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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 08.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191802080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-08
- Monat1918-02
- Jahr1918
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Sächsische 1 Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 2080« 2.70. 2.30, Erscheint jede» Wochentag nachmittag 5 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: oterteljährl. 2.40, monatl. —L0 : H'ss: —LO: Anzeigen-Preis r die 6 gespaltene Grundzeile oder deren Raum 30 Pfg. r im Textteile die 3 gespaltene Zeile 75 Pfg für An- und Verkäufe usw. 25 Pfg. Tabellen- und schwieriger Satz 50 <>/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis mittags 12 Uhr. r Amtsblatt ! für die Kgl. Amtshauptmannschasten ! Dresden-Altstadt ».Dresden-Neustadt das König!. Amtsgericht Dresden, für die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und sür die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegaft, Dobritz, Wachwitz, Niederpoqritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger sür Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lötznitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und Tolkewitz Druck» «nd Verlag: ElbganoBnchdrncherei nnd Verlagsanstalt Herman» Beyer Telegr.-Adreffe: Elbgarrpresse, Blasrwitz Nr 33 j Blasewitz, Fi eitag, den 8. Februar 1918 I 80. Jahr». Die zur die Der obligatorische Re- Alle kirchlichen Güter Gebäude und Gegen- auf die religiösen Ge ll ber. und mit Matrosen betraten, das Inventar des Scharen von Gläubigen aus der Nachbarschaft Es wurden Protestzusammenkünfte abgchalten. Rat des Klosters beschloß, das Vorgefallene zur Patriarchen zu bringen. ersehen, daß die Entente immer noch hofft, Rußland zu neuem ! Kampfe aufretzen zu können. Wenn es wirklich nochmals zum , Kampfe zwischen den Mittelmächten und Rußland kommt, dann wir- diese „Rote Armee", welche nur aus zusammen- 1 gelaufenen Horden raublustiger Soldaten besteht, schnell aus- i einandergetrieben sein, denn man hat es hier doch nicht mit kriegstükbtigem Menschenmatcrial zu tun. D. Schr.j Beschlüsse der Arbeiter-, Soldaten- und Zlaueruräte. Petersburg, 6. Febr. Nach einer Meldung der PTA. > nahm der dritte Hauptkvngreß der Arbeiter-, Soldaten- und i Bauernräte -ie Landgesetze an, die das Eigentumsrecht an privatem Landbesitz aufheben und dieses Recht jedem Vorbe halten, der das Land mit seinen eigenen Händen bestellen will. Die Beschränkung gilt nicht für Berussgenossenschaften. Zn den vorbereitenden Hauptauoschuß wurden 300 Mitglieder gewählt, darunter 100 Bolschewiki und 127, revolutionäre So zialisten des linken Flügels. Verschiedene Meldungen über stattgefnndene Kämpfe und Ranbzüge. Stockholm, 5. Febr. In der Nacht zum 4. Februar ist , die Hauskapelle im Palais der Großfürstin Maria Pawlowna geplündert und aller Kostbarkeiten beraubt worden. Zn der gleichen Nacht ist eine bewaffnete Bande von etwa 50o Men schen in verschiedene Kaufläden des Wosnessenski-BezirkS ein gebrochen. Geplündert wurden 15 Zuwclierläden, 17 Klei dergeschäfte und 4 Apotheken. Der ganze Bezirk wurde vom Militär mit Panzerkraftwagen und Maschinengewehren um stellt. Die erbitterten Kämpfe dauerten die ganze "Nacht, wo bei 1'1 Personen getötet und eine noch größere Anzahl ver wundet wurde. Petr ritz bürg , 5. Febr. IPTA.I Beim Kriegskom missariat eingelaufene Nachrichten bestätigen, daß die Kämpfe zwischen