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Auerthal-Zeitung : 30.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189706304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18970630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18970630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuerthal-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-30
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 30.06.1897
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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue «. Umgebung. Mi..»-«», »NÄu. «-««.ag», Mit S Aamtti-nvtättern: Aroystun, Kute K-ift-r, Jeiilpisg-k. einsp°l.i?."P?"e1?e 10 W«. Ab»««emeut»pret». amtliche Inserate di» Corpus-Zeil«, SS Pf. inkl.derS werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister Aue f Erzgebirge.) Reklamen pro Zeile 20 Pfg. mit Bringerlohn 1 Mk. Redaktion u. Expedition Aue, Marktstraße. Postanstalten und Landbriefträger durch die Post 1 Mk. nehmen vestellungen an. No. 77. Mittwoch, den 30. Juni 1897. 10. Jahrgang. Okffkltlichk ÄMMÜlbllktkllKhllllll lll Atlk, Die „Auerthal-Zeitung" k »Aß» V t** L-d * empfiehlt sich den geehrten Geschäftsleuten, Gastwirthen und Vereinen zum erfole Mittwoch, den 30. Juni 1897, Abends 6 Uhr. "" , Aus letzter Woche. DaS sechzigjährige Regierungsjubiläum der Königin Vik toria hat seinen milden Schein über die ganze europäische Politik gegossen; wir haben eine recht ruhige Woche hinter uns, selbst in Konstantinopel ist es rnhig geblieben, obgleich man dort den Abschluß der Friedensverhandlungen erwarte e. Nur in Griechenland ist inan nicht ruhig; dort scheint man sich noch keineswegs für besiegt zu halten. Die bekannte Geheimgesellschaft hat wieder 400 Mann in Thessalien ein fallen lassen, hundert Manu mehr, als einst die Thermoph- len unter Leonidas verteidigten. Aber auch diese Vierhundert * haben Hellas nicht retten können; auch sie find von den un- vernünftigen Türken zu Paaren getrieben worben. „Nur Mut und Entschlossenheit ist unseren Offizieren nötig jund * Oberst SmolenSki wird unsere Fahnen zu neuen Siegen füh ren I" So schrieb dieser Tage ein Athener Blatt. Ja, Mut > und Entschlossenheit! Wenn diese Gegenstände ebenso wie Bargeld im Auslande gepumpt werden könnten, dann wäre allenfalls Rat. Inzwischen haben die kretischen Aufständischen den Kleinenkrieg gegen die türkischen Besatzungen der Insel wieder auf eigene Faust begonnen. Die Anwesenheit der europäischen Admirale und Truppen geniert sie wenig; sie ' . find Großmächte auf eigene Faust und spiele«, ihre Rolle s jedenfalls mit mehr Gluck « Geschick als Gr cchenlaud. Ihnen kann weder Landgetnrl avgeuouunen, noch kann ihnen Kriegs- , f kostenent'chäbiguilg c...fertegt werden. Werden sie ja besiegt und gefangen, nun — so schneidet man ihren Anführern einfach die Kopse ab. Das m aber in der Türkei so wenig auMordentlich, das geschieht auch häufig mitten im tiefsten Frieden aus ganz geringfügigen Anlässen. Aus solchen Klei nigkeiten macht man sich dort nicht viet. — Mac Kinley hat den Japaner» durch die Annexion Hawais arg aus die Hühner augen getreten. Eme vvre>st diplomatische Aktion zu Gunsten der Cubaner soll im Zuge sein und auch auf das ferne Sqmoa soll Uncle Sam seine vor Habgier leuchtenden Augen geworfen haben. Hier trifft er allerdings auf * die Engländer und vor allein aus die Deutschen, die