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Der sächsische Erzähler : 28.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191110285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19111028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19111028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-28
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 28.10.1911
- Autor
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Amtsblatt Die Marokko-Verhandlungen am vow kleinen Kreuzer „München* Depeschen.) I» Kieler Hafen ertranken gestern beim Aus- fetzen eitrs Bootes ein Maat «nd sechs Matrosen " l". (Siehe Letzte Dem Drängen des Reichsausschusses nachge- bend, hat die chinesische Regierung den Eise«, bahuminister Scheng als de« schuldigen Urheber der Revolution seines Amtes enthoben. (Siche Sonderbericht.) angenommmen wuroe. Es entspann nm oann noch eine ziemlich scharfe Geschäftsordnungsde- batte iiber die Tagesordnung für morgen. Die Rechte und das Zentrum wünschten, datz die Teu erungs-Interpellation weiter verhandelt werden sollte, während die Linke mit Erfolg dafür ein- trat, datz die Interpellationen über die Maul- und Klauenseuch eauf die Tagesordnung gesetzt werden. Infolge der verlustreichen Kampfe i« Tripoli- tayie» tnutz Italien schleunigst einen erheblichen Nachschub von Truppen brwerkftelligeu. (Siche Sonderbericht.) - Trlegr.-Ldr.: Amtsblatt. NW »« oichuMiche» veü«^»: Jeden Mittwoch: veletrtftischeveU«,«; jede» Freitag: »er sächsische Landwin Tageblatt Nr vilchosrwerd», «wlpe» »°» U««e,en», sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz, Neustadt, Schirgiswalde rc. «ech-uuks-chrlgst-r Jatzr«a«g.--- Fernsprecher Nr. 32. Das Neueste vom Tage. Die 51. Generalversammlung des Landest«!- turrates für bas Käyigreich Sachse« nahm gestern i» Anwesenheit mehrerer Regierungsvertretcr ihren Anfang. (Siehe Sonderbericht.) Deutschland von den bevorzugten Klassen regiert werde. Noch schlimmer war der sonst milde Abg. Pachnicke von der Fortschrittlichen Volkspar tei. Er hatte in den Mittagsblättern die Mei dling gelesen, datz an die Landräte die Anweisung ergangen sei, Matznahmeir zur sachlichen Wider legung ungerechter Angriffe auf die Regierung zu ergreifen, und das brachte ihn aus dem Häus chen, obwohl die Freisinnigen -och sicher auf dem Standpunkt stehen, datz sie niemals unge rechte Angriffe gegen die Regierung erhoben haben. Nach bewährtem Muster schilderte er dann unsere Schutzzollpolitik als einen Raubzug auf die Taschen des arbeitenden Volkes. Dann kritisierte er pathetisch das Material des preutzi- schen Landwirtschaftsministers. Ob in seiner lan- gen Rede auch nur ein einziger positiver Vorschlag zur Abhilfe der kiestehendenTeuerung war? Nein! Das wäre ja viel schwieriger gewesen als billige Kritik im Ton einer Wahlrede. Zum Schlutz schwärmte der freisinnige Redner begeistert für den grotzliberalen Block, der die Herrschaft der Schtvarz-Blauen am 12. Januar zertrümmern werde. Nicht nut Unrecht stellte der Abg. Dr. Arendt von der Reichspartei als nächster Redner dann die mytzlose Erregung der Herren über eine Teue rung aus natürlichen Ursachen, ihre Gleichmütig keit über eine Spekulationsteuerung gegenüber, wie sie bei Kaffee und Zucker herrscht. Das Er gebnis der Debatte sei drautzen im Lande ein Block von Bassermann bis Bebel und hier im Reichstage eins schutzzöllnerische Mehrheit von Kanitz und Bassermann. Zum Schlutz verlas er eine Erklärung seiner Fraktion, in der die scharfe Stellung der Nationalliberale,! gegen rechts und ihre Sympathie für die Sozialdemokraten be dauert und die Hoffnung ausgesprochen wird, datz die Nationalliberalen im bevorstehenden Wahl kampf die Brücke nach rechts nicht abbrechen wer den. Denn im Grunde genommen könnten die Nationalliberalen ihre Parteiziele zum grötzten Teil mehr im Bunde mit der Rechten als mit de: Linken erreichen. Dann stellte der preuhische Landwirtschafts minister Freiherr v. Schorlemer in ruhiger vornehmer Weise einige Punkte richtig, die der Abgeordnete Pachnicke bemängelt hatte. Nach ihm kamen noch die Redner einiger kleinerer Par teien zu Worte, wie der Abgeordnete Werner von dtr Reformpartei, Herzog von der Wirt schaftlichen Vereinigung, der Pole Korfanty und der frühere nationalliberale Abgeordnete Lehmann (Jena). Als letzter Redner erging sich dann der Wildliberale Magdeburger Schläch- termeister Kobelt in scharfen Angriffen gegen den Landwirtschaftsminister, weil er die Schläch- ter zum Teil für die hohen Fleischpreise verant- wörtlich gemacht hatte, doch konnte ihm der Land- wirtschastsminister ebmsowenig wie ein anderer Redner antworten, weil ein Dertagungsantrag Alle die jüngsten Kämpfe in Tripolitanien sowohl bei der Stadt Tripolis als auch in Beng- hasi und Derna denteten darauf hin, dah den Ita lienern noch, schwere und verlustreiche Kämpfe vs- vorftehen, ehe es ihnen gelingt, von der Küste aus ohne den Schutz der SchisfSgeschlltze tiefer in das Deutscher Reichstag Sitzung vom 26. Oktober. Berlin, 27. Oktober. Der M L.