unseren Truppen und den Rumänen beendet sind und daß die Ruhe wieder hergestellt ist. Die nach Kischincw vorgerückten Rumänen wurden nach der rumänischen Grenze zurückgeworfen. Die Schützendivision, deren Rückzug die Ru mänen in der Gegend von Galatz aufzuhaltcn versuchten, in dem sie sie unter das Feuer schwerer Artillerie und der auf der Donau bei Umpa-Daine l'?i liegenden Monitore nahmen, umzingelte zwei rumänische Einheiten und zerstreute sie. Die genannte Division verlor in den Kämpfen mehrere hundert Mann an Toten und Verwundeten. <Äe befindet sich gegen wärtig in Akkerman. Das Kriegskvmmissariat ist der Mei nung, daß der Sieg der maximalistischen Truppen über die Zentralrada dem Vorrücken der rumänischen Truppen in Beßarabien ein Ende machen wird, da die ukrainische Regie rung ihnen ihre Unterstützung geliehen hat. Petersburg, 5. Febr. sPTA.l Am 20. Zanuar be mächtigten sich polnische Legionäre in einer Stärke von 20 000 Mann verschiedener Waffengattungen, die unter Führung des Generalstabs des Hauptquartiers standen, der Stadt Ro- gatschcw. Die Sowjets -er Bauern sowie die Kommissare wurden verhaftet. Das Schatzamt, in dem sich 1 000 000 Rubel Bargeld befanden, wurde mit Beschlag belegt. Die russischen und polnischen Sozialisten wurden ebenfalls verhaftet. Die Feindseligkeiten begannen im Bezirk Sienenski und im Gou vernement Smolensk. Der polnische Gcneralstab erklärte Ro- gatschew und den von Mobilem abhängigen Bezirk als einen Teil der polnischen Monarchie. Züge wurden in Rogatschew zurückgehalten und russische Soldaten erschossen. Der anS- führcnde Ausschuß, der in Uebcreinstimmung mit -er Regie rung handelt, betrachtet die gegenrevolutionäre Entwicklung der polnischen Bourgeoisie und ihre Legionen als unmittelbare Bedrohung der Macht der Sowjets und der revolutionären Eroberungen und hat deshalb die Verhaftung der Vertreter der Bourgeoisie, der Grundbesitzer und der Führer der Ka dettenpartei verfügt, die mit dem Feinde im offenen Kampfe gegen uns gemeinsame Dache machen. Der Verband der Grundbesitzer, der unmittelbare Beziehungen zu der Erhebung unterhält, wurde für außerhalb des Gesetzes stehend erklärt. Fürst Sviatopolk-Mirski und der Erzbischof von Stzek (?) wurden mit Einverständnis der polnischen Svzialistenpartei verhaftet. Das russische Hauptquartier ergreift strategische Maßnahmen. Die Regierung hat eine Agitation unter den polnischen Truppen in die Wege geleitet, um die Soldaten dazu zu bringen, die Offiziere des Generalstabes zu verhaf ten. Es werden Aufrufe verbreitet werden. — Aus Rogatschew wird gemeldet, daß sich dort eine Gärung der Meister bemerk bar zu machen beginne. Der Gcneralstab wurde verhaftet. Die einsichtsvollen Soldaten weigern sich, sich zum Spielball -er Bourgeoisie machen zu lassen. Die sozialistische Regierung hat dem polnischen Generalstabc ein Ultimatum überreicht, in dem die Räumung von Rogatschew sowie die Einstellung der : Gewalttätigkeiten und Verhaftungen gefordert wird. Bon dem Ausgang des Aufstandes hängt das Schicksal der in un seren Händen befindlichen polnischen Geiseln ab. Wir halten es sür notwendig, sie selbst nach Erstickung des Aufstandes im Gefängnis zu halten. l Stockholm, 0. Febr. Wie „Aftonbaldet" erfährt, zäh- - len die am Sonnabend den finnischen Aufständischen und der - Bolschewikiregierung gesandten Hilfstruppen 7000 Matrosen und 7000 Soldaten. Nach dem gleichen Blatte beabsichtigt die finnische Revolutionsregierung, ihre Anerkennung bei den fremden Mächten zu erreichen. Sie wird sich zunächst an die schwedische Regierung wenden, da sie bei ihren sozialdemokra tischen Mitgliedern auf Entgegenkommen hofft. Rach „Nya Dagligth Allehanda" werden in Schweden Unterschriften für eine Massenbittschrift an das Ministerium gesammelt, mögliche rasch die Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen und Munition für Finnland zur Herstellung der dortigen Ordnung zu be willigen. Petersburg, 5. Februar. lPTA.s Bei Helungfors, Rihimiaki, Pervo und Sibbo dauert der Kampf zwischen der Weißen und der Noten Garde an. Wyborg ist in den Händen der Arbeiter. Der Gouverneur und fünf Stadtverordnete wurden verhaftet. Der Aufstand hält au Abo ist in der Macht der Arbeiter. Die Hanptkräfte der Weißen Garde sino in Nordsinnland versammelt. Das finnische Volkskommissa riat hat folgende Bestimmungen veröffentlicht: Befreiung der kleinen Bauern von der Abhängigkeit von den Grundbesitzern. Es wird ihnen das Recht Vorbehalten, ohne Entgeld über das von ihnen bestellte Land zu verfügen. Ferner ein vorläufi ges Gesetz betr. den Uebergang desjenigen Teiles der Bank operationen an den Staat, welcher letzthin unberührt geblie ben war; ferner ein Gesetz betr. Sabotage von Beamten uuü ^in Gesetz über die Feststellung der Reserven an Lebensmit teln; schließlich eine Verfügung, welche die Bildung einer Ab teilung für Gesetzentwürfe bestimmt. Ein Generalstreik der Beamten steht nicht bevor. Eine allgemeine Versammlung der Lchiffsbesatzungen und Matrosen in Abo hat den ausführen den Ausschuß der Arbeiter Finnlands zur Absetzung des bür gerlichen Senats und zur Verwirklichung der Mgcht des Re volutionären Proletariats Finnlands beglückwünscht und sich bereit erklärt, die Brüder im gemeinsamen Kampfe bis zum vollständigen Siege über die erbitterten Feinde der Arbeiter klasse zu unterstützen. Anarchie in Rußland. Aus allen vorliegenden Meldungen ist ersichtlich, daß in Nord-Rußland vollständige Anarchie herrscht und -er Bürger krieg tagtäglich ungeheure Opfer kostet. Selbstverständlich lind -ie eingelaufenen Telegramme nicht aps ihre Echtheit zu prü fen, doch dürften sie zum großen Teil auf Wahrheit beruhen. Damit der Leser sich selbst ein Urteil bilden kann, lassen nur die Telegramme hier folgen: Die ruffischc Finanzlage. Wie gemeldet wird, ist die finanzielle Lage in Rußland verzweifelt. Der Rubel gilt nur noch zehn Kopeken. Die all gemeinen Staatsausgaben werden für 1918 unter der Voraus setzung sofortiger Demobilmachung und umgehenden Frie densschlusses 20 Milliarden Rubel betragen. Da sich -ie Staatseinkünfte auf nur 5 Milliarden Rubel belaufen, ergibt sich ein Fehlbetrag von 21 Milliarden Rubel. Konflikt zwischen Bolschewikis nnd der Kirchc. Petersburg,5. Febr. PTA. Der Patriarch Tichon veröffentlicht in den Moskauer Zeitungen einen Hirtenbrief, in dem er alle Gläubigen auffordert, sich gegen die Bolschewiki zu erheben, die den orthodoxen Glauben bekämpften, und zum Schluffe die Bolschewiki verflucht. Das Smolny-Jnstitut teilte den Mönchen des Alcxander-Ncwski-Klosters mit, daß es die sür morgen beabsichtigte religiöse Prozession, die als Protest kundgebung gegen die Besetzung des Klosters gedacht ist, ver biete. Die Abendzeitungen melden, daß das Smolny-Jnstitut morgen eine Note veröffentlichen werde, in der es heißt, daß -ie Vorgänge im Kloster ausgenutzt würden, um die religiösen Gefühle des Volkes gegen -ie Sowjets aufzureizen. Das Smolny-Jnstitut habe nicht die Absicht, die Ausübung der religiösen Verrichtungen zu verhindern, sondern es wolle nur dem Volke wtedergeben, was die Popen ihm seit Jahrhunder ten genommen hätten. Petersburg, 5. Febr. IPTA.I Die Gehälter für Kultus und Geistlichkeit sind aufgehoben worden. P e t e r S b u r g, 6. Febr. IPTA.s Ein Erlaß über die Gewissensfreiheit der religiösen Gesellschaften, Trennung von Staat un- Kirche, Abschaffung aller Vorteile, die sich auf das Glaubensbekenntnis begründen und über die Aufhebung der Beschränkung der Gewissensfreiheit verkündet die vollkom mene Freiheit der religiösen Sitten. Der religiöse Eid wird abgeschafft und durch eine feierliche Versicherung ersetzt. Die Schule wird von der Kirche getrennt, ligionsunterricht wird aufgehoben, werden als Volkseigentum erklärt, stände, die dem Kultus dienen, gehen sellschaften zum kostenlosen Gebrauch Petersburg, 6. Febr. Gegen das Dekret betr. die Trennung von Staat und Kirche haben die kirchlich gesinnten Kreise ziemlich lebhaft agitiert. Der Patriarch von Moskau chat die Bolschewik» mit dem großen Kirchenbann belegt. Dem „Nieuwe Rotterd. Cour." zufolge erfährt „Daily News" aus Petersburg vom 2. Februar: Die Revolutionäre gerieten zum erstenmal wegen Beschlagnahme des Grundbe sitzes und der Gebäude -es reichen Alcxander-Newski-Klostcrs in ernsten Streit mit der Kirche. Man braucht die Gebäude für wohltätige Zwecke. Aber als es bekannt wurde, nahmen Vertreter der Sowjets, die das Klostergebiet mit Soldaten der Roten Garde Klosters auf. liefen herzu. Der geistliche Kenntnis des Dem Reuterschen Bureau wird aus Petersburg vom 0. Februar gemeldet, daß Tausende von Frauen in einer gro ßen Prozession gegen die Beschlagnahme des Alexander- Newski-Klosters Einspruch erhoben. Auf dem Wege vom Newski-Prospekt zur Kasan-Kathedrale hielt der Bischof von Petersburg und andere Geistliche Gottesdienst unter freiem Himmel ab. Das Komitee zur Verteidigung von Petersburg ließ am Morgen bekannt machen, daß Prozessionen verboten seien, da sie Anstoß erregten. Der Bischof und die übrigen Geistlichen wurden für die Handhabung der Ordnung verant wortlich gemacht. Soldaten der Roten Garde waren nicht zu gegen. Der unbedingte Fricdenswnnsch der russischen Soldaten. Die „Times" veröffentlichte am 29. Januar einen Brief ihres Vertreters in Jassy, in dem es heißt: Soviel ist klar, daß die russischen Soldaten, ganz gleich, was die russische Re gierung beschließen mag, zum mindesten an dieser Front nie mals wieder kämpfen werden Für sie sind Kerenski, Lenin usw. die rechten Männer, solange sie für den Frieden sprechen Sobald sic aber versuchen, die Soldaten wieder zum Kampfe zu bringen, ist ihre Volkstümlichkeit vorüber. Dann ist der nächste -eus ex machina der rechte Mann, aber natürlich nur solange, wie er gegen den Kampf ist. Euteutehilfe für die ruffischc Rote Armee. Die Vertreter der englischen und französischen Negierung erklärten sich bereit, für den Fall, daß Rußlands neue sozial revolutionäre Armee den Kampf mit dem deutschen Imperia lismus aufnchmey sollte, sofort jede materielle und moralische Hilfe deS ganzen Alliierten-Verbandes den Russen zu gewäh ren. Alle Militär-Attachees, die sich teils in Jaffy, teils in Rostow am Don aufhalten, würden sich dem russischen Haupt quartier sofort angliedern. (Man kann auS dieser Meldung Wie „Poschta" meldet ist der Grotzsürst Nikolaus Kon stantinowitsch in Taschkent gestorben. IGroßfürst Nikolaus Konstantinowitsch ist 1850 geboren. Sein Vater ist der Groß fürst Konstantin Nikolajewitsch. Scine Mutter war eine ge borene Prinzessin von Altenburg. Der Verstorbene ist poli tisch in keiner Weise hervorgetretcn, sondern lebte als Privat mann ziemlich zurückgezogen in Taschkent sTurkestam. Be kannter ist sein Bruder Konstantin Konstantinowitsch, der — ebenfalls kein Politiker — als Dichter eines großen Ehristus- dramas sich einen Namen gemacht hatte und 1915 starb. Cchriftl.I Eröffnung der sibirischen Duma. In Tomsk wurde die sibirische Duma eröffnet, die Beratung der sibirischen Gesetze versammelt ist und der volle Gewalt in Sibirien übertragen wird. Die Duma zählt Rio Mitglieder, Vertreter der Semstwvs, Städte, Genossen schaften und der Sibirien bewohnenden Völkerschaften, sowie Vertreter der Eisenbahn- und Postbeamten u. a. Ein Hilferuf -er Estländer. Dem „Bert. Lokalanz." wird nachstehende Schilderung zur Verfügung gestellt: Ein aus Estland Geflüchteter berich tet: Bio vor etwa zehn Tagen verhielt sich die Masse der est nischen Bevölkerung einem Anschlüsse an Deutschland gegen über ziemlich ablehnend, aus Furcht vor den Maximalisten, auch weil Bauern und Landlose hofften, bei der Verteilung des Großgrundbesitzes ein Geschäft zu machen. Jetzt ist ein Umschwung eingetreten. Die Maximalisten Haden angefan gen, auch den bäuerlichen Besitz einzuziehen und die Erspar nisse der Bauern zu beschlagnahmen. Obendrein drohen rus sische Agenten aus Petersburg mit der Ermordung aller Bour geois, auch der Bauern. Die Angst der estnischen Bevölkerung um Leben und Eigentum hat ihren Höhepunkt erreicht. N u r von den Deutschen erhofft man sich noch Ret- tung. Die von Tönnifion vertretene Richtung eines An schlusses an England verliert trotz starker Propaganda zahl reicher in englischem Solde stehender Agitatoren und trotz weitgehendster Versprechungen materieller Vorteile seitens Englands täglich an Boden. Es entspricht der Gesamtstim mung, wenn estnische Gemeindeälteste täglich um den Ein marsch der Deutschen zu Gott beten. Unterbrochene telegraphische Verbindung mit Breft-Litowsk. Petersburg, 0. Febr. lPTA.i Seit vier Tagen sind die direkten telegraphischen Verbindungen mit Brest-Li- towsk unterbrochen und bisher ist keine amtliche Meldung über die AriedcnSverhandlungen veröffentlicht worden. Auf der Suche nach Lebensmitteln. Petersburg, 5. Febr. lPTA.i Gemäß den gebros- fenen Bestimmungen über die Nachforschung nach hinterzoge nen Lebensmitteln in den Einzelwohnungen erschien heule Morgen eine Abteilung Soldaten in der dänischen Gesandt schaft, nm eine Durchsuchung vorzunehmen. Der Gesandte erklärte zunächst dem Führer der Abteilung, einem einfachen Soldaten, daß in den Räumen einer fremden Gesandtschaft eine Durchsuchung nicht vorgenommen werden dürfe. Ange sichts der Hartnäckigkeit des Widerspruches dxs Führers der Abteilung mußte der Gesandte sich darauf einlaffen, mit ihm zu verhandeln, ohne übrigens zu erreichen, daß die Soldaten von ihrem Vorhaben abließen. Unmittelbar nachdem der Aus schuß für auswärtige Angelegenheiten benachrichtigt morden war, schickte dieser einen Vertreter in die Gesandtschaft, der ungeachtet aller abgegebenen Erklärungen auf die gleiche Hartnäckigkeit bet dem Führer der Abteilung stieß. Dieser nahm dann eine Durchsuchung in den Räumen der Gejnndt- schäft vor, wo sich allerdings LebenSmittelbestände vorsanden, die jedoch auS Dänemark stammten. Auf Widerspruch meh«
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