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Dresdner Journal : 23.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185302234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-23
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 23.02.1853
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Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann 1853 Mittwoch, den 23. Februar Art der led- anverer das Innere d. M. zum erst die verwor- er erschlu, k»gt, s» iß idrikstädter va« flau« Weber fiat beit wem. Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de- Sonntag« täglich Abend« und ist durch alle Postaustalten zu beziehen. Prei« für da« Vierteljahr Thaler. Jnserttoo« »Gebühren für de» Raum einer gespaltene» Zelle 1 Nrugroscheo. tg>) t'ig» t für du Iieruad, in hiesign inzeln wü >ne daß n , rief bei n Namen I,S ist a«! it 100,0« hr elega»! inschreide, :iale Pl^ij sende, Ui. lach Pakit lankschei», zeiagente» ; Äugt- i London e« 94^! 851 Oit. ; Bank» her —; raten —. stne —; er Eisen- Dresden, 17. Februar. Se. Majestät der König haben Leutnant v. Minckwitz, vom 9. Infanterie-Bataillone, Oberleutnant der Infanterie allergnäbigst zu befördern «ruht. 02h G-i 22^G.; lich säcks. I. 18äS »3^ G.. sächsism- ; Löbau- i Lhürin- lSpapier« (größere) ringer, 3»- vinderwaii» >urg, Kaul- )ber-Eaffet; i Sivobot« Bre«lau: Liersche adt Gdr- lnitzj Hr». Hrn. Franz n Dresdr»; und Arial, ul. Dibonie lechnitz und k. zu Kirt- kuar Oscar bner geb. w. Barth « Barmen) oh- Golu»! > nold geb. braucht eben nicht in die Geheimnisse der Cabinete ringe» weiht zu sein, um zu begreifen, zu welcher naturg,schicht» lichen Gattung jene Nachricht gehört. Abgesehen davon, daß ein österreichischer Diplomat, wenn er der sardinischen Regierung über ihr Verhalten das Lod seines CabinetS kundzugrben hat, dies sicherlich nicht in einer Weise thun wird, die eine herausfordernde Drohung von Seiten dieser Regierung enthält, so muß eS doch auch auf den ersten Blick mehr al< unwahrscheinlich erscheinen, baß die kaiserlich österreichische Regierung, wenn sie zu ernstern Maßregeln gegen Sardinien genöthigt wäre, damit anfangen würde, eine in fremder Hand befindliche Festung besetzen zu wollen. WaS man aber bei Aufnahme jenes, offenbar zur Verherr lichung der englischen und sardinischen Regierung geschrie benen, Artikels hätte beachten sollen, ist: daß derselbe diese Regierungen offen deS Einverständnisses mit den Leitern der revolutionären Bewegung, und speciell der Vorfälle in Mailand, beschuldigt, denn nur bei dieser Mitwissen schaft würbe eö möglich sein, daß Graf Cavour dem öster reichischen Gesandten in Turin mit einer solchen Depesche aus London in der Hand entgegentreten könnte. 06 Löten, 20. Februar. Die Worte, welche Se. K. K. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Karl gestern zu einer Deputation des GemeinderathS sprach, an diesen lebhaften Zeichen aufrichtiger und inniger Theil- nahme habe Se. Hoheit das alte und anhängliche Wien wieder erkannt und diese Wahrnehmung Sr. Majestät mit Thränen in den Augen berichtet, Haden bereits tausendfäl tig jubelnden Wiedechall in der Residenz gefunden. Auch aus den Kconländecn strömen ununterbrochen die Mani festationen herzlichster Rührung und innigster Ergebenheit. X Löten, 19. Februar. Die „National-Zeitung" ent nimmt in ihrer Nr. 42 der „S- Atg." eine Fiction