-A." schreibt: Die amtliche Veröffentlichung des Marokko-Ver trages nebst, dem Abkommen über die Kriegs- Kompensationen ist für diese Woche nicht mehr zu erwarten, sie wird aber wahrscheinlich an, 3. oder 4. November erfolgen können. Bis dahin dürste auch der kleine Rest der Verhandlungen, der noch aussteht, völlig erledigt sein. Botschafter Cambon hatte am Donnerstag eine Konferenz nut Staats sekretär v. Kiderlen-Wächter, den er im Laufe des Tages voraussichtlich noch einmal sprechen wird. Aus Paris wird gemeldet: Die gestrigen Mel dungen, daß der Text des Marokko-Abkommens bereits durch die deutsche und französische Re- gierung den Mächten unterbreitet worden sei, wird von zuständiger Seite als verfrüht bezeich net. Die Übermittlung soll nicht vor Unterzeich nung des gesamten Abkommens erfolgen. Man nimmt hier an, datz England im Anschluß an die Zustimmung zu dem deutsch-französischen Ver trage die Anerkennung der Annexion des Kongo staates durch Belgien vollziehen werde. England wird vertragsmäßig auch über die nunmehr be vorstehenden Unterhandlungen mit Spanien auf dem laufenden gehalten werden, die einen durch aus freundschaftlichen Charakter erhalten sollen. Es handelt sich, wie schon gemeldet, darum, eine Form zu finden, in der Spaniens Ansprüche in Nordmarokko gewahrt werden unter gleichzeitiger Anerkennung des durch den dentsch-französischen Vertrag geschaffenen,Protektorats Frankreichs über ganz Marokko. Der Vertrag enthält zugleich für ganz Marokko gewisse Verpflichtungen, die Frankreich übernommen hat, namentlich das Ver- bot der Erhebung von Ausfuhrtc-xcn auf Erze. Die Verhandlungen sind daher sehr delikater Na- tur, und man hofft deswegen, England werde er- forderlichenfalls seine guten Dienst« dabei an bieten. Drei Tage ist bereits über die Teuerung ge sprochen worden, und noch ist kein Ende der Debatte abzusehen. Als erster Redner bekundete heute der Pole Gras Brudzewo-Mielzynski schweren Herzens seine sachliche Übereinstimmung mit den Konservativen und der Regierung und machte den Zwischenhandel zum grotzenTeil für dieTeuerung verantwortlich. Nach ihm sprach der bekannte Bauernbundführer Wachhorst de Wente. Bon einem Abbau der Zölle wolle er nichts wissen, eher vom Ge genteil. Bezüglich der Futtermittelzölle sagte Herr Wachhorst de Wente, datz ihm > eine Aufhebung des an sich schon niedrigen Zolle« auf Futtergerste nicht unsympathisch wäre, sofern sie wirklich den Konsumenten zu- gute käme. Die Preise für Fleisch und Ge- muse find nicht so hoch, datz nicht die arbeitende Bevölkerung sie zahlen könnte. Wenn die kleinen Landleute wützten, datz sie die Schweine, die sie züchten, auch los würden, dann Würden noch mehr Schwein« gezüchtet, und von einer Fleischnot würde bei uns nie die Rede sein. Die Preise für Kartoffeln kann man nicht als Notstandspreise bezeichnen. Auch die Einführung des argentinischen Gefrierfleisches kann er nicht befürworten, wir haben genügend Fleisch im Inlands. — An sich hätte Abgeordneter Dach horst de Wente, soweit die Frage der Fleisch teuerung in Betracht kommt, recht wohl mit den rechtsstehenden Parteien Zusammengehen können, da jedoch die Wahlen vor der Türe stehen, be sprach er in der zweiten Hälfte seiner Rede die Frage des Großgrundbesitze« und wiederholte all« di« bereit» vom Abgeordneten Fuhrmann erhobenen Vorwürfe, wie -. B. den, daß ganz der Kgl. AmtShauptmannschast, -er Kgl. Gchulinspektion und des Kgl- Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Mschosswerda. Gffchünt jrdm Werktag ab«d» filr dm folgend« Lag. Der Bep»a«prei« ist rwschvrßttch der drei wöchentlich« IRaiWM bei «bhobwg viertrlWrlich 1 ML so Pia., bei Kstell-ug in, tza« 1 ML 70 Pfg., bei all« P-BwstÄten 1 ML LV Psg, estwpve Bestellgeld. — Einzelne Auw»em bist« lv Pfg. —- Bestellung« werd« angenommen: Für Bischofswerda »nd Umgeg. bet MlsermAotümOStzM«, so»«« in der Geschäft«, stelle, Altmarkt 1ü, ebenso auch bet allen Postanstalten. Nummer der Zeitung»liste »S87. Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. Inserate, »elch« in diesem Blatte dir weiteste Verbreitung Lid«, werde» bi» von». 10 Uhr angenommen, größere und komvliiirrte Anzeigen tag« vorher. Die viergrspaltenr KowuSzellr t2 Psg., die Reklamezeile 3ü Psg. Geringster Jnseratmbetma Pfg. Für Rückerstattung unverlangt eiugesaudtrr Manuskripte übernehmen wir keme Gewähr. In das Güterrechtsregister ist heute ei Heimlich, beide in Bischofswerda, durch Ehevert MfSgeschloffen haben. Bischofswerda, am »getragen worden, datz der Bäcker Berwhard Vnmdmim« und dessen Frau A««a Linda, geb. rag vom 20. Oktober 19ll die Verwaltung und Nutznießung des Mannes am Vermögen der Frau 2b. Oktober 1911 SSuigiiches Amtsgericht.
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