Delete Search...
Der sächsische Erzähler : 15.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191106157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-15
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.06.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
'M Der Streit der Seeleute. , Der Beginn des internationalen Seemanns« streik» ist nunmehr endgültig auf. Mittwoch fest gesetzt worden, über die Streikbewegung ver zeichnen wir nachstehende Depeschen des W. T. B.: Brüssel, 13. Juni. Das Syndikat der Seeleute verbreitet ein Manifest, in dem der Aufstand auf den belgischen Schiffen erklärt wird. Trotz der Aufforderung, daß kein Matrose sich für irgend eine Seereise verpflichte, haben heute vormittag Anwerbungen für die Red Star Linie stattgefun den. Auch die Haltung der Hafenarbeiter er scheint zweifelhaft. Amsterdam, 13. Juni. Die Versammlung der Seeleute hat heute einstimmig die Verkündung des allgemeinen Ausstandes bei sämtlichen Schift» fahrtSgesellschasten beschlossen. Der Ausstand wird am Mittwoch morgen beginnen. SouthShieldS, 14. Juni. Der auf heute ange setzte Seemannsausstand wird nach den letzten Be schlüssen abends 7 Uhr beginnen. Das Signal da- zu wird durch Abfeuern einer Rakete gegeben wer- den. London, 14. Juni. Der Arbeiterführer Tom Mann ist in Liverpool angekommen, um den Aus stand zu leiten. Joseph Cotter, Mitglied deS In ternationalen Ausschusses, hat erklärt, wenn der Ausstand ausbreche, würden alle großen Passa- ' gierdampfer der Überlandseelinien aufgehalten werden. Don der Streikleitung in Glasgow wurde erklärt, daß der Generalstreik der Seeleute bevor- stehe. A*-Stickt «S * Bischofswerda, 14. Juni. Die Mitglieder der Dichs. B-ugewerks-Berufsgenossenschaft werden hierdurch nochmal-' auf die morgen Donnerstag, vorm. 11 Uhr im Hotel .König Albert" in Bischofswerda stattfindende Sektions-Versammlung aufmerksam gemacht. Eß liegt im eigenen Inter esse der Mitglieder, die.Versammlung zu besuchen. POtttische rreberNcht. Deutsch« Sketch. Vorbereitungen für die Reichstagswahlen. Die Verhandlungen zwischen den Freisinnigen und Nationalliberalen in Minden-Lübbecke, Herford- Halle und Scbaumburg-Lippe über ein gemeinsames Vorgehen bei der Reichstagswahl sind an der ablehnenden Haltung der Nationalliberalen ge scheitert. — 1907 wurde in Minden-Lübbecke der von den Nationalliberalen unterstützte konservative Abgeordnete Sirlermann im ersten Wahlgang gewählt. In Halle-Herford siegte in der Stich- wähl gegen die Konservativen der nationalliberale Abgeordnete Contza mit sozialdemokratischer Unter stützung. In Schaumburg-Lippe wurde der frei- konservative Abgeordnete Brunstermann in der Stichwahl gegen den Sozialdemokraten gewählt. . blank goßen. Im Handgemenge wuti Molizeibeamte verlejst. Einer erhielt einen Messer stich. Von den Demonstranten wurden gleichfalls t.ß, davon einer schwer, durch Säbelhiebe der Wache pderletzt. 