eine Anleitung zur Erzeugung photographischer Bilder in jeder beliebigen Farbe und auf jedem beliebigen Material, für Anfänger und Geübtere, sowie für Graveure, Holzschneider etc.
93 Glase. Die so behandelten Glasplatten legt man alsdann in eine horizontale Lage zum Trocknen an einen staubfreien Ort. Das Trocknen kann man durch Anwendung von Wärme unter stützen. Man kann sich mehrere Platten zugleich präpariren, da sie sich lange gut halten, doch ist es nicht gut, auf einmal zu viele vorzunehmen, da der durch langes Liegen sich darauf absetzende Staub schwer zu entfernen ist, und jedes Staub- theilchen nachher im Bilde einen nicht zu beseitigenden Fleck verursacht. Will man die Platten gebrauehen, so jodirt man sie über trocknem Jod, bis sie gelb geworden; hierauf taucht man die Platte auf einmal, ohne abzusetzen, in eine Lösung von 4 Drachmen salpetersaurem Silberoxyd in 10 Unzen de- slillirtem IVasser, zu welchem man noch 2 Drachmen kryslal- lisirbarer Essigsäure gesetzt hat; spült alsdann die Platte vor sichtig mit Wasser ab und exponirt sie in der Camera. Das Eintauchen der Platte in die Silberlösung muss plötzlich und auf einmal geschehen, und zwar deshalb, weil das Eiweiss, so wie es mit der essigsalpetersauren Silberlösung in Berüh rung kommt, sich sehr stark zusammenzieht, wodurch viele kleine Sprünge entstehen. Diese Sprünge sind an den Stel len am grössten, an welchen man beim Eintauchen der Platte angehalten hat; sollte das Anhalten auch von noch so kurzer Dauer gewesen sein, so entstehen doch Sprünge und diese werden natürlich beim Copiren auf die Copie übertragen. Nachdem die Platte in der Camera der Belichtung aus gesetzt gewesen, wird das Bild durch Gallussäure sichtbar ge macht und durch unterschwefligsaures Natron fixirt. Um das Eiweiss mit Jod zu imprägniren, kann man auch sogleich, ehe man dasselbe zu Schnee schlägt, Jod zusetzen, und zwar in dem Verhältnisse, dass man auf je ein Ei 15 Tropfen einer gesättigten Jodkaliumlösung setzt und dann