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Der sächsische Erzähler : 27.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191108271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-27
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 27.08.1911
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Holstein vprwärtSstrebend sich weiter entwickelt, zumal der landwirtschaftliche Teil seiner Bevöl kerung. Wie in anderen Landesteilen, sehen auch die Landwirte dieser Provinz der Entwicklung die ses Jahres mit Sorge entgegen. Was der Staat leisten kann, um ihnen zu helfen, das ist geschehen und wird geschehen Ich meine aber, bei der reli giösen, christlichen Gesinnung meiner Landsleute und zumal der Schleswig-Holsteiner, werden Sie nicht übersehen, daß die Dürre dieses abnormen Jahres eine Prüfung ist, die nns der Himmel geschickt hat, und der wir uns zu beugen haben.", Der Kaiser schloß seinen Trinkspruch mit dem Wunsche für eine fernere fortschreitende Entwick lung von Schleswig-Holstein, das auf ewig unge teilt mit unserem Vaterlande verbunden sei. Deutsche Eisenbahngemeinschaft. In einem Teil der Presse ist neuerdings wiederum das Thema einer deutschen Eisenbahn gemeinschaft behandelt und behauptet worden, daß „ein erbitterter Kleinkrieg der bundesstaatlichen Eisenbahnen gegeneinander stattfinde", und „daß ein Staat den anderen durch Umleitungen schä dige und ärgere". Dazu bemerkt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung: „Die Leitung der Jnlandsverkehrc ist von den deutschen Regierungen mit Staatsbahnbesitz be reits 1905 im vollen Einvernehmen einheitlich nach den: Grundsatz geregelt worden, daß Umwege über 20 v. H. der Länge nicht gefahren werden dürfen, und daß innerhalb dieser Grenzen im In teresse einer wirtschaftlichen Betriebsführung stets der leistungsfähigste Weg zu wählen sei. Für diese Abrede war maßgebend, daß der kür zeste Weg nicht immer der wirtschaftlich beste ist, daß Umwege also schon aus Gründen der Wirt schaftlichkeit und des Betriebes nicht ganz zu ver meiden sind. Andererseits beruht die Annahme, Satz den Schaden das Publikum zu tragen habe, auf einem Irrtum. Die von dem Publikum zu zahlende Fracht berechnet sich stets über den kür zesten fahrbaren Weg, gleichviel, welchen Weg Ser Verkehr in Wirklichkeit nimmt. Im Verkehr mit dem Auslande haben sich die deutschen Eisen bahnen im Jahre 1909 zu einer Gemeinschaft der deutschen Eisenbahnen zusammengeschlosscn, der gestalt, daß Tarifverträge mit dem Auslände nur noch von der Gemeinschaft, nicht mehr von den Einzelverwaltungen eingcgangenwcrden, und daß dem Auslande gegenüber die deutschen Bahnen ein einheitliches Verkehrsgebiet bilden, für das ohne Rücksicht auf die inneren Landesgrenzen die Ver kehrsleitung auf dem für das deutsche Gesamt interesse günstigsten deutschen Wege zu erfolgen hat. Hiernach kann von einem „selbstmörderischen Verkehrskampf der deutschen Verwaltungen unter sich" nicht die Rede sein." Der Lärm um Marokko. Ter „B. L.