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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 03.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191401032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19140103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19140103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-03
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- Jahr1914
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lSOAQU Sonnabenä, 3. Zanuar IS14 9. Jahrgang Nr. 2 »> Näheret ' ehe an anderer Site",. e IN " »t ^aMsMUiiMiÄi8 r« n »e, »r- m- M, t.) >t. ie n. Ie r. D-l» Nummer i-ms"h' »v T lten. Nuß« dem'Liegt da, achiseittge illusttztettr Sonntagsblatt b«i. Vas Wichtigste vom Tage. In Saalmünster verletzt« in der S'l^te-iwch* e plötzlich «ahnsimntg gewordener Gymnasiast mehrere seiner verwandten durch Revolver» schlisse.*) Zur EttnnevMg an den Rh« i »Übergang ylü^ -r ist im Mannheimer Industriehasen ein Denkste!' enthüllt morden. Di« Antwo r t de s Dr e ibu nd e s aus di« « ng l i sch e Note ist in London in einer Kopie überreich' worden. > * Da» französische Bankhaus Pertier hat di« Konzession zum Bau einer GlsanVahn von Smyrna bis -u den Dardanellen erhalten. Aus Bornholm mird gemeldet, dah ein in England gebautes russisches Seeminenboot strandete, wobei der Kapitän und vier Mann der Besatzung ertranken.*) , * Au» Mexiko wird gemeldet, dah die Schlacht Welchen den mexikanischen Regierungstruppen und den I n- surgeinten noch nicht beendet ist. Der Mmipff soll Kr die Dundestruppen eine ungünstige Wen» düng genommen haben. Billiges Gelä? Die Datsache, datz im Laufe der vergangenen Iah-« d«r KapitalztnSfutz außerordentlich hoch war, hat auch tn den Kreisen de- Mittelstände», b«tm Gewerbe treibenden, Handwerker und Kleinkaufmann sich au ßerordentlich fühlbar gemacht. Hypothekenaufnahmen, Kcchitalaufnahmen für Erweiterungen der Betrieb« und für Vergrößerungen der Geschäfte waren nur schwer zu bewerkstelligen, wollt« man nicht die ungewöhn lich hohen Leitzsütze für das Geld zahlen. Angesichts der Erleichterung, di« am offenen Geldmarkt« während der letzten zwei Monate elngetreten ist, wurde nun viel fach die Erwartung geäußert, daß die Hemmungen in allernächster Zeit Wieder beseitigt Werden Würden und datz dann mit einem raschen Sinken de» Zinsfußes zu rechnen sei. Die mannigfachen Irrtümer, die sich bet der Beurteilung dieser Frage eingeschlichen haben, las sen den Versuch zu einer vorsichtigen Darstellung der zu erwartenden Entwickelung gerechtfertigt erscheinen. zunächst ist «» Wohl unzweifelhaft richtig, datz der Rück, gang der Konjunktur, di« Politik der Reichsbank und -um Lett auch der Großbanken sowie der günstige Aus fall der letzten Ernt« den Boden geschaffen haben, auf dem sich ein« Erleichterung der Geldmarktlage voll ziehen kann. ES ist auch anzunehmen, datz der Kapi talmarkt, der ja für langfristige Beleihungen ei gentlich allein tn Betracht kommt, und vorläufig au» der Erleichterung de» Geldmarktes nur wenig Nutzen ge- zogen hat, allmählich an der Erholung der ällgemei. nen Gekdmarktlage früher oder später Anteil nehmen wird. In nächster Zeit jedoch wird diese günstige Ent- Wickelung schwerlich zu erwarten sein. Hemmend wir. ken zwei Umstünde: Einmal haben unsere großen Un ternehmungen mit der Aufnahme von Kapitalien nun schon nah^u eineinhalb Jähr« zurückqehal en. sow.'tt da» irgendwie angängig war. Nun besteht die bestimmte Aussicht, datz die Aktiengesellschaften und überhaupt die grotzen industriellen Unternehmungen sich zuerst mit ihrem Geldbedarf melden werden, Wenn eS die Ge staltung der Geldmarktlage zu läßt. Zum