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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 07.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190611074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19061107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19061107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-07
- Monat1906-11
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! < < r d h o L d s. l. l! s F g« fe n ei fa te T bc U z» Z ei ei at tr> le! n. in W wi de ni A! Al la ei, tic te, br sal sol Ai Ei Ec Er ge> gü trc gel riü »ei Ul' hie Ge sei, sich zw Ko des ho» der II n» Zir .DU „gl. Ar. 57. Aurr Tügcblat! nnd .: er für d.is Erzgebirge. Mitiivoch, den 7. November 1! ch:. zutommt. Das ist durchaus vereinbar mit der KönigStreue; ja die gerade, ausrechte und innerliche KönigStreue ver- vflichlet zur Wahrheit. Wenn aber irgendivo und irgend wie ein persönliches Regiment in Erscheinung tritt, dann Hal sich die Kritik nicht in erster Linie an den Trager der Krone zu wenden, sondern an die Stellen, die v e r- s a I l u n g s m ä ß i g berusen sind, die Verantwortung zu tragen. Das agrarische Blatt möchte also die Minister zu Prügel knaben des Moiiarchen machen. Das Hal aber nur einen Sinn, wenn die Minister die M a ch t haben, dem Willen des Monarchen Widerstand zu leisten, wie cs beispielsweise in England der Fall ist. Aus die wichtige Nolle, die bei solchem Konflikt das Parla ment zu spielen bat, weist denn die sreikonservative Post hin, in dem sie sich ans va.lamentarischen Kreisen schreiben läßt: Es erscheint als ein Gebot der Staatsklugheit, s o r g s a in d a r ü ber zu w a ch c u, dass alles ver m iede n wird, was die Bcsn r ch t u n g eines p e r s önli ch e n N e g i m ente S im mehr absolutistischen Sinne nähren konnte. Das wird vor allem auch die Ausgabe der parlamenta rischen Körperschaften im Reiche wie in Preussen sein müssen. Ihnen wird eS obliegen, niii Nachdruck darauf zu hallen, das, die selbständige politische Verantwortlichkeit des Reichskanzlers und der Minister voll zur Geltung gelangt, und den verantwortlichen Räten der Krvne die Stellung und der Einfluss gewahrt bleiben, deren sie bedürsen, nm ihrer poli tischen Verantwortlichkeit gegenüber dein Monarchen wie gegen über der Volksvertretung gerecht zu werden. Die Folgerung aus diesen Ausführungen ist die Ersetzung des Absolutisnius durch das parlamentarische Regiernngssyslem. Damit wären wir einverstanden, aber wir sülchten, das; die Kon servativen, wenn diese Frage ernstlich ausgcrotlt werden sollte, sich ins Mauseloch verkriechen wurden. Zur Entlassung Bismarcks. In dem Entwurf zu vertraulichen Aeußerungen über die Mo tive zu meinem Rücktritt aus dem Dienste, der jüngst veröffent licht wurde, ermähnt Fürst Bismarck ein k a i s e r l i ch e s Hand schreiben, das aus Grund der Berichte des Konsuls von Kiew an ihn gerichtet wurde und zur entscheidende» Ursache seines Rücktritts wurde. Der Wortlaut dieses Handschreibens, das zu einem der wichtigsten Dokumente der neuen Geschichte wurde und von großem historischem Wert ist, ist bisher noch nicht veröffent licht worden. Hirsch Telegraphisches Bureau ist nunmehr in der Lage, ihn wiederzugeben. Folgendes ist der Text: „Die Berichte lassen auf das Klarste erkennen, daß die Russen in vollstem, strategischen Aufmärsche sind, um zum Kriege zu schreiten. Nur muh ich sehr bedauern, daß ich so wenig von den Kiewer Berichten erhalten habe. Sie hätten mich schon längst auf Die furchtbar drohende