und verbürgt sie als lautere Wahrheit, nämlich: der protestan tische Pastor Kossuth zu Prag sei aus dem Gefängnisse spurlos verschwunden, in dem man ihn wegen Verschrei bung eines religiösen Buches, deS „Verfolgungsbuches", eine Galerie protestantischer Märtycergeschichten enthaltend, un- ungeachtet der vorher zu dieser Verschreibung gegebenen obrigkeitlichen Eclaudniß, eingekerkert gehabt habe. ES sei ihm kein Urthetl eröffnet worden And 5k daher wohl als Opfer seine« verhaßten NamenS und Glaubens gefallen. „Alle Protestanten Prags seien vom Schreck ergriffen." — Nun, wir glauben gern, daß der demokratische Geist der Aufregung nicht entbehren könne und, um die Gefahr der langen Weile abzuhalten, Märtyrer deS Glaubens und der Freiheit Haden müsse, weshalb schon der arme Madiai ster ben mußte, obwohl er bekanntlich noch heute am Leben ist. Und eS ist nicht zu leugnen, daß der protestanti sche Pfarrer in der Strafgewalt der katholischen Macht Oesterreich eine nahe liegende treffliche Acquisilion für weiteres Märtyrerthum > der Art bietet. Schade nur, daß die Person deS Kossuth eine geschichtlich allzu bekannte ist, so daß fast jedes Kind den Sachverlauf kennt, daher schwerlich noch Jemand damit zu erschrecken sein kann. Allerdings mochte des Mannes Name sein Unglück gewor den sein. Die revolutionäre Glorie des Namens in Ungarn war ihm zu Kopfe gestiegen. Er wollte den Böhmen wer den, was der Namensvetter den Ungarn war, ergriff daher hier Kelch und Taboritenschwert und verschrieb dazu, zur Beihilfe, jenes Buch, welches allbekannt in dir Welt kam, nicht um Beter, sondern um Pieken zu schaffen. Was Wunder nun, daß daS Kriegsgericht den Mann nahm, wie er war, den Rebellen, und den Mann nicht respectirte, der er sein sollte, den Pastor. — Man hat in Ungarn und in Italien dasselbe Pcincip der Gerechtigkeit bekanntlich auch gegen ähnlich entartete katholische Geistliche angewendel. Die angebliche obrigkeitliche Billigung jener Buchverschrei bung widerspricht sich selbst, da die Obrigkeit natürlich dies nicht zum Verbrechen anrechnen könnte, waS sie speciell erlaubte. Dem Kossuth aber wurde neulich sein Straf, urtheil eröffnet und er zu dessen Verbüßung abgeführt. c5 Prag, 21. Februar. Heute sind von hier mehrere De putationen, die der Adel, die Gemeinderepräsentanz, di» Handelskammer und der Handelsstand auS ihrer Mitte ge wählt haben, nach Wien abgereist, um Sr. Majestät dem so wunderbar auS ruchloser Mörderhand geretteten Kaiser in Adressen die Freude über die glückliche Abwendung der Gefahr, in welcher Höchstderselbe geschwebt, auSzudrückrn. Die Theilnahme an der Rettung Sr. Majestät ist hier so innig und wahr, daß mehrere hiesige Handlungshäuser nam hafte Geldbeträge den Behörden zur Vertheilung an die Armen übergeben und der Stadtrath «ine Bürgerstiftung zum ewigen Andenken an die Rettung unserS jugendlichen Monarchen gegründet hat. — Nachdem der Telegraph die be stürzende Nachricht von dem fluchwürdigen Attentate nach Prag gebracht, wurde alsogleich ein MililärcorpS nach Wien abgeschickt, weil man befürchtete, daß ein Aufstand im Schilde geführt werde. Doch die Stimmung der Wiener Bevölkerung ist allen Nachrichten zufolge ebenso loyal wie in Prag und eS wird derselben im Theater, im Concertsaal und selbst in Gasthäusern auf mannichfalkige Hafteste Ausdruck verliehen. Mailand, 14. Februar. (Tr. Z ) Auch unserer herrlichen Domkirche mußte am 6. Schauplatz einer unerhörten Schandthat werden. Ein kaiser licher Soldat, der dort betend auf seinen Knieen lag, wurde von einem würdigen Jünger Mazzini's rücklings erdolcht. Seit jener Entheiligung durch vergossenes Menschendlut ist der Tempel geschlossen. — (8l.) Die ganze Garnison von Mailand wurde bis auf weitere Weisung auf Etappensold gesetzt, der von fünf zu fünf Tagen vorläufig auS den Gemeindecassen bezahlt wird. Vom 6. bis zum 10. d. M. kam die ganze Garnison nicht auS den Kleidern; erst am 11. d. M. wurde einem Theil« der Mannschaft gestaltet, in den E isernen der Ruhe zu pflegen. Berlin, 21. Februar. (Pr. A.) Der Abgeordnete Frhr. v. Gaffron zur ersten Kammer hat den Bericht der Central commission zur Berathung der Gemeindeordnungen über den Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Gesetze vom 11. März 1850, nach den Beschlüssen der zweiten Kam» mer, erstattet. — Die Commission empfiehlt der Kammer die Annahme der Vorlage mit der in Art. 2 von der zwei ten Kammer beschlossenen Fassung, deS Inhalts: Die früher» Gesetze und Verordnungen über die Landgemeinde verfassungen in den 6 östlichen Provinzen, über die Slädte- verfassung in Neu-Vorpommern und Rügen, sowie über die Kreis- und Provinzialverfassungen in sämmtlichen Pro vinzen der Monarchie, werden, soweit sie mit den Bestim mungen der VerfassungSuckunde nicht in Widerspruch stehen und durch die im Art. 1 erwähnten Gesetze bereits beseitigt sind, wieder in Kraft gesetzt. München. JnBezugaufdenMordversuchaufSe.Majestät den Kaiser von Oesterreich schreibt die „N. M. Z." Fol- gendeS: In Mailand bluten noch die Wunden der pflicht getreuen Offiziere und Soldaten, die ihnen eben Dolche blutdürstiger, bezahlter Meuchelmörder, der fenen Werkzeuge ihrer noch viel elendern Häupter, geschla gen Haden. Und unmittelbar darauf erbebt ein Meuchelmörder, ein Ungar, die verruchte Hand zum Stoße auf daS Haupt de« Kaiser« selbst! Wer könnte hier den inner» Zusammenhang dieser Schandtthaten verkennen, läugnen? Die Hände, welche die Dolche der Elenden zu Tage-geschichte. Dresden, 22. Februar. Gestern Nachmittag 4 Uhr urden bi, irdischen Ueberreste d,S am 17. Februar hier mit ob« abgegangenen durchlauchtigen Fürsten Heinrich 1-XXll. »a Reuß-Lobenstein-EberSdorf auS der zeitherigen Wohnung «1 Verewigten (Große Meißner Gasse) nach dem Leipziger rhnhofe geleitet, um nach der fürstlichen Familiengruft u EderSdorf gebracht zu werden. Eine Adtheilung der afaaleriebrigade Prinz Albert, da« Musikchor an der Spitze, töffnete den Leichenzug, der sich unter dem Geläute der ecken langsam nach dem Bahnhofe bewegte. Unmittelbar iater dem zu beiden Seiten von Unteroffizieren begleiteten rauerwagen folgten die Galawagen Sr. Maj. deS Königs «d Sr. König!. Hoheit deS Prinzen Johann, denen sich sch weitere drei Hofwagen und eine Reihe Privat,quipagen »schliffen. An der Spitze deS TrauerzugS befanden sich «r Generaladjutant Sr. Majestät deS Königs, Oderstall- «ister Generalleutnant v. Engel, der Kammerherr v. Minck- itz, der bisherige Begleiter Sc. Durchlaucht, Major v. Beust, nd der fürstlich reußische Oberforstmeister v. Fuchs, sowie ine Anzahl Personen hiesiger Residenz. Die Handhabung es SargeS fand durch königl. Hofdienerschaft statt. Dresden, 22. Februar. Wir Haden erst kürzlich (Nr. 43) darauf hingewiesen, wie wenig gewissenhaft auswärtige Zei- nutzen in ihren Mittheilungen über die empörenden Vor sille in Mailand zu Werke gehen. Während die Natur dieser traurigen Ereignisse — die jetzt durch das schandvolle Attentat gegen die Allerhöchste Person des Kaisers von Oesterreich eine noch höhere Bedeutsamkeit gewinnen — zur größten Vorsicht in der Verbreitung drsfallsiger Nach richten auffordert, schleudern jene Blätter mit besonderm fer fortwährend Nachrichten hinaus, die sich dem Unbe fangenen auf den ersten Anblick «US völlig undegrünver dar stellen müssen. Ob durch dieselben die Ehre einer helden- mülhigen Armee befleckt, zur Unzufriedenheit aufgereizt und die in den Gemüthern erregte Unruhe unnölhigerweise ge steigert wird, darauf kommt jenen Blättern etwas durchaus nicht an,'sobald diese Nachrichten nur pikant genug sind, um dem Gaumen eines gewissen Publikums zu munden. Einen neuen Beleg hierfür bietet die heutige Nummer der hiesigen „Sächs. Const. Ztg.", welche unter „Dresden" in Bezug auf die Ereignisse in Mailand folgende Zeitungs nachricht bringt: „Der österreichische Gesandte in Turin sell dem CadinetSpräsidenten Grafen von Cavour ge genüber die energischen Maßnahmen der piemont,fischen Regierung.gegen die Emigrirten, welche die lombardische Grenze überschreiten wollten re. gelobt, doch hinzugefügt Haden, daß rin minder energisches Verhalten Oesterreich bestimmt haben würde, die piemont,fische Gcenzfestung Alessandria zu besetzen. Darauf habe Graf Cavour, mit einer Londoner Depesche in der Hand, die ruhige und lako nisch« Antwort gegeben: „In diesem Falle würde England eine Flotte mit 10,000 Mann vor Triest gesandt Haden." Wir wissen nicht, welcher Zeitung diese Nachricht ent nommen ist, da die „Sächs. Const. Zeitung", wie die« bei ihr öfter vorkommt, die Quelle hierfür anzugeben ver gessen hat; so viel aber steht fest, daß eine derartige Mit teilung den gänzlichen Mangel einer gründlichen Betrach tung der thatsächlichen Verhältnisse bocumentirt. Man Dresdner Journal v lur. '. 'N : ' - . ri«:. »nur I - Nindener r-Schles. Feuilleton. er 98-^j eler —; talliquet Metall!» en 15«; l; Ipree. Ai Wie» msttrda» nicht zu chl anzu- , brauner t, Gerste Spinlut beit,rin Nr. 40) tar.; S. iö Rgr-, nalS. Montag, 21. Februar. Concert, unter Mitwirkung der königl. Kapelle gegeben von Herrn F orkert, Ciarinetiisten der königl. Kapelle. Der Eoncrrtgeber bewährte sich als ein sehr wackerer ElarinrUist, der bis auf wenige Einzelheiten Technik und Vor» Nag der von ihm producirten Piecen befriedigend beherrschte. BiS zu einer höher», individuell selbstständig und fertig durchbildeien künstlerischen Virtuosität ist hiervon allerdings noch ein weiter kchritt; namentlich fehlt dem Ton Adel und jener Schmelz und weiche, schwellende Fülle de« KlangeS, wodurch die Tragweite desselben gekräfiigt «nd der Reiz seine- ColoritS erhöht wird. Da- Allexro brillant von Th. Uhlig ist mit Geschick gemacht und leidet nur an zu großer Dehnung, welche über die Bedeutung der Motive hinauSgeht. Herr Pohland producirte mit recht fleißigem Studium eine Fantasie für Violine von Leonard, eine der eleganten, in monotoner, etwa« veralteter Manier sich bewegenden Composttionen der belgisch-französischen Salonschule. Auch Krau Howitz-Steinau (durch Vortrag von Liedern von M. Siering), Herr Becker (Arie au« Han- Heiling) und Frau