ältere und bessere Rechte haben. — In Italien läuft Crispi noch immer frei umher, obwohl mehr als ein Staatsan walt die Hand nach ihm ausstreckte. Wieviel Wahrheit an den Anklagen gegen ihn ist, oder wieviel Bosheit einer politischen.Gegnerschaft dahintersteckt, das müßte erst eine unparteiische Untersuchung seststellen. Ob eine solche in Italien möglich ist'? — Bulgarien hat sich wie der einen bösen Fleck gemacht. Der Polizeischef der zweiten Stadt des Landes und ein Kammerjunker des > Fürsten Ferdinand sind als allgemeine Mörder entlarvt worden; ein Seitenstück zu der nicht verhinderten Ermor- düng Stambulows und der gerichtlichen Freisprechung oer Mörder! — Bei uns im Innern ging es trotz der "tropischen Hitze noch ziemlich lebhaft her. Reichstag und preußischer Landtag hielten noch Sitzungen ab und es «gab sogar noch einen „großen Tag", an dem nämlich im Reichstage die innere schleichende Krisis „angeschnitten" wurde. Man erfuhr durch Herrn v. Böttichers Mund, daß wir „keine Ministerkrisen haben", hörte aber auch wieder das elegische Zuständnis, daß die „Scheidestunde vielleicht immer näher rücke." Einstweilen hat der krei ßende Berg nur ein winziges Mäuslein geboren, indem Herr Bödiker vom Reichsversicherungsamt durch den He.rn Geheimrat Wödtke ersetzt worden ist dagegen 'ist noch I nicht einmal für Herrn v. Stephan ein Nachfolger er- I nannt worden. Kaiser Wilhelm ist neun Wochen von s «-Berlin fern und boshafte Kritiker unserer Verhältnisse j »innen diese Frist „Schonzeit" für verschiedene namhaft gemachte hochgestellte Staatsmänner. Der Reichstag hat I seine Pforten geschlossen, Herr v. Stumm will für die ' * Zukunft stumm bleiben und sich vom öffentlichen Leben ! zurückziehen; der Kaiser hat neue Marinetabellen über die englische Flotte veröffentlicht, eine „Flotte ersten .Ranges", i wie ja Deutschland auch im Gegensatz zu England „ein » s Heer ersten Ranges" ausweisen kann! „Jedem das Sei- ne!" Auk. dem Auerthal und Umgebung. lacnlem Interest« stn» »er «»»actio» > stets t-iar-mmen. (Theater.) Die Eröffnungsvorstellung der Gesellschaft j „kartchS" im Hotel „Blauer Engel" war leider nur I schwach besucht, obwohl die Aufführung von „Mäde^ ohne Geld" wirklich ungetheilte Anerkennung verdiente. Besonderes Interesse beanspruchte die gestrige Vorstellung wo die berühmte Novität „Trilby" zur Aufführung ge langte. Es ist eine dec interessantesten englischen Dra men, die je über die Bühne gingen und behandelt den in jüngster Zeit so vielfach angefeindeten Spiritismus. Ein berühmter Musiker hypnotisiert ein schönes Mädchen das er liebt; durch seine dämonische Macht nimmt er ihr den Geliebten u. alle Freunde und erzieht sie zur großen Sängerin, der die höchsten Personen, Fürsten u Herzöge zu Füßen liegen. Durch die magische Gewalt seiner Blicke und Gebärden weiß er sie zu allem zu bringen, was er wünscht, selbst zu einer Heirath mit ihm, obgleich sie ihn ob seines bösen Wesens von gan zer Seele haßt. Er verzehrt hierbei seine Lebenskraft, sodaß er schließ- lich nach einer heftigen Gemütsaufregung stirbt, und die Heißgeliebte, die nach bjähriger Trennung ihren früheren Geliebten wieder findet, wo sie noch auf Glück hoffen darf, nach seinein Tode durch die magische Kraft walt seines Bildes mit hinab in's Grab zieht. Mit diesem erschütternden Schlußeffekt schließt die ergreifende Hand lung. Die Rollen waren in