Gefahr aufmerksam machen können! Es ist die höchste Zeit, die Ocstekreicher zu warnen und Gegenmaßregeln zu treffen. Unter solchen Um ständen ist natürlich an eine Reise nach Kransnoje meinerseits nicht zu denken. Die Berichte sind vorzüglich. ZV." Ueber den Ausgang der Kolonial-Enthiillungen erhält die Tägl. Rundsch. aus pariamcmarischcu Kreisen eine.Zu schrift, der wir u. a. folgendes enlnehnn-n: Von dem ganzen deutschen Panama scheint nnr sehr wenig übrig zu bleiben. Die gerichtliche Untersuchung gegen den Major Fischer ist ein gestellt, und ans dein ehrengerichtlichen Verfahren wegen unehren haften Schuldenmachens wird auch nicht allzuviel berauskonimen. In der Untersuchung gegen den Gouverneur v Putlkamer war, das stand wohl schon vor der Ausreise des Unlersuchnngs richters nach Kamerun fest, nnr die Kommen und im besonderen die Paß-Affäre übrig geblieben und nun soll auch von dieser, wie verlautet, nicht soviel fcstgeftellt worden sein, das; es zu einem Hauptverfahreu gegen v. Puttkamer kommen könnte. Trotzdem wird der Gouverneur vorauSsichllicb ni-Nt mebr nach Kamerun zurückkehren. Das; die Firma W o e r m a n n sich allen Angriffen zum Trog nicht schuldig genug siihll. (!) um aus weitere Verkündung nut dem Kolouialamte zu verzichten, ist aus ibreu jüngsten Ver öffentlichungen bekgnnt. Was aber die Firma v. T > ppelskirch betrisst, so hört mau, das; Handhaben zur FwangSanslösung des Vertrages sich auch bei der erneuten Prüfung der Berhältn-sfe nicht gefunden haben, das; jedoch wiederum Verbandlungen zwischen dem Kolonialamle und der Firma v. Tippelstircki schweben, sie eine gütliche Einigung mit dem Ziele einer V e r st aa ! lich n u g des Betriebes im Auge haben. Es sei daran erinnert, das; ähnliche Verhandlungen bereits im März d. F. stattg.fundeu babeiv die je doch au der Höhe der Forderungen der Firma v. Tir-velskirch scheiterten. Es wird abznwarten sein, welche Bedingungen der jetzige, kausinännisch gebildete Leiter des KolouiakamteS bei ernst hafteren Verhandlungen durchznsetzcn vermag. Wabrhastig un glaublich ! Es ist schwer, da nichts mebr zu sagen, aber n-an unter lässt es lieber — aus ganz besonderen Gründen von Nordost nach Nordwest herangezogen, und von der Stelle, wo sie auseinander zu treffen schienen, sah man den Trichter her absinken. Anfänglich gab es nur eine n Trichter, bald aber sah man ihn von mehreren begleitet, die von den überhängenden Wolken gleich einer Peitschenschnur herabbaumelten und die im Lause weniger Minuten erschienen und wieder verschwanden wie Zauber auf dem Theater. Endlich schien sich einer anhalten der auszudehnen und mehr nach abwärts sich zu erstrecken als die andern, woraus zum Schlüsse die vollständige Aussaugung der andern sich ergab. Diese trichterförmige Wolke bewegte sich nun vorwärts, nahm an Kraft und Gröhe immer zu, wirbelte rasend schnell von rechts nach links, hob und senkte sich und wippte hin und her. Als dann ihr fürchterliches Brausen aus eine Entfer nung von 5—6 Kilometer vernehmbar wurde, erbebte vor Ent setzen das Herz der Tapfersten." Das ist tue gewaltige Poesie der Natur. Und Heinrich Heine war es, der sein ergreifendes Sturmlied denn auch also beginnt: Es wütet der Sturm, Und er peitscht die Wellen, Und die Well'n wutschäumend und bäumend, Türmen sich aus, und es wogen lebendig Die weihen Wasserberge, Und das Schisflein erklimmt sie, Hastig mühsam, Und plötzlich stürzt cs hinab In schwarze, weitgähnende Flutabgründe . . . In tausend Liedern und tausend Bildern sind die Wirbel