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Dresdner neueste Nachrichten : 19.08.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-08-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194208190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-08
- Tag1942-08-19
- Monat1942-08
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.08.1942
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so. Jahrgang Mittwoch, 19. August 1942 Dresdner Neueste Nachrichten »e»-,-»««t-i Aetß««««SnR"uii«tff«H«SM4l.!»Ii«st»», m»na«.g.-RR. as «ln,et«»n»eeks,> «ffwn»»est-! K« ,weklbeM«« »m-Zekk, »tteak« p»ftb«»u, r.- XM. ketastbllM «.»«»«. PeSv»S»e«) HItt«u »-Hst. »eft«n«tld. tzPHOP ßßOPssß AamiIienan,,I,tti »wtlspattl, r2 7tpf„ K, ,wttfp-ttl,« »».Zeil, «I, werdt-nn^,« -aSm-natt. 1.- RM.N-»ui»«>dlmdun,.2nI<ttld75K»j„«End1.-Ttttl.-o-chenN. GGPGG «A^PHGßVvIV* TAGGV ^AGIVGAfGG Tv " ^P^GßTAßGTß I.ZZNM. Ttachlo» nach Malstaffel I ad« Men,enstaffel ». Sttefgedühr kü, Ziffer. »«»«!»,,««> «u»«wa» <ffr»«.v^dei>« I» Sea^Ve«»«» I» A»k. an,ei«en ,0 Rpf. «utschllefflich patt» Zu, Zell Ist «n,el,en»reittlste 7,r. 11 «still«. Verlag und Gchrlffleitung-. Dresden A,Ferblnanbstraße 4 » postanschrlsti Dresden A1, Postfach»Femruf, Ortsverkehr Gammelnummer 24601, Femverkehr 27061 * Telegramme: Neueste Dresden » Postscheck- Dresden 2oaa Nr. 193 u Mehrere OrWasten im Aordtvestkaukasus besetzt Brückenkopf ostwärts Wjasma im Gegenangriff erweitert Oberkrain gehört zum Reich Zersiörerflugzeitge vor den «ngriftsspihen - Einzelheiten des Keffelsieges in der Oonschleife cknu. Unter schwer vorstellbare« Strapazen nnd nahezu übermenschlichen Kampf, »nb Marschlristnngen, von denen ein auf Leite l! »iedergeaebener Bericht eines Frontossiziers «InSn »e-rtsf gibt, bringe« dentsch« Truppen im KankasnSgrbiet «nd in der Kalmücke», st«»« »eiter vor. Uber auch an anderen Stellen der Ostfront, wo der Feind durch rücksichtslose« Masseurs«,- saN vergeblich die standhafte deutfch« Abwehr ,« zer mürben «ersuchte, wurden i« Angriss Erfolge erzielt. Am unteren Kuba«, und im Nordwesttell des Kaukasus dringen die deutschen und verbündeten Truppen weiter vor. Hartnäckiger Widerstand des Feindes, der günstige Geländeabschnitte an Flußläusen, Wäldern und in schmalen Tälern zur Bertetdtgung ausnutzte, wurde, wie das OKW. mittetlt, gebrochen. Vorausabteilungen deutscher Infanteriedivisionen stieben -en zurückweichenden Bolschewisten unaufhalt sam nach und nahmen mehrere Ortschaften. Zerstörer flugzeuge unterstützten in rollenden Einsätzen die Kämpfe der deutschen Angriffsspitzen. 16 Geschütze, die der Feind zur Berteidtgung beherrschender Punkte in Stellung gebracht hatte, wurden aufter Gefecht gesetzt. Zahlreiche Kraftfahrzeuge blieben vernichtet auf den Gebirgsstraßen liegen. Kamps- und Zerstörerflng- zcnge richteten weiter heftige Angriffe gegen die Häsen und den Schiffsverkehr des Feindes an der Küste des Schwarzen Meeres. Zwölf Küstenfahrzeuge wurden versenkt und neun weitere Marineeinheiten schwer beschädigt. Im Raum von Stalingrad erleichterten die deut schen Luftwasfenverbände den Truppen des Heere» ihr weiteres Vordringen. Am Brückenkopf Woronesch flaute dir Angrifsstättgkeit des Feindes infolge seiner schweren Verluste