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Dresdner neueste Nachrichten : 09.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194210094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19421009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19421009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-10
- Tag1942-10-09
- Monat1942-10
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.10.1942
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Sreiiag, »Otto»« 1S42 Dlls-m Neueste Nachrichten mit Han-els- vn- Industrie-Zeitung M-AML-WLL-L Et»»,:»«,i», A A«t HschtW« u Ar- 1» —"s— 'r «Nt«ii«a r» Ksß «Mchlicklich p»u». gm zett tft Niueii«apni«Iist» Ar. 11 «M«. Veriag und SchMeiftulg« Dresden H-AerdtngndfiraSe 4 » poganschrist, Dresden A e, Postfach - Aemmf: Ortsverkehr Sammelnummer 24«», Fernverkehr rrvsi»Telegramme: Neueste Dresden -»Postscheck: Dresden roso Fr LSI Freitag,- Olto-er is« so.Ia-rgang Sowjet-KavaNerie bei Tuapse aufgerieben Neues Lebe« in Odessa »I r 1 Vrhörden üblich« «er obsthtuyg frbrn Lftn, »letzt worden." , ü fevelt lest« h «MV», betrNigten U-Booten in feinem Stützpunkt etnaelausen haften Artikel »er in den Beretnt n Hdins Spende am kommenden vpftrsenntagl * verlt«. Die schweren Schläge, die der Feind, stän dig!! ans dem Atlantik hinnehme« müh, schildern zwei dramatische Berichte. Der erste stammt von dem Kom- «U» so Erdbunker und TSFeldsteUungen genommen pmqer zermalmen Barrikade» in Stalingrad - Flugzeuge -bring« Artillerie Mn Schweigen Kellnerinnen und Kellner stnd noch aüS der Zeit, da Intourist Vier seine Gäste unterbrachte; sie sprechen zumeist auch ausreichend Deutsch. Alle stnd von kühler, unpersönlicher, nahezu maSkeühaster Freundlichkeit. Es stnd Funktionäre, die ängstlich jeden Strahl jener Wärme meiden, den auch die loseste und zufälligste menschlich« Gemeinschaft erzeugt. Ein Spaziergang in die Stadt führt uns zurück in die harte und klare Wirk lichkeit dieser Zeit. Wer die Trümmerfelder von Minsk, Smolensk, Borisow und Bobruisk gesehen hat, findet Odessa nicht übermäßig zerstört. Die hohen Bäume zu Seiten -er breiten Straßen verhüllen zudem die Spuren -er Verwüstung. Dämme und Bürgersteige stnd vom Schutt frei, die Trichter von Bomben und Granaten zu geschüttet. Fensterglas fehlt, so daß man sich auch in -en noch bewohnbaren Häusern damit behelfen mußte, die zersprungenen Scheiben durch Ziegelsteine oder Papp- tafeln zu ersetzen. Die Straßenbahn verkehrt, und die Anlagen, die in breitem Band kilometerweit von den Höhen der Stadt zum Hasen htnuntersliehen, sind in Ordnung und zumeist leidlich gepflegt. Odessa ist schön, und auch nach der Sowjetzeit und nach dem Krieg, der die Stadt hart anpackte, brgreifen wir, daß man sie in -er Zarenzeit Mütterchen Odessa nannte. Zu beiden Seiten der berühmten, vom Herzog von Richelieu 18S7 erbauten breiten Treppe läuft hoch über Odefi«. Gouverneur Alexianu hat uns ein geladen, mit ihm in seinem Triebwagen von Tiraspol, der jetzigen, nach Odessa, der künftigen Hauptstadt Transnistriens, zu fahren. Die frühe Dämmerung ver deutlicht uns, wie wett wir nach Osten gekommen sind. Nur die Lücken in dem dichten Gebüsch, das