den besten Händen, eine der schwersten überhaupt die der Trlbiiy (Frau Voigt- Karichs) welche mit voller Hingebung spielte und das Publikum zu großem Beifall hinriß. Auch der Billis des Herrn Otto Voigt war eine vortreffliche Leistung, ebenso Herrn Curt Hermann als „Svengali" u. der „Gecko" der Frau Marie Klotz fanden volle Anerken nung. Zu bedauern blieb der schwache Besuch, es wäre sehr wünschenswerth, wenn die vortrefflichen Leistungen der Gesellschaft durch fleißigen Besuch belohnt würden. (Siehe heutiges Inserat.) Am Sonntag, hatten wir wieder einmal Siebenschläfer tag und an diesem Tage fürchtet der Landmann nichts mehr als den Regen, denn oer Aberglaube sagt, daß es sieben Wochen fortregnen soll, wenn der Siebenschläfer naß ist. Nichts ist unsinniger als diese Wetterregel, btt jährige Karls ruher Beobachtungen zerrten, daß in dieser langen Zeit 36 Mal amSiebenschläsertag geregnet, aber dennoch nur tl Mal oarauf längeres Regenwetter folgte. Auch Dresdner Beobach tungen Mieten schlagend nach, daß auf 2S trockne Hieben- schläsertage recht nässereiche Regentage folgten; in den letzten 2b Jahren folgten auf einen regnerischen Liebenschläfertag in den nächsten sieben Wochen im Durchschnitte nur 23, l Regentag, aus einen trockenen Siebenschräfer aber sogar 25,2 Regentage. Also eher das Gegenteil der Volksmeinung ist wahr. — Im letzten halben Jahrhundert haben wir nach einem verregneten Siebenschläfer nicht einmal den Fall gehabt, vaß es wochenlang altäglich geregnet hätte, und wenn man auch nur einige lallende Tropfen als einregistrieren wollte. Aber gegen Manches kämpfen auch die Götter vergebens. - Eine kaiserliche Verordnung tritt am 1. Juli in Kraft, nach welcher sich die Beschäftigung von Kindern unter 13 Jahren und von jugendlichen Arbeitern zwischen 14 und 16 Jahren von genannte» Zeitpunkte an auch auf Werkstätten, in welchen die Anfertigung oder Bearbeitung von Männer und Knabenkleidern, Frauen- und «inderkleibern, sowie von weißer oder bunter Wäsche im Großen erfolgt (Kleider- und Wäschekonfektion), wesentlich anders als früher gestaltet. Da nach dürfen Kinder unter 13 Jahren überhaupt nicht, Kinder über l3 Jahren aber nur beschäftigt werden, wenn sie nicht mehr zum Besuche der Volksschule verpflichtet find. Die Be schäftigung von Kindern unter 14 Jahren darf die Dauer von sechs Stunden täglich nicht überschreiten. Junge Leute zwischen 14 und 16 Jahren dürfen die Arbeit nicht vor 5^/, Uhr Morgens beginnen und nicht über 8^ Uhr Abends arbei ten. An Sonn- und Festtagen, sowie während der vom or dentlichen Seelsorger für den Konfirmanden-, Beicht- und Kommunion-Unterricht bestimmten Stunden dürfen jugend liche Arbeiter ebenfalls nicht beschäftigt werden. Aus Sachsen und Umgebung. — Während ein Ehepaar in Werdau in der Fabrik arbei- tetr, verbrannte zuhause ihr 4 jährige- Söhnchen, da» sie in die Wohnung eingeschloffen hatten. — In Gunzen im lebensfrohen Vogtland« hat die Dorf jugend bet der Kirchweih den Saalboden „durchgetanzt". Mehrere Paare, die sich in des Saale» Mitte drehten, ver« jchivandrn plötzlich in der Versenkung und langten erst im Nicrkeller wieder aus festen Boden au. Die Geschichte ist noch i gul verlausen, ein paar bedeutungslose Quetschungen und et liche beschädigte Gewänder, das war aller. Der Wirt hat ein sehr verdrießliches Gesicht gemacht und der Baumeister wird bei der Kunde vermutlich