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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189905203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1899
- Monat1899-05
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Amts- M AiUWbktt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Ps. emschließl. de« .Jllustr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unsern Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2b Pf Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 48. Jahrgang. Sonnabend, den 20. Mai L8SS Ein hohes herrliches Klingen, Ein frohes jauchzendes Singen Die trüben Herzen erhellt —: Der Pfingstaeist schwebet hernieder Mit unsichtbarem Gefieder Und spendet Segen der Welt! Ium Ifingstfe Nun sind die Blüthen erschlossen. Dem duftigen Lenze entsprossen. Vom Kutz der Sonne erwacht. Das ganze Frühlingsgefilde Erstrahlt im leuchtenden Bilde Der höchsten ewigen Pracht. Nun laht dem Lenze uns weihen Die grünen Kränze der Maien Und singt ihm fröhlich ein Lied! Wie schön ist's drauhen im Walde Und auf der blumigen Halde, Dahin es mächtig uns zieht. — Es naht uns wieder die Stunde, In der die heilige Kunde Der Jünger Herzen geschwellt: Der Geist entflammte die Zagen, Das Wort des Meisters zu sagen In allen Sprachen der Welt. O senke heute Dich wieder Aus Christi Jünger hernieder Erleuchtend, heiliger Geist! Entflamme wieder die Seele, Dah sie den Weg nicht verfehle Und laut den Ewigen preist! Oefseutliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Wontag, den 29. Wai 1899, von Nachmittags 3 Uhr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshauptmann- schastlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, den 15. Mai 1899. Königliche Amtshauptmannschast. tkrug v. Nidda. Die Königliche Amtshauptmannschast mit dem Bezirksausschuh hat beschlossen, die Bestimmung in Punkt IX unter a des reoidirten Tanzregulativs für den hiesigen Verwal tungsbezirk vom 23. Juli 1898, nach welcher Lehrling«« der Besuch öffentlicher Tanz musiken auch dann verboten ist, wenn sie das 17. Lebensjahr erfüllt haben und nicht mehr fortbildungsschulpflichtig sind, wieder aufzuheben. Schwarzenberg, am 28. April 1899. Königliche Amtshauptmannschast. Krug v. Nidda. P. Um der weiteren Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche thunlichst entgegen zutreten, werden für Schönheide hierdurch nachstehends erwähnte Schutzmahregeln bis auf Weiteres polizeilich angeordnet: 1) Wiederkäuer und Schweine dürfen aus Schönheide und zwar auch zu den öffent lichen Viehmärkten nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Polizeibehörde ent- sernt werden; 2) das Durchtreiben von Wiederkäuern, Schweinen und Gänsen durch Schönheide ist verboten; 3) Gänse sind eingesperrt zu halten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehends angeordnete Schutzmahregeln werden nach 8 66 des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880 mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft. Schönheide, am 17. Mai 1899. Der Gemcindevo Island. Holz-Versteigerung. Staatssorstrevier Schönheide. Im Hotel „zum Nathhaus" in Schönheide sollen Donnerstag, de« SS. Mai l8SS, von Vorm. » Uhr an 10307 Stück weiche Mtzer.^-Iö nm Oberstärke,^^ ^n.lang, 27,, rm „ Nrenuknüppek, 201 „ „ Aelle in den Abth. 42, 55,60, 78 (Kahlschläge), 15, 21, 48, 59, 79 und 80 (Einzelhölzer), unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Königl. Forstrevterverwaltnng Schönheide «. Königl. Forstrentamt Eibenstock, Koffmanu. am 18. Mai 1899. Herkach. Mngffen 1899. Ein freudiges Willkommen rufen wir Alle, die ganze Menschheit, dem lieben Pfingstfeste entgegen; wie eine» längst er sehnten Gast begrüßen wir da« sonnige, wonnige Frühlingsfest, das lcnzeSduftige, maiengeschmückte. Und wenn es auch in diesem Jahre nicht in so vollem Blütenflor, nicht so sonnendurchglüht erscheint, wie da« von milden Frühlingslüften durchwehte Oster fest eS erwarten ließ, so ist und bleibt e« un« immer doch das Fest der endgiltigen Befreiung au« Winters Banden, da« Fest der LenzcSwonne und LenzeSfreude. In azurnem Blau spann! sich de« Himmel« Gewölbe über der Erde weite, gesegnete Flur und frohgemuth, von neuer Lebenskraft durchdrungen erscheint Alle«, wa« lebt und webt in Gotte« freier Natur. Und auch in de« Menschen Herz ist der belebende Frühlingshauch gedrungen, auch de« Menschen Brust lebt und weitet sich im Anschaucn all' der Herrlichkeit, die sich dem trunkenen Auge zeigt. Hinaus