die Aecker einsriedet, geben hier und da den Blick aus endlose Maisfelder frei. Die Eintönigkeit ermüdet das Auge. In Odessa, auf der Fahrt vom Bahnhof zum Hotel, spüren wir auf einen kurzen Augenblick, in dem das Licht der Autolampe hinter einer Häuserreihe ins Leere stößt, die erregende Nähe des Meeres. Wir wohnen im Hotel Bristol. Marmorsäulen stützen die hochgewölbte Deck« der teppichhelegten Borhalle. Teppiche gehen über die Stufen der Flügeltreppe un über die Flure. Durch Doppeltüren kommen wir in unsere Zimmer. Verblaßte Portieren, die einst von tiefem samtigen Rot gewesen sein müssen, trennen einen groben Ausenthaltsraum vom Schlafzimmer. Die Gar dinen sind zerschlissen. Das Verdunkelungsapier an den Fenstern ist, soweit die Vorhänge reichen, ausgespart. Papier ist offenkundig knapp. Auch der Wunsch nach einem Handtuch ruft Bestürzung hervor. Behagen und Pracht geistern in Erinnerungen, ach, in Schatten von Erinnerungen durch diese Räume. Wen mögen sie im Lause der Fahre alles beherbergt haben! Festliche, über mütige, vom Rausch sortgerissene und auch wohl vom Rausch entartete Menschen. Den Vornehmen und Reichen der Zarenzeit sind die trunkenen und un gebärdigen Sieger der Oktoberrevolution gefolgt, den Lackschuhen Nagelstiefel. Dann kamen mit der Festigung der Gowjethierarchie die Kommissare und mit ihnen blasiert« und neugierige oder leidenschaftlich interessierte Fntouristreisende. Die Fahre eilten, die Gäste wech selten. Der Stuck der Decke bröckelte ab, die Geländer des Balkons verrosteten, die Farbe sprang von Türen und Fensterrahmen. Nur die Wände sind frisch ge strichen. Diese Zimmer haben ihren Spuk wie alte Burgen und Schlösser. Ls scheint, als ob die knarrenden Dielen dem Druck unzähliger Füße antworten, di« durch dir Räume husche«, schreiten, taumeln und trampeln. Truppe, bei Tage ihr« Kämpf« nicht mehr abschließen kann, setzt sie ihre Vorstöße im Laufe der Nacht beim gespenstigen Licht zahlreicher Leuchtkugeln gegen die in -en tiefen Schatten verborgenen Bolschewisten fort, verzweifelt wehrt sich der Feind. Unsere Panzer und mit ihnen die Bomben der Kampfflugzeuge aber öffnen immer wieder die Gturmgassen für die Infanterie, die nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorlie genden Meldungen am 7. Oktober weitere Häuserblocks stürmte. Eine ander« Seite -er Schlacht um Stalingrad ist der Kampf »wischen Flugzeugen und Ar tille r i e, bei dem die deutsche Luftwaffe immer wie der erfolgreich ist. Sturzkampfflugzeuge führten ihre Angriffe gegen schwere bolschewistische Batterien, die vom Ostuser der Wolga aus ihr Feuer auf dir deut schen Stellungen richteten. Die am Ufersaum eingegra benen Geschütze waren zum Schutz gegen Luftangriffe von Flakbattrrirn umgeben, deren heftiges Abwehr feuer die ersten Angriffe der Sturzkampfflieger auf sich zog. Nach Volltreffern stellten die Batterien das Feuer ein, so daß sich die Angriffe der Sturzkampfgeschwader »oll entfalten konnten. Zahlreich« Geschütze wurden hierbei »iedergekämpft. Die Einsätze der Kampfflug zeuge wurden von deutschen, rumänischen und kroa tischen Fügern gesichert, die zehn bolschewistische Flug zeuge abschossen. Oer Erfolg -er Schnellboote X Berlin. Zu dem im gestrigen OKW.