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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 05.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191802053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-05
- Monat1918-02
- Jahr1918
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für die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden A»zeige»»PreiS die 6 gespaltene Grundzeile oder deren Raum 30 Pfg im Textteile die 3 gespaltene Zeile 75 Pfg. für An- und Verkäufe usw. 25 Pfg. Tabellen- und schwieriger Satz 50 °/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis mittags !2 Uhr. 2.70, L30, Erscheint jeden Wochentag nachmittag 5 Uhr für den folgenden Tag. r Bezugspreis: vierteljährl. 2.40, monatl. —M : , 2.82, „ —.94 - —.95: —L0: ! für die Kgl. Amtshauptmannschaste« . ,, - Dresden-Altstadt «.Dresden-Neustadt j das König!. Amtsgericht Dresden, und für die Gemeinden: Vlasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hostenvitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikalionsmgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und Tolkewitz Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 20 860 Druck «nd Verlag: Eldga«-B»chdr«ck«re1 »d Derlagsanstalt Hermann Veyer Telegr.-?!o esse: E.bg au presse, BlasemlU M 30 j Blasewitz, Dienstag, den 5. Februar 19l8. ! 8V. Jahrg. Brest-Litowsk und der Bürgerkrieg in Rußland. In der Freitag-Sitzung in Brest-Litowsk kam es zu lan gen Erklärungen der Vertreter der ukrainischen Regierung und Trotzki. Letzterer bestreitet bekanntlich diesen Vertretern das Recht, einen Sonderfrieden mit den Mittelmächten abzu schließen, trotzdem er die Unabhängigkeit der Ukraine in den Sitzungen vom 10. und 14. Januar anerkannt hat. In der Antwort der ukrainischen Vertreter heißt es u. a.: „Wir sind durchaus einer Ansicht mit Herrn Trotzki, daß in dem staatlichen Leben der Ukraine Veränderungen vorge- ikommen sind, die aber ganz anderer Natur sind als die, auf welche Herr Trotzki hinwies. Das Wesen dieser Veränderun gen steht im Zusammenhang mit dem 4. Universal der ukrai nischen Zentralrada vom 24. Januar. In diesem heißt es: „Bon nun ab bildet die ukrainische Volksrepublik einen selb ständigen, von niemand abhängigen, freien und souveränen Staat des ukrainischen Volkes." Um nun neuerlichen falschen Auslegungen von irgendwelcher Seite vorzubeugen und für die Zukunft Erklärungen -er russischen Delegation zu ver meiden, die untereinander in Widerspruch stehen, schlage die ukrainische Delegation vor, die ukrainische Republik als einen durchaus selbständigen und von niemand abhängigen Staat formell anzuerkcnnen und damit endgültig sowohl deren in ternationale Stellung als auch die Berechtigung der Dele gation festzustellcn." In der Antwort der neuen ukrainischen Gegenregierzlng heißt es: „Der ukrainische Exekutivausschuß Habe von Anfang an die Kiewer Rada nicht für berechtigt ge halten, im Namen des ukrainischen Volkes zu sprechen. Die Kiewer Delegation habe hinter -em Rücken des ukrainischen Volkes Verhandlungen geführt, geheim in vier Wänden, abge sondert von der russischen Delegation; die Kunde viervon habe die Grundfesten der Gewalt der Kiewer Rada erschüttert. Das ukrainische Volk wolle allerdings schnellen Frieden, aber es wolle diesen zusammen mit der ganzen russischen föderativen Republik. Was die jetzigen Friedensverhandlungen betreffe, so stehe der Exekutivausschuß der ukrainischen Republik auf jenen Grundsätzen des demokratischen Friedens, die durch die