5 Personen wurden verhaftet. Wien, 14. Juns. (Telegramm.) Bi» S Uhr früh wären '7 ß 4ÜV Wahlergebnisse > bekayyt, davon sind 232 endgültig, während 168 / Stichwahlen erforderlich sind. ES sind gewählt 69 Christlich-Soziale, 43 Sozialdemokraten, darunter 12 tschechische Sozialdemokraten (Autonomisten), i 84 Mitglieder des Tschechenklub», 41 Mitglieder ! Le» deutschnationalen Verbandes, ein Anhänger I der deutschen Arbeiterpartei, 8 Mitglieder de» Po- f lenklubS, 6 Bukowina-Ruthenen, 17 Slowenisch- . Katholische, 5 Slawisch-Nationale (Kroaten), 7 j italienische Katholiken, 2 italienische Liberale, 2 Wilde, ein Alldeutscher, ein jüdisch Nationaler, ein ' Altkonservativer. Unter den Gewählten befinde,» r s sich der christlich-soziale Baron Fuchs, der rumci- ! nifche Sozialdemokrat Greorovicil, der gegen den A Deutschfreiheitlichen Skedl gewählt wurde. Fev- ner die Deutschfteiheitlichen Lecher- Urban, ^ Schreiner und Delvert, der Sloväne Sustersic, der A Alldeutsch« Jro und der Jüdisch-Nationale Strau- Ns Wie», 14. Juni. (Telegramm). Die deutsch, freiheitlichen Organe feiern den gestrigen Wahl tag als «ine Niederlage der Christlich-Sozialen in Wien, die sich von ihren bisherigen 20 Wiener L. Mandaten in der Hauptwahl nur 2 sichern konnten. Die christlich-soziale ReichSpost erklärt die Nieder lage der Partei mit der Verminderung der posi- tiven Arbeit durch die traurigen parlamentarischen Verhältnisse, behauptet aber, die Besitzstände in der Reichshauptftadr seien für die Christlich-So zialen auch heute noch sog e w al 1 ig, daß die Partei ruhig arbeiten und neue Erfolge in späterer Zeit abwarten könne. Die christlich soziale Idee sei unbesiegbar. Arbeiten jetzt beendet wo«M. Die Forderungen werden noch einer Ueberarbßitmm untemogen werden und «erden im Laufe de« nächsten Monat» de« Reichßfchatzamt zur näheren Prüfung übergeben werd«,. Die Aufstellung de» Etat» str 1912 ist an sich eine sehr einfach«, da dieser Etat haupt sächlich nur di« laufenden Ausgaben Und die durch die Hettesvorlagen bedmgten eieuen. Ausgabe» bringen wird. Bne UrbMcht über RckchRim- nahmen und AuSgaben im Rechnungsjahre 1910 und in der Zeit vom 1. April bi» 1. Oktober 1911 wird dem ReichStage im Herbst zugehen. Neue Vorlagen wrxden jedoch dem Reichstage im Herbst, abgesehen von Kleinigkeiten, nicht zu» Sehen. Die Deutsche Solo»talgeftllfch«st emd die Kre». zerfordrruug de» Flotteiwerei«». Di« letzte Num mer der „Deutschen Koloniälzritung', he» Organ« der Deutschen Kolonialaesellschafi, enchält fog«Nd« interessante Notiz: „Wir haben in der letzten Nummer die Entschließung de» Flottenberein» über eine Ausgestaltung unser«? SeestttiMäfte Mitge teilt, dabei aber Bedenken «Äußert, ob «» de« Staatssekretär de» RcichSmanneayM^leicht werden , wird, im Reichstage solchen Fordexunaen eine Mehrheit zu sichern. Daß die Kreis« der Deutschen Kolonialgesellschaft die Anschauungen de» befreun deten Verein», die dort einstimmig zum Ausdruck gelangten, ohne Einschränkung teilen, ist um so weniger zu bezweifeln, weil dabei der Ausland«- dienst der Marine eine wesentliche Rolle spielt. Wir meinen darum, daß für den Fall, daß das Parlament versag«, ein Ruf an da» Volk einen besseren Widerhass finde, ein nationale» Echo — eine Wirkung, , di« sich dsm Appell an die Wähler vom Jahre 1907 an die Seite stellen ließe Also darf wohl gesagt werden, daß die Deutsche Kolonial gesellschaft auf dem Boden jener von Großadmiral v. Köster