Delete Search...
Der sächsische Erzähler : 18.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191103182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-18
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.03.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sonnabend, 18. Mürz 1»11 Der Wische FrzUer, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. U«tstlatt der Kgl. rlmtShanptmmmschast, der Kgl. Schnlinspektton und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Fernsprecher Rr. 2L MkrftmdreSPgßt-r Achrgemg. Telegr^Adr.: Amtsblatt. MU be» wSchentliche» Vellage« : Jeden Mittwoch: Belletristische Vellage; jeden Freitag: Der sSchfische Landwirt; jäen Sonntag: Illustriertes SomttagSblatt. »er Bezugspreis ist «mschltißlich der drei wöchenwch« Betlaar» bei Abholung vtertrljührlich t SO bet Austsumg in« Hau« 1 u« 70 «t, bet all« Postauftaltm 1 ü» so exklusiv« Bestellgeld. —>»> Einzelur Nmamern dost« 10 «t. . Bestellung« werd« angmomm« Kür vischos-werda und Umgegend b« »mseren AettnwOs« wat«, sowie in der Seschiiftsstellr, Altmarkt IS, rbmso auch bet all« Postanstalten. Nummer der ZettungSltste 0S87. Schluß der SeschiifSstellr abend« 8 Uhr. Inserat«, welche t» diesem Blatte die wettest« Verbreitung fbädw, »erd« di« vor«. 10 Uhr angruommrn, größere und kompliziert« Anzeigen tag« vorher. Di« vtngeivaltmr Kor- puLellr 12 «i, dir RrkLmrzeile SO «l. Seitngstrr Ins«, ratmbttraa 40 «I. Wir Rückerstattung unverlangt rin-» «andrer Manuskripte siberuehmeu wir keine Bewähr. Für die Dauer der Hcrstellungsarbeiten wird das Betreten des Bischofsplatzes hier verboten. Stadtrat Bischofswerda, am 17. März 1911. Das Nrnefte no« T«s« 8« Wie» verlautet, daß auch die deutsche Kai seri«, Prinzessin Viktoria Luise uud Priuz Joa- chim mit Kaiser Wilhelm zum Besuche des Kai sers Franz Joses iu Wien eintrefseu werden. Hi Die beiden Söhue des Prinzen Friedrich Leo pold von Preußen, die im Kadettenhause in Naumburg sich befinden, haben ihre Haudwrrks- gesellenprnfuug abgelegt. Der eine erlernte das Tischlergewerbe, der andere die Schlosserei. Der berühmte Schauspieler Friedrich Haase ist heute früh in Berlin gestorben. Die nach dem System Telefuukeu in Dauzig erbaute yeu« Station erreichte eine« tadellosen Fankeudepeschenwechsel, mit der österreichischen Nadiostation im Krirgshafe« Pola. * Zwei Professoren entdeckte« in der Hohen Ta tra Steiüschichten, die an Radium sehr reich find. G Eia französisches Unterseeboot wurde von einem Fischerboot gerammt und geriet auf Grund. Die Mannschaft blieb unversehrt. (Siehe Letzte Dep.) Deutscher Reichstag. In der DonnerstagS-Sitzung des Reichstags wurde die Beratung über den Etat des Reichs amts des Innern bei dem Allgemeinen Fonds fort- gesetzt und zunächst über eine von Angehörigen aller Parteien unterbreitete Resolution verhan delt, welche die Bereitstellung von 10 000 jähr lich zur Unterstützung der weimarischen National festspiele für die Jugend fordert, die in der Bud getkommission abgelehnt worden war. Im Ple num traten für die Gewährung des Postens der Zentrumsabgeordnete Dr. Pfeiffer, der in Wei mar gewählte Herr Graef von der Wirtschaftlichen Bereinigung und Abg. Dr. Hekscher von der Fort- schriftlichen Volkspartei ein, doch wurde die Ab stimmung über die Resolution bis zur dritten Le sung zurückgestellt. Auf eine Anregung Basser- manns gab dann Staatssekretär