in« Freie treibt e« Jung und Al«, Arm und Reich und sic alle werden froh de« göttlichen Lichte« und de« berauschenden Dufte», die durch da« All in unermeßlichen Strömen fluthen. Man kann immerhin im Pfingstfeste da« hohe Lied de« Frühling« verkörpert sehen und man braucht dennoch nicht zu vergessen, daß da« Pfingstfest vor Allem ein christliche« Fest ist. soweit sind wir ja glücklicherweise noch lange nicht, daß da eitle Wort .Religion ist Privalsache" zum Dogma erhoben ist und da wir Lebende hoffentlich diese« zukunftsstaatliche Dekret nicht mehr erleben werden, giebt e« denn doch Hunderte, Tausende und Millionen, die am heiligen Pfingstfeste ihrem Schöpfer die Ehrfurcht im Kirchenbcsuch erweisen; wie im Grunde genommen ein sinnige« Gemüth von der gleichen demüthigen Ehrfurcht durch drungen ist, wenn e« draußen in der Natur deren stumme und doch so beredte Sprache zu verstehen und zu würdigen gelernt hat. So vertragen sich denn de« größten deutschen Dichter« Worte „Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen- es grünten und blühten Feld und Wald; aus Hügeln und Höhen, in Büschen und Hecken Uebten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Böget, Jede Wiese sprohte von Blumen in duftenden Gründen, Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde —" sehr wohl mit der ewigen Lehre de« Pfingstfeste«, wie sic im Ehristenthum enthalten: Unter SturmeSwehen und in Gestalt feuriger Zungen kam der heilige Geist auf die Apostel herab und so ward die christliche Kirche geboren. Höher und höher steigt jetzt die Sonne am Himmel empor, hellere«, energischere« Licht gießt sic au« und feurigere Strahlen sendet sie nieder zur Erde. Und al« der Gottessohn vor mehr denn achtzehn Jahrhunderten die Erde verließ und über alle Himmel emporstieg, da geschah e», nm zehn Tage später jene« göttliche Feuer zu entsenden, da« al« heiliger Geist noch heute in Werken der Liebe und Barmherzig keit, der Gesittung und Menschlichkeit lebendig waltet. Wie unter den Strahlen der Sonne da« Leben in der phhsischen Schöpfung zu seiner höchsten Entfaltung und Vollendung gelangt, so ist auch unter den Wehen de« heiligen Geiste« da« höhere geistige Leben in der Welt ausgesproßt, so ist au» de« Heidenthume« Nacht da« Licht de« Ehristenthum« siegend über da« Weltall geeilt. Gleich viel ob nun ein kindlich gläubige« Gemüth oder grübelnder Ver stand da« Pfingstfest begeht, der Weihe diese« Feste«, seiner geistigen Bedeutung sich zu entziehen vermag nur der Mensch, der überhaupt kein Gemüth mehr besitzt, dem in rohem Mate rialismus alle Ideale abhanden gekommen, alle jene geistigen Güter, die da« Ehristenthum umfaßt. Da» Pfingstfest ist auch ein kirchlich-historischer Gedenktag. Mit der Vereinigung jener Apostel, die der Verbreitung der christlichen Lehre gewürdigt wurden, indem sich der göttliche Geist auf sie niederließ nnd sie fähig machte, die neue Lehre zu ver künden sonder Zittern und Zagen, mit jenem Tage ward die erste christliche Gemeinschaft begründet, die erste christliche Gemeinde. Die dreihundertjährigc Verfolgung durch da« Heidenthum ver mochte da« Ehristenthum nicht zu unterdrücken, nicht Kriege, Elend und Noth der Völker konnten die erhabene Lehre der göttlichen Stifters vernichten, auch vielfache Auswüchse und Miß bräuche bei Bethätigung dieser Lehre berührten den Kern derselben nicht, — auch der religionsfeindliche Ansturm sinnloser Glaubens losigkeit wird da« Ehristenthum nicht erschüttern und untergraben. Noch oft und freudig wollen wir unser Pfingstfest feiern und hoffentlich ebenso in Frieden, wie in diesem Jahre. Wir aber wünschen unseren freundlichen Leserinnen und Lesern ein recht frohe«, gesunde« Fest u. vergnügte Feiertage! Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Vorarbeiten für die Errichtung von Post-Chcckämtern sind im Reichspostamt so weit gefördert, daß der Einführung de» Check- und Ausgleichsverfahren« bei der Post zum Herbst diese« Jahre« nicht« im Wege steht, voraus gesetzt, daß die Zustimmung der gesetzgebenden Faktoren de« Reiche« rechtzeitig erfolgt. Der Entwurf, dessen Einbringung beim Reichstag der Staatssekretär de« Reichspostamt« jüngst angekündigt hat, liegt zur Zeit dem BundeSrath vor. Der Be trag der unverzinslichen Staatseinlagen eine« Theilnehmer« soll nicht 200 M., wie berichtet worden, sondern nur 100 M. betragen. — Oesterreich-Ungarn. Wien, 16. Mai. Nach Mit theilung Schönerer« haben bi« zum 31. März bei ihm 2602 Personen au« 