so zwingend begründeten Resolution steht." DaS ist eine sehr dankenswerte und be deutsame Auslassung, die vor allem auch zeigt, daß in der Leitung der Kolonialgesellschaft jene Lauheit und Unentschlossenheit gegenüber der Flottenfrage, die sich an manchen Stellen um die Wende 1907/08 herum zeigte, glücklich über wunden ist, Die frühere kaiserliche Pacht „Kaiseradler", deren Berkaus m..den' letzten».MM"HKrep.M »u niedrigem Angebpt --- da« höchste Gebot >qr 156,000 Mk. — zweimal scheiterte, soll durch Vermittlung der Danziger Schiffbaufirma Klawitter mit Genehmigung deS ReichSMarineamtS von der Danziger kaiserlichen Werft nach Chile zu be friedigendem Preise verkauft werden. ' Kriegsministerium und Handwerker. Der achte deutsche gewerbliche Genossenschaftstag, der gegen wärtig in Frankfurt a. M. seinen Kongreß ab hält, beschäftigt sich u. a. mit der Frage der Ver gebung von öffentlichen Arbeiten und Lieferungen an gewerbliche Genossenschaften. Rach Mitteilung deS Referenten hat der preußische Kriegsminister darauf hingewiesen, daß die Lieferungen der Hand werker-Bereinigungen nicht immer voll befriedigt hätten. Daraufhin hat der BerbandSvorstand sich mit dem Deutschen Handels- und Gewerbe-Kammer tag in Verbindung gesetzt, und beide Korporationen haben folgende Gesichtspunkte aufgestellt: 1. Der Hauptverband wie der Kammertag halten sich für verpflichtet, ihrerseits für eine Kontrolle der zur Vergebung gelangten Arbeiten zn sorgen. 2. Zu diesem Zweck sind die zur Vergebung gelangenden Arbeiten beiden Verbänden b«annt- zugeben, damit sie die beteiligten Kreise auf merksam machen und zur Beteiligung auffordern können. 3. Hauptverband und Kammertag werden auf Ersuchen sich gutachtlich darüber äußern, ob eine in Frage kommende Handwerker - Ver einigung Gewähr für ordnungsmäßige Aus führung der Arbeiten biete. 4. Hauptverband und Kammertag werden auf eine entsprechende Kontrolle der Ausführung der Arbeiten durch Vertrauensleute bedacht sein. Das Kriegsministerium hat diese Vorschläge gebilligt und wird unter Voraussetzung der ord nungsmäßigen Durchführung der Kontrolle jähr lich einen festen Prozentsatz der zur Bekleidung und Ausrüstung des Heere- notwendigen Gegen stände an Handwerker-Bereinigungen vergeben. Auffteigende Entwicklung der Handwerksbe triebe. Auf Grund einer Untersuchung über die Existenz- und Erwerbsverhältnisse der unter den Begriff „Mittelstand" fallenden Bevölkerung»- schichten ist, wie der „Inf." mitgeteilt wird, nach den Ergebnissen der letzten Beruf», und Betriebs zählung der Schluß berechtigt, daß die Zahl der sN erhebllch-KM W, - Rückgang um mehr als ü vomHundert eingetre ten ist. Die Zahl der im Handwerk und in dessen Betrieben Beschäftigung findenden Personen ist seit 189h von 8,4 auf 4,6 Millionen gestiegen. Die Zunahme beträgt asso rund 30 Prozent. 2224000 Köpfe, also fast die Hälfte der Perfo- IM, wyrw nur in ganz Einen Betriehen tätig, - «-...Mk MS'sHersM^liMWM:. In Be trieben mit mchr alßbOAtcheitern waren 1108 000 Arbeiter tätig, und in solchen mit 6 bis 60 Arbei- tern 1233 OOS. Pie Reuw»hle» zu» »eue» elsaßckothriugische» --»»tage werde» vorau-sichtlich im Oktober d. I. Wtfindeu. Nachdem da» neue Verfassung»- und Wahlr«ht»grsetz für Elsaß-Löthringen am 81. Mai MKrck gMUn sstz sind dte ArbeiM für die Ausarbeitung der neuen Wahlordnung für den »lsaß-lvchriugische» Londtag.von der Straßburger Regierung unverzüglich in Angriff genommen, so daß sie in nächster Zeit veröffentlicht werden können. 