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Der sächsische Erzähler : 26.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187010260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18701026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18701026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1870
- Monat1870-10
- Tag1870-10-26
- Monat1870-10
- Jahr1870
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 26.10.1870
- Autor
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»iMWWMa,E AMichlaÜ ^ra KomgÜchen GerNtsanrtrssinV -es Vies» Zeitschrift erscheint wLchenllich jwei Mal, Mittwoch» und Sonnabends, und kostet einschlichlich der Sorw-- abends «scheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12's, Rg«. Inserate werden bit Dienstag« und Freitag) früh s Uhr «ogenomnien Md kostet die gespaltene CorpuSzeile «her derm Raum fi Pfennige. / 85^ Mittwoch, den L« Getobt ^18?0> Politische Nachrichten. Im deutschen Hauptquartier in Versailles find die bedeutendsten deutschen Minister versammelt, aus Preußen Gras Bismark und Delbrück, aus Baiern Graf Bray, v. Prankh und Lutz, aus Würtemberg Suckow und Mitwacht, aus Baden Jolly und von Freydorff. Es ist eine wunderbare Fügung des Schicksals, nach welchem in dem Schlosse zu Ver sailles, Angesichts der französischen Hauptstadt, die deutschen Staatsmänner unter dem Schutze der deutschen Bajonnette tagen , um die von Frankreich so lange angefeindete deutsche Einheit herzustellen. In den Sälen des Prunkbaues jenes Ludwig XIV., welcher dem deutschen Reiche das Elsaß geraubt hat, wird das künftige Schicksal dieses von Deutschland mit dem Schwerte wiedergenommenen Landes be siegelt. Und während die Vertreter der deutschen Staaten über die dem Reiche zu gebende Verfassung rathschlagen (Thiers möchte darüber ein Rad schlagen), liegt das stolze Paris, das bei der leisesten Er wähnung der deutschen Einheit in wüthende Drohungen auszubrechen pflegte, gefesselt zu ihren Füßen. Was ist mit Bazaine? Den Mann umspinnen tausend Gerüchte. Man will wissen, er habe eine unbedingte Vollmacht Napoleon's, um nicht nur über Metz, sondern über den Frieden zu verhandeln. Er werde gewissermaßen als Diktator auftrelen und eine gesetzgebende Versammlung einberufen, welche über das Weitere zu entscheiden habe. Der Ausfall am 7. October hat Bazaiue überzeugt, daß er nicht durchbrechen kann. Der Ausfall war sehr geschickt, sehr energisch und sehr blutig. Kummers Landwehr schlug sich und fiel (1000 Mann) wie ein Held. Ein Engländer, der sie kämpfen und sterben sah, schreibt:. Jetzt erst habe ich die Elitentruppen kennen gelernt. ° Die deutsche Armee kann nicht nur tapfer fechten und viel enWhren, sondern sie kann auch wohlthätig sein. Sie hat freiwillig eine Tageslöhnung der deutschen Jnvalidenstiftung gespendet; macht in Summa 500,000, Thaler. . Die porddeutschen Verlustlisten 1 bis 91 führen an als Todtr L Generäle,-57Stabsoffiziere, 545 Gubalteruoffiziere, 754 Fähnriche, Feldwebel, Wacht meister, Dicewachtmeister, Stabstrompeter re. , 916 Sergeanten, Unteroffiziere, Trompeter rc., 8288 Gefreite, Spielleute, Gemeine rc., 7 Aerzte re. Ver wundet: 9 Generäle, 119 Stabsoffiziere, 1736 Subalternoffiziere, 615 Fähnriche, rc., 3731 Ser geanten rc., 37,170 Gefreite rc., 65 ärztliches Per sonal. Vermißt: 1 Oberst, 13 Offiziere, 2 Fähn riche, 1 Vicefeldwebel, 1 Regiments-Tambour, 132 Unteroffiziere, 6310 Gefreite, Spielleute, Gemeine, Summa des Abgangs: 2482 Offiziere, 57,383 Mann. Die Zahl der gefallenen oder ihren Wunden erlegenen bairischen Offiziere beträgt 141. Es ist keine Kanonenkugel in Straßburg nieder gefallen, die der „Staatsanzeiger" Nicht gezählt hat. Zusammen sind ihrer 193,722 Schuß in 31 Tagen. Kommen auf den Tag 6249, auf die Stunde 269, auf die Minute 4—5 Schuß. Königsberg i. Pr., 20. Octbr. Die Stadt verordneten haben in ihrer vorgestrigen Sitzung beschlossen, eine Beschwerdeschrift an das Abgeord netenhaus, betreffend die Jnternirung der Herren Jacoby und Herbig, zu richten. Die Franzosen mögen nicht daran denken, daß alte Rechnungen ausgeglichen werden. Von 1806 bis 1808 haben sie allein in der Churmark mit Berlin und in einem kleinen Theil Ostpreußens 245 Millionen Thaler, d. h. Ziemlich 1 Milliarde Francs an Contributionen eingetrieben. Der vorsichtige König von Belgien hat für die deutschen Verwundeten 50,000 Fr. nach Berlin ge schickt. Der König will mancherlei damit gut machen und es schadet nichts, daß ein Fürst einmal für sein Volk etwas gut macht; denn umgekehrt kommt es öfter vor. ' Gambetta ist eS gewesen, der die französische Flotte höchst unkluger Weise wieder in das stürmische Meer hinauscommandirt hat. Er scheint überhaupt, große Lust zu haben, die Alleinherrschaft an sich zu reißen und den Diktator zu spielen. Jules Favre soll geäußert haben: Wir wissen sehr wohl, daß wir artt Ende unserer Hilfsmittel find, wir habm keine Armee und kein Geld mehr, aber der Pöbel würde uns zerreißen, wenn wir schon von Frieden sprächen. Düstere und Helle AriegSbilder trifft Man dicht neben einander: Bazaine zerstörte bei, seinem Htzten Ausfall astS Metz manches von deü Preüßew setther geschonte Dorf.' An die Ruine seinÄ Hauses schAK - Füafiinijvxmiigster Jahrgang.
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