stürme und ihre surchtbare, verheerende Macht geschildert wor den. Sie gehören zu den gewaltigsten Erscheinungen der Natur. Schreck und Verwüstung sind ihre Begleiterinnen, die Furcht und das Bangen schreiten zitternd vor ihnen her. Wehr los und machtlos steht ihnen der Mensch gegenüber, und seine Arbeitskraft ermüdet nimmer, das wieder von neuem aufzu bauen, das jene in wilder Wut zerstörten . . . Kopp und Stablewski. - In erfreulichem Gegensätze zu der intransigenten Haltung des Erzbischofs steht das Veto, das Kardinalfürstbischof Dr.K opp gegen den Versuch eingelegt hat, den Geistliche polnischer Natio nalität in Oberschlesien machten, um auch dorthin den Kinderkreuzzug gegen den deutschen Religionsunterricht zu ver- pslanzen. Es ist nicht das erste Mal, daß der Oberhirte der ka tholischen Christenheit seine deutsche Gesinnung entschieden be tätigte. Solche Priester tun uns in den gemischtsprachigen Landesteilen Preußens bitter not, aber sie sind leider sehr dünn gesät. Die römisch-katholische Kirche kann von dem Vorwurf nicht frcigesprochen werden, daß sie alles getan hat, um den Polonis- mus in Posen, Westpreuhen und Schlesien zu stärken. Denn nicht nur in den vorwiegend polnischen, sondern auch in den deutschen Gegenden versehen fast ausschließlich Pfarrer polni scher Zunge die Seelsorge, und wie alle katholischen Priester slavischer Nationalität sind auch die polnischen geradezu chauvi nistisch gesinnt. Darum muhte das Zentrum mit seiner verfehl ten Taktik, seinen Mandatsbestand in den gemischtsprachigen Pro vinzen durch ein liebedienerisches Umschmeicheln des Polentums zu erhalten, schließlich Bankerott machen, der bei den letzten Reichstagswahlen sich offenkundig zeigte. Diese> Opportunitäts politik war um so weniger nm Platze, als die katholische Kirche wahrlich nicht zu besürchten braucht, von den Polen auch nur ein Schäfchen zu verlieren. Es wäre also im deutschen Na tional- sowie im Staatsinteresse viel besser, wenn der Klerus in den gemischtsprachigen Provinzen wenigstens zum größten Teile aus deutschen Priestern bestände. Dann würde das 'Nationali tätsbewußtsein unseres Polentums niemals so sehr erstarkt sein, wie es jetzt der Fall ist. Hossentlich ziehen das Zentrum und die katholische Kirche aus der polnischen Obstruktion gegen das deutsche Vaterunser eine gute Lehre für die Zukunst und nehmen sich an Kardinal Kopp ein Beispiel. Ein Kaiserbesuch in Kiel. Der Kaiser trisst zur Vereidi gung der Marinerckruten der Ostseestation am 22. November in Kiel ein. Die Ankunst wird am Vormittag des Donnerstags er wartet. Der Kaiser verläßt Kiel am Freitag und begibt sich nach Schloß Rand e n in Schlesien, um einen Jagdbesuch beim Herzog von Ratibor abzustatten. An Bord des Flaggschisss „Deutschland" ist man damit beschäftigt, die Kaisergemächer hcrzurichten. Der Kaiser wird sich nach seiner Ankunst an Bord der „Deutschland", die er zum ersten Male bewohnt, einschissen. Keine badische Vermittelung in der Braunschweigischen Thronfrage. Das Hofamt des Prinzen Max von Vaden hat jetzt die Meldung von Vermittelungsversuchen des Prinzen Max in der braunschweigischen Frage dementiert. Wir hatten die Meldung von den badischen Vermittelungsversuchen von vorn herein bezweifelt. Bleibt Pod, oder geht er? Zu dieser Frage liegen heute fol gende beiden Meldungen vor: Der Königsberger Allgcm. Ztg. wird aus Berlin gemeldet, Podbiclski habe sich vollständig ge rechtfertigt und den Fürsten Bülow ganz aus seiner Seite. Das gesamte Staatsministerium soll einstimmig