-A." bringt in seiner Sonnabend Morgen-Ausgabe einen Bcschwichtigungsartikel, dem wir folgendes entnehmen: Allem Anschein nach werden wir in wenigen Tagen in die letzte Phase der Marokko-Unterhand lungen eintrcten, welche entivedcr in einem ratio nellen Abkommen oder aber mit zeitweiligem Ab bruch der Unterhandlungen enden werden. Letz tere Eventualität würde dann entweder eine spä tere Wiederaufnahme der Verhandlungen oder die Einberufung einer Konferenz zur Folge ha ben, schwerlich aber, wie manche Alarmisten zu glauben scheinen, den Ausbruch kriegerischer Ver wicklungen bedeuten. Daß die beiden Regierun gen, die französische sowohl wie die deutsche, auf richtig nach einer friedlichen Lösung suchen, ist ohne weiteres anzunehmen. Daß aber den Un terhändlern beider Regierungen ihre Aufgabe Lurch die die Volksleidenschaften unaufhörlich auf peitschenden Preßtreibereien noch mehr erschwert worden sind, als durch das plumpe Hineintappen des englischen Handelsministers Lloyd George, steht leider ebenso fest. Der Marokko-Handel war von Anfang an ver fahren. Zu viele Schwankungen in unserer Po litik, zu viele Uneigennützigkeitserklärungen muß ten unseren Staatsmännern den Weg zu tatkräf tigem Handeln von vornherein verlegen. Statt sich daher in zwecklosen Nekriminationen zu er gehen, sollten wir den, Staatsmann verdiente An erkennung zollen, der den Mut gefunden hat, an die undankbare Aufgabe heranzutreten, aus un serer trüben marokkanischen Erbschaft in lang wierigen und entnervenden Unterhandlungen we nigstens etwas für das Vaterland zu retten und für die Zukunft ein klares Verhältnis zu dem westlichen Nachbarn herzustcllen. Gewiß, Deutschland ist stark genug, um auch, heute noch den Knoten mit dem Schwerte Lurch hauen zu können, wenn es will. Wozu aber? Auch ohne Krieg wird Deutschland seinen aufstei- gendcn Weg verfolgen und in zwanzig Jahren unumschränkter als je zuvor als Schiedsrichter der alten Welt dastehen. Man rechne doch nach! In zwanzig Jahren wird Deutschlands Wohlstand auf das Doppelte, seine Bevölkerung auf 90 Mil lionen gestiegen sein. Wo ist dann Frankreich? Und wo England mit seinen hunderterlei Proble men, deren ein jedes die Keime der Vernichtung in sich trägt? Schmeckte auch manches gallig bitter, was wir in den letzten Jahren haben schlucken müssen, so konnten wir cs im Bewußtsein unserer nirgends angezweifelten Stärke ruhig hinnehmen. Völker wechseln und Bündnisse sterben, besonders wenn ihr Ausbau, wie bei den gegen Deutschland gerich- tcten, nnr durch den Kitt des gemeinschaftlichen Hasses gegen einen Dritten zusammengehalten wird. Deshalb sollten wir unseren Staatsmän nern in dieser letzten Marokko-Phase ihre ohne hin nicht leichte Aufgabe nicht erschweren, zu deren Durchführung vor allem ruhiges Blut notwendig ist. Eine Lehre jedoch sollte das deutsche Volk aus den Vorgängen der letzten Wochen ziehen. Frank- reich, der traditionelle Erbfeind, mit dem wir im Laufe der Jahrhunderte so oft das Schwert ge- kreuzt haben, hat schließlich wirkliche oder ver meintliche Gründe zur Abneigung gegen uns. Wir haben uns an sie gewöhnt und mit ihr rech nen gelernt. Mehr und deutlicher aber als je zuvor, haben wir in den letzten Wochen unseren ingrimmigsten und rastlosesten Gegner kennen gelernt, der jen seits der Nordsee sitzt. In der feindseligen Poli tik Englands, die überall da steht, wo es sich da rum handelt, uns den Weg zu verlegen, keine Ge legenheit versäumt, uns zu schädigen und unser Vorwärtskommen zu erschweren, müssen wir die wirkliche Gefahr sehen. Was nützen alle die Sen- timcntalitätsduseleien der Freundschaftskomitees hüben und drüben, was die festlichen Phrasen von Verbrüderung und Blutsverwandtschaft, was dis