durchlübren. hängt alse» von der Organisation ab." Hinter diesen Worten «rkennt man bas stillschweigend« Eingeständnis der Ueberstürzung, mit der die riickläujigen Be- wegungrn der Briten durchgesiihrt werden, kurz, e» handelt sich, wie auch der OKW.-BeriLt seststellte, um ein« Verfolgung. Wie anders klangen die deutschen Meldungen, als Rommel sich planmäßig vom Feinde löste, lein« Streitkrästr in den Raum um Agedabia zu- rllcksiihrte, um wenig später in di« Bereitstellungen des Feindes vorzuftohen. Rommel hat den Briten arzeigt, wie man in der Wüste Krieg führt. Auchinleck dagegen hat nicht» vrssere» zu tun gewußt, al» der 7. indischen Brigade, die den Rückzug der britischen Streitkräfte decken sollt«, «in Lob au»zulvrech«n, weil sie sich «mit. Aoic/»mar«cda/t Lorin« bei «einen /'iiesern in /ko/i'en P».-«usn. «rlegsberlibter Martwaedl irseüdUdi Wie stark ist Roosevetts.Armee? Die harten Schläge, die der Wehrmacht der Ver einigten Staaten schon in den ersten Kriegdwochcn von unserem japanischen Verbündeten zugesügt wurden und die sie ohne eigene Erfolge in krassem Widerspruch zu den Prahlereien ihres Oberbefehlshabers und Präsi denten etnstecken mußte, berechtigen nicht nur zur Frage nach dem Verbleib der vielgerühmten, angeblich unbesiegbaren amerikanischen Kriegsmarine und Lust- wasse, sondern auch nach dem des Heeres der USA. Sind doch auch die nordamerikanischen Stützpunkte aus Hawai und aus den Philippinen bereits in den Frie- den»zeiten von USA.-Vandstreitkräftcn besetzt gewesen, wenn es sich dabei auch nur um schwächere, zumeist ans Eingeborenen gebildete Truppenteile gehandelt hat. Die Zähigkeit und glänzende Stoßkraft der Japaner haben den Widerstand dieser VerteidigungSkommandos in kürzester Frist gebrochen und von den seindlichen Stellungen und teilweise befestigten Städten endgültig Besitz ergrissen. Von um so größerem Interesse dürste die Frage sein, was die Vereinigten Staaten im gegen wärtigen Kriege zu Lande für Angriss und Verteidi gung an Truppen überhaupt in die Waagschale zu werfen haben. Eine genaue ziffernmäßige Beurteilung ist natürlich ausgeschlossen, zumal aus den rund >40 Mil lionen Einwohnern der Bundesstaaten bet der mit Kriegsausbruch eingesührten allgemeinen Dienstpflicht, theoretisch gesehen, Millionenarmeen zu bilden wären. Der bekanntermaßen keineswegs kriegerische Charakter des bunten Völkergemischs in den Vereinigten Staaten legt solchen Erwartungen allerdings von vornherein äußerste Beschränkungen aus. Das Heer der Vereinigte» Staaten ist in Friedens zetten, unter allgemeinen militärischen Gesichtspunkten betrachtet, eine wenig bedeutende Einrichtung gewesen. ES bestand au» einer regulären Armee, ferner der so genannten Nationalgarde und den Reserven des Bun- deshcerr». Die Angehörigen dieser WehrmachlStcilc wurden geworben oder aus freiwillige Meldung ein gestellt. Die reguläre Armee umfaßte ausschließlich aus viele Jahre verpflichtete Berufssoldaten. Ihr sielen die Aufgaben des Grenz- und Küstenschutzes so wie die Stellung von Besatzungstrnppen für die über seeischen Besitzungen der USA. zu. Weiterhin bildete sie den Rahmen für die erste Welle des Feldheeres im MobtlmachungSsalle, für das sie vor allem die Offi ziere zu stellen hatte. Schließlich war sie Versuchs- und Lehrtruppe für die Nationalgardc und ihre Reserven. Unter Nationalgarde begriff mau die Miliz der Bun desstaaten, die nur in besonderen Fällen von den Gou verneuren dieser Staaten ansgeboten werden konnten. Zur Dienstleistung in der Miliz war nach dem LandcS- vcrtetbiaungSgesetz der USA. jeder wehrfähige Mann zwischen dem 18. und 45. Lebensjahr verpflichtet. Die Reserven des Bundesheeres bestanden in Friedens zeilen fast ausschließlich ans Reserveoffizieren, die einen Führer- und Spezialtstrnstamm für den Fall der Aufstellung eines Feldheeres bildeten. Die Gesamt stärke des nordamerikanischen Heeres überschritt aus dem Papier die Zahl von 600 000 Offizieren und Mann schaften nur wenig. In Wirklichkeit waren von den neun Infanterie- und Kavallerirdtvistoncn, die in neun Wehrkreisen des Heimatgrbietes garntsonierten, nur drei Infanterie- und eine Kavallrriedivtsion voll vorhanden, während von den anderen Divisionen nur einzelne Truppenteile rristiertrn, die übrigen aber lediglich ltstenmäßig geführt wurden. Darüber hinaus waren die Kontingent« in den überseeischen