-Bericht ge meldeten Schnellbooterfolg im Kanal werden noch fol gende Einzelheiten bekannt: Bon den Stützpunkten am Kanal aus nahm ein deutscher Schncllbootverbanü in der Nacht zum 7. Ok tober Kur- auf die englische Ostküste, wo er auf der Höhe von Lomer aus einen stark gesicherten Geleitzug stieß. Aus der großen Zahl der Sicherungsfahrzeuge ging hervor, daß es sich wiederum um einen be sonders wertvollen Geleitzug handelte. Die S-Boote durchbrachen die feindliche Sicherung und kamen nach schneidigem Anlauf zum Torpedoschuß. Hintereinander dröhnten die Explosionen über den Kanal, -er von weithin sichtbaren Stichflammen erhellt wurde. Innerhalb weniger Minuten versenkten die Boote vier Frachter mit zusammen 11800 BRT., die rund 17 vvü Tonnen Ladung beförderten, sowie ein Be- wachungSfabrzeug. Obgleich di« feindlichen Zerstörer und Bewacher sofort zum Gegenangriff übergingen, stieben die S-Boote von neuem gegen den Geleitzug vor und torpedierten zwei weitere Frachter, deren Unter» gang wegen der immer stärker einsetzenden Abwehr nicht Mehr beobachtet werden konnte. «Wen ',w«iTorpröM"tzß*< sie, .. sgffMcht stürzte über »ttesveck und spült« mich fast TßmWiMsG kür La» Durcheinander s sMnWR/MD «tf ' -»WWkMttz die , »ten tnneßhald r Hftlle» «listen. Dir X B«lt». In -en.Bergen Les Kaukasus hält da» harte Ringen unvermindert ap. Nach du, Leim Oberkommando -er Wehrmacht vorliegenden Meldun gen wurden dem Feind am 7. Oktober wieder SO Erd bunker und 28 befrstigte Feldstellungen entrissen. Da di« Bölschewtsten erkannt haben, daß sie ihre Verteidi gungen nicht allein auf Feldstellungen und «unkeran- lagen stützen können, und sie nur wenige, ausgebildete GebirgStruppen zur Verfügung haben, versuchten sie, in den sich nach Süden öffnenden TMern im Raum von Tuapse Kavallrrieeinhejten avzusetzen, was aber von unseren Aufklärungsfliegern ^rechtzeitig er- kaünt würde. Sturzkampfflugzeuge griffen die berit tenen Truppen an und zersprengten eine Kavallerie division, die nahezu völlig aufgrriebensivurde. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen feindliche Stellungen und gegen BersorgungSanlagen der Stadt Tuapse. Südlich des Terek» sicherten unsere Kampfgruppen das Erdölgelände bei Malgvbek. Infanterie drang Mlich upd südostwärts der Stadt in stark befestigte Stellun gen der Bolschewisten ein und warf den Kein- weiter znrück. In Stalingrad rollen deutsche Panzer über Trümmerfelder, bekämpfen dir in Kellern verborgenen Bunker und zermahlen im Vordringen gegest sestungs- arltg ausgebaute Fabriken die Barrikaden äus Schütt und .zusammengebrochenen Eisenträgern. Wo die Stalins Bundesgenossen -leiben kühl Sowjetische Beteiligung am alliiert« Oberkommando unerwünscht Leute an der Spitze in Washington, die bewußt unser Geld verschwenden, sabotieren die nationalen KrtegS- anstrengungen ebenso sehr wie der Spion, der Bomben unter Brücken legt." Dieser „Washingtoner Geist", so schließt Byrd, müsse vernichtet werden. Weiter hat die amerikanische Monatsschrift „For tune" an Roosevelt einen offenen Brief gerichtet, der aus zwei Gründen interessant ist: erstens wegen seines