gegenseitigen Annähcrungsbesuche, wenn solche Tatsachen sprechen! Politische Übersicht. Deutsches Reich. Rücktritt des Gouverneurs von Teutsch-Oft- afrika? Wie der „Franks. Ztg." aus Daressalam von Ende Juli gemeldet wird, verlautet dort, daß der Gouverneur von Dentsch-Ostafrika, Frhr. von Rechenberg, im kommenden Winter zurücktre ten wird. Als sein Nachfolger wird der Vortra gende Rat und derzeitige Dezernent der politi schen Abteilung im Reichskolonialamt, Geheimer Oberregierungsrat Dr. Schnee, genannt. Die 24. Generalversammlung des Evangeli scheu Bundes findet vom 5. bis 8. Oktobed in Dortmund statt. Der Tagesordnung entnehmen wir folgendes: 7. Oktober: Mitgliederversammlung. Zur Zeitlage und zur Jahresarbeit. Der geschäfts führende Vorsitzende Direktor Liz. Everling. — Das protestantische und das ultramontane Schul ideal. Professor Dr. Wolf-Düsseldorf. — Volks- Versammlung. 1. Der Protestantismus und die deutschen Volksschichten. Universitätsprofessor Dr. von Wenckstern-Breslau. — 2. Der Pro testantismus und die deutschen Volksstämme. Stadtpfarrer Fikenscher-Nürnberg. 8. Oktober: Hauptversammlung. Vorbedingungen eines wahren konfessionellen Friedens. Landtagsabgeordneter Amtsgerichtsrat Dr. Lohmann-Weilburg. Zwei Volksversammlungen. Deutsch-evangelische Wacht in unserm Vaterlande. Justizrat Elze-Halle (Saale) und Pfarrer Niemöller-Elberfeld. — Deutsch-evangelische Wacht in unserer Ostmark. Pfarrer Aßmann-Bromberg. — Deutschevangelische Wacht in Oesterreich. Pfarrer Monski-Krems und Mahnert-Marburg (Drau). Der Verein für das Deutschtum im Ausland beabsichtigt im Interesse seiner mehr als 300 Orts gruppen eine Rednerliste herzustellen, die den Ortsgruppenvorständen die Möglichkeit geben soll, sich für ihre Vortrags- und Werbeabende geeignete rednerische Kräfte ohne Schwierigkeiten zu sichern. Die Geschäftsstelle, Berlin Iss, Kurfürstenstraße 105, bittet daher alle diejenigen Herren, die die Auf nahme ihres Namens und ihrer Anschrift in diese Liste wünschen, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und ihr genaue Angaben über Namen, Stand und Wohnort, über die zur Auswahl stehenden Vortragsstoffe (mit oder ohne Lichtbilder), über die Zeitdauer, für die der Vortragende zur Verfügung stehen kann, sowie über seine Honorar- fordnungen für Einzelvorträge und zusammen hängende Vortragsreihen zu machen. In Betracht kommen als Vortragsstoffe in erster Linie alle das Deutschtum im Ausland und die Vereins arbeit berührenden Fragen, sowie Darstellungen der einzelnen Gebiete deS Auslanddeutschtums. Für letztere sind als Vortragende solche Persönlich keiten erwünscht, dje die von ihnen zu behaudelnren Gebiete aus eigener Anschauung kennen. vsterreich. Österreich und das deutsch-russische Abkommen. Tas Wiener Fremdenblatt schreibt: In Österreich- Ungarn fand die Nachricht von dem Abschlüsse des deutsch-russischen Abkommens sympathische Aus- nähme in der Presse, die dabei der allgemeinen Auffassung und Empfindung der politischen Kreise adäquaten Ausdruck verlieh. Besonders wird hervorgehoben, daß das Abkommen, wenn es auch keine politischen Vereinbarungen ent halte, doch gewiß als deutlicher Beweis für die Festigung und Besserung der deutsch-russischen Beziehungen anzusehen sei. Schon deshalb mußte sein Abschluß bei Osterreich-Ungarn, dem treuen Alliierten Deutschlands, freudige Genugtuung