Dr. Delbrück einige allgemeine Auskünfte über die geplante Zentralstelle für Luftschiffahrt. Eine längere Aussprache entspann sich über eine von konserva tiver Seite eingebrachte Resolution zum Schutze des Fischstandes an der deutschen Ostseeküste, im Laufe deren Abg. Dr. Hahn für einen Schutzzoll auf Seefische eintrat, obwohl eine Verteuerung der Seefische sicher -um Rückgang des mit so vie ler Mühe in die Höhe gebrachten Konsums führen würde. Nachdem namens der Regierung Ministe- rialdirektor Dr. v. JonquiSreS erklärt hatte, daß über die Resolution mit dem preußischen Land- wirtschastSminister Rücksprache genommen werden sollte, wurde die Resolution angenommen. Dann betrat der konservative Abg. v.Kaphengst, der be kanntlich ein erfolgreicher Förderer der inneren Kolonisation und der Fürsorge für die Arbeitslo sen ist, die Tribüne, um eine Resolution zu be gründen, wonach die Landesregierungen dem Ver ein für soziale innere Kolonisation nachhaltige Förderung und Unterstützung zuteil werden lassen sollten. Er wies auf die zahlreichen Arbeitslosen in den Städten hin, die wieder für die ehrliche Arbeit gewonnen werden müßten. In den Städ ten seien heute die Asyle und Kaschemmen über füllt, während auf dem Lande Arbeitermangel herrsche. Es gelte, die Mainbrücke des Verständ nisses zwischen Stadt und Land herzustellen. Nachdem sich auch der Abg. Bassermann zustim mend zu der Resolution ausgesprochen hatte, er klärte Staatssekretär Dr. Delbrück, im nächsten Jahre auf eine Erhöhung des infolge der allge meinen Finanzlage verininderten Zuschusses wie der Bedacht zu nehmen, wollte aber bestimmte Ver sprechungen nach dieser Seite nicht eingehen. Es handle sich um eine der vielen Fragen, die nur aus dem Volke heraus gelöst werden können, zu denen man das Volk aber nicht mittels Gesetzes paragraphen zwingen könne. Bei der Hilfeleistung müsse man auch unterscheiden zwischen schiffbrüchi gen Arbeitsloseneristenzen und arbeitsscheuen Va- gabunden, denen nicht niehr zu helfen sei. Bei der weiteren Aussprache über die Resolution bedau erte Abg. Dove von der Fortschrittlichen Volks partei, daß man so verständige Reden von der Rechten selten höre, worauf ihm Herr Kreth lachend zurief: „Wir sind alle so!" Nur der so zialdemokratische Abg. Severing erhob Einspruch gegen die Resolution, weil die Kontrolle für die Verwendung der Summen fehle, worauf ihm Herr Behrens von der Wirtschaftlichen Vereinigung entgegnete, daß durch eine derartige Beschäftigung der Arbeitslosen auch gerade die Gewerkschaften entlastet würden. Trotzdem stimmten schließlich die Sozialdemokraten dagegen. Politische Uebeesicht. Deutsches «eich. Die Reichsfinanzen. Die Jsteinnahme an Zöl- len, Steuern und Gebühren hat in der Zeit vom 1. April 1910 bis Ende Februar 1911 rund 1362,6 Millionen Mark betragen. Im Februar war die Jsteinnahme, wie schon gemeldet, bedeutend nied riger als im Januar. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre dürste auch die Jsteinnahme im März nicht viel größer als die im Februar sein. Bei dieser Sachlage halten es die ost Ansichten und Wünsche des Reichsschatzsekretärs vertretenden „Berl. Polit. Nachr." für angezeigt, darauf hinzu- weisen, daß man dock nicht von dem Rechnung?