der Ansicht sein, daß Podbielski »ich; zu gehen brauche. — Der Landwirtschaftsminister von Podbielski, der immer noch sehr leidend ist, hat sich aus Rat seiner Acrzte nach seinem Gute Dalmin begeben, uni dort seine Gesundung abzuwarten. (Die wird vermutlich eintreten, sobald Pod seine Entlassung weg hat.) ce. Die Reichstagsstudienkommission, die sich nach Ostasien begeben hatte, hat die Rückreise angetreten Die Rückkehr der ersteren Herren erfolgt Anfang Dezember. Ans -em Königreich Lachsen. Sternschnuppen. In den nächsten Tagen, vom 12. bis 11. November, kielen sie wieder mebr in Erscheinung. Die Sternschnuppen, was wir so nennen, schneiden die Atmosphäre in einer Höhe von Ist bis Meilen nur eben an, wenn wir so sagen sollen um aus der an deren Seite ihre Bahn im luftleeren Raume weiter zu verfol gen. Sie einbrennen, leuchten aus, hinterlassen einen sprühenden Streif von wirklichen glühenden Staubdämpfen, und verlösck)en wieder außerhalb des dichteren Lustkreises Andere verlöschen schon innerhalb, weil ihre Bestandteile inzwischen vollständig in Staub aufgelöst sind. Sie gehören zu den allnächtlichen Erschei nungen. Am Ist. August aber und vom 12. bis 1). November tre ten sie in besonderer Häufigkeit aus, denn zu diesen Zeiten durchschneidet die Erde aus ihrer Bahn zwei Meleoriren- schwärme. Beide sind rückläufig, kommen also der Erde entgegen Der Augustschwarm ist gegen die Erdbahn um 17" 14 " geneigt, wird also von dieser schräg geschnitten, so wie eine kluge Hausfrau die Wurst zu schneiden pflegt. Daher kommt es erstens, daß sich das Augustphänomen durch einzelne Plänkler mehrere Tage vor her ankündigt, indem die äußern dünner besäten Schichten des Ringes länger beschnitten werden. Und zweitens leuchten die Sternschnuppen viel intensiver aus, weil sich ihre Ge sihwindigkeit mit der säst entgegengesetzten der Erde summiert. Diese Meteore scheinen strahlenförmig aus dem Sternbilde des Perseus hervorzuschießen: deshalb hat ihnen Cchiaparelli den Nomen P erseid e n beigelegt. Der N ovember - oder Leo - n idenschwarm strahlt vom Sternbild« des Löwe n aus, wird unter dem Winkel von 6 t" geschnitten und tritt deshalb plötzlich und weit bescheidener an Pracht und Fülle in Erschei nung. Aber alle :i:i Fahre ist der Teil seines Ringes wieder in der Nähe der Erdbahn angekommen, in der die Meteoriten ge hauster sind. Alsdann zeigt auch er sich in üppiger Entfaltung. Seine Bahn erstreckt sich auf der andern Seite der Sonne noch über den Uranus hinaus. > Die Königin-Witwe reiste vorgestern nachmittag von Juan les Pins nach Genua ab. In Genua übernachtete sie und begab sich von dort nach Stresa. Alle Ostern 1807 schulpflichtig werdenden Kinder sind bis zum 15. Januar 1807 bei den betreffenden Schulexpeditionen an zumelden. Dabei ist eine st a n d e s a m t l i ch e G e b u r t s ur kunde, der Impfschein und außerdem ein Taufzeug - n i s, das in den Kirchenexpcditionen beigeschrieben wird, vor- zulegcn. Es ist sehr zu empschlcn, die nötigen Papiere sich jetzt schon zu verschaffen, damit ihre Ausfertigung bei den in Frage kommenden Amtsstellen sich nicht aus kurze Zeit zusammendrängt. cC Stützengrün bei Schönheide, 6. November. Feue r. Heute Mittag in der zwölften Stunde wurde unsere Einwohnerschaft durch Feuersignale erschreckt. In dem Besitztum des Herrn Oskar Baumgärtel hier war, aus noch unaufgeklärte Weise, Feuer «nsgebrochen, das in kurzer Zeit die Scheune- das Stall- und Sei tengebäude in Asche legte. Die Entstehungsursache konnte bis jetzt noch