Krebt - Michalest unterstützten daS Concert. Der Letzt genannten Vortrag der Arie auS TituS (Loco ii pnnto) möchte nächst der „Jubelouverture" wohl musikalisch dir vorzüglichste Nummer de« RepertoirS gewesen sein. Fräulein Berg gab eine Deklamation de« „ÄlöckleinS deß Glück«" von G. S'idel. S« ist zu beklagen, daß von Deutschland« Dichtern ersten Range« so wenig zum deklamatorischen Vortrag geeignete vorzügliche Poesien vorhanden zu sein scheinen; »..d doch muß r« so sein, denn e« würde sonst rin künstlerischer Geschmack nicht so häufig, al« es geschieht, nach dem Surrogat untergeordneter und trivialer Poesien zu diesem Zwecke greisen. C. Banck. Runeberg'S gesammelte Werke. Deutsch von Wachenhusen. Leipzig bei Lorck*). DaS deutsche Publikum könnte sich jedenfalls an einer Eigen schaft der Nordländer, der Dänen und Skandinavier, ein Beispiel nehmen: nämlich an der unendlichen Begeisterung und liebe vollen, nationalstolzen Eingenommenheit derselben für ihre Schriftsteller. Wenn sie auch darin oft über die Grenze be richtigen Maße- und der unbefangener! objektiven Erkenntniß weit hinauSgehen und ohne unsere landesüblichen kritischen Waffen deS Mißtrauens die Bedeutung ihrer Autoren ermessen, so hat eS doch ebenso sehr etwas Beschämende« als Unterhaltendes für un«, die enthusiastischen Meinungen nordischer Aestheiiker über ihre Poeten zu lesen. Ihr Lob fährt darin mit der immerhin schönen Schwungkraft de« Selbstgefühls sechsspännig, während ihre ein schränkenden Bemerkungen, ihre Zweifel, ihre Rügen auf den Filzsocken der Schüchternheit einherschleichen. Mit dieser charakteristischen Freundlichkeit wird auch Ludwig Runeberg von den Schweden betrachtet, rin für die national» literarische Belebung seines Volke- trefflicher Mann. In feinen Gedichten, in der vorliegenden nur im Einzelnen gelungenen Uebersetzung spricht sich ein populäre«, poetische« Gefühl und in sehr lrichtgewebten Formen au-, welche der Hähern Kunst fern stehen. Dennoch mag di» Herausgabe dieser Uebrrtragung dem gebildeten Deutschen, der sich gern mit allem Fremden bekannt *) Dre«de», Anwld'sche Buchha»dl»»g. macht, nicht unlieb sein. DaS erste Heft ist mit einem guten Porträt geziert. Der Autor, ein Finnländer, schrieb einen SagencycluS: „Fähnrich Stahl", auS dem wir hier ein Gedicht zur Probe mittheilen. Diese« romanzenhaft aneinandergereihie EpoS behandelt Scenen auS dem für Schweden unglücklichen Kriege mit Rußland, in dem diese« Reich jenem Lande die Provinz Finnland abgewann. Außerdem schrieb Runeberg noch ein romantische- EpoS: „Nadeschda"; „König Fjalar"; „Die Elennschüyen"; „Hanua"; ein Idyll und mehrere andere Gedichte, mit denen er zuerst 1840 herau-irat. ES athmet, ohne sich mit Gedankenreichihum und reicher Phantasie zu paaren, in seinen Werken jene ernste, schmerzlich-schwermüihige Stimmung, ver bunden mit derber Realität, welche den psychischen Charakter Skandinavien« auSmacht. Da« hier folgende Gedicht ist der Sammlung „Fähnrich Stahl" enthoben. B. Per sterbende Krieger. Zu Ende war ein blui'ger Tag, E« war an Lemo-' Strand; Spät war'« bereit«, und nach und nach De- Tode« Seufzer schwand. S« dunkelte auf Land und Meer Und Grabesstille herrscht' umher. Dort an deS Flusse« Ufer nah, An dem getobt der Streit, Lag auch ein alter Krieger da, Sin Mann au« Hogland» Zeit.
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