- jahre 1910 einen zu günstigen Abschluß erwarten sollte. „Wenn man die Debatten des Reichstags über den Postetat verfolgt hat", so schreiben sie, „wird man wissen, daß übertriebene Hoffnungen bezüglich der Ausgestaltung der Reichsfinanzen dabei insofern eine Rolle gespielt haben, als mit ihnen Neuforderungen auf Besserstellungen von Beamten begründet wurden. Daß die Reichs- finanzen sich auf dem Wege der Gesundung befin den, hat der Staatssekretär des Reichsschatzamtes selbst betont. Man sollte sich aber hüten, aus ein zelmonatigen günstigen Ergebnissen von Zöllen, Steuern und Gebühren, wie sie beispielsweise der Monat Januar gehabt hat, übertriebene Schlüsse auf die Entwicklung der hauptsächlichsten Reichs einnahmen zu ziehen. Diese Schlüsse können durch schlechtere Ergebnisse anderer Monate leicht über den Haufen geworfen werden. Das letzte Rech nungsjahr selbst hat dafür doch Beispiele gegeben. Ja, es dürste sogar nicht ohne Gefahr sein, aus einein ganzjährigen Ergebnisse derartige Schlüsse zu ziehen, weil eben in den hauptsächlichsten Reichseinnahmen Faktoren recht schwankender Na tur stecken und man nie weiß, ob diese Schwan kung sich nicht recht bald nach der ungünstigen Seite vollziehen wird. Deshalb ist es bei der Bc- urteilung der reichsfinanziellen Entwicklung durch aus angebracht, vorsichtig in den Hoffnungen auf die Entwicklung der Einnahmen zu sein, und zwar noch mehr als in Preußen, wo ja auch einige, aber nicht so viele Einnahmezweige schwankender Na tur vorhanden sind. Gegenwärtig ist zudem im Reiche noch mehr als sonst Vorsicht am Platze, weil ja, wie bekannt, bei etwaigen Überschüssen zunächst die Abbürdung eintreten muß, später zur Auf zehrung etwaiger Mehreinnahmen aber eine ganze Anzahl bewilligter NeuauSgaben ini Heerwesen, in der Marine usw. bereits vorhanden ist. Zu irgendwelchen besonderen Erwartungen auf eine glänzende Gestaltung des Finanzwesens im Reiche gibt die Entwicklung seiner hauptsächlichsten Ein nahmen im lautenden Rechnungsjahre deshalb kei nen Anlaß." Die Umgehung der Reichswertzuwachssteuer ist einer Berliner Baugesellschaft bereits geglückt. Sie verfolgt, wie die „Tägliche Rundschau" mit teilt, die Praxis, Käufe und Verkäufe überhaupt nicht mehr vorzunehmen, sondern sich nur Voll machten zur „Verwertung" des Grundstückes ge ben zu lasten oder zu erteilen. Der jeweilige Be- vollmächtigte zahlt bei Übernahme der Vollmacht eine gewisse Summe als „Sicherheit" an und läd dann ratenweise das, was bei der „Verwertung" herauskommt, an seinen Auftraggeber ab. Hier gilt cs schleunigst einen Riegel vorzuschieben, da mit das Reich nicht betrogen werden kann. Ein Ehrengerichtsverfahren gegen Liebknecht. Gegen den Rechtsanwalt und sozialdemokratischen Abgeordneten Karl Liebknecht ist auf Beschluß des Kammergerichts ein Hauptverfahren vor dem Ehrengericht der Anwaltskammer Berlin eröffnet worden. Das Verfahren gründet sich darauf, daß Liebknecht auf den» Magdeburger Parteitage durch die von ihm eingebrachte Resolution über die Ver gewaltigung Finnlands und den Besuch des Zaren in Deutschland, sowie durch seine Begründung der Resolution den Zaren von Rußland, sowie die preußische und sächsische Regierung beleidigt und dabei aufreizende Äußerungen getan haben soll. Die Winzernot in der Rheinprovinz. Infolge der von der bayerischen Regierung angeordneten Maßregeln zur Bekämpfung des Heu- und Sauer- wurmS herrscht unter den Weinbauern der Rhein.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview