eine Anleitung zur Erzeugung photographischer Bilder in jeder beliebigen Farbe und auf jedem beliebigen Material, für Anfänger und Geübtere, sowie für Graveure, Holzschneider etc.
94 ! gerade so verfährt, wie vorhin angegeben worden. Es ver steht sicft von selbst, dass man dann die Platte nicht zu jo- diren braucht. Es scheint auch sehr gut zu sein, das Eiweiss auf der Platte, ehe man sie in das Silberbad bringt, durch heisse Wasserdämpfe etwas zu erweichen, indem alsdann die Silber lösung tiefer eindringen kann. Der gewöhnliche reine Tischlerleim, oder auch die Hau senblase, welche anstatt des Eiweiss empfohlen wurden, und wovon behauptet wird, dass sich sehr scharfe negative Bilder darauf erzeugen lassen, eignet sich dennoch nicht für diese Zwecke, da sich der Leim bei der Behandlung der Platte in den wässrigen Lösungen wieder auflöst. Namentlich ist dies der Fall, wenn man die Platte nach der Exposition mit Gal lussäure übergiesst, um das Bild sichtbar zu machen; es tritt dieses zwar recht schön hervor, aber in demselben Augenblicke zerfliesst es auch schon, da der Leim wieder flüssig wird. Besser als Leim eignet sich der reine IVeizenslärke- kleister. Nur hat man darauf zu sehen, dass man ganz reines Stärkemehl anwendet, da das käufliche sehr häufig verfälscht ist, wodurch es oft ganz unbrauchbar wird. Das einfachste und beste Verfahren, auf Slärkekleisler Bilder zu erhalten, würde Folgendes sein: Eine Unze reine Weizenstärke zerreibt man in einer Reibeschaale mit 2 Unzen Wasser auf das Allerfeinste, giesst sodann unter fortwährendem schnellen Umrühren 16 Unzen kochendes Wasser hinzu und fügt zu dem Ganzen noch, gleich falls unter Umrühren, 1 Drachme Jodkalium in einer Unze heissem Wasser gelöst. Dieser Kleister wird, um alle etwa vorhandenen Unreinigkeiten zu entfernen, durch ein Stück Seidenzeug geseihet und ist alsdann für den Gebrauch fertig.