russische Revolution propagiert und von den ukrainischen Sowjets bestätigt worden seien: Friede ohne Annexionen und Kontributionen, der den Völkern das Recht der Selbstbestim mung sichere. WaS die okkupierten Gebiete anbetreffc, so teile der Exekutivausschuß ganz den Standpunkt, den die russische Delegation hier vertreten habe und erkläre, daß das ukraini sche Volk irgendwelche Uebereinkommen und Verträge mit der Kiewer Nada nicht anerkennen werde und daß dieselben nicht zum Leben gelangen würden, wenn sie nicht durch die Dele gation der föderativen russischen Republik anerkannt und gnt- geheißen worden seien." Also Trotzki und seine Anhänger unternehmen wieder die selben Verschleppungsversuche der Verhandlungen wie bisher. Wie aus untenstehenden Meldungen ersichtlich, achtet die neue Petersburger Regierung das Selbstbestimmungsrecht der Völ ker selbst nicht und der Vertreter der ukrainischen Rada hat vollständig den richtigen Standpunkt, wenn er erklärt, daß die Regierung der BolHhewiki -aS Prinzip -es Gelbftbestim- mnngsrechtes der Völker nur zu dem Zwecke proklamiert, «m desto eutschiedeuer dieses Priuzip i« seiner praktischen Durch, führuug zu bekämpfen. Deshalb ist es erfreulich, daß die Mittelmächte auf ihrem bisherigen Verfahren der Ukraine gegenüber bestehen bleiben, denn Graf Czernin hat im Na men der Delegationen nachstehende Erklärung abgegeben: „Im Namen der Delegationen der vier verbündeten Mächte beehre ich mich zu der abgegebenen Erklärung der ukraini schen Delegation folgendes auszuführen: Wie bekannt, hat der Vorsitzende der ukrainischen Delegation Staatssekretär Holubowyitsch in der Plenarsitzung vom 10. Januar 1018 er klärt: Die ukrainische Volksrepublik nehme, fußend auf dem 8. Universal -er ukrainischen Zentral-Stada vom 7^20. Nov. 1917 ihre internationale Existenz wieder auf und trete im vollem Umfange der ihr auf diesem Gebiete zukommenden Rechte'in internationale Beziehungen ein. Mit Rücksicht hier auf halte es die Regierung der ukrainischen Volksrepublik für richtig, „auf den jetzigen Friedensverhandlungen eine selb ständige Stellung einzunehmen". Hierauf habe ich in der Ple narsitzung vom 12. Januar 1918 namens der vier verbündeten Mächte folgende Erklärung abgegeben: „Wir erkennen die ukrainische Delegation als selbständige Delegation und als bevollmächtigte Vertretung der selbständigen ukrainischen Volksrepublik an." Im Hinblick auf die veränderte Stellung, welche der Vorsitzende der russischen Delegation in der Plenar sitzung vom 30. Januar in dieser Frage eingenommen hat, wo nach nur solche Abkommen mit der Ukraine anerkannt und aktiviert werden könnten, welche durch die Regierung der fö derativen Republik Rußland formell bestätigt seien, geben die Delegationen der vier verbündeten Mächte angesichts des eben dargelegten Standpunktes der Delegation des Kiewer Volks- mtnisterrates folgende Erklärung ab: Wir haben keinen An laß, die in der Plenarsitzung vom 12. Januar 1918 erfolgte An erkennung der ukrainischen Delegation als einer selbständi gen Delegation und als einer bevollmächtigten Vertretung der ukrainischen Volksrepublik zurückzunehmen oder einzu schränken. Wir sehen ««S vielmehr weiter veraulaßt, tzie ukrainische Volksrepublik schon jetzt als ««abhängigen freien Staat auzuerkennen, der in der Lage ist, selbständig ineruatto- nale Abmachungen z« treffen. Herr Trotzky bemerkte kurz, er habe seine bisherige Auffassung über die ukrainische Staat lichkeit nicht geändert und müsse darauf Hinweisen, daß es