an den vorangegangenen Kampf tagen ab. Ostwärts Miasma wurde bei einem deutschen Angriff in völlig versumpftem Gelände ein Brückenkopf in gähr« Kämpfe» etwritrrt. Im Raum »on Rs^v« w lebie dt« sm»d«ch*Lw»EStäUgtttt nach Osttetl br» Brückenkopfes itn Gegenangriff zusammen. Zum Abschlub der erfolgreichen Kämpfe in der Nordost schleife des Donbogens teilt bas OKW. noch ergänzend mit: In den Morgenstunden des 16. August -träte» Jnsantcriedivisionen und Schnelle Verbände in breiter Front zum Angriff an. Zn zwei Stoßkeilen drangen die deutschen Truppen bis zum Don vor und stellten, von Norden und Süden kommend, in den frühen Morgenstunden de» 16. August auf einem Höhenrücken die Fühlung miteinander her. Dadurch wurden dir westlich dieses Höhenrückens sichenden feind lichen Truppen eingekesselt. Noch am 16. August wur den die Bolschewisten in konzentrischem Angriss aus engstem Raum zusammengedrängt, vernichtet oder ge fangen. Gleichzeitig stieben weitere deutsche Truppe» iu den Nordtrll der Donschleise vor und warfen auch hier den Feind über den Don zurück. Am 17. August wurde das Kampfgelände von zersprengten Bolschewisten ge säubert und hierbei noch zahlreiche Gefangene ein gebracht. Das Vordringen der deutschen Truppen wurde von starken N a h k am p s f l i ea e r v e r b ä n d e n in rollenden Einsätzen unterstützt. Durch die Vernichtung von zahlreichen Trausportzügen im Raum nordwest lich Stalingrad wurde das Heransühreu frischer bolsche wistischer Truppen au die Kampffront stark gehemmt und der Nachschub an Massen und Munition unter bunden. Unter den gemeldeten 12866 Gefangenen be findet sich der Kommandeur einer sowjetischen Schützen division. Auch die blutigen Verluste des Feindes sind schwer. Vie Schwerter für Sauptmann Vaumbach X Berli«. Der Führer hat Hauptmann Baum bach, Gruppenkvmmandeur in einem Kampfgeschwader, als 16. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichen laub mit Schwertern zum Ritterkreuz de» Eisernen Kreuzes verliehen. Ferner verlieh der Führer Masor Eollewe, Grnppenkommandeur in einem Kampf- grschwadffr, als 112. Soldaten der deutschen Wehrmacht kapltin in einem Kampfgeschwader, Oberfeldwebel Stumpf, Flügzeugsührer in einem Jagdgeschwader. Oer Verlierer von Burma sott Aegypten hatten Britischer Kommandowechsel in Mittelofi - Auchinleck durch Alexander erseht A Stockholm (Eig. Dienst). Der Anfrnihalt Lhur- chills in Kairo aus der Rückreise von Moskau hat eine durchgreifende Neubesetzung der wichtigsten Posten im britischen Mittelostkommando im Gefolge gehabt. Das Londoner Kriegsministerium teilte mit, dab an Stelle von Auchinleck General Sir Harold Alexander zum Obertommandierenden ernannt worden ist. Auch da» Kommando über die 8. Armee, das nach dem Ans- scheidrn Ritchies von Auchinleck mit übernommen wor den war, ist neu besetzt worden, und zwar durch Gene ralleutnant Berüärd Law Montgomery. An Stelle des kürzlich von einem indischen Soldaten getüteten Generalleutnants Gott wurde Generalmajor Herbert Lumsde n zum Kommandeur des 18. Panzerkorps er nannt, das das Kernstück der in Aegypten stationierten britischen Panzerstrcitkräste ansmacht. Auchinleck, des sen Entfernung für die britische Oefsentlichkrit völlig überraschend kommt, teilt damit da» Schicksal seine» früheren Untergebenen General Ritschte. Man darf wohl annehmen, dab Ehurchill an Ort und Stelle zu einer weniger günstigen Auffassung der Vage in Aegypten gekommen lst, als diese in London seit einigen Wochen durch die relative Stille der dortigen Front wieder üblich geworden ist. Nach Berichten schwedischer Korrespondenten aus London soll die Absetzung Auchinleck» nicht einen dis kriminierenden Charakter haben. Seine Abberufung, so erkläre man in-London, stehe mit der Auffassung in Zusammenhang, daß der Krieg in Norbasrtka in eine neue Phase getreten sei, die Operationen von neuem Charakter erfordere, für die Auchinleck nicht geeignet erscheine. Diese Bemerkungen, zusammen mit der Tat sache, dab das offizielle Kommunique Auchinleck kein Wort der Anerkennung widmet, lassen es allerdings als höchst zweifelhaft erscheinen, daß, diese Mabuahme nicht eine Kritik an seiner Tätigkeit bedeutet. ES ist bezeichnend, dab London für diesen so aukerordentlich wichtigen Posten einen General ernannt hat, der -näh rend des jetzigen Krieges bereits zwei entscheidende Niederlagen hinnehmcn inubte, die nach britischer Ans-' sassung allerdings den Charakter von Siegen haben. Der heute 51jährige Alexander Halle die Flucht bei Dünkirchen geleitet und hat später Bnrmaver - loren. Das, was ihn trotzdem in britischen Augen nach wie vor empfiehlt, ist dir Vorstellung, dab sowohl Dünkirchen wie auch Burma noch kalästropftaler hätten verlaufen können. Und darin liegt da» höchste Lob, das England nach den bitteren Erfahrungen dieses Kriege« heute einem General spenden kann. General leutnant Montgomery, der heute 55 Fahre alt ist, hatte im vorigen Weltkrieg an der Westfront gestanden, kom mandierte im Sommer NUN die dritte britische Division in Frankreich und seit 1641 dir südöstliche Gruppe der in Grobbritannien stationierten Armee. In dieser Eigenschaft hatte er vor allem auch das Kommando über größere Panzerstreitkräste ansgeübt, was ihm offenbar zu seinem neuen Posten verhalfen hat. Der Nachfolger Gotts, Generalmajor Lumsden, gilt in England als einer der besten Panzergenerale. In Libyen führte er eine Panzerdivision. Gedämpftes Echo der Moskau Bittsahri TlichlerwShmuig -er zweiten Aront verstimmt - „Schwerst« Krise des Empire«" cknn. Der durch die großen militärischen Erfolg« der Treierpaktmächte bereits um jede Wirkung ge brachte Bittgang Churchills zu Stalin, hat nicht einmal im feindlichen Lager eitel Freude und Sorglosigkeit ausgelöst, denn nach den blumenreichen und roman haften Hosberichten über die Zusammenkunft „als Brüder und Kameraden", wie Churchill, der Premier des einst stolzen Britanniens den Kotau vor dem roten Zaren nannte, möchte man nun sachliche Einzelheiten darüber hören, wie das-famose Rezept für die Vernich tung des HitleriSmnS in die Tat umgesetzt werben soll. Die Nichterwähnung der zweiten Front In dem Schlußkommnniquö hat in London, wie schwedische Korrespondenten feststtken, beträchtliche Enttäuschung ausgclöst. Die schwedischen Korrespondenten ziehen au- dieser Tatsache der Lchlnßfolgerung, bi« Gespräche in Moskau hätten wohl zu dem Ergebnis geführt, daß eine Invasion Westeuropas in diesem Jahre unzweck mäßig, wenn nicht unmöglich sei. Der