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Der sächsische Erzähler : 05.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191105055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-05
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.05.1911
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^^Mltzz. Freitag, 5. Mai. __ ' — Der sächWe AMer, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpm und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Arntshauptrnannschast, der Kgl. Schulinspettion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 22. Künfundsechzigfter Jahrgang. Telegr^Adr.: Amtsblatt. Ml de« wöchentlichen Beilagen: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag: Der sächsische Le - irt; jeden Sonntag: Illustriertes SormtagSdlatt. Erscheint jeden Werktag Abend» für den folgende» Tag. »er Bezugspreis ist «mschließlich der drei wöchentlich«, Beilagen bei Abholnug vierteljährlich 1 SO bei Fustemmg in» Hau» 1 u» 70 bei allen Postanstalten 1 dv exklusiv« Bestellgeld. Einzelne Nummern kosten 10 ——— Bestellungen werden angenommm Für Bischofswerda und Umgegend bei unseren ZettmrgS- bete», sowie in der Geschäftsstelle, -lltmarkt IS, ebenso auch bei allen Postanstalten. Nummer der ZeitungSltste 6S87. Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Berbrrttung fmden, werden bi» vorm. 10 Uhr angenommen, größere und komplizierte Anzeigen tag» vorher. Di« viergespaltenr Kor- puLrlle 12 dir Rcklamezeile SV Geringster Jnse> ratenbettag 40 Für Rückerstattung unverlangt rmge» sandter Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. BV »lellirÄiiel« Im Hinblick auf erst kürzlich wiederholt vorgekommene Waldbrände sieht sich die unterzeichnete Amtshauptmannschaft veranlaßt, folgende Be stimmungen über die Verhütung von Waldbrände« auf das nachdrücklichste einzuschärfen: 1. Das Tabakrauchen, mit Ausnahme des Rauchens aus dicht verschlossenen Tabakspfeifen, das Wegwerfen brennender Zündhölzer, das unbefugte Feueranzünden und Abbrennen von Feuerwerkskörpern in Wäldern und auf Heiden und auf den durch Waldungen führenden Straßen und Wegen ist verboten und wird nach § 368 Ziffer 6—8 des Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. 2. Bei Bränden in Wäldern und Gehölzen sind die Einwohner der nächstgelegenen Ortschaften, soweit nicht dringende Hinderungsgründe vor handen sind, verpflichtet, sich mit geeigneten Handwerkszeugen, als: Schaufeln, Hohlschippen, Hacken, eisernen Rechen, Aexten, Sägen, Besen, Wasser eimern usw. unverzüglich zur Brandstelle zu verfügen und dem Feuer zu wehren. Zuwiderhandlungen werden, wie hiermit angedroht wird, mit Geldstrafen bis zu 150 Mark oder mit Halt bis zu 14 Tagen geahndet; vergl. überdies 8 360 Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuchs. 3. Alle Eltern und Haushaltungsvorstände haben dafür Sorge zu tragen, daß Zündhölzer, Feuerzeuge und dergl. so aufbewahrt werden, daß sie Kindern nicht in die Hände geraten können, und jedem Spielen oder unvorsichtigen Gebaren mit Feuer und Licht seitens der Kinder strengstens entgegenzutreten. 4. Unter dem Namen „Kolorit", „Blitzkonserve mit Heizpatrone" und dergl. kommen jetzt vielfach Konserven in Gebrauch, deren Inhalt durch eine an der Büchse angebrachte Vorrichtung ohne weiteres auch im Freien mittels Trockenspiritus und ähnlichen Brennmitteln heiß gemacht werden kann. Es wird auf die außerordentliche Gefährlichkeit derartiger Brennapparate hiermit ausdrücklich hingewiesen. Das oben unter 1 ausgesprochene Verbot in Wäldern und auf Heiden unbefugt Feuer anzuzünden, bezieht sich ganz besonders auch auf die Benutzung der bezeichneten Brennapparate. Bautzen, den 28. April 1911. Dte Königliche A m t s h a u p t ma nn f ch a ft. Da» Neueste »um Tage. Dem Reichstag ist ein »euer Gesetzentwurf über die Ausgabe kleiner Aktien i« de» Kolonien zngegangev. * In Köln wurde eine französisch« Sprachleh rerin unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. (Siehe Deutsches Reich.) Auf einer Antographeu-Bersteigerung in Leip zig wurde ein Luther-Brief für 1V20VV ver kauft. (Siehe Feuilleton.) * Die spanische Regierung bereitet eine Rote an die Mächte vor, in der sie gegen "das Vorgehen Frankreichs in Marokko protestieren will. (Siehe Spanien.) Rach vertraulichen Meldungen des amerikani sche« Staatsdepartements sind die Zustände in Mexiko schlimmer geworden. Auf dem dritten nationalen Friedenskongreß in Baltimore erklärten Präsident Taft und meh rere andere Redner, der englisch-amerikanische Schiedsgerichtsvertrag sei ein großer Schritt auf dem Wege zum Weltfrieden. Leider begegne Amerika auf