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Der sächsische Erzähler : 20.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191112206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19111220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19111220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-20
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.12.1911
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8-8. Mittwoch 20. Dezember. ^bll Der sächWe Lrzähler, Amtsblatt der Kgl. Auttshauptmannschaft, der Kgl. Gchulinstrektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Tageblatt Nir BNch»fS»er»«, »»Ipen m» U«««,«»», sowie für die angrenzenden Bezirke Pulsnitz. Neustadt, Schirgiswalde rc. ^--«<chS««»Ve»rrgft-r Jahrgang :^ Telegr.-Adr.: Amtsblatt. " Fernsprecher Rr 22. Mit de» VöcheMNche» Beilage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag: Der sSchfische vmawltt; jeden Sonntag: Illustriertes GomttagSbliM. Erscheint jrdrn Werktag abend» für den folgenden Lag. D« vezugiprriS ist rwfchließlich der drei wöchentlichen veiiagen bet Abholung vierteljLhrüch 1 Mk. SO Plg., bei KcheMmg in» Hau» I ML 70 Psg., bei allen P-st«Palt«a 1 ML L0 Psg. exklusiv« Bestellgeld. Einzelne Nummern Wen 10 Psg. > Bestellungen werdrn angenommen: Für Bischofswerda und Umgeg. bei unseren JemmgS»*»««. sowie m der SefchSfU- stelle, Altmarkt lü, ebenso auch bet all,» Postanstalten. Nummer der Zritungilistr SL87. Schluß der Geschäftsstelle abend» ö Uhr. Inserate, welch« in diesem Platte die weiteste Berbreirun- Kden, werdrn bi» norm. 10 Uhr angenommen, größere und tompliziette Anzeigen tag» vorher. Dir viergespaliene KorpuSzeile l2 Psg-, di« ReklameMr 30 Psg. Germgstrr Jnftrateubetrag 40 Psg. Für Rückerstattung unverlangt eingeiandler Manuskripte übernehmen wir keme Gewähr Freitag, den 29. dss. Mts., von vormittags ,10 Uhr ab: 8 i t 8 I» » K 8«»irlL8^I»88«I»«88«8 Vautzeu.am 13. Dezember 1911. Königliche Amtsha uptmannfchaft. Das Neueste vom Tage. Die deutsche Kronprinzessin ist Dienstag früh 1 Uhr von einem gesunden Prinzen glücklich ent bunden worden. Der Reichsetat für 1912 schließt in seinem ordentlichen Teil in Einnahme und Ausgabe mit 2884 890367 ab. Die Friedenskonferenz zwischen dem Vertre ter Juauschikais und den Republikanern hat be reits gestern in Schanghai begonueu. Alle mili tärischen Befehlshaber haben strengste Weisung, den Waffenstillstand zu beachten. (Siehe Letzte Depeschen.) Im Süden Englands hat ein plötzlich eiuge- treteues Hochwasser großen Schaden angerichtet. Reichshanshaltsplan fürt 8 > I Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: Schon das Wenige, was bisher über den Reichshaus- haltsetat für 1912 bekannt geworden ist, hat ge nügt, um die Diskussion darüber anzufachen, ob die verbündeten Regierungen in ausreichendem Maße darauf bedacht sind, daß unsere militäri schen Machtmittel die Sicherung des Landes und seiner stetigen Entwicklung für alle Fälle Rech nung tragen. Ten in dieser Weise mit dem vor- stchenden Etat in Verbindung gebrachten Erör terungen muß mit aller Entschiedenheit entgegen getreten werden. Tie Nation lveiß, daß die Re gierung in der Erhaltung und Entwicklung un serer Wehrmacht allezeit eine ihrer ernstesten Aufgaben erblicken und nie zögern wird, danach zu handeln. Im Anschluß daran werden über den Ausbau des neuen Etats allgemeine Mittei lungen gemacht. Darin heißt es: l. Reichshaus haltsetat. 1) Tas Etatgesetz enthält die Bestim mung, daß ein etwaiger Überschuß in den eigenen Einnahmen des Reiches sowie ein das Soll über schreitender Betrag an Überweisungssteuern zur Abbürdung der bisher der Heeresverwaltung zur Beschaffung der Reserven an Verpflegungs mitteln und Materialien sowie der Marinever waltung zur Bereitstellung von Betriebsmitteln für die Beklcidungsämter gewährten Vorschüsse, sodann zur Deckung von außerordentlichen Aus gaben, die nach den Anleihrgrundgcsetzeu auf den ordentlichen Etat gehören, endlich zur Tilgung der Anleihen zu verwenden ist, die zur Deckung der gestundeten Matrikularbeiträge der Jahre von 1906 bis 1908 und der Fehlbeträge der Jahre 1907 und 1908 begeben wurden. Eine gleiche Derivendnng wird für das Ergebnis des Rech nungsjahres 1911 in Aussicht genommen. .') Das Etatgesetz stellt, wie im Vorjahre, die Er mächtigung des Reichskanzlers außer Zweifel, den zur Schuldentilgung bestimmten Betrag ent weder vom Soll der Anleihen abzuschreiben oder, wie dies dem 8 5 der Reichssckuldenordnung zu nächst entspricht, zum Rückkauf von Schuldver schreibungen zu verwenden. 3) Der Schatzan weisungskredit wird von 375 auf 350 Millionen herabgesetzt. 4) Der Fehlbetrag des Rechnungs jahres 1909 hat am Schlüsse des Rechnungsjahres 1910 nur noch 5233227 betragen, die im Jahre 1911 getilgt werden. Die durch den Etat für 1911 darüber hinaus bereitgestellten 34 543 904 sollen nach dem Etatgesetz zur Ab bürdung der beigcgebencn Anleihen verwende: werden. 