Besitzungen, auf Hawai, den Philippinen, zeitweise in China, aus Alaska und Portortko tatsächlich etngezogen und im Dienst. Für den Kriegsfall wurde mit der Ausstellung «ine» großen Heeres gerechnet, dessen Stamm di«, wie erwähnt, tn regulär« Arme«, Nationalgarde und Re serven g«gli«derten Lanbstreitkräst« bildensollten. Die Stärk« dteses Heere» war mit etwa 1H Mill. Mann- schäften und Offizieren berechnet, bi« sich aus 84 Infan terie- und 16 Kavallertebivistonen. zusammengZaßt in 4 Feldarmeen zu IS kvrp», verteilt«». Das Armeekorps wirb in den Vereinigten Staaten als operative Einheit betrachtet. ES ninsaßt drei Jnsanteriedtvistonen, deren jede aus zwei Jnsm.lcric- brigaden zu i« zwei Regimentern und einer Fcld- artillcricbrigade zu ebensait» je zwei Regimentern, ferner einem Pionirrrcgimcnt, einer leichten Kampi- wagcnkompanie und einer Nachrichleukvinpanie mit entsprechenden Stäben und Nachschnbtruppen besteht. Tie Stärke einer solchen Division wurde kür den Kriegsfall mit etwa 22 000 Offizieren, liutrrossiziereu und Mannschaften, die einer Kavaltericdiviüon mit rund 10 000 Offizieren, Untcrossiztcreu und Mann schaften angenommen. Wenn der KriegSminisicr der Vereinigten Staaten, Stimsou, ncuer-inga mit einer Vergrößerung der Armee ans 3,6 Millionen Mann rechnet und das Washingtoner Prodnktionsbüro sogar von fünf Millionen Mann spricht, so eilen diele Zahlen den vorhandenen und zu erwartenden Möglichkeiten bei weitem voran». Tie militärische Ausbildung der Landstreitkrüstr vollzieht sich bei der regulären Armee im Truppen dienst selbst und ans den HeereSschnlru. Für die Aus- bildnng der Nationalgardc, die während der warmen Jahreszeit in den Sommerlagern, im Winter in den Zeughäusern der Formationen durchgesiihrt wird, stehen Lssiziere der regulären Armee und solche der Nationalgarde zur Verfügung. Tie Rescrvcostizicrc waren zu jährlich vicrzehntägigcn llebnugcn ver pflichtet uud wnrbrn in der iibrigen Zeit in Kurien au den Trupprnschulcn und durch Fernunterricht weiter gebildet. Ucber Wert und Qualität dieser Ausbildung vermögen gültige Urteile nicht abgegeben zu werden. Daß sie mit wachsenden Hemmungen zu lämpseu hat, geht schon daraus hervor, daß der allgemeine Bil- dnngöstand in den Vereinigten Staaten besonder» in den letzten Jahren immer mehr zu wünschen übrig ließ nnd daß allein während zweier Monate deo Vorjahre» bei den Rekrutcuauoliebungen 02 000 Mann al» Analphabeten nnd damit als untauglich zuriickgcwicsen werden mußten. Nicht unerhebliche Schwierigkeiten ergeben sich für den Ausbau nnd Einsatz der nordamerikanischen Armee auch durch die Kompliziertheit ihrer Leitung und Verwaltung. Ter Präsident ist nominell zwar Oberbefehlshaber des Heeres und der Marine sowie der Miliz der Bundesstaaten, sobald sic ausgcruscn und eingesetzt wird. Indessen ist er nicht unabhängig vom Kongreß, drr die Richtlinien für die Ausbildung und Verwaltung der Land- und Seestreitkräste auf stellt und der für die Organisation nnd Bewaffnung, ja auch für die Disziplinierung der Miliz Sorge zu tragen hat. Dem Präsidenten untersteht als wichtigste Nachgeordnete militärische Behörde das Kriegömini- stexium, da» der Staatssekretär des Kriege», zugleich Vertreter des Präsidenten tn seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber, leitet. Ihn unterstützen zwei UntcrstaatSsetrelärc sür die wirtschaftliche Mobil machung und Hcereslustfahrt und außerdem beratend das sogenannte War counctl, dem außer den Unter staatssekretären auch der Chef des GencralstabeS, der zugleich Chef der Heeresleitung ist, angchören. Als weitere Instanzen des KriegSministcriums sind die Wehrkreiskommandos zu bezeichnen, deren es in Frie denszeiten neun gab. Sie hängen zum Teil von den Befehlen be» Staatssekretär», zum anderen von denen des Chcss des Generalstabes ab. Die dtenstiiltesten MehrkretSkommandeure sind zugleich die Führer der vier Feldarmeen. Natürlich sind mit dielen kurzen Angaben dir Persönlichkeiten, Acmter und Forma tionen noch längst nicht erschöpft, die aus Ausbildung und Einsatz der USA.-Landstreitkräfte, wie überhaupt der USA-Wehrmacht Einfluß haben. So gibt r» noch «tne stattliche Anzahl voll gemeinsamen Ausschüssen h«r W«hrmacht»t«tle, dl« sich um «in« reibungslose Zu sammenarbeit bemühen. Ihren wirklichen Wert erlanßt eine Armee aber erst
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