überraschenden Inhaltes, und zweitens wegen des Echos, das er in England gefunden hat. Die britische Presse benutzt diese Gelegenheit, um mit kaum verbor gener Schadenfreude aus die inneramertkanifchen Schwierigkeiten hinzuweisen. Tatsächlich hat die ge nannte Zeitschrift den Finger auf die empfindlichste Wunde des „Landes der unbegrenzten Möglichkeiten" gelegt, nämlich darauf, daß sich Liese Möglichkeiten jetzt als sehr begrenzt erweise«. Fmmer mehr Leute, so wird betont, sind über »en amerikanischen KriegSapparat und dessen Leistungsvermögen enttäuscht. Das Verdienst der „Fortune" besteht nun darin, daß sie mit größter Offenheit auf die Quell« des Un heils hinweist: „Präsident Roosevelt sollte über seine KriegSregterung ernsthaft zu Gericht sitzen lasten, be vor die amerikanisch« Oeffentltchkeit von sich aus die Unfähigkeit dieser Regierung in vollem Umfang« er» kgimt und sich schließlich mit aller Gewalt gegen Roose» v« persönlich wendet. Sehr viel« Männer müßten ast» Abrey bisherigen Stellungen entlasten werden." ES sshqtz»» Cliquenwirtschaft eingeristen, die vtNkndcht «ehr dukden könne, da e« allmählich an "Len Resultaten erkenn«, welch« ungeheuerliche Mast« Stockholm. Während die Polemik der gesamten Sowjetpresse gegen die Bundesgenossen immer heftiger wird, bemühen sich bje Anglo-Amerikaner, in dem durch das Stalin-Interview aufgerithrten Wirbel den Vogel Strauß zu spielen. Washington und London haben vor allrm, wie schwedisch« Zeitungen berichten, keine Nei gung, den sowjetischen Forderungen auf Schaffung eines Obersten alliierten Kriegsrates mit maßgeb liche« sowjetischen Ejnsluß nachzukommen. Man hat in Schweden überhaupt den Eindruck, -aß die mit Stalin-: Anklagen eingelejtet« öffentliche Auseinander setzung unter den Verbündeten erst am Anfang steht. Den Erklärungen Willst«« entnehmen die „Times" mit Besorgnis, daß er in alle« Staaten, die er besuchte, einsehen mußte, -ab dje Bepülkerung die Bereitschaft -er «führenden Demokratien -«r Welt, nach dem Krieg für di« Freiheit der anderen einzutntrn. mehr oder weniger m Zweifel zog". Ganz offen habe er ferner aus gesprochen, welches Mißtrauen in der Hauptstadt der Sowjetunion den Demokratien entgegengebracht werde. „D«r Mann auf der Straße in Moskau verliert immer mehr das vertrauen zu den Verbündeten im Westen", schreibt „News Chronicle" in einem Leitartikel über -en Staltn-Bries. Au» der Enttäuschung werd« Verr bitteruug. Das sei aber nicht das Wesentlich«. Fn» Hintergrund -«» Brief«» erkenne mein wieder di« mangelnde «inheitlich« O ber lel^uN g. Sng^ laich führe jetzt drei Fahre Krieg, die Sowjetunion 1b Monate und Amerika 1v Monate, doch gebe r« immer noch kein einheitliche» Oberkommando. "Washingtoner Seist" -i- Ltstqbo». Der USA -Senator sür Virginia, Harry S Byrd, der Vorsitzender de« vereinigten -ongrebaussckmste» Mr. die Einschränkung nicht krtegss wichtige» YunL«em»gahen ist, veröffentlicht tü der Zeit« schüft „The American Magazin" «inen sensationellen i Hlttatz, in dem er stch gegtn die »e, d«n KathtngtoneA «an». oberen Beük Fast seder Beamt« in nscht kriegswichtig«« RtzgteL rUngSämter», st» sttzßy Byrd, fest —«sucht ftdermanM «von zu