recht verdutzt dreingrschaut haben, oenn der Saal war neu erbaut. — Der Stad« Plauen i. V ist die Aufnahme einer An leihe von 10 Millionen Mack irnehmtgt worden. — In Boigtsberg i. B. fand man beim Abbruche eine« allen Wohnhauses un:er de» Dielen verborgen einen Geld beutel und darin gegen fünfzig Stück wohlerhalteue, scharf geprägte Silbermünzen. Die Geldstücke (Bier- und Achtgro- sä enslücke, sowie Thaler) tragen die Bildniffe der Kurfürsten August der Starke bezw. Johann Georg IV. von Sachsen und die Jahreszahlen 1692—1697. — Die Errichtung einer elektrischen Straßenbahn von Dresden noch Pirna ist nur noch «'ne Frage der Zeit. Bereit« ist brschlvssen, sie von Laubegast bis Leuben auSzuführen. — In Neuweißenborn wurde bei der Heuernte ein« Frau e on einer Kreuzotter ins Bein gebissen. Leider verschwieg die Frau zunächst ihr Mißgeschick, sodaß das Bei» bereits stark geschwollen war, ehe ihr im Trebsenrr Krankenhause ärztliche Hilfe zuteil werden konnte. Obgleich "ie Wunde so- fort ausgebrannt wmdc und auch weitere Gegenmittel er griffen wurden, liegt doch der Fall reckt bedenklich. Leipzig. Zu der Frage der Errichtung eine« Lehrerinnen- eminars in hiesiger Stadt hat die Kgl. StaatSregitzrung eine ablehnende Stellung eingenommen. Die Notwendigkeit der Errichtung eines solchen Institut» hak sich aber httr so überzeugend aufgedrängt, daß dcssen Errichtung aus städtischen Mitteln geplant ist. Eine entsprechende Vorlage gelangte bereits an die Stadtverordneten. — Der Verein für Ferien kolonien hielt heute Abend eine Hauptversammlung ab» in welcher konstatiert wurde, daß im Vorjahre 650 Kinder aus gesandt werden konnten und daß die bisherigen Sammlungen zu der Annahme berechtigten, daß eine große Anzahl kränk licher Kinder auch in diesem Jahre der gleichen Wohlthat teiihaft werden könnten. — In der Kathariuenstrafie in Leipzig stürzte gestern ein aus dem Dache eines vier Stockwerke hohen Hauses beschäf tigter 19 jähriger Klempnergcselle infolge eines Fehltritt«» nach dem Hose zu vom Dache herab, ergriff jedoch im Kall« in der 3. Etage das Fallrohr, an dem er sich festhielt, bi» ihm eine Leine zugeworfen wurde, an der er sich herabließ. Als er bis zur 1. Etage war verließen ihn anscheinend die Kräfte und er stürzte in den Hof hinab. Schwerverletzt wur de er ins Krankenhaus gebracht. Meteorologische». .,com«t»rftan» am r, '8 Uhr. 8 Im 20 03 i Od Wetterhäuschen auf der Ksnig» Albert-Vrücke. Sehr trocken 750 Beständ. schön H Schön Welter Veränderlich 730—H Regm (Wind) — Viel Regen ?20—7 Sturm 710 750 Temperatu r n.TelstieS — am 27. Juni 4-22« „28. „ -s- 21» „ ZS. „ -4- 2S» Windrichtung. — 730 am 27. Juni S.-W. — „28. . „ Z.-W- —'N " r. —am 27. Juni Schön — 710 „ 28. . , 29. „ . . „ Ü6Nllvd6LK-8vick6 nur ächt, wenn direkt ab meine.« Fabriken bezogen — schwarz, weiß und sarbig, von 60 Pf. p. Mel. — glatt, geltreift, karrtert, gemustert. Damast« e«c. (ca. 240 versch. Qual und 2u00 v«rsch. Karde«, Dess in« etc.), pari«- unä »leueckeol in» iiau». Muster umgehend, Vuevst- »elmltll. ^»gae: »». 2 Willionon sttatae- I 8oick«n-fadi-illsa 8. tisnnodorg ». u. K.u,a.> rllriotz. vuxllln, lioppslbroil L Ist. I.SS ?sg. pr. S Watae vurltin zum ganzen Anzug für M. 405 Psg. 3 „ vstaviot „ „ „ „ „ »ZS „ sowie allermodernste Kammgarn», luvst», Vataur, i^äm», Nanostaitar. Hosen- u. 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