andern — und da» ist von noch tiefer gehender Bedeutung — haben Städte und Staaten unter dem Druck der hohen Zins sätze ihr« Ansprüche an den Geldmarkt eben alle zurück- gestellt. Die grotzen Anleihen, di« die Balkanstaa ten aufnehmen mußten, haben sich zum Teil schon be- merkbar gemacht? da» Land der Geldgeber, Frankreich, ist im letzten Jahve außerordentlich stark in Anspruch genommen worden und sieht sich, da e» vor die Notwen digkeit größerer Inlandsanleihen gestellt ist, gezwun gen, mit seiner Freigebigkeit auch ein Wenig zurachzu halten. Sind da» nun Tatsachen, die Deutschland nur auf dem Weg« der internationalen Wirtschaftsbezieh ungen, also nur mittelbar berühren, so kommt hinzu, daß auch in unserem Land« mancherlei erschwerend auf ein« günstige Entwickelung des Geldmärkte» einwtrkt. Da wird da» erste Drittel de» Wehrbeitrages in Höhe von 800 Millionen Mark am Anfang de» Jahre» fällig. Haben sich auch die Beteiligten im allgemeinen bereit» auf diese Ausgabe gerüstet, so ist doch nicht zu verkennen, daß die Beherrscher de» Geldmärkte», die Grvßkapitaliisten, darunter werden zu leiden haben. Hin zu tritt, daß, Wie bereit» erwähnt, auch die Kommunen ihren Geldbedarf Werden in nächster Zeit decken müs sen. Kurz, di« Voraussetzungen für die großen Hoff nungen auf eine Erleichterung der Geldmarktlage et- t. r 4 gabern. D.e Ratipnalliberalen und da» Mißtrauensvoten im Falle Zabern. Mr lesen tn der KMn. Ztg.: In nattonaliberalen Par- teilkreison, die an sich mit dem MiKraumuwotum vollständig einverstanden sind, hat es Unbehagen erzeugt, daß die Fraktion f ü r den Antrag der F o r t s ch r i t t l i ch e n Lall»» Partei, der tn der Abstimmung Mit dem Antrag der sttzbade- mockratWen Fraktion vereinigt «war, gestimmt hat: man hat sich gefragt, weshalb dte Fraktion nicht ihrerseits «inen selbstständigen Antrag wuf Erteilung eines Miß trauensvotums «ingebracht hat. Dazu bedarf es «ine» Wor tes der Erklärung: Die Fälle, in denen «ine Fraktion für Anträge anderer Fraktionen stimmt, weil sie der eigenen po litischen Auffassung oder dqr Sachlage entsprechen, sind recht häufig. Zunächst Leim Etat: Dutzende von Resolutionen wer- dqit eingchracht. Wenn ein« nativnaAiberal« Resolution an genommen wird, kann es nur dadurch geschehen, datz, sei e» dte Rechte, sei es die Linke oder da» Zentrum züstimmt; 0t« versa gilt dies für dte Resolutionen aller anderen Frak tionen. Nahezu immer wird es vermieden, eigene Resolu tionen gleichen Inhalt» «kntzühringen, und man stimmt gelegentlich für Zentrum»-, konservative, sozialdemokratische Resolutionen, di« man auch selbst hätte beantragen können, ! und umgekehrt. Es hat den Beigeschmackde» vnkau toten Wa irr der ersten Hälft« de» Jahre» 1914 stehen aus j politisch en Wettbewerbes, wenn man versuchte, schwankenden Füßen. I trotz der Priorität äiner anderen Fraktion, denselben Rffo- Damtt ist aber noch nicht all« Aussicht geschwun- lutionqgedanken in einer eigenen, nachträglich eingrbrach- den, datz es im Weiteren Verlauf de» begonnenen Iah-, ten Resolution -um Gegenstand selbständiger Verfolgung zu re» sich Wieder zum Besseren Wendet. Sicherlich ist I machen. Genau so liegt es Lei Initiativanträgen. Nachdem dte Konsumkraft der landwirtschaftlichen Bevöl. nun aber bei manchem ParteifreurL» dieses bisher gehand- kerung durch den Erfolg der letzten Ernte stark gestiegen, habte Verfahren beanstandet wurde, wird die FrcMon Das will viel heißen. Denn dadurch, datz ein wesentlicher erwägen, ob st« Nicht künistighi n ohne Rücksicht aus das Teil de» Volke» kauffähiger wird und dementsprechend Vorgehen anderen Fraktionen jeweils, falls fie für ein