nicht crmitctlt werden. Dem Kalamitosen entsteht gro ßer Schaden, da viel Futter und Getreide mit verbrannte. nt. Elterlein, 6. November. Eine sonderbare Blut- v c r g i f t u n g zog sich ein im nahen Schwarzbach weilender junger Mann aus Leipzig zu, als er sich mit seinem vor wenigen Tagen erst getauften, großen Dachshund abgab, der ihn dabei in die rechte Hand b i ß. Trotzdem der Gebißene die Wunde verbin den ließ, ließen die Schmerzen nicht nach, vermehrtensich vielmehr, wobei die Hand mit samt dem ganzen Oberarm bedeutend an schwoll. Als die Geschwulst noch dazu eine schwarzblaue Färbung annahm und die Schmerzen unerträglicher wurden, reiste der junge Mann wieder ab, um sich in die dortige Klinik zu begeben. Annaberg, 6. November. Erzgebirgische Bauart. Die hiesige Amtshauptmannschaft ist seit Jahren bereits bestrebt, in unserem Erzgebirge den Fachwerkbau wieder zur Geltung zu bringen und hat sich neuerdings wieder an die ihr unterstell ten Gemeindebehörden gewendet mit der Anregung, von der mas siven Bauweise abzusehen und das Aeußere der Wohnhäuser durch die Bauweise mit Balkenwerk zu heben. Die Bemühungeiz gedachter Behörde um die Einführung vaterländischer Bauweise sind bisher leider von nur wenig Erfolg gewesen. Zwickau, 6. November. Pros. Dr. Deutschbe ! n ch. Ge stern nachmittag verstarb an Herzschlag der Konrektor am hiesigen Gymnasium, Prof. Dr. Deutschbein im Alter von 65 Jahren. Ostern 18711 wurde der Verstorbene von Crimmitschau aus an die Realschule in Zwickau versetzt und, nachdem Stndienrat Pros. Dr. Kell n e r vom Gymnasium in Zwickau im Jahre lstüt in den Ruhestand getreten war, als Konrektor an das Zwickauer Gym nasium berusen. Pros. Dr. Deutschbein ist Herausgeber verschie dener englischer Sprachführer, die namentlich in den sächsi- s ch e n Schulen eingesllhrt sind. Glauchau, 6. November. I n S t a r r k r a in p j v e r s a 1 l e n. Dieser Tage zog sich ein 11 Jahr alter Knabe in dem benachbarten Albertsthal mit einem Holzsplitter eine anscheinend gering fügige Wunde zu, der man keine Beachtung schenkte. Jetzt ist Blutvergiftung eingetreten, in deren Verlauf der Knabe in Starrkrampf verfallen ist. Aus ärztliche Anordnung wurde das Kind ins hiesige Krankenhaus gebracht. Markneukirchen, 6. November. Fünf Einhundert mark s ch e i n e entsiihrte am Sonnabend ein neidischer Wind stoß einem hiesigen Beamten. Drei der wertvollen blauen Lap pen konnten wieder herbeigeschasft werden: Zwei Hundertmark scheine blieben spurlos verschwunden. Plauen, 6. November. B c r u s s w a h l r e ch t. Dem hie sigen Stadtgemeinderat ist eine Vorlage, betreffend Abände rung des Stadtvcrordnetenwahlrechts und Einführung des Be- rujswahlrechts, zugegangcn. Oberbürgermeister Dr. Sch m i d hat hierüber eine Denkschrift versaßt und an die Stadtverord neten verteilen lassen. Von dem Ausgang der diesjährigen Stadtverordnetenwahlen, die allem Anscheine nach einen schar fen Charakter annehmen werden, wird die Annahme oder Ab lehnung der Berufswahlrechtsvorlage abhängen. Im Stadtge meinderat sind auch viele Gegner des Berufswahlrechts vorhan den, dafür will man aber die T re n n u ng der städtisch e n Kollegien durchsetzen. Chemnitz, 6. November. A l t w e i b e r - R e n n e n. Eine eigenartige Veranstaltung leistete sich in Chemnitz der Zirkus Wulfs mit einem Wettrennen der alten Weiber um den Großen Preis von Chemnitz. Er hatte zu diesem Zwecke eine Anzeige erlassen: „Alte Weiber gesucht! Nicht flott nut der Zunge, sondern mit den Beinen!" — Zu dem