211 Orten den vollzogenen Austritt au« der ka tholischen Kirche angemeldet. Ferner bemerkt er, daß thatsächlich und nach Zeitungsmeldungen zahlreiche Uebertritte erfolgt sind, von welchen die erbetene Mitthcilung an Schönerer nicht gemacht wurde. Am stärksten sind die Anmeldungen au« Deutsch-Böhmen. Die Zahl der Uebertritte beträgt in Aussig 151, Saaz 104, Ober- sedlitz 104, Asch 8b, Gablonz 91, Karlsbad 73; dann in Brünn 67, Graz 145 und Wien 734. — Prag, 18. Mai. Der »Narodny Lisch" zufolge wurde der Lehrer Mirwald -u« Schanda, weil er anläßlich der Waffen übung beim Namenaufruf anstatt sich mit „hier" mit dem tsche chischen Wort .rcke" meldete, vom Militärgericht zu drei Monaten Kerker verurtheilt. Der Reservist Riza», welcher bei der Son- trolversammlung sich ebenfall« mit dem tschechischen ,räe" meldete, erhielt drei Tage Arrest. — Frankreich. Pari«, 18. Mai. Die Post hat heute früh infolge eine« Streik« der Briefträger hier nicht vertheilt werden können. Die Zahl der streikenden Briefträger beträgt ca. 3800. Die Ruhe ist nirgend» gestört. Der Postverwaltung ist Personal au« anderen Zweigen zur Verfügung gestellt worden. Auch Soldaten sollen zu Hilfe genommen werden, um die aus ständigen Briefträger zu ersetzen. Die Urheber de« Ausstandes werden, da sie Staatsbeamte sind, zur Bestrafung herangezogcn. — Portugal. Nachdem da« erste deutsche Geschwa der am Freitag, etwa« früher als ursprünglich beabsichtigt, im Tejo vor Lissabon Anker geworfen hatte, war dort durch die« Zusammentreffen de« deutschen mit dem zwei Tage früher bereit« dort mit über 8000 Mann Besatzung eingelaufcnen englischen Geschwader eine Seemacht versammelt, wie sie vor Lissabon noch nie gelegen hat. Ob hierin Absicht oder Zufall obwaltet, entzieht sich der Bcurtheilung. Da» deutsche Geschwader kam manövrirend am Freitag früh an die Tejo-Mündung, lief aber nicht ein, son dern setzte die Manöver in südwestlicher Richtung fort, kehrte am Nachmittag zur Tejo-Barre zurück und ging langsam flußauf wärts nach Lissabon, woselbst da« englische Geschwader in effekt vollster Illumination, die Scheinwerfer in Thätigkcit, dalag, und alle Höhenpunkte von enormen Menschenmassen besetzt waren, um da« großartige Schauspiel zu genießen. Da« deutsche Ge schwader kam vollzählig und in tadelloser Verfassung an; während vom englischen Geschwader ein« der 15,000-Ton«-Kolosse erst einen Tag nach den übrigen Schiffen nach Lissabon kam, da er in Gibraltar mit dem Wiederholen einer seiner in« Wasser ge fallenen Jollen zurückgehalten wurde, und außerdem zwei Kreuzer, die mit Maschinen- und Steuerdefekten in Gibraltar in Repara tur lagen, die Fahrt nach Lissabon überhaupt nicht mitmachcn konnten. Der König und die gesammte Königliche Familie stat teten am Dienstag dem deutschen Geschwader einen Besuch ab. — In Transvaal ist wiederum eine Verschwörung entdeckt worden, welche sich gegen die Burenrepublik richtete. Montag Nacht wurden in Johannesburg sieben Personen auf die beschworene Aussage hin verhaftet, daß sie für eine Ver schwörung gegen die Transvaal-Regierung geworben hätten. Seit Monaten ist unter den in der Republik lebenden Engländern eine verschärfte Bewegung geschürt worden, die zur Absendung einer Massenpetition an die Königin von England führte. Den Aus gangspunkt dieser Bewegung bildete ein an sich unbedeutender Vorfall, bei dem ein Engländer von einem Polizisten erschossen wurde. Gerade die politische Bedeutungslosigkeit diese« Vorfälle« ist für die Bewegung charakteristisch, da er zeigt, wie die hier und da wohl nicht ganz unberechtigte Unzufriedenheit der Fremden in Transvaal von den Agitatoren künstlich angesacht wird. Wie Ende 1895 und Anfang 1896 die Uitländerbewegung mit einer Verschärfung der Beziehungen zwischen der Burenrepublik und England gleichlaufend ging, so ist auch bei der neuesten Tran«- vaalkrisi» die gleiche Erscheinung zu beobachten. Damals wie heute setzt man die Burenregicrung dem doppelten Drucke diplo matischer Drohungen von London und einer ausgedehnten Agi tation unter den Uitländern au«. Zwar ist diese« Mal bi« jetzt keine Freibeuterschaar auf dem Schauplatze erschienen, dafür aber hat England seine südafrikanischen Garnisonen erheblich verstärkt und für alle Fälle kriegsmäßig au«gerüstet. Dir britische Re gierung hat diese Vorkehrungen lediglich für Vorsicht-Maßregeln erklärt. E« liegt aber auf der Hand, daß bei wachsender Spannung
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