Miß- mehr kaust, fliehen dem Geldmarkt natürlich wieder neue Mittel zu. Dieser Umstand und sein« indirekten Folgen, sowie dte allgemeine Wirtschaftslage lassen den Schlu» auf ein« Besserung der G«ldmarktlage im späte ren Verlauf de» Jahre» al» nicht unberechtigt erschei nen. Welch« Folgerungen ergeben sich daran» für den Mittelstand? Zunächst gilt e», größer« Kapital, und in», «sonder« Hhpotyekenaufnabmen, soweit V» Möglich «st. nicht zu einem Zeitpunkte zu bewÄkswlligß», Pst dte Lag« de» Kapitalmarktes schwierig ist uiw Wo erhöht« Zin»leistung«n erforderlich sind. Man wird tunlichst derartig« Maßnahmen noch «in wenig htnauSschiebew Da» mag in vielen Fällen schwer halten, wird aber ebenso oft sich ganz gut ermöglichen lassen. Di« hohen Zinszahlungen beeinträchtigen di« Rentabilität «ine» iev«n Betriebe». Die Hoffnungen auf billige» Geld ,ind Lber nur insofern berechtigt, al» man sie nicht in allzu kurzer Zett erfüllbar glaubt. Darum gilt «» jetzt, mit größeren Abschlüssen nicht voreilig zu sein. > . » p» Uan'arie»v»g-I. — pie^Schwefelko len offpairone — Vc» d-r k-I-en - bancr der Riesengeschütze. — Mant-lrin- obre und vraktioi-r, . rifiluft auf Flugzeug. — Lin neuartig« Falychirm.) Bei der jüngsten Anwesenheit des ^Kaisers im Kaiser- Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elekt'ochemi« zu Berlin-Dahlem, führte der Abteilung-Vorstand Vieles In stituts, Geheimrat Haber, einen neuen eigenartigen Apparat vor, der den Zweck hat, den in den Tiefen der Kohlenschäche arbeitenden Bergleuten Wa'-nungsstgir»!« zu geben, sobald sich das g« Lhrliche und di« U-fache ,so vieler Katastrophen darstellende Grubengas zeigt. Di« Explosion», gefahr tritt bereit» dann «in, wem nur gering« Teil« dieses Gases — es genügen SVr Prozent — tn der GrUbenluft vor handen sind. Bet allen Stcherheiltsvorttchtungen kommt es daher tn erster Ltnt« darauf an, datz,fie auch derart gering« Anteile tn zuverlässiger Weise erkennen lassen. Bicher dient, diesem Zwecke di« von dem englischen Chemiker Da v y Ion- struierte Etcherheit»lampe, bet per dte Flamm« von einem feinmaschigen Drahtnetz umgeben ist. Tritt Grubenga» aus, so können nur innerhalb diese» Drahtnetzes kleine Explosionen stattfinden, dte sich bestimmten physikalischen Gesetzen zu folge niemals nach außeim hin fovtpstanzen. Schraubt man den Docht der Dowyschen Sicherheit^ampe niedrig, so gibt ste bereit» di« Gagenwatt von einem Prozent Grubenga, an E» bildet sich dann um die Flammen herum «tn «igenarttge» Licht, die sogenannte Aureole, die dm Bergmann,wainm soll, den gefährlichen Ott wschesten» zu verlafsen. Eigentlich entspräche also dte bisherige Grubenlampe in jeder -instch allen Ansprüchen. Trotzdem gibt man st« dem Bergmann -ibt gern in di« Hand, weil di« Erfahrung gel«htt bat, daß ste eine Quell« zahlreicher Gefahren dachellt. Ein fehl- Grubengas «Engt di« «in« Pfeife anders als di« andere, Technische Nunäschau. ar Sllibengas und seine Gefabr.n —Vie N cbtei.» d > Sicher lampe. — Vie Schlagwett? pfeife - Noble oxy ver.islun en der Gehalt an Grubengas steigt, um so mehr nimmt di« Zahl der Schwingungen zu, und an der Explostonsgrvnze, also btt fünf Prozent Grubenga», vermischen sich die Leiden Pfeifentöne zu einem aus ziemliche Entfernung hörbaren Triller, der al» Wcvrnungsstgnal dient. Dte Schlagwetter pfeife ist so eingerichtet, daß «in« einmalige Füllung über Tag zu Ihrem Betriebe genügt, da die dabei eingelsaugte Luftmenge stet» wieder von neuem durch dte Pfeife htn- durchgetrtebsni wird. Die GvubenMst hingegen wird bei jeder Inbetriebsetzung erneuert, sodah also ständige, rasch aufeinanderfolgende Prüfungen möglich find. Di« tn ver schiedenen Zechen mit der neuen Schlagwetterpf«if« ange- stellten Proben haben sehr günstige Resultate ergeben, di« zu den Vesten Hoffnungen berechtigten. Im übrigen aber find di« schlageichen Wetter 'Nicht di« einzig« Gefahr, di« dm " - n. Vielleicht «och gefährlicher oll» st» sind di« Entzündung«« von Kohlenstaub, der fich in allen Kohlenbergwerken in mehr oder minder groß,« Menge» vorsindet. Mcher diesen beiden Gefahre« tritt ober seh, häufig noch eine dritte auf, die eigentlich al» «ine Folge erscheinung der ftattgehavt en Explosionen anzusehen ist, mögen diffe nun von schlagenden Wettern oder von ver staubter Kohl« herrühren. Es ist die» da» Kohlenoxyd, Vas als Folg« der bei der Explosion «intretendm ungenügenden Verbrennung entsteht. Da» Kohlenoxyd ist das giftigste aller Gas«, die wir kennen, genügen doch autzerordenttich geringe Mengen davon, di« sich der Lüft beimischen, -um dm sofortigen Lod zu bewirken. Dabei ist es auch ein heim, tückischer Feind, denn da es «in vollkommen färb- ihnp geruch los«» Ga» davstellt, kann e» durch di» Sinne nicht «ahr genommen «erden. Diese, Kohlenoxyd -»droht nun vor allem di« Rettungsmannschaften, di« «ach Unglücksfitllen l« dte Bergwerke vordringen, «ein Nachweis läßt sich zwar aus chemischem Wege führe«, doch erfordert er unter Um ständen zu viel Zeit. Deshalb hat da» BerOvorEmrintst* stören, leichtsinnige Bergleute öffnen vor der Einfahrt den -- plombievbon Verschluß des Netzes, um am Dochte herumzu- stochern nstv. Vielfach werden deshalb die Arbeiter mit e-lettr'käM Lampen ausgerüstet, während die Davysche Sicherhe'tslampe in den Gängen und Stollen hängt, um durch di« Veränderungen ihrer Flamme di« Gefahr anzu zeigen. Hat der Bergmann aber di« Lampe nicht in der Hand, so entgeht die entstehende Aureole nur allzu leicht seiner Aufmerksamkeit. Die Konstruktion «ines neuen War- nungsstgnals erwies sich daher als dringendes Bedürfnis. Geheimrat Haber, der im Verein Mit Dr. Leiser ein solche» zu konstruieren unternahm, ging dabei von der sehr richtigen Voraussetzung aus, datz die Beobachtung dieses Signals nicht von Zufällen vbhängen dürfe, sondern daß es sich im Augenblicke der Gefahr von selbst geradezu aufdrän- gckv müsse. Er verwarf deshalb alle optischen Einrichtungen und konstruiert!» «ine akkusttsche, die Schlagwetterpfeffe. Sie beruht aus «tner bekannten physikalischen Erscheinung. Bläst man ein und dieselbe Pfeife einmal mit Luft und einmal mit Ga» an, so ist der Ton in beiden Millen .verschieden. Bei der neuen Schlagwettevpfeife wird Vies« Tatsache in fol gender Weise cm »genützt! In einem geschlossenen Metallzylinder befinden sich zwei Pfeifen, di« aus genau denselben Ton gestimmt find. Beide Pfeifen find tn der Welse gegeneinander abgeschlossen, daß man Li« eine über Tag Mit frischer Lust füll«« kann, wäh- rend di« andere unter der Erd« mit Grubenlust angeblasen wird. Da» Füllen der Pfeif« geschieht dadurch, daß man den Mantel de» Zylinder» nach unten zieht. Dadurch wird «in« ffetn« Luftpumpe bttätigt, die frisch» Lust bezw. Gru- -enluft «lnsaugt. Läßt man den Mantel los, so «trd durch dte Pumpe di« frische Sckst durch di« ein«, die Grubenluft hingegen durch die aridere Pfette htiwurchgettteben. Beide ertönen. Schon detm voihändensein von einem Prozen Muer Tageblatt Anzeiger für das Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Muer Sonntagsblatt. W nÄM-W-.'n-n Sprrchstuu».0»rNr-akttaumitsUwaahm»»mSom,tag,nachmittag« 4—SUhr. — TiNgramm-stSnss», La-rbla«stumqgedNg». fnmsplnch«,-r. »«««» für unverlangt eingefanöte Manuskripte kann bewähr nicht geleistet werk«. «M.M
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