dem Kontinent oft großem Miß- trauen. (Siehe Letzte Depeschen.) Deutscher Reichstag. Sitzung vom Mittwoch. Als erster Punkt auf der Tagesordnung stand die Vorlage über die Aufhebung des Hilfskassengesetzes. Die Aussprache darüber brachte keine neuen gro ßen Gesichtspunkte. Don seiten der bürgerlichen Parteien stimmte man ihr im allgemeinen zu als einer geeigneten Maßnahme zur Beseitigung der Schwindelkassen, doch betonte dabei Abgeordneter Neumann-Hofer von der Fortschrittlichen DolkSpartei, daß man die Existenz der Hilfskassen nicht völlig unterbinden solle, denn für die Sai- son- und Wanderarbeiter seien sie notwendig und auch für höher bezahlte Arbeiter als Zuschutz karten unentbehrlich. Anders stellten sich natür lich die Sozialdemokraten, für die Abgeordneter Stadthagen das große Wort führte, zu der Vor lage. Er bezeichnete sie geradezu als eine Prämi ierung für neue Schwindeleien und als ein Mit tel, um den Arbeitern den letzten Rest des Selbst verwaltungsrechts zu nehmen. Als der national liberale Abgeordnete Dr. Weber, darauf bezug nehmend, erklärte, datz in sozialdemokratischen Kreisen genau so viel Schwindel wie in bürger lichen Kreisen getrieben werde, bekam man inner halb der sozialdemokratischen Fraktion hysterische Anfälle. Abgeordneter Emmel rief: Gemein heit, und als er auf eine Frage des Präsidenten, wer Gemeinheit gernfen habe, sich meldete, fuhr ihn der alte Schulmeister Bebel mit den Worten an: „Sie haben sich nicht zu melden! Wir sind hier doch nicht in der Schule!" Zum Schluß be stritt Abgeordneter Behrens von der Wirt schaftlichen Vereinigung den Sozialdemokraten das Recht, sich hier als Vertreter der Arbeiterschaft aufzuspielen. Die Vorlage wurde dann der Kom mission überwiesen, worauf sich das Haus, auf des sen Tagesordnung außerdem noch zahllose Peti tionen standen, diesen zuwandte. Monoton wurde eine ganze Reihe von ihnen erledigt, und erst, als die Petitionen zur Aufhebung des Impf gesetzes an die Reihe kamen, änderte sich das Bild. Abgeordneter Fleischer, Verbands sekretär des Verbandes katholischer Arbeiter, und der Ästhetiker des Zentrums, Abgeordneter Pfeiffer wandten sich sehr energisch gegen die Ausführungen, die der Regierungsvertreter Ge heimrat Kirchner seinerzeit im Plenum ge macht hatte, und wiesen auf die großen Schäden, die durch die Impflingen angeblich entstehen, hin, wobei Abgeordneter Dr. Fl e i s che r sich als Leid tragender bekannte, da eins seiner Kinder schwer erkrankt sei. Mit sehr verständigen Ausführun gen trat ihnen ihr Fraktionsgenosse Graf Op persdorfs entgegen und verwies diesen Kla- gen gegenüber darauf, daß sämtliche deutschen Ärzte einmütig für die Impfung eintreten. Um den Jmpfgegnern Gelegenheit zu geben, die Nich tigkeit ihrer Theorie einmal am eigenen Leibe zu erfahren, forderte er, daß die Regierung 5000 Mark zur Verfügung stellen sollte, um ihnen Ge legenheit zu geben, nach Rußland an den Pocken herd zu fahren und sich ungeimpft in größter Nähe die Sache anzusehen. Der viel gescholtene Geheime Obermedizinalrat Kirchner wies ge genüber den Anklagen der Jmpfgegner auf das, was in Deutschland seit 30 Jahren für die Ge sundheit der Nation geschehen sei und erklärte, daß er nicht aus ärztlicher Voreingenommenheit für den Impfzwang sei, sondern weil dieser Zwang zum Wohle des deutschen Volkes unter allen Umständen aufrecht erhalten werden müsse. Seine Ausführungen wurden noch unterstützt durch eine kurze Rede des Geheimrats Dr. Breger nach dessen Ansichten die Aufhebung des Jmpfge- setzes in Deutschland im Jahre 15 000 Todesfälle an Pocken zur Folge haben würde. Sämtliche An träge wurden abgelehnt. Das Haus ging über di>» Petitonen zur Tagesordnung über. Auf der Tagesordnung der am Donnerstag angesetzten Sitzung stehen Rechnungssachen. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar in Genua. Die „Hohenzollern" legte nach ihrer Ankunft am Friedrich-Wilhelm-Kai an, wo die Spitzen der Behörden, der deutsche Botschafter von Jagow, Generalkonsul v. Herff, die gesamte deutsche Kolonie und die deutschen Schulen das Kaiserpaar erwarteten. Als die „Hohenzollern" fest machte, spielte die Kapelle des Dampfers „Lützow" die deutsche Nationalhymne, während die Menge begeisterte Hochrufe auS- brachte. Darauf begaben sich der deutsche Bot schafter und die Spitzen der Behörden an Bord der „Hohenzollern" zur Begrüßung. Die Maje stäten begrüßten die Erschienenen herzlich. Hierauf verlieben die Kaiserin und Prinzessin Viktoria Luise die „Hohenzollern" und unternahmen eine Automobilfahrt in die Stadt und Umgebung,
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