Korrespondent von „Svenska Tagbladet" deutet sogar an, daß der Wunsch, Stcklin von dein Unmöglichkeit einer »weiten Front zu übcrzcugernAiner der Hanptbtwegaründe Churchills für sein« SMfik noch Moskam llrwesen sei. Man erwartet in Lontqn, baß Churchill gegen End« der Woche in einer Ruzib^nkrede Über sein« Reis« nach Moskau berichten wirss »ndrrerseUS hält »an e« auch nicht für auSgeschlosien, daß England vor dem wieder- Zusammentritt des Paektunent» Anfang September noch nichts Näheres erfahren werde. Nach einer Mel- düng de» „Astonbladet" aus London soll Churchill bei seiner Abreise aus Moskau voller Resignation erklärt haben, er kehre diesmal nicht mit sichtlichen Erfolgen von der R«ise,zurück, er müsse sich vielmehr damit be gnügen, wenn er mit seinen Gesichtspunkten im Kreml wenigstens Verständnis gesunden habe. Nordamerikanische Berichte aus Moskau unter streichen. daß man dort bi» jetzt vergeblich versucht habe, genauere Jnsormatiouen über die Verhandlungen zu erhalten. Ter ausgrgebcne amtliche Bericht sei sür ein „epochemachendes Ereignis", wie die Verhandlungen in gewissen Kreisen genannt würden, ungewöhnlich knapp ausgefallen. Als merkwürdig werbe angesehen, daß in diesem bedeutsamen Augenblick des Krieges, da man eine völlige Utbcreinstimmung des britischen und des sowjetischen Standpunktes als sicher betrachte, von Ver handlungen gesprochen werde. Sind also die Beteiligten über die Moskauer „Hoch zeit", wie der Londoner Nachrichtendienst geschmackvoll bemerkte, nicht einmal begeistert, so sieht das übrige Ausland um so eindeutiger in Churchills Kanossagang «inen Beweis der britischen Schwäch«. Die Moskauer Besprechungen scheinen in keiner Weise zur Lösung der sowjetischen Krise beigetragcn zu haben, folgert Gayda in der führenden italienischen Zeitung „Giornalr d'Jtalia" aus dem Abschlußbericht des Treffens. Die ser Bericht bestätige in seiner allgemein und aus weichend gehaltenen Sprache nur die Schwierigkeiten Englands, den Forderungen Stalins nachzukommen. Al» ein Zeichen der „schwersten Krttt des britischen Empires in feister ganzen Geschichte^ wird Churchill» Reise in einer ersten offiziösen japanischen Stellung nahme gewertet. Die rumänische Zeitung „Actziuna" schreibt, es sei klar, daß «in« solche Fahrt de» britischen Premier nicht etwa die Kratt, sondern, im Gegenteil, die Schwäche de« Empire» demonstrier«. Mit der Rückgewinnung der Untersteiermark, der i Rückkehr des Miefttales und der Angliederung Ober lrains an Kärnten wurde im südlichsten Zipfel Deutschlands eine Grcuzberichtignng vollzogen, die seit der sinnlosen Gestaltung der Landkarte in diesem Teile Europas als eine unbedingte Voraussetzung sür das friedliche Zusammenleben der Volker empfunden wurde, da die wirtschaftliche und kulturelle Struktur dieser Gebiete eindeutig nach 'Norden wies. Ohne Stück sicht auf geopolitische und ethnographische Gegeben heiten wurden nach dem ersten Weltkrieg die Kara wanken zugnnstcu des neuen südslawischen Staates zur Lüdgrenze des damaligen Oesterreich gemacht. In einem beldenhasien Abwchrkamps mußte sich Kärnten, ganz ans sich allein gestellt, gegen das Lerbcntum wehren, bis man selbst in Paris cinsah, daß die An spräche der Chauvinisten in Belgrad unhaltbar waren, und man den Bundesgenossen im südwestlichen Baltan anwies, auf die iu den „Fricdcnsvcrträgcn" fcstge- legten Grenze» zurückzugchcu. Damit wurde das Herzogtum Krain mit Laibach als Mittelpunkt dem neuen jugoslawischen Staat zugc- schobcn. Die in diesem Gebiet wohnenden Slowenen sahen ihre Erwartungen nicht erfüllt. Sic wurden betrogen und ausgenützt von der Belgrader Clique, die nicht daran dachte, dem Slowenentnm den ver sprochcncn Platz im Staat der Serben, Kroaten und Slowenen zu geben. Was aber alles als „Slowene" bezeichnet wurde, war durchaus nicht immer slowe nischer Herkunft, nnd die Vergangenheit des nunmehr wieder Deutschland angeglicbcrtcn Oberkrain beweist, daß cs sich hier nm deutsches Siedlungsland handelt, in das einst zahlreiche deutsche Kolonisten gezogen waren, die aber durch die Nachlässigkeit der Habsburger, die nichts zur Erhaltung des Deutschtums taten, und durch die Slowenisirrungöbestrebuttgen im Laiife der Zeit die deutsche Muttersprache verloren haben, nicht aber ihre rassischen Eigenheiten. Der deutschen Zivilvrrwaltung, die seit mehr als einem Jahr in Oberkrain tätig ist, war die Ausgabe ratter von der fremden Tünche zu befreien. Das znm alten Kärnten gehörige Micßtal, das titln ebenfalls abgetrennt worden war, konnte bereits vollkommen an gegliedert werden. Dieses Gebiet wird auch znm über wiegenden Teil von Deutschen bewohnt. Die zwanzig jährige Fremdherrschaft hat das Deutschtum nicht aus löschen können, wenn auch dir Jugend durch die Politik Belgrads stärker beeinflußt worden war, als jene Menschen, dir die Zugehörigkeit zur österreichisch ungarischen Monarchie miterlcbt hatten. Anders lagen die Dinge in Oberkrain. Es gehörte niemals zu Kärnten, abgesehen von der Zwangslösnng unter Napoleon, der Kärnten und Krain zu einer Provinz mit dem Litz der Regierung in Laibach zn- samincngcsaßt hatte. Aber Oberkrain war immer ein Bestandteil Oesterreich-Ungarns gewesen und hatte viele hundert Jahre im Verband des Deutschen Reiches gelebt. Im 6. Jahrhundert n. d. Zeitwende waren zwar Slowenen in dieses Gebiet eingewandert, aber weite Teile waren unbcsirdclt geblieben, bis deutsche Grund herren vom 10. Jahrhundert au, besonders aber im 12. nnd 18. Jahrhundert, große Scharen deutscher Bauern, Handwerker und Kaufleute ius Land riefen, die vor altem aus Kärnten und Bayern kamen. Diese bildeten zusammen mit den weltlichen und geistlichen Herren die Oberschicht. Die Bistümer Freising und Brixen, die Markgrafen ans dem Hanse Weimar-Orlamünde, die Grafen von Andechs-Meran, die Ortenburger und die Lpanbelmer besaßen als die bedeutendsten Grund herren weite Gebiete des heutigen Oberkrain. Bon den 89 Adelsgeschlechtern, die von 115» bis 1250 nachweisbar sind, trägt der überwiegende Teil deutsche Namen. Im 17. Jahrhundert weist der Geschichtsschreiber Valvasor noch 70 Burgen nach, von denen über 66, zumeist jedoch als Ruinen, noch heute zu finden sind, und die ebenso von der einwandfreien deutschen Vergangenheit zeugen wie die zahlreichen deutschen Kirchen gotischen Stils. Auch wird die Tatiachc, daß Oberkrain deutsches Sicd- luugsland ist, von zahlreichen slowenische» Wissen schaftlern bekundet, wie es z. B. der Laibachcr Univer- sitätsproscssor A. Melik in seinem Werke „Slovcnija", Dr. MUko Kos in seiner „Geschichte der Slowenen" getan haben. Selbst das im Jahre 1987 erschienene amtliche „Ortslcxikon des Dranbanats", das von der Frrmdcnverkehrsvereinignng Laibach heronsgcgcben worden war, griff aus diese Forschungsergebnisse Meliks zurück. Hanptträger der EntdeutschungSbcstrebnngen waren die slowenischen Geistlichen, die vor allem bei der Aus stellung von Taujscheinen die deutsche Schreibweise der Familiennamen änderten, so daß schließlich aus einem Binder ejn Pintar, aus einem Fröhlich ein Frelih, au» Drucke« ein Drukae^z»» Bleiweik ein PlaivaiS, au» No^en ^?^rin*8iS"i?"der „PMstt^stM vcröjscntlichtt heißt es u. a.: „Recht anschaulich wird man davon tnämlich daß die Slowenen in Oberkrain früher nur eine Minderheit gebildet habens überzeugt» wenn man in den Pfarrämtern die Matrikaibücher ein sieht oder ans den Friedhöfen Namen liest wie: Tbalcr, Fensterle, Gasser, Fröhlich, Ecker, Weber, Kemperle, Irojer, Tschuser nnd andere. Hiervon zeugen auch die Namen der Berge: Leiner, Ansernkoscl, Lteinkopf ... Vor Jahrzehnten haben die Lenie ein deutsch-slowe nisches Gemisch gesprochen: die alten Leute können es auch heutzutage noch." War Kärnten schon immer wegen seiner landschaft lichen Schönheiten ein bevorzugtes Reiseland, so hat es nun ein Stückchen Erde hinzubekommen, das sich mit den schönsten Gegenden Europas messen kann. Mit seinen zahlreichen Leen und seinen majestätischen Bergen — so Lein einzigartigen Triglav-Bergmassiv -- steht es den schönsten Gauen de» Reiches in nicht» nach. Wer durch dieses alte deutsche Gebiet fährt, kann sich davon überzeugen, daß es trotz aller Bemühungen Belgrads im Grunde seinen deutschen Charakter ge wahrt hat. Oberkrain weist nichts ans, was man als „balkanisch" bezeichnen könnte. Wir linden schmucke und saubere Häuser, in denen nicht selten große, blauäugige nnd blonde Menschen wohnen, wie sie einstmals der slowenische Dichter Valentin Bodnik 11758—1819) in einem seiner Gedichte rühmt, als er von dem „Hellen Kops des Krainers" spricht. Ter wahre dcntsche Charakter dieses Landes wird nun in systematischer Arbeit ganz wieder berauSgichält nnd Oberkrain da mit sür immer eingcsügt in den Bau des Großdcutichen Reiches. 1'riockrioli ttorvtnianu Japan beim Ausbau des „Hatto Ichiu" Mohammedanisches Institut auf Java gegründet - Mindanao Ziel japanischer Kolonisation O Tokio. Während in Indien britische Flngzengc Bomben aus schutzlose Städte eines Volkes werfen, das nichts forderte als sein Recht nnd seine Freiheit, trägt in den östlichen Gebieten Asiens, obgleich die japani schen Truppen an allen Fronten noch im Kamps mit den Ausbeuternationen stehen, bereits die Aufbauarbeit hinter den Fronten die ersten Früchte. An dem wirtschaftlichen Ausbau der neugewonnenen Gebiete Hal Japan zweifellos ein starkes eigenes Interesse. Aber auch auf kulturellem Gebiet scheut Japan keine Mühe, die befreiten Völker zu fördern. Im Gegensatz zu den Briten und Amerikanern verfolgt Japan das Ziel eines gemeinsamen Wohlstandes aller Völker Ostasicns. Die Japaner prägten dafür den Be griff des „Hakko Jchiu", was wörtlich übertragen soviel besagt, wie „acht Himmelsrichtungen unter einem Dach". Bon der japanischen Einstellung zeugt auch ein programmatischer Artikel der japanischen Zeitung „Nitscht Nitschi". Die Ans Wanderung von Japanern nach den eroberten Südgebieten, heißt cs darin, müsse mit Rücksicht ans die ansässige Bevölke rung begrenzt werden. Dagegen müsse die Be setzung der Beamtenposten wohl durchdacht werden. Die Qualität der Beamten müsse mindestens denen der Heimatbehörden gleichwertig sein, da nur so eine gute kolonial« Entwicklung gewährleistet werde. In Anbetracht der Tatsache, daß Japan durch seine Eroberungen in Lüdostasien innerhalb seines Macht bereiches 76 Millionen Mohammedaner hat, eröffnete die japanische Militärverwaltung aus Java in Batavia ein mohammedanisches Kulturinstitut. Dieses und bi« dazugehörige Bibliothek unterstehen der Kul- turabtetlung der japanischen Militärverwaltung. Die Bibliothek enthält bisher 5066 Blicker und Urkunden. Auch sprachlich soll eine enger« Verständigung zwischen d-n einzelnen Völkern ermöglicht werden. Aus diesem Grunde beschloß das japanische Kabinett eine Reihe von Maßnahmen zur Verbreitung der japanischen Sprache in den besetzten Gebietest. Unter anderem wurde die Bildung «! «» besonderen Rate» für die Popu ¬ larisierung der japanischen Sprache be schlossen. Das Unterrichtsministerium wurde beansiragt, Lehrbücher des Japanischen herauszugeben, die den ver schiedenartigen Bedürfnissen der einzelnen Gebiete Rech nung tragen sollen nnd zunächst mit erläuterndem Text in der Sprache der Filipinos, dem Malaiischen, in bur- manisch, anamitisch und Thai herausgegcben werden sollen. Anch der Ansbildnng von Sprachlehrern wird das UnterrichiSminislerium erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Linen weiteren bedeutsamen Schritt in der Durch- führnng de» japanischen Programms stellte die am 1. August vollzogene Amtseinführung der neuen bur- manischen Zentralverwaltniia dar, der als Chef administrator der srühcrc Ministerpräsident von Burma, Dr. Ba Mao. vorsteht. Auch aus den Philip, pineu hat die japanische Aufbauarbeit Erfolge erzielt. Die japanische Auswanderung nach den Philippinen soll sich hauptsächlich auf Mindanao konzentrieren. Diese Insel ist gegenwärtig von 28 606 Japanern be wohnt, die sie wirtschaftlich hoch entwickelt haben. Doch ist nach japanischer Ansicht auf Mindanao Platz sür eine halbe Million Menschen, die im Hanf- und Rcisanbau Lohn nnd Brot finden sollen. In über hundert Bolks- schnlest in Manila und anderen Orten wird am l. Sep tember die japanische Sprache als Lehrfach eingestthrt. Ter von einer Inspektionsreise durch die Philip pinen zurückgekehrtt japanische SanitälSinspektor Ono kündigt« umfassende Verbesserungen der sanitären Ein- richtnngrn aus den Philippinen an. Malaria, Tuberkulose und Lepra seien sehr verbreitet. Die Malariafälle belaufen sich beispielsweise jährlich auf 160 606 mit einer SterbltchkeitSzifser von an- nähernd 10 Prozent. In den ehemqk» «i e d e rl« nLi sch - i n» i sche n Gebieten konnten ßedeutenbe und ergiebige Rohstoff- quellen erschloßen Norden. Dir Erzeugung dieser Ge- biete an Gummi, Zinn, Erdöl und anderen für die Kriegswirtschaft wichtigen Produkten konnte bereits auf ein« beachtlich« Höhe gebracht werden. In Java
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