5) Der ordentliche Etat schließt in Ein nahme und Ausgabe mit 1684 890 367 ab, also 22 923 881 weniger als im Vorjahre. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß im Etat für 1911 die Überweisungen mit 163 492 700 als Ausgabe erscheinen, während sie jetzt gegen die Matrikularbeiträge aufgerechnet werden. Es ergibt sich daraus, daß der neue Etat tatsächlich ein Mehr von 140568 819 bringt. Der Wilhelmshavener Landesverrat. Zu den aufsehenerregenden Meldungen über Englands Plan, Wilhelmshaven in die Luft zu sprengen, veröffentlicht die „Rhein. Wests. Ztg." nunmehr folgende Mitteilungen eines aus bester Quelle schöpfenden Offiziers: Wiederholt einlaufende Wertsendungen an einige Dcckoffiziere und Obermaate erregten bei der Wilhelmshavener Postbehörde Verdacht, und man schritt schließlich zur Beschlagnahme meh rerer solcher Sendungen. Dabei stellte sich her aus, daß von den obigen Personen den englischen Marinebehörden die Pläne der Einfahrtschleusen zum Wilhelmshavener Kriegshafen, die Pläne der Süßwasscrversorgnng und das geheime Sig nalbuch verraten worden sind. Die Einfahrt schleusen, die einzigen Zugänge des Kriegshafcns zur See, sollten im entscheidenden Augenblick ge sprengt werden. Wilhelmshaven würde dadurch in wenigen Sekunden total unbrauchbar gewor den sein, womit Deutschland zu Beginn eines Krieges zur See völlig wehrlos gewesen wäre. Nm dieser Gefahr zu entgehen, habe sich damals das dentsche Hochseegeschwader wochenlang im of fenen Meere anfgehalten. Auf diese Gefahr sollen sich auch die jüngsten Besprechungen bezogen ha den, die der Kaiser mit dem Staatssekretär des Reichsinarincamts und dem Ehef des Admirol- stabeS der Marine, sowie dem Ebes des Marine kabinetts hatte. Hierzu wird einem Berliner Blatt berichtet: ! Soweit bisher seststebt, handelt es sich lediglich < darum, daß eine Abschrift des geheimen Signal- > bnches an England ansgeliesert worden ist. Das > Sigualbuch sei inzwischen abgeändert worden, so i daß es für England beute keinen praktischen Wert > mehr besitze. Al- Täter kommen ein Wilhelm- havener Schutzmann und zwei ehemalige Unter offiziere der Marine in Betracht, die bereits fest genommen worden find. Daß die Einfahrtfchleu- sen die einzigen Zugänge des Kriegshafens zur See bilden, ist kein Geheimnis, und um sie in die Luft zu sprengen, bedarf es keiner genauen Pläne dieser Schleusen. In Aurich hat die Vernehmung des in Wilhelmshaven verhafteten Schutzmanns stattgefunden. — Diese Berichterstattung stimmt mit den neulich von uns an die weitergehendell Meldungen geknüpften Äußerungen überein. Die Geschichte von der Süßwasserversorgung und den Schleusenzeichnungen ist in der Tat wenig glaub- haft. Schlimm genug ist es natürlich, daß eine Abschrift des geheimen Signalbuchs an England verraten werden konnte. Hoffentlich gelingt es. sämtliche Schuldigen ihrer Strafe zuzuführen. Von der Westgrenzc her werden gleichzeitig zwei neue Verhaftungen gemeldet. Dem „Möls heimer Kreisblatt" zufolge sind die srülwren Frcmdenlcgionäre, die Erdarbeiter Richards und Delesallc ans St. Andröe ivegcn Spionagever dachts auf dem Gelände der Forts verhaftet und nach dem Verhör des Ersten Staatsanwalts in Zabern in das Untersuchungsgefängnis transpor tiert worden. Weiter wird aus Mannheim gemeldet: Ter Küchenchef des 3. Bataillons des Mannheimer Grenadier-Regts.Eisenhut wurde unter dem Ver dacht der Spionage verhaftet. Eisenhut diente bereits im 12. Jahre und sollte am I. Januar zur Entlastung kommen. Wie festgestellt wurde, hat er öfters Reiten nach Paris unternommen. Politische Überficht. Deutsches Reich. Als Termin für die Rcichstagsstichwahlen ist der 25. Januar in Aussicht genommen. Die amtliche Feststellung der Ergebnisse der Haupt wahl erfolgt am 16. Januar Nationalvermögen und Rüstungsaufwand. Tie deutsche Sozialdemokratie sollte den Senator Williams am Mississippi zu ihrem Ehrcnmitgliede machen. Ganz im Sinne der Sozialdemokraten hat er gemeint, ein schneller Tod in einem allge- meinen Weltkriege sei dem langsamen Hinsiechen unter den Steuerlasten für Heer und Marine vorzuziehen. Die amerikanische Presse wendet sich sehr energisch gegen diese Auffassung und schreibt: Wenn der Senator die jährliche Ausgabe von <>,00255 v. H. des Nationalvermögens für Heer und Flotte — so lägen die Verhältnisse ia den Vereinigten Staaten — als ein langsames Hin- swrben der Nation bezeichne, dann wäre zur Be richtigung seiner Ansichten über Fragen der Wirtschaftspolitik einBlick auf das Deutsche Reich zu empfehlen, das, obgleich es über die stärkste Webrmacht der Welt verfüge, einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung genommen habe.
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