den vier verbündeten Mächten schwer fallen werde, die geographi schen Grenzen der von ihnen soeben anerkannten Republik anzugeden. Bei Friedensverhandlungen seien aber die Gren zen eines Staates keine gleichgültige Frage." Man darf nun auf die weiteren Verhandlungen gespannt sein. Jedenfalls müssen die Vertreter der Mittelmächte dem schlauen Fuchs Trotzki gegenüber auf der Hut sein, denn sei nen Worten ist nicht immer Vertrauen zu schenken. Vor wenig Tagen wies er entrüstet die Mitteilung der deutschen uns neutralen Presse zurück, in welcher es hieß, er habe in einer Petersburger Kongreßsitzung erklärt, er würde niemals einen Sonderfrieden mit den Mittelmächten abschließen. Nun mel det man« uns von amtlicher Stelle aus Berlin dazu: „Wegen des von Herrn Trotzki in Brest-Litowsk dementierten Satzes seiner Erklärung, die russische Delegation werde keinen Son derfrieden schließen, haben wir in Stockholm Nachfrage gehal ten und festgestcllt, daß dieser Satz genau in demselben Wort laut, wie er von uns veröffentlicht ist, auch dem Swenska Telegram-Byran in Stockholm zugegangen und von ihm gleichlautend veröffentlicht worden ist. Wenn also eine Fäl schung vorltegt, kann es nicht zweifelhaft sein, wo die Fäl schung begangen worden ist." Also die deutsche Presse sowohl als die neutrale hat die Wahrheit gemeldet. Im übrigen sitzt Trotzki und sein Anhang auf einem Vesuv, welcher bald zur Explosion kommen kann, denn in Rußland müssen schreckliche Zustände herrschen. Die rohe Gewalt regiert. Wir lassen die vorliegenden Telegramme hier folgen: Vom gestrigen Verhandlnngstag. B r e st - L i t o ws k, 3. Fehr. Heute vormittag hielt die deutsch-österreichisch-ungarisch-ruflische Kommission zur Rege lung der politischen und territorialen Frage eine weitere Sitz ung ab. StagtLsekretär von Kühlmann erklärte zur Frage der Einladung bezw. Zulassung von Vertretern der Westrand staaten zu den Verhandlungen, der frühere Standpunkt der Mittelmächte in dieser Angelegenheit sei vollkommen unver ändert geblieben. Hinsichtlich -er Zuziehung einer Abord nung der polnischen Regierung zu den bisherigen Verhand lungen erklärte Trotzky: Wir erkennen die Selbständigkeit und Unabhängigkeit des polnischen Staates in vollem Um fange an. Diese Selbständigkeit ist aber nur eine scheinbare, solange Polen unter dem Regim der Besetzung steht. Wir können nicht diejenigen Vertreter, die durch den Willen der besetzenden Behörden eingesetzt worden sind, als die Vertreter des polnischen Volkes ansehen. Als Bevollmächtigte zur Teil nahme an -lesen Verhandlungen könnte er nur eine Vertre tung Polens ansehen, die sich auf die breiten Massen stützen würde. Staatssekretär von Kühlmann erwiderte, er wisse nicht, warum der Vorsitzende der russischen Delegation von den westlichen Nandvölkern heute die Polen ausgesondert habe. Er glaube aber einen gewissen Fortschritt darin er kennen zu können, daß Herr Trotzki die Selbständigkeit des polnischen Staates in vollem Umfange anerkannt habe. Wenn Herr Trotzki auch für die anderen westlichen Randvölker Ruß lands die Selbständigkeit anerkennen wollte, so würden die Verhandlungen hiermit einen erheblichen Schritt vorwärts kommen. — In Beantwortung einer Bemerkung Trotzkis, daß die Regierungen der Mittelmächte die neue finnische Regie rung noch nicht anerkannt haben, erklärte Staatssekretär von Kühlmann, die Stellungnahme zu den Zuständen in Finnland müsse vorbehalten werden, insbesondere mit Rücksicht darauf, daß ihm von finnischer Seite zahlreiche Klagen darüber zu gekommen seien, daß die mehrfach geäußerten Wünsche auf die Zurückziehung der russischen Truppen aus Finnland von der russischen Regierung nicht in befriedigender Weise beantwortet seien. Mit Befriedigung konstatierte Graf Ezernin, daß Herr Trotzki mit seinen heutigen Erklärungen wenigstens die Exi stenz und die Selbständigkeit des polnischen Staates anerkannt habe. Dagegen vermöge er nicht zuzugcben, daß die Frage, ob die gegenwärtige polnische Regierung den polnischen Staat zu vertreten berechtigt sei, dem Schiedssprüche einer dritten Re gierung unterliege. Zur finnischen Frage bemerkte Trotzki, daß der finnische Senat sich mit der Bitte um Anerkennung der Selbständigkeit Finnlands nach Petersburg gewandt habe und daß dieser selbst den Gedanken geäußert habe, daß die Truppen selbst nach Abschluß dcS Krieges zurückgezogen wür den. Es sei nicht ausgeschlossen, daß -wischen Abteilungen der russischen und Teilen der finnischen Bürgerarmee Zusammen stöße stattgefunden hätten; -och leugne er, daß diese Zusam menstöße irgendwelchen Einfluß auf den Gang der inneren Kämpfe in Finnland hätten Haden können. Unbegreifliche Zustände. „Eorriere della Sera" meldet aus Petersburg: „Novoja Shisn", das Blatt Maxim Gorkis, wurde trotz seiner extre men Tendenz wegen seiner Kritik an den Negierungsmaß nahmen Lenins verboten. — Man bereitet einen neuen Er lab zur Beschlagnahme aller Goldsachen, Juwelen und des Privatbesihes vor. Wahrscheinlich werden auch die Juwelen in den Museen und Klöstern in -ie Beschlagnahme einbegrif fen «erden. Ein anderer Erlaß sieht die Enteignung säurt- licher Privathäuser.in Petersburg vor. Diese sollen in Ge ¬ meinbesitz übergehen. — Die Preise für Lebensmittel errei chen eine schwindelnde Höhe. 1 Kilogramm Kartoffeln kostet 5 Rubel. Zucker fehlt vollkommen. In den Kasernen der maximalistischen Soldaten dagegen herrscht Ueberfluß. Die Lage führt täglich zu blutigen Zwischenfällen. Die Volksbc- auftragten urtterhandeln mit den Ardeitervertretern, -ie mit Vergeltungsmaßnahmen drohen, falls die Räteregierung nicht für eine genügende Versorgung des Proletariats das Not wendige tue. Dem Hungergespenst gesellt sich die Geißel der Krankheiten bei. Die TyphuSepidemie macht rasende Fort schritte. Man fürchtet sich vor der Pest, die von Soldaten durch ganz Rußland verbreitet wird. Auf der Such« nach Lebensmittel» Infolge -er furchtbaren Levensmittelnot hat der Ar beiter- und Soldatenrat die Bildung eines Zentralausschufles für die Durchführung einer Durchsuchung Petersburgs und dessen Eisenbahnnetzes nach Lebensmitteln und sonstigen Vor räten beschlossen. Für die Durchsuchung Petersburgs sollen 5000 Mann „mobilisiert" werden. Außerdem werden „Ex peditionen" zur Durchsuchung der umkiegeuden Kreise abgc- schickt. Weitere Veröffentlich«»« vo« Geheimdvkrn»e»te». Unter den neuerlich veröffentlichten russischen Geheim dokumenten ist von besonderem Interesse eine Ende ISlXt au den früheren Zaren von Rußland gerichtete Aufzeichnung des damaligen Ministers des Aeußeren Graf Lamsdorff, in der dieser der deutschen Regierung das Bestreben unterstellte, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Frank reich zu stören, und sich auS diese» Grunde sehr reserviert zu einer damals in Frage stehenden engeren Annäherung zwi schen Deutschland und Rußland äußerte. — Auf diese Auf zeichnung hat der frühere Zar folgende Resolution gesetzt: 29 Oktober 1901. Nicht völlig einverstanden mit Ihnen. Sie sehen aus meiner Antwort auf das Telegramm des deutschen Kaisers, daß ich gegenwärtig für eine derartige Verständigung mit Deutschland und Frankreich kräftig wirke. Dies wird Eu ropa von der maßlosen Frechheit Englands befreien und in der Zukunft höchst nützlich sein. Stockholm, 2. Febr. „Nvheter Boran" erfährt aus Helsingfors: Die Petersburger „Jsvestija" vom 20. 1. ver öffentlicht wiederum vier Geheimdokumente. Eines davon ist ein Telegramm des früheren russischen Gesandten in Stock holm, Gulkjewitsch. In diesem Telegramm wird ein Plan entwickelt, wie man die schwedische Presse und die schwedischen Arbeiter-Organisationen kaufen könne. Der amerikanische und der englische Gesandte verhielten sich gegenüber dem Ver such, die Presse unmittelbar zu beeinflussen, reserviert. Der französische Gesandte jedoch schlug vor, die Propaganda sollte nicht durch Stockholms Telcgr.-Buran betrieben werden, son- dern durch Einwirkung auf die Arbeiter-Organisationen, die ihrerseits wieder die Presse bearbeiten würden. Gulkjewitsch schlug vor, daß der französische Gesandte zu diesem Zwecke 100 000 Kronen erhalten solle. Auch der italienische Gesandte in Stockholm billigte den ganzen Plan. Zu dieser aufsehen erregenden Nachricht veröffentlicht der französische Gesandte eine Erklärung, in der er den Sachverhalt formell zugibt. Er teilte mit, er habe in einem Bericht an seine Regierung seine Verwunderung darüber ausgesprochen, daß die Alliierten nie mals daran gedacht hätten, zur Unterstützung der Sache in dev öffentlichen Meinung in Schweden die Methoden des feind lichen Propagandadienstes anzuwcnden, der mit so bemerkens wertem Erfolge gearbeitet habe. — „-Stockholm Dagbladet" bemerkt, die Aeußerung des französischen Gesandten sei merk würdig genug. — „Swenska Dagblad" hebt besonders hervor, daß das „Stockholm Telegr.-Byran" schon bisher wegen seiner bemerkenswert eifrigen Propaganda für die Entente allge mein bekannt gewesen sei. Stockholm, 3. Febr. Fast alle Stockholmer Blätter äußern ihre Entrüstung über den durch die „JSvestija" ver öffentlichten Gcheimpläne der hiesigen Gesandtschaften -er Entente, die Presse und die Gewerkschaften zu bestechen. Ueher- all wird hcrvorgehoben, -atz nun der eigentliche Charakter von Stockholm Telegramm-Byran <das in Stockholm eingerichtete Entente-Bureau, das gegen SwenSka Telegr.-Byran in Kon kurrenz treten sollte) enthüllt worden sei. „Sozialdemokraten" beeilt sich zu behaupten, die Gewerkschaften hätten von der En tente niemals ein Angebot bekommen. Das sogenannte De menti des französischen Gesandten wird allgemein als eine Bestätigung des geheimen Dokuments gedeutet. Die in dem Dementi enthaltene Behauptung, daß die schwedische Presse durch die Mittelmächte bestochen worden sei, erregt nun den empörten Widerspruch des „Stockholm Aidningen". Gewalttaten Die „Times" erfährt aus Petersburg vom 31. Januar, daß sieben bewaffnete Leute am Hellen Tage einen Postwagen überfielen und mit 65 000 Rubel ungehindert entkamen, ob wohl der Vorfall sich vor vielen Leuten abspielte. Die russischen Anarchisten haben sich deS Hauses des Mil- lionärs Baron Georg Gripenberg, der zur Zeit in Japan weilt, bemächtigt, um eS als Klubhaus zu benutzen. Stockholm, 3. Febr. Meldung des Stockh. Telcgr.- Vyran.) Dem hiesigen finnischen Gesandten meldet ein Tele gramm aus HelsingforS, daß starke Abteilungen der russischen Roten Gardisten und Soldaten von Petersburg nach WyborZ gekommen sind, um die Revolutionäre zu unterstützen.
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