wecken. Von politischer Bedeutung sei auch der Augenblick der Unterzeichnung, welcher jedenfalls der nicht leichten Stellung Deutschlands in den Marokkoverhandlungen förderlich sei. In wirt schaftlicher Beziehung sei der Umstand wertvoll, daß in dem Abkommen das Prinzip der offenen Tür in Persien ausdrücklich ausgesprochen wird Aus Stadt und Umgebung X Bischofswerda, 26. August. Im Naturwis- senschaftlichcn Verein hielt Herr Apotheker Ku na t h einen sehr lehrreichen und beifällig aufge- nommenen Vortrag über die Geschichte, die Herstellung und die Arten der Seife. * Bischofswerda, 26. August. Den ärztlichen Sonntagsdienst hat morgen Herr Dr. Grund. * Bischofswerda, 26. August. Der Sonntag, den 3. September von Dresden Hbf. nach Leipzig verkehrende Souderzug zu ermäßigten Preisen bietet eine günstige Gelegenheit zum Besuche der Leipziger Michaelismesse. Dieser Zug wird im Anschluß an die Frühpersonenzüge von Tharandt und Pirna Dresden Hbf. (Nordhalle) vorm. 6 Uhr 10 Min., Dresden Wettinerstraße 6 Uhr 15 Min., Dresden-Neustadt 6 Uhr 20 Min., Radebeul 6 Uhr 29 Min., Kötzschenbroda 6 Uhr 36 Min. und CoSwig (Sa.) 6 Uhr 43 Min. verlassen und 8 Uhr 44 Min. in Leipzig Dresdner Bf. eintreffen. Die Rückfahrt des Sonderzuges von Leipzig Dresdner Bf. erfolgt abends 10 Uhr 46 Min. und die Ankunft in Dresden Hbf. (Süd halle) 1 Uhr 20 Min. nachts. Die Fahrkarten preise für eine Fahrt im Sonderznge stellen sich ab Dresden 2 Klasse auf 3,20 Mk., 3. Klasse auf 2,20 Mk., ab Radebeul 2. Klasse auf 3,00 Mark, 3. Klasse auf 2,05 Wk., ab Kötzschenbroda 2. Klasse auf 2,90 Mk., 3. Klasse auf 1,95 Mk., ab Coswig (Sa.) 2. Klasse auf 2,80 Mk. und 3. Klasse auf 1,85 Mk. Reisende, die den Sonder zug zur Rückfahrt benutzen wollen, erhalten hierzu Fahrkarten zu gleichen Preisen nur bei Lösung der Karten für die Hinfahrt; jene Karten sind mit dem Aufdruck „(Rückfahrt)" versehen und berechtigen übrigens, wenn sie etwa zur Rückfahrt am ersten Tage im Sonderzug nicht benutzt werden sollten, vom zweiten bis zum vierten Tage zur Rückfahrt in fahrplanmäßigen Eil- und Personen zügen gegen Zulösung einer halben gewöhnlichen Fahrkarte derselben Klasse, gegen Lösung von Schnellzugzuschlagkarten auch in Schnellzügen. Reisende, die schon bei der Hinreise bestimmt ent schlossen sind, den Sonderzug zur Rückreise nicht zu benutzen, verfahren vorteilhafter, wenn sie sich eine Sonderzugkarte zur Rückfahrt nicht entnehmen, weil deren Preis und der zu zahlende Zuschlag um einen geringen Betrag höher sind, als der Preis einer gewöhnlichen Fahrkarte. Fahrunter brechung ist ausgeschlossen. Der Verkauf der Fahrkarten beginnt Freitag, den 1. September und wird Sonnabend, den 2. September, abends 9 Uhr geschlossen. * Bischofswerda, 26. August. Wetterprognose der Kgl. Sächs. Landeswetterwarte für den 27. August: Sühwestwinde, wolkig, etwas wärmer, kein erheblicher Niederschlag. x Göda, 26. August. Nachdem Herr Georg Wöllner, Sohn des Herrn Karl Wöllner-Göda, sein Studium am Fürstl. Konservatorium iu Sondershausen beendet, wurde derselbe nach er folgreichem Probedirigieren als Kapellmeister an die vereinigten Fürstl. Hoftheater Sondershausen- Rudolstadt verpflichtet. Wir wünschen dem jungen Künstler, der auch auf dem Gebiete der Kirchen musik Hervorragendes leistet, eine glückliche Zukunft.
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