geplanten Rennen, einem Flachrennen und einem Hindernisrennen, hatten sich nach einer weiteren Anzeige des findigen Zirkus wirklich „mehrere Damen" gemeldet. Da der Zirkus anzeigte: „Das Rennen findet bei jeder Witterung statt! Am Start: Clown Bajonowsky. Totalisator-Betrieb! Keine Schiebung! Ehrensache!", dürfte ein volles Haus das Resultat gewesen sein, das war ja schließlich auch der „Zweck der Uebung". Geringswalde, 6. November. B eendcter Streit. Die in der hiesigen Stuhlindustrie ausgebrochene Streikbewegung ist beigelegt. Die Angelegenheit ist durch eine aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern bestehende Kommission geprüft worden und infolge dieser Verhandlungen sind seitens der Firma H. Ettig sc Söhne weitere L oh n a u s s ch l ä g e gemacht worden. Die dort ausständigen Arbeiter haben die Arbeit wieder ausgenom men, weshalb die verbündeten Fabrikanten ihre gegen die orga nisierten Arbeiter gerichtete Kündigung vom Sonnabend, den !i. cr. zurückgezogen haben, sodaß jetzt sämtliche Stuhlfabriken wieder in vollem Betrieb« sind. Leipzig, 6. November. Das G e w e r t s ch a j t s k a r t e l 1 nahm zu dem Volkshausbau Stellung. Der Kostenanschlag des Baues ist bei weitem überschritten worden. Die Bausumme beläuft sich bis jetzt auf 1 Million 5vstvst Mark. Der Volksbauausschuß befindet sich in einer Krisis. Es ist beschloßen worden, pro Mitglied :> Mark zum Baue beizutragen. Dem hie sigen Gewerkschaftskartell gehören ungefähr 50 0stst Mitglieder an. Pirna, 6. November. Bnhnprojek t. Für die Verwirk lichung des Bahnprojektes Pirna—L i e b st a d t—L a nd es st r e n z e sollen in der nächsten Zeit wieder Schritte unternom men werden. Des Anschlusses an das Verkehrsnetz bedarf vor allem die Stadt Liebstadt, die sich schon lange danach sehnt, aus ihrer Abgeschlossenheit herauszukommen. Bedeutende wirtschaft liche Vorteile verspricht man sich von der Herstellung einer Eisen bahnverbindung aber auch für die übrigen Orte des in Frage kommenden Landesteils. Zittau, 6. November Von dem v e r st o r b e n en Erz herzog Otto und seiner Gemahlin, der Erzherzogin Maria Josefa, Schwester des Königs Friedrich August erhielt s. Z. das Oybin-Museum für das Wettin-Album, einer in ihrer Vollständigkeit wohl einzigartigen Handschriften-Saminlunq stich fischer Fürsten, zwei eigenhändig geschriebene Gedenkblättcr. Erz herzog Otto schrieb: „Alles nur für Oesterreichs Glück, immer vor wärts, nie zurück. Erzherzog Otto. Wien 1886." Das Gedenk blatt seiner Gattin lautet: „Tue recht und scheue niemand. Erz herzogin Maria Josefa. Wien 1886." Von Lta-t nn- Land. Gedenktage am 7. November. 18v:i Halsoperation an Kaiser Wilhelm. 1801 chLi-Hung-Tschang. Chinesischer Staats mann. 1810 Fritz Reuter zu Stavenhagen. 1806 Blücher kapi tuliert zu Ratekau bei Lübeck. Mitterungsverlsui in Sscbken sm 6 November ,90b. (Telephonische Mitteilung des König!. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Dresden.) Stanau: SeebSke IN Temperatur wind Nieder schläge Mar. ! Min. Dresden . . . Ub ch I2,n t, » O > MUI Leipzig.... 117 ch 18,U ch 8,-.» O 0 Zschadraß . . 220 ch l >." ch 8,-2 0 0 Bautzen 202 ch 18,ü ch 1.8 880 I Zittau .... 258 ch 18.., 8,U 80 0 Themuitz . . Ulst ch >2,8 ch 7.2 80 1 Freiberg . . . ru>8 ch ll.Z ch ''..8 8 2 Schneeberg 18L ch Ir-.st ch 8.N 80 1. Scher .... ->c» ch 8,7 ch 5,8 O 'Ittenberg . . . 7.->I ch 7,u ch 8,2 ZV ' 1 Beitzenbain 772 ch 8,2 ch 2.0 80 1» Fichtelberg 1218 ch 8.0 ch 2,7 8 , 0
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