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Dresdner Journal : 14.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185301147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-14
- Monat1853-01
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 14.01.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 11 1833 Freitag, den 14. Januar Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abends und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Preis für das Vierteljahr 1^ Thaler. Insertion«»Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zelle 1 Nrugroschen. AmtlichtrTheil. I Dasein fristeten. Jetzt von dem herrinragenden Arme des Gesetzes bedroht, trachten sie, demselben zu entfliehen und Dresden, 5. Januar. Sr. Majestät der König haben verbergen sich in Wildnissen und Putzten, wo sie mit der den zeitherigen JnterimSverweser des Künigl. Gerichts zu Gesellschaft den offenen Kampf aufnehmen. Man würde Oed,ran, AmtSaktuar Herrmann Theodor Haase, zum «der höchlich irren, wenn man diesem Treiben einen tie- Justitiar dieses Gerichts zu ernennen gnädigst geruht. fern politischen Charakter beimessen wollte. Wir zwei- feln zwar nicht im Mindesten daran, daß diese Raub- gesellen, welche einen kleinen Krieg gegen die Habselig. uitNjir. keilen der Reisenden und die Viehheerden der Landleute Dresden, 13. Januar. In den Sälen der zweiten führen, auch Feinde der gesetzlichen Ordnung überhaupt sind. Etage deS königl. Schlosses fand gestern Abend der erste Wir zweifeln nicht im mindesten, daß die Umsturzpartei diesjährige große Hofdall statt. Ihre Majestäten der König auf die Sympathien dieser Wegelagerer mit größerer Zu- und di« Königin erschienen, gefolgt von Ihren Königl. Ho. verficht rechnen kann, als die gesetzmäßige Regierung, welche heilen dem Prinzen und der Prinzessin Johann nebst Prinz sie verfolgt und vernichtet. Weiter aber scheint die poli- Georg und Prinzessinnen Töchtern Sidonie und Anna, in- tische Bedeutung derselben nicht zu reichen. Sie sind nicht gleichen den Prinzessinnen Amalie und Auguste, unter Vor- die Plänkler und Vorkämpfer einer anbrechenden Revolution, tritt Allerhöchst und Höchstihrer Hofstaaten nach 8 Uhr und sondern die versprengten elenden Ueberreste einer überwun- geruhlen zunächst an viele der anwesenden Damen und denen. Auch ist in dem Vorgänge der Slraßenräuber Herren huldvolle Worte zu richten. Gegen ^9 Uhr begann kein politisches System, sondern nur der konstante Wunsch der Tanz, an welchem Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen nach anderer Leute Eigenthum zu erkennen. Sie rauben SidonieundAnnaundPrinzGeorglängereAeitAntheilnahmen. ganze Reihen der von Märkten zurückkehrrnden Bauersleute Nach 12 Uhr zogen sich die Allerhöchsten und Höchsten aus, ohne sie um ihre politische Richtung zu befragen. Sie Herrschaften in ihre Gemächer zurück. Unter der sehr zahl» forschen nur nach Geld, GeldeSwerlh, nach Pferden, Waffen, reichen glänzenden Versammlung bemerkte man viele Fremde Wein, aber nicht nach politischer Gesinnung und beobachten von Distinktion und mehrere auswärtige, namentlich öster« dabei eine anerkennenSwerthe Unparteilichkeit. Wohlhabende reichische und preußische Offiziere. Bauern werden eben so schonungslos auSgeplündert, alö Awtckau, 13. Januar. Bei der gestern hier vollzöge- reiche Grundherren; ja selbst solche Personen, welche ihnen nen Landtagswahl für den 15. städtischen Wahlbezirk ist zuweilen einen Zufluchtsort dardoten und meistens wohl aus der hiesige Fabrikbesitzer Ritter rr. Fickentscher zum Abgeordne- Furcht vor ihrer Rachsucht ihr Treiben begünstigten, wur- ten und der Lohgerbrrmeister Groß hierselbst zu dessen Stell- den von ihnen nicht nur nicht verschont, sondern auf das Vertreter erwählt worden. rücksichtsloseste mißhandelt. ES ist natürlich, daß jene Uebel- OO Wie», 11. Januar. DaS in neuerer Zeit in thäter sich vor den Augen der erschreckten und leichtgläu- Ungarn in größerm Maßstabe vorgekommrne Räuberunwesen bigen Menge, so weit es angeht, in einen romantischen hat dir öffentliche Aufmerksamkeit lebhaft beschäftigt und Schein zu hüllen suchen; denn selbst der am tiefsten ge- mitunter auch zu unrichtiger Beurtheilung der thatsächlichen sunkene Verbrecher liebt es, seinem Treiben, wo möglich, Verhältnisse dieses Landes Anlaß geboten. Räuberunfug ein höheres Motiv als gemeinen Eigennutz zum Grunde war in Ungarn überhaupt und zu keiner Zeit eine un- zu legen. Es ist auch begreiflich, daß dieses Vorschützen gewohnte Erscheinung, die aber stets dann besonders über- politischer Beweggründe bei einigen Uebelgesinnten, di« noch Hand nahm, wenn beendigte Kriege und infolge dessen nicht selbst ausgeraudt oder mißhandelt wurden, eine Art massenhafte Entlassungen eine Menge beschäftigungsloser Mitgefühl mit diesen sicherheitSgefährUcheuJndividuen erregen und de» regelmäßigen Erwerbsquellen entfremdeter Jndi- mag. Indessen kann sich dadurch nur derjenige täuschen vidurn über die Flächen deS seit Jahrhunderten an geregelte lassen, welcher sich täuschen lassen will oder die Derhält- Polizeipflege nur wenig gewohnten Landes verstreuten. Daß nisse nicht kennt. Unter solchen Umständen kann man eS nur die letzte Insurrektion ganz besonders geeignet war, der- al- eine Hinweisung auf die Vergangenheit der meisten der artige Erscheinungen in bedauerlich größerm Umfange alö in letzter Zeit abgeurtheilten Individuen betrachten, wenn vordem im Gefolge zu haben, liegt klar auf der Hand, etliche derselben in den kriegsgerichtlich gefällten Urtheilen Der Ursprung und Charakter deS aufständischen Kampfe-, als sogenannte Guerilla'- bezeichnet wurden. Die strenge die grausamen und wilden Excesse, die Plünderungen, Brand- und gewissenhafte Unparteilichkeit dieser Gerichte mußte sie legungen und Gewaltthaten, welche den Kciegsgebrauch der bestimmen, bei Darstellung des ThatbestandeS auch des hoch revolutionären Armee bildeten, mußten einen besonders ent- verrätherischen Charakters zu gedenken, den Diebe und Räuber, sittlichenden Einfluß auf die bei solchen Gräuelscenen Be- die der Gerechtigkeit ohnedies nicht mehr entrinnen konn- theiligten auSüben; die al-dann mit einem Schlage erfolgte ten, mit Vorliebe zur Schau zu stellen suchten. Wir haben Zersprengung dieser mit dem Waffenhandwerke vertraut ge« in den Annalen der Criminaljustiz schon allerhand edle wvrdenen Haufen, in deren Reihen Zuchtlosigkeit und Em- Räuber gesehen, Rächer der Menschheit, Rächer des Gesetzes, pörung gegen das Prinrip der gesetzlichen Autorität absicht- politische, sogar religiöse Schwärmer. Aber alle raubten, lich genährt worden war, endlich die durch die unvermeid- ohne sich streng an ihren angeblichen höher» Beruf zu bin- lichrn Verheerungen und Wechselfälle des Krieges in zahl» den und der romantische Nimbus ist noch für jeden ihrer reiche Privatexistenzen gebrachte Zerrüttung: alle diese und Bewunderer zerflossen, der das Unglück hatte, ihre nähere noch viele andere Umstände konnten nur da- Ergebniß lie- Bekanntschaft zu machen. Uebrigens ist die Regierung ihrer fern, da- Räubrrwesen im Lande zu steigern. Auch scheint Pflicht sich vollkommen bewußt, so außerordentliche und gefahr- selbst die UebergangS,poche von der früher», durchaus man- volle Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gelhaften Sicherheit-Pflege zur jetzigen Ordnung der Dinge um keinen Preis zu dulden, und sie wird daher nicht unter« nicht ohne Einfluß auf die neuestens wahrgenommenen in lassen, mit verdoppelter Energie jenen heillosen Uebelthätern Rede stehenden Erscheinungen geblieben zu sein. Es ist zu begegnen und solche Schandlhaten wirksam zu ver- bekannt, daß sowohl in den größer» Städten, als auf dem hindern. Flachlande Ungarns zahlreiche Individuen auf sehr zwei- * Berlin, 12. Januar. Die erste Kammer war heute deutige und oft entschieden sicherheit-gefährliche Weise ihr > zu einer kurzen Sitzung versammelt. In derselben wurde auf Vorschlag deS Präsidiums beschlossen, die in der letzten Sitzung eingegangenrn Gesetzesvorlagen über die KreiSver« fassungrn einer aus 20 Mitgliedern bestehenden Commission zu überweisen. Nach der Tagesordnung erfolgt der zweite Bericht der GeschäftSordnungSrommission über die Abände rung deS §. 22 der Geschäftsordnung, die Bildung der Com mission zur Prüfung deS StaatShauShaltSetatS betreffend. Die von der Commission vorgeschlagene abgeänderte Fassung wurde ohne Debatte angenommen. Die zweite Abstimmung über die am 21. v. M. gefaßten Beschlüsse zu dem Gesetz« entwürfe, betreffend die zweijährige Berufung der Kammern und sechsjährige Legislaturperiode brr zweiten Kammer, bil dete sodann den Schluß der Sitzung. Berlin, 12. Januar. (Zeit.) In der VerfassungScom- mission der ersten Kammer ist in den letzten Tagen die Regierungsvorlage, betreffend die künftige Zusammensetzung dieser Kammer, erörtert worden- DaS Ergebnjß dürfte die Annahme deS vorgelegten Gesetzentwurfs von Seiten einer überwiegenden Mehrheit der Commission sein. Zum großen Thril bleibt dies Resultat dem entschiedenen Auftreten deS Herrn Ministers des Innern und seiner eben so treffenden al- energischen Vertheidigung der Vorlage zu danken. Nament lich soll derselbe dabei mit Nachdruck dem seitens eine-Mit gliedes der äußersten Rechten auftauchenden Anerbieten ent gegengetreten sein, dem Entwurf beistimmen zu wollen, wenn dafür die jetzt in der ersten Kammer vereinigten gewählten Vertreter der Höchstbesteuertrn wie der großen Städte als solche Aufnahme in die zweite Kammer fänden. So sehr wir wünschen müssen, daß dem Grundbesitzer in der zweiten Kammer jeder Zeit eine ausreichende Vertre tung gesichert werde, so würde eS doch gerade einer konser vativen, d. h. gouvrrnrmentalen Partei nicht geziemen, für die Annahme eines Gesetzesvorschlages der Regierung Sr. Majestät Bedingungen zu stellen, deren Erfüllung gar nicht in ihrer Hand allein liegt. — Die „Voss. Ztg." schreibt über denselben Gegen stand: Die Commission hat sich schließlich für unveränderte Annahme der Regierungsvorlagen entschieden. Es hat an Abänderungsvorschlägen im Schooße der Commission nicht gefehlt und namentlich wurde von dem Abgeordneten Stahl die Zustimmung zu dem Regierungsentwurf an die Be dingung geknüpft, daß zugleich mit der beantragten Ver änderung der ersten Kammer eine Veränderung der zweiten Kammer in der Weise stattfinde, daß die nach 6. und e. deS Artikels 65 der Verfassung wählbaren Mitglieder der ersten Kammer als Mitglieder der zweiten Kammer zu treten sollten. Dieser Vorschlag ward aber von dem Mi nister deS Innern bekämpft und schließlich verworfen, Herr Stahl stimmte hierauf gegen die Regierungsvorlage. — Gestern Vormittag stattete der Freiherr v. Bruck dem Herrn Ministerpräsidenten einen Besuch ab, der längere Zeit dauerte. München, 10. Januar. (A. A.) Fürst Wrede wurde (in dem bekannten Wcede-Lerchenfeld'schen Ehrenhandel) deS Vergehens der Körperverletzung mit einer Waffe für schuldig erkannt und zu sechs Monaten Festungsarrest verurtheilt. Stuttgart, 10. Januar. (Fr. I.) Diesen Mittag um 12 Uhr hatte der französische Gesandte, Herzog v- Guiche- Grammont, die Ehre, Sr. Maj. dem König seine neuen Beglaubigungsschreiben zu überreichen, worauf heute Nach mittag bei dem Herrn Minister des Auswärtigen, Freiherr» v. Neurath, ein großes diplomatisches Diner statlfand, woran außer dem Herzog v. Guiche die übrigen hier beglaubigten Gesandten und Geschäftsträger Theil nahmen. Weimar, 11. Januar. (Pr. A.) Heute Morgen hat Se. königl. Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande Landwirthschaft in Nordamerika.*). Highland, 28. December 1851. Die meisten nach Amerika AuSwandrrnden gehen von dem ganz irrigen Grundsätze auS, daß hier die Verhältnisse ganz ander- seien, al- in Europa, insofern man Land sehr billig kaufen und doch leicht durch dasselbe seine Cristen; gründen könne. Schon vor meiner Abreise von Drulschland machte mich rin tüchtiger Landwirth auf diesen Irrthum aufmerksam und riech mir von meinem FarmeranstedlungSplane ab; allein ich hatte ja mehr unsterbliche Werke über die Union gelesen, als er, und glaubte daher, daß ich recht haben und er sich täuschen müße. Mein armer Freund ist seitdem gestorben und ich bin beinahe auf der Farm zu Grunde gegangen! Er sagte mir: „Wo der Grund und Boden billig ist, können die Produkte nicht viel gelten, und wo diese unter der ersten Bedingung einen leidlichen Preis haben, muß die Arbeit sehr ihrurr und ein bedeutende- Betriebskapital nöthig sein." Ist da» nicht sonnenklar? Und dennoch widmen sich jährlich Tausende dem Farmerlrben, welche beim Beginnen desselben die Richtigkeit dieser Bemerkung kennen und auf der andern Seite nicht den entferntesten Begriff von den Beschwerlich keiten der neuerwähltrn Beschäftigung haben; denn selbst der fleißigste, unverdrossenste Landmann wird die Landwirthschaft hier unendlich viel schwerer finden, al- in Deutschland. Ein großer Unterschied findet in dieser Hinficht statt zwischen *) Lu« einem neuesten Werke über Amerika : „Briese au« den verrinigten Staaten von Nordamerika von ***". Leipzig bei Weder, 18LS. Dresden, Lrnold'schr Buchhandlung. Feuilleton. wirklichen Bauern, d. h. Leuten, welche in Europa beim Acker bau selbst tüchtig Hand an» Werk legten, und solchen, welche niemals vorher schwere körperliche Arbeiten verrichteten und die» in Amerika auS Liebhaberei zu ihun beabsichtigten. Die erstern werden hier, besonders wenn sie zahlreiche Familien mitbringen, so daß im Falle von Krankheiten einer deS andern Arbeiten mit verrichten kann, -nach und nach zu sichern, Wohlstände gelangen, während die letzter» für längere Zeit mehr Schaden und Aerger als Vortheil davon tragen. Wer nämlich an die Feldarbeit nicht gewöhnt ist, darf sich wenigstens anfangs nicht allein auf seine Leistungen verlassen, sondern bedarf der Hilfe, welche in der Nähe von großen Städten allenfalls sehr theuer und schlecht, im Innern des Landes hingegen und auf dem Eongrrßlande, fern von den dichtern Ansiedelungen, gar nicht zu haben ist. Um Dir daS Vorhergehende nur einigermaßen begreiflich zu machen, muß ich erwähnen, daß, was die Abhängigkeit deS einen TheileS deS Volkes von dem andern betrifft, hier gerade daS um gekehrte Verhältniß, wie in Europa, stattfindrt. Der dort gedrückte, fast verhungernde, im höchsten Grade willige und für erhaltene Beschäftigung und geringen Lohn dankbare Arbeiter ist hier im Durchschnitte ebenso anmaßend, übrrmüthig und ver gnügungssüchtig, al- in Europa diejenigen, welche ihn unter drücken und bevorthrilen. Sr steht hier ebenso sehr auf seinen Nutzen und sucht mit noch mehr Unverschämtheit Vortheil auS seiner Stellung zu ziehen, als jene dort; nur ist im Allgemeinen die Anmaßung gebildeter Leute weniger verletzend und ekelhaft, wenn auch schlechter im Prinrip, als dir eine- ungehobelten Gesellen. Während der Hauptgeschäftszeit find Arbeiter jeder Art so gesucht, daß man sie häufig für den höchsten Lohn nur mit Mühe, oft aber auch gar nicht erhalten kann, und je mehr Nach frage nach ihnen, desto größer die Ansprüche. Daher kommt eS, daß man sich häufig nur nach langem Suchen eine schlechte Hilfe für sehr hohe Preise verschaffen kann; denn in solchen Fällen fordert natürlich der nachlässigste, ungeübteste oder schwächlichste Bursche gerade so viel, wie der beste, und trotzt darauf, daß er leicht anderSwo Beschäftigung findet, wenn man ihn nicht nehmen will. Dabei find Dienstleute häufig voller Ansprüche in jeder Beziehung und finden im Essen, Trinken, Wohnung rc. häufig da» zu schlecht, waS dem Arbeitsgeber gut genug ist. Bei der geringsten Veranlassung, wenn man sie z. B. wegen Trunkenheit, grober Vernachlässigung, Faulheit zur Rede setzt, verlassen sie den Dienst und freuen sich nicht selten, ihren Brotherrn dadurch in Verlegenheit zu setzen. Die beste Behandlung, Beköstigung, Be zahlung und überhaupt die wohlmeinendste Fürsorge ist hier nicht im Stande, Dienstleutr an ein Hauö zu fesseln, theilS weil sie sich stetS nach Veränderung sehnen, theilS aber auch, weil sie andere Leute durch betrügerische» Versprechen höhern Lohne», welcher natürlich niemals bezahlt wird, in ihre Dienste zu locken suchen. Auf gegebene» Versprechen der Arbeiter, zu einer gewissen Zeit kommen oder für eine längere Dauer bei Dir arbeiten zu wollen, kannst Du Dich niemals verlassen, denn die gerühmte deutsche Ehrlichkeit scheint im Allgemeinen mit dem Gen-darmen und Amtmann in Deutschland zurückzubleiben. Ich habe eS ver geblich versucht, den Leuten begreiflich zu machen, daß man sein Wort halten müsse, wenn man auch Verlust dabei habe; da begreift kein hirfiger Dirnstmann. Hat er sich auch aus da-
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