üßerzeugr», »aß Vie . den Arie» vers ltete« müssen, wen« er sei««« n «rltert. „Dia M M Meter hoher Stichflamme in die Lust geflogen Erster Bericht vou der Dernichü»» de« amerikamschen Truppentransporte« - Was ein llGA-Seemann erlebte herunter. Ich ließ da« Floß hinunter. Es war da einzige, bas außer zwei Booten iyS Master gebracht werden konnte. Aus diesen drei Rettüngssahrzengen mußten IIS » uNteWebracht werde«. Am nächsten > Resultamn erkenn«, welch« ungeheuerliche Mast« : Unfähigkeit bereits erreicht worben sei. »«tu mder also/tzaß diese Stimme, die sich au» d<u» sichen — ' --- — erikach «aten« Wittft dem Hafen die Prachtstraße mit den Palästen Le» hohe« Adels der Zarenzeit. Fn strahlendem Weiß erglänzen -as Palais Woronzew und leine bis eng an die Ufer böschung vorspringende Säulenhalle. Aus -em ehe maligen Gouverneurpakais war der Matrosenklub ge worden. Alles, was an Zar und Kirche erinnerte, alles, wa» Krone und Kreuz zum Zeichen hatte, wurde aus getilgt. Trotz allem Eifer ist das mit goldenen Strahlen umkränzte GotteSauge in der Kapelle -es Palastes übersehen worden. Es blickte mit gleicher starrer Ge lassenheit aus die, die sie wegräunnen, aus die glänzen den Uniformen der zaristischen Offiziere und Beamten wie aus die „Stalinjacken" der Klubmitglieder. Fetzt ist das Haus das Bürgermeisteramt. Fn einem der Fest säle finden wir eine Ausstellung der Erzeugnisse Trans nistriens, Fisch-, Paprika- und Obstkonserven, Gebäck und Konsekt, Mehl, Grieb und Makkaroni, dazu Pelze und Eisenwaren, Bürsten und Seilerwaren. So ist schließlich in den Festsaal mit seinem spiegelnden Parkett und seinem barocken Stuck die einfache und schlichte, nitchterne Alltagsarbeit eingedrungen, die um die Er höhung des Daseins und der Menschenwürde bemüht ist, der diese Zeit gehört und um deren Wert und Geltung dieser Krieg geführt wird. Das Schwarze Meer! Weit hinter jenem Blitzen und Leuchten, mit dem sich Master und Himmel verbinden, tobt an -em gleichen Ufer, an dem wir stehen, der große Kampf um die Entscheidung. ChaotischeSowjethinterlassenfchaft Das Meer, auf das wir vom Balkon weit hinaus» schaben können, ist ruhig. Es ist, als ob die Sonne immer dunklere Farben aus seiner Tiefe hervorlockt. Das Schwarze Meer! ISO Personen- und Lastkraftwagen und Traktoren sind in Odessa aus -em Hafenbecken an Land gehoben worden, dazu ein Schwimmkran, zwei Leichter, zwei Schlepper, 2V Motorboote und rund 100 Tonnen Maschinenteile. Als die deutschen und rumä nischen Truppen in Odessa einmarschierten, war von -en Hafenanlagen nichts zu gebrauchen. Das Zerstören und, wo es nicht anging, das Unbrauchbarmachen der Ma. tätSwerk und sieben Petroleumtanks sind inzwischen wieder in Gebrauch genommen worden. lOVV Tonnen Material sind verarbeitet worden, um die Hafenanlagen wieder in Betrieb zu setzen. 3VVV Arbeiter sind noch immer tätig, um den Schutt abzutragen und noch mehr Raunr für das Feld der Arbeit zu gewinnen. Es ist ein mühseliges Unternehmen, bei dem es nur Schritt für Schritt vorangeht. Von -en Zigarettenmaschinen in der Tabakfabrik hatten die Bolschewisten einen kleinen, aber entscheidenden Teil fortgenommcn. Es dauerte Monate, bis diese Stücküe beschafft oder angefertigt waren. Jetzt hat die rumänische Verwaltung das schwerste hinter sich gebracht. Fn den Sälen und aus den Höfen der Zucker- warry-, der Zigaretten-, der Konservenfabrik und der Molkereien herrscht reges Leben. Nach den nachhaltigen Zerstörungen und den großen Schwierigkeiten, neue Maschinen oder auch nur Ersatzteile zu beschaffen, be darf e» geraumer Zeit, ehe die Industrie Odessas wieder so wie vor dem Krieg arbeiten wird. Aber den Pro duktionsprozeß überhaupt wieder in Gang zu bringen, -as war die härteste Probe. Nachdem sie bestanden wurde, ist alles andere nur eine Frage -er Zeit. Lebenssehnsucht in Bildern Daß auch in den stilleren Bezirken des Leben» die Tätigkeit wieder begonnen hat, zeigt vielleicht am deut lichst««, daß der Wirtschaftsprozeß stetig voranschreitet. Dse Oper, ein prachtvoller Bau voller schöner Erinne rungen, spielt seit geraumet Zeit wieder. Einige Szechetrbilder und Kostümskizzen im Vestibül des ersten Range» zeigen die erstaunliche Reichhaltigkeit des Pro- > grautms. Professor Rusu leitet in der Generaldirektion für Kultur die Direktion der Kunst, die Musik, Plastik und Literatur. Er führt uns von -er Oper in da» Haus der Bildenden Künste, das seinen Lehrbetrieb wieder eröffnet hat. Es gibt zur Zett eine Ausstellung rumänischer Maler, die den ersten Versuch unternom men haben, die neue Landschaft künstlerisch zu bewäl tigen, und eine Ausstellung der Schüler der Akademie, die ihr zumeist schon zur bolschewistischen Zett angehör ten. Die Arbeiten zeigen zum Teil beachtliches Können. Fn Stilleben und Interieurs spürt man sehr eindring lich/ welche Sehnsucht nach jenem Frieden und Be hagen des Lebens gerade in denen lebte, die doch als Sowjetbürger berufen sein sollten, diese Haltung geistig zu überwinden. Die Abriegelung der Seelen gegen jede höhere Regung sahen die Sowjetmachthaber als thxe wichtigste Ausgabe an. Daß diese Aufgabe daS Aufgebot großer Mittel erforderte, sehen wir auch in Obesta an den ausgedehnten Wohnblocks für die GPU.» B«amten und an der langen Reihe mächtiger Amts- nebäude. Sie füllen einen ganzen Stadtteil; vielmehr haben sie ihn gefüllt. Sprengkörper zu hinterlassen, die ihre Wirkungsstätte in Stücke risten, war da» letzte, was die GPU.-Funktionäre in Obesta taten. Sie haben »em Abschluß ihrer Arbeit selbst das Symbol des End gültigen gegeben. Di« bolschewistische Zeit ist vorüber. Die äußere Ansicht Odessas belebt Erinnerungen an die älteren ochen weit nachhaltiger al« an das Regime der et». Mit -en Zerstörungen des Kriege« werden r bald seine letzten Spuren verweht sein, vor dem liege wohnten in Obesta mehr als ein« Million ienschen. Stadt und Hafen Obesta« stellen ein Kraft- -entrum im Schwarzmeerraum bar. Der von ihm beherrscht« ««reich »«hört jetzt zu Rumänien. Bukarest ftegt, an de« einen. Obesta an dem anderen Ende einer kontinental«, Kraftlinie, in der sich Rumänien« neuer Atzfttt«» und siitz, neue Größe au-prägen. " Lurl Lnumvr > ... »RE lvchtch »eck SchAGEW »Mde dir »rdatlantik am 28./ nkt «inaelausen ist, während di« übrigen Boote noch am Feind stehen. Uu» -em Bericht geht hervor, baß er. und seine Kameraden während der tägklängen Bersolgüng reich lich Gelegenheit batten, die Typen der später versenkten Dampfer feftzustellen. Der größte Transporter war ein Schiss, dessen Länge und Aufbauten den Komman danten an den weltbekannten deutschen KdF.-Dampfrr „Wilhelm Gustlosf" mit seinen 28 NO« BRT. erinnerten. ES war der über IS VON BRT. große Fahrgastdampfer vom Typ „viceroy of Jndta", den ein andere« Unter seeboot durch drei Torpedos zum Kenterm brachte, lieber den von ihm selbst versenkten Fahrgastdampser von über 17 0ÜV BRT. sagt Oberlt. z. S. Heistiegel aus: „Fn 72stündiger Verfolgung habe ich den Dampfer, den ich mir zum Ziel genommen hatte, deutlich genug beobachten -können und habe auch Mitgliedern meiner Besatzung reichlich Gelegenheit gegeben, sich da« aus fallende Schiss genau anzusehen. Ich hab« deutlich die Umrisse gesehen, den großen Bierkanten-Uusbau, die senkrechten Masten, den etwas angeschnittenen Bug» die beiden Schornsteine und die Brücke dicht b«im vorderen Schornstein. ES handelte sich um «in Schiss vom Typ .Mein« -el Pgcifico'. Die Silhouette «ar charakte ristisch. Mit «kner Stichflamme von fast hundert Meter flog das Schiff in die Luft. Ich glaube nicht, daß jemand au» dieser Hülle mit dem Lebe» davon gekommen ist " Di« andere Schilderung ist die eines amerika nischen Seemanns, die das USA-Magazin „Life" veröffentlicht. ES heißt da. „Ohne viel Wett bewerb war es mir gelungen, eine Stellung als Heizer auf einem Frachter zu bekommen- Wi» verließen basd drn Häfen, unsere Deck» beladen Mit Tank» und einem halben Dutzend mittclschwerer Bomber. Zwölf Tage lang ging e» recht gut. Die Schiffe zerstreuten sich, und wir fuhren tm Zickzackkurs. ES wär 1V.18 Uhr, weniger als eine Tag«sreise von der Küste entfernt, al« ein Torpedo traf. Ich kam ge rade aus b«m Waschraum und sprach, ein tzandtuch umgewickrkt. Mt einigen Männern. Die schreckliche Explosion' ließ jede Planke auf dem Schiff erzittern. Einige Gefunden später gab es «in« zweite Explosion, ein »weiter Torpedo hatte getroffen. Alle Lichter gingen au», und die Türen »ech MtzfenthaltSkanmes schlugen zü. Wir konnten hören, wie da« Wasser In den Gang strötsttr» Schon standen wir kqietief im Wasser. Dir Luft roch nach Ratzch und Sprengstoff. Glücklicherweise b«kam ich eine Tür auf und konnte an Deck rennen, »ttz Boote auf der Steuerbordsette her- untergelasten würben. Die Backbordboot« warrn zrr» stört. Noch immer nackt, stürmte ich nach unten, um meinen Rettungsgürtel und rin Paar Hosen ,n holen. Fetzt hatte da» Schiff schon schwere Schlagseiie und sank langsam. Ich schwang niich über die Geile, kletterte ein Seil hinunter und sprang ist ein RcttnngSboot. Weniger als M Sekunden später brach der Frachter in zwei Hälften auseinander und sank, wobei er fast unser Rettungsboot mitzog. weg«« Mittag sahen wir ein andere» Rettungsboot mit schAtNtztgem Segel heran kommen. Bald erkannten wir, baß» da« Boot zu einem andeten Frachtschiff gehörte, da« ebenfalls in der Nacht torpediert worden war- Einig« Stund«« später kam «in ander«, Frachter,, »er «M aufnah«. Glrichteitig erschtrn «in-Patrouillenfchi, -«« helle tr
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