3« ganzen Wsdelt e» sich am n«ur verschiedene Wchlordnungen für die Erste und für -M tag wird un Hffhst zu, emer außerordentlichen Sltzung einberufea werden, um die Stepergesttze zu verabschieden. Zur Etatsberatung wird der Landtag Ätzdantt erst nstch den Reichstagswahlen4 ich Februar einberufea werdest. MM«»!- ,V. . n>. Der zweite Siyrpl,ut«»vel. Im Standerat gab der Bundesrat Forrer, Ches de» Asenbohn- vepartement», die Ertlärmig av, der Bau ve» zweiten Simplontunnrts, der sieben Jahre dauern wird, und auf der Basis von Einheitspreisen er- stckgen soll, werde demnächst gur Konkurrenz auMi gefchrieben werden. Es werv« versuch, mit der ÜUt«firma Brandt, Brandau L Tie in Winterthur, die den ersten Simplontünnel hersteüte, di« Ver einbarung zu treffe», daß sie auch den Bau de» zweiten Tunnel« übernimm». , 35 Franks Dividende. Bei der Gotthardtbahn- Gesellschaft beliefen sich im Jahre 1910 die Ein nahmen auf 14222738," die Ausgaben oÄf 6592283 und der Überschuß auf«680460 Frank«. Für die Zeit vom 1. Juli 1910 bi» zum 30. Juni 1911 soll eiste Dipidende von 35 Frank» auf die -«Mr Mss»«Est. --t 4. . Bo» der sran-Sfische» Flotte, Der neue Dread nought Mirabeaü, der von Toulon nach Lorient geschleppt wurde, um dort seine Aasrüstung zu erhalten, mußte in da» Arsenal zurückgebracht werden, weil man die Entdeckung machte^ daß seine Packbordfchraube schwer beschädigt war. Die Au»- besserungsarbeiten werden viele Monate dauern und erst nach ihrer Beendigung wird daS Schiff seine ersten Probefahrten ausführen köstnen. " Der franzSfisch-spanlsche Gehei«vertrag über Marokko. Große Aufmerksamkeit in ftanzöfischen politischen Kreisen erregt der nach Pari» tMegra- phierte Artikel des der spanischen Regierung nahe stehenden Madrider Blatte» „Mänana", welchem der Text de» -wischest Frankreich und Spanien am Vorabend der Konferenz bön Algefira» abge schlossenen Übereinkommen» zur Verfügung ge stellt wurde. Diese» vom 1. September 1905 da- tierte Aktenstück gipelt in der Verständigung, ein ander sowohl gegenüber Marokko al» auch gegen über den anderen Dertrag»mächten von Algefira» jeden erforderlichen Beistand zu leisten. In dem Dokument wird auf die volle Gleichheit der fran zösischen und spanischen Rechte und Interessen der größte Wert gelegt. „Mamma" fügt hinzu, daß da» Kabinett Montero Mo», welche» während der AlgefiraS-Konferenz am Ruder war, in da» ge heime Übereinkommen nicht einmal alle Privile gien aüfnehmen ließ, welche Frankreich damal» Spanien zugestehen wollte. Diese Betöffentlich, ung, welche nur mit Zustimmung de» Minister präsidenten Tanaleja» erfolgen konnte, verleiht der bevorstehenden Marokko-LuSsprache in der französischen Kammer ein ganz außerordentliche» Interesse, pstd man erwartet noch Erklärungen de» damaligen Minister» de» Äußern Herrn Del- easss.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview