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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 30.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189903301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990330
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-30
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Amts- M Mcheblktt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einfchließl. de» .Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionsprei»: die kleinspaltige Zeile 10 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2b Ps. S8. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ' 4«. Jayrgang. Donnerstag, den 30. März 18SS Zroangsimnlllg für das Sattler-, Riemer-, Wagenbauer und Tapezierer-Handwerk betreffend. Von der Sattler-, Riemer-, Wagenbauer- und Tapezierer-Innung in Schwarzenberg ist beantragt worden, anzuordnen, daß innerhalb des Bezirkes der König lichen Amtshauptmannschast Schwarzenberg sämmtliche Gewerbtreibenden, welche die oben genannten Handwerke oder eins oder mehrere derselben ausüben, der neu zu errichtenden Sattler-, Riemer-, Wagenbauer- u. Tapezierer-Innung zu Schwarzenberg angehören müssen. Von der Kreishauptmannschaft Zwickau mit der kommissarischen Vorbereitung deren Entschließung beauftragt, mache ich hierdurch bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung dieser Zwangsinnung schriftlich oder mündlich in der Zett vom 1. bis ll. April dss. Js. bei mir abzugeben sind. Die Abgabe der mündlichen Erklärung kann während des angegebenen Zeitraums werktäglich von 8 bis 12 Uhr Vormittags und 2 bis 6 Uhr Nachmittags in den Dienst räumen des Stadthauses, Zimmer Nr. 2, erfolgen. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, welche im Bezirke der Königlichen Amts hauptmannschaft die obengenannten Handwerke oder eins oder mehrere derselben betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Bemerken auf, daß nur solche Erklärungen, welche erkennen lassen, ob der Erklärende der Errichtung der Zwangsinnung zustimmt oder nicht, gütig sind, und daß »ach Ablaus des obigen Zeitpunktes eingehende Aeußerungen unberück sichtigt bleiben. Hierzu wird noch besonders darauf hingewiesen, daß auch die Mitglieder der antrag stellenden Innung ihre Stimmen abzugeben haben, und daß bei Entscheidung der Frage, ob die Mehrheit der Betheiligten zustimmt, nur die innerhalb des behördlich geordneten Verfahrens und Zeitraums beim Kommissar eingegangenen Aeußerungen gezählt werden und daß demnach von Erlaß der Zwangsverfügung auch dann abzusehen ist, wenn auf die kommissarische Bekanntmachung innerhalb der gestellten Frist Aeußerungen Betheiligter überhaupt nicht eingehen. Schwarzenberg, am 25. März 1899. Ser Kommissar. Gareis, Bürgermeister. Bekanntmachung. Stach den hier bestehenden Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ist am 1. Weihnachts-, Oster- und Pfingstfeiertage, am Charfreitag, an den Bußtagen und am Todtensestsonntag der öffentliche Handel noch mehr beschränkt, als an den übrigen Festtagen. Es darf an den genannten Tagen nur der Verkauf von Brod und Weitzer Bäckerwaar«, vo« foustigen Etz- und Materialwaare«, von Milch, sowie der Kleinhandel mit Heizung»- und Beleuchtungsmaterial und die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern hierbei zu der geordneten Zeit von 6 Uhr früh bis 1 Uhr Rachen, mit Ausschluß von 2 Stunden von Beginn des Vormittagsgotles- dienstes an stattfinden, alle übrigen Verkaufsstellen find während des ganzen Tage» geschloffen zu halte«. Im Hinblick auf den bevorstehenden Charfreitag und 1. Ostrrfeiertag iveisen wir erneut aus diese Bestimmungen mit dem Bemerken hm, daß Zuwiderhandlungen gemäß 8 366,i des Reichsstrafgesetzbuches und 8 146n der Gew.-Ordnung init Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Haft bestraft werden. Am Gründonnerstag ist der Handels- und Marktverkchr, der Betrieb der Land- wirthschaft, sowie der Gewerbe- und Fabrikbetrieb gestattet, es ist jedoch alles störende Ge räusch in der Stahe der Kirche zu vermeiden. Eibenstock, den 29. März 1899. Der Rath der Stadt. Hetze. Müller. Rr. 282 des Verzeichnisses der unter das Schank- und Tanzstättenverbot gestellten Personen ist zu streiche«. Stadtrath Eibenstock, den 28. März 1899. Hetz«. Gnüchtel. Stärke, em 8—15 5—7 10000 4940 3280 8 56 1210 125 32 654 7—15 16—22 23—58 18—32 in den Abtheilungcn 6, 7, 8, 12, 21, 49, 51, 52, 62, 63, 64 und 76, Holz-Versteigerung. Staatssorstrevier Carlsfeld. Im Gasthofe „zum grünen Baum" in Carlsfeld jollcn Freitag, den 7. April 1«98, vo« Vorm. ,18 Uhr an Stück fichtene Kkiiher von , buchene rin fichtene Hlutzknüppek, Stück „ Dcrbftangm von Hdrt. „ Yeisflange« „ rm Arenn-akz unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. König!. Forstrevierverwaltnng Carlsfeld u. Königl. Forftrentamt Eibenstock, Hehre. am 28. März 1899. Herkach. Jünfzig Jayre waren am Dienstag verflossen, wie bereits in einem Artikel un serer vorigen Nummer ausführlich erwähnt, seit die deutsche Na tionalversammlung in Frankfurt am M. den König von Preußen Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser von Deutschland pro- klamirt hat. Heute, da das deutsche Kaiserreich — allerdings aus ganz anderer Grundlage errichtet — groß und geachtet dastehl, bilden jene Vorgänge, die sich an da« „tolle Jahr" anschlossen, nur noch historische Erinnerungen. Friedrich Wilhelm IV. hat zwar da mals die Kaiserwürde abgelchnt, woraus ihm Zeitgenossen und Historiker einen Vorwurf gemacht haben. Aber es läßt sich be stimmt sagen, daß damals da« Kaiserthum mit Preußen an der Spitze doch nicht Thatsache geworden wäre. Oesterreich und Bayern waren entschieden dagegen. Schon da« Erbkaiscr- thum an sich fand im Frankfurter Parlament starken Widerspruch. Dafür stimmten bekanntlich 267, dagegen aber 263 Abgeordnete. Am nächsten Tage, am 28. März IÄ9 wurde dann der König von Picußen mit 290 Stimmen zum Kaiser gewählt. An« dem obigen Stimmenvcrhältniß ist zu ersehen, wie viele Stimmen in direkt oder direkt gegen diese Wahl waren. König Friedrich Wilhelm IV. war aber auch nicht der Mann, eine so große Sache, wie eS die Einigung Deutschlands war, durchzuführcn. Er wollte auch jeden Druck auf die Fürsten ver meiden, wollte diese erst hören und sich sodann entscheiden. Er trug daher am 2. April seinen Ministern die Antwort vor, die er der vom Parlament gewählten Deputation von 24 Mitglie dern zu geben beabsichtigte und die folgenden Punkte umfaßte: 1) Vor Allem sei zu erstreben, durch Berathung mit deut schen Fürsten einschließlich Oesterreich« der Neugestaltung Deutsch land« eine sichere Grundlage zu geben, dabei zu dem von ihm beabsichtigten deutschen Bundesstaat die Zustimmung Oesterreich«, obgleich dasselbe daran nicht theilnehmen könne, zu erlangen und dessen Verhältniß zu dem da« ganze bisherige Bundesgebiet um fassenden Staatenbunde festzustellen. 2) Die Bildung de« deutschen Bundesstaates, wie sic in Frankfurt ausgefaßt ist, kann nicht gelingen, wenn sich ihr die deutschen Könige entziehen. Sollten sich nur die Kleinstaaten dazu entschließen, so würde ein solcher Verein nicht al» der an gestrebte Bundesstaat betrachtet und organisirt werden können. 3) Dann gestalte sich da« Verhältniß der Kleinstaaten zu Preußen wesentlich al» ein Schutzverhältniß und e» würde die von Camphausen zu Frankfurt in diesem Sinne eingeleitetc Unterhandlung mit Nachdruck zu Ende zu führen sein. 4) Die Annahme de« Kaisertitel« sei unter allen Umständen unangemessen. Am 3. April gab darauf der König der mit großer Pracht und Feierlichkeit empfangenen Deputation die Tag« zuvor festge setzte Erklärung: Er erkenne in dem Beschlüsse der National-Ber- sammlung die Stimme de« deutschen Volke«; dieser Ruf gebe ihm ein Anrecht, da« er zu schätzen wisse, aber er könne ohne da« freie Einvcrständniß der deutschen Negierungen keinen Entschluß von solcher Bedeutung für alle deutfchen Staaten fassen. An den Regierungen also werde e« jetzt sein, in gemeinsamer Berath ung zu prüfen, ob die Verfassung dem deutschen Volke sromme und eine kräftige Reichsregierung möglich machet Dies sah die Deputation als Ablehnung an. Fürst Schwarzen berg rief am 5. April die österreichischen Abgeordneten au« der PaulSkircke ab; für ihn war die Nationalversammlung nicht mehr vorhanden. Zugleich verkündete er dem RcichSministerium, Kaiser Franz Joseph wiederhole seine Erklärung, daß er sich im deutschen Bunde nie einem andern Fürsten unterwerfen werde! Der AuSgang dieser Episode ist ja nur zu bekannt. E« war — sagt Heinrich von Sybel in seiner Geschichte der Be gründung de« Deutschen Reiches — die Vernichtung und leider die von preußischer Hand vollzogene Vernichtung aller Hoffnungen, an welchen da» Herz der Nation seit einem Jahre gehangen hatte! Die Nationalversammlung kämpfte einen traurigen TodeS- kampf; endlich wurde sie in Stuttgart, wohin sie ihre Sitzungen verlegt hatte, durch ein von dem Märzministcr Römer gesandte« Militär-Kommando auseinander gejagt! Jämmerlich war da« Ende, aber die Sehnsucht im Herzen de« Volke» nach Deutschland« Einheit blieb zurück und ohne sie wären die späteren Schritte dazu nicht so glücklich verlaufen, wie groß Bismarck« Genie auch war, wie majestätisch der siegreiche Heldenkaiser. Tassessseschichte. — Deutschland. Gegenüber anderweitigen Meldungen, die bereits eine Theilung der Samoa-Inseln unter die drei Mächte in Aussicht stellen, erfährt die „Post", daß die Verhand lungen sich zur Zeit im Sinne einer Beibehaltung der Samoa- Akte bewegen. Auch von anderer Seite wird bestätigt, daß die deutsche Regierung durchaus an dem Berliner Vertrage fcsthält. Allerding« ist im Verlause der Unterhandlungen mit den Ver. Staaten von Amerika und mit England von deutscher Seite unter Anderem auch die Theilung der Inseln unter die drei in- teressirtcn Mächte angeregt worden. Dieser Plan hat jedoch ins besondere bei England so wenig Anklang gesunden, daß er al« aufgegeben angesehen werden darf. — Zur Unterstützung der deutschen Ansprüche an Marokko ist der Kreuzer „Bussard" in Tanger eingetroffen. E« handelt sich um wiederholte Beschwerden der deutschen Ver tretung wegen der Ueberfälle auf die Ueberlandposten im Innern de« Lande«, wobei viele deutsche Briefe und, wie e« heißt, auch diplomatische Schriftstücke verloren gegangen sind; auch liegen Klagen deutscher Kaufleute wegen Plünderung von Kaufläden durch Eingeborene und andere Eigenthumrverlctzungcn vor. — Oesterreich-Ungarn. Wie anscheinend halbamtlich gemeldet wird, hat da« Kabinet Thun seine Absicht, die Sprachen frage in Böhmen mittel« de« Nothparagraphcn 14 zu regeln, infolge der schlechten Aufnahme, die dieser Plan sowohl bei den Deutschen, wie namentlich auch bei den Jungtschechen gefunden hat, vorläufig verschoben. — Italien. Da« Kriegsschiff „Stromboli", mit dem Admiral Grenet an Bord, ist Montag von Neapel nach China abgegangen. — England. London, 28. März. Nach einem Tele gramm de« Pariser Korrespondenten der „Morning Post" ist in Pari« die Meldung eingetrofscn, daß der britische Botschafter in St. Petersburg der russischen Regierung ernstliche Vorfchlägc ge macht habe, die aus eine Theilung China« abziclen, und zwar hätte der englische Vertreter dem Grafen Murawiew da« be treffende Programm am vorigen Freitag unterbreitet. Darin wird von England angeblich der Gedanke entwickelt, daß, solange Europa unter der gemeinsamen Führung Rußland» und England« nicht eine vernünftige Lösung der chinesischen Frage herbcisühre, gedeihliche Zustände in Ostasien nicht eintretcn könnten. Diese Lösung aber könne nur in der Aufthcilung China« an die Groß mächte bestehen. Könnte hierin zwischen England und Rußland eine Einigung erzielt werden, so würden die übrigen Mächte mit Leichtigkeit für dasselbe Ziel zu gewinnen sein und zwar am besten im Wege eine« internationalen Kongresse«, zu welchem außer den genannten Mächten noch Frankreich, Deutschland und Italien zu- sammenzutretcn hätten. Gras Murawiew soll darauf geantwortet haben, er verspreche sich von einem solchen Kongreß eher eine Verschlimmerung al« eine Verbesserung der Zustände Ostasien«. Ueberdie« könne eine Entscheidung nicht über die Köpfe der an deren in China interessirten Mächte, Oesterreich«, Japan« und der Vereinigten Staaten, getroffen werden, während wiederum die Bctheiligung der beiden letzten Mächte auf einem solchen Kongreß ihnen die Thür zur Einmischung in die Angelegenheiten Europa« öffnen hieße. Schließlich soll Gras Murawiew die Theilung China» grundsätzlich abgelehnt und erklärt haben, daß Rußland sich jedem derartigen Plane mit aller Kraft widersetzen werde. Die verschiedenen nationalen Interessensphären in China werden gegenwärtig in Petersburg folgendermaßen beziffert: Ruß land über zwei Millionen englische Quadratmcilen, England etwa eine halbe Million, Frankreich eine drittel Million, Deutschland 6ö,l04 und Italien 70,000 O.uadrattneilen. «Letztere sind für Italien allerdings noch frommer Wunsch.) Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheide. Mit Schluß diese« Schuljahre« feierte Herr Lehrer Ernst Ludwig Schröter sein 25jährige« Ort-jubi- läum. Zu dieser Feier versammelte sich da« hiesige Lehrerkollegium, Schüler und Schülerinnen in der oberen Schule. Herr Schul direktor Grohmann beglückwünschte den Jubilar mit herzlichsten Worten unter Bezeichnung de« Tage« al« einen der Freude und de« Danke«. Dabei wurde dem letzteren eine Anerkennungs urkunde der Gemeinde und der Schulinspektion überreicht, woran
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