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Dresdner Journal : 16.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185303160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-16
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 16.03.1853
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»d Händl« einhänd!« Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. 18SS Mittwoch, den 16. Mär; Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abends und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Preis für das Bterteljahr Thaler. Jnsertions, Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Neugroschen. nern, wel, ächs. C«oj in den l>, 'heil werd« Stellen «i Zonst. Atz. ng ders ächs. Cnj lese Steil, Lage-geschichte Telegraphische Depeschen. Journal«. >G.; Fretib 6,2LH S„ tiglich M v. I. Iw 103'4 T i Sächsisch G.; kädn- l.; Thüriii' taatSpapieee nt (größm) uner Wehn für Ro-<« !N »5 Lhir. Metalliqii« L8; live« Iproe- 6ra- tt^i W>l° Amsterde» nier «»'ti ror- Spanier l52; Luzi- ; Lonbn iqueS Ai't! . 1851 lat. —; Banh ltzer 797^; caten—. t in Drttdu, ionSkonjlik tschenbat, n. W.Bei' Professor a lie Unglaii Hergert» ig und ssnii. cher- in Amt« ! r in RoLu. p n e r, !N«i. Zeaulieu-A« Ndenburg - a. — Hotel Vietorie- ineralinspeaee madesizer an England. - l Brüssel az. — Hotel epliyj Bam Swaim, Ke«, ;-Kcrßenbenj, >. — Hot« -amburgti n aus Kick lau; Krein, Meißner a« us Ovpihich -inspecior aat ißgärtner -n Freiberg. - adt a. L. - astw. Leeh' r: Blunschlr, 14. März. Da« umlaufende Gerücht von Dresden, 15. März. Mehrere Blätter beschäftigen sich neuerding« wieder mit angeblich bevorstehenden Personalverän- derungen in Hähern Regierungsstellen. Wir können versichern, daß diese Mittheilungen lediglich auf unbegründeten Ver- muthungen beruhen. Die« ist namentlich auch der Fall bei dem Gerücht über eine beabsichtigte Versetzung des KreiSdirrctors v. Broizem in Leipzig. v Leipzig, 14. März. Die kirchliche Danksagung für dir Errettung und Wiedergenesung Sr. Maj. beS Kaisers von Oesterreich versammelte gestern im FrühgotteSdienste eine groß, Anzahl hiesiger Bürger in der katholischen Kirche. Oie fremden Consuln, die Vorstände der königlichen und Kädtischrn Behörden, da- OffiziercorpS, der Commandant der Communalgarde, der Rector der Universität ic. hal len sich auf Einladung ebenfalls dahin begeben, um in brüderlich-christlichem Vereine mit unsern katholischen Mitbürgern dem Herrn der Heerschaar,n Dankgebet, dar zubringen für daS glückliche Ereigniß, welchem das gesammte deutsche Vaterland seine vollste und innigste Theilnahme gewidmet hat. Auch evangelische Geistliche Leipzigs haben nicht verfehlt, in unfern Kirchen dem Herrn an diesem Lage beim FrühgotteSdienste christliche Danksagung in in- brünstigem Gebete zu opfern und bei inniger und wahrer ! Andacht ver Gemeinde hallten die evangelischen Worte deS hochwürdigen Pastor Ahlfeld in den Herzen vieler Männer wieder, welche da« evangelisch-christliche und vaterländische Bewußtsein im Hinblick auf jene Feier den Weg zu unsern Gotteshäusern führte. -L- Lüien, 13. März. Die gestrige erste Ausfahrt Se. kaiserliche, Majestät war »om herrlichsten FrühliagS- , weiter begünstigt. Der Himmel verklärte den freudigen Moment, wo der au« Todesgefahr gerettete geliebte Monarch sich dem Volke öffentlich gezeigt hat und in die Metropole seiner Hauptstadt geeilt ist, um dem All mächtigen für den ihm wunderbar verliehenen Schutz da« Dankopfer darzudringrn. DaS Ganze trug vor zugsweise »inen religiösen Charakter. Während die hier anwesenden Glieder des Kaiserhauses (auch die Erzherzöge Johann und Albrecht, und die Frau Erzherzogin Hildegarde sind hier angekommen) sich voran in die St. StephanS- kirche verfügt haben, fuhren Se. Majestät der Kaiser, AUerhöchstihren Vater (Erzherzog Franz Karl) zur Seite, in einem zweispännigen Wagen nach 3 Uhr von der Bellaria der Hofburg über den Kohlmarkt und Graben in bas genannte Gotteshaus, wo vor dem Hochaltar ein Betschemel für Se. Majestät vorbereitet stand. Der Monarch verweilte längere Zeit kni,end in inbrünstigem Gebet, auf demselben. Hierauf fand der nachmittägige Gottesdienst in einer der Größe des Momentes entsprechen den Weise statt, und Se. Majestät empfing von dem pon- tificirenden Priester den Segen. Von der Hofburg aus wurde Allerhöchstderselbe von einer zahlreichen hohen Ge neralität, die sich vor der Bellaria versammelt hatte, zu Fuß dahin begleitet. Die Spaliere deS ganzen WegeS bil deten dir verschiedenen Innungen der Bürgerschaft in oir bi,seit« d uns hj» lichen Anp olemik f«> Huldigung, aber ebnj Parts, ächtigung, «joem stattgehadten Attentate auf Se. Majestät den König Anwender p,n Neapel wird offiziell dementirt. (T. C- B ) öffentlich gemessen n ihr,« eign rtjuspinnu Indem ,« nachen, h ser Schrill, Jeder für sich und Gott für uns Alle.*) ,,Du willst diese- Papier also nicht unterzeichnen?" sagte Alfred Mellon zu seinem Vetter, einem hübschen jungen Manne, welcher nachlässig am Mitteltische deS Zimmers lehnte. „Nein, ich denke nicht daran. WaS in aller Welt habe ich mit diesen entschieden gemeinen Mäßigkeitsgelübden zu thnn? — Pub! schon der Gedanke daran riecht nach Whi-ky." „Nun, nun, Vetter Melton," sagte ein glänzend schönes, schwarzäugiges Mädchen, daS während deS Gesprächs auf dem Sopha geruht hatte; „ich bitte Sie, die Versuche, Eduard fromm zu machen, einzustellen. Sie sehen, daß er, wie Falstaff sagt, *) Wir glauben, daß es für unsere Leser willkommen erscheinen wird, hier eine der früher« Arbeiten der Miß Harry Stowe mitzu- rheileu, da die Verfasserin durch ihren Roman „Onket Tom s Hütte" zu einer europäischen Berühmtheit geworden ist, und somit auch für ihren literarischen Entwickelungsgang das allgemeine Interesse in An spruch nimmt. ES erschienen diese Aufsätze zum Lheil in amerikani schen Journalen und wurden später von der Stowe in Form eine« Buche« gesammelt. Wenn man in der Art dieser Darstellungen ganz dir Schule de« englischen, rrflretirrnd humoristischen EharakterromanS mit oll seinen Manierirtheiten und stereotypen Formen wieder erkennt, da der Dichterin kein andere» Vorbild zugänglich war oder für die englisch-amerikanische Gristesrichtung passend erschien, so muß man doch trotz dieser verbrauchten Richtung sowohl die edle GrmüthSwärme al« feine psychologische Schärfe und Gedankentiefe der Verfasserin be wundern. S« gebt oller Inhalt auf geistige und human-sittliche Prin- eipien hinaus, und diese Tendenz im hdhern Sinn« de« Wortes läßt erborgte Hüllen originol erscheinen. Die Sammlung, dir schon in diesen Blättern erwähnt wurde, ist unter dem Titel: „Maiblümchen" bei Kittirr in Leipzig erschienen und in der Arnold'schen Buchhand lung zu finden. schwarzen Kleidern und mit weißrothen Schleifen. Alle Häuser waren mit kostbaren Teppichen, kaiserlichen und erz herzoglichen Fahnen, Blumen und Feston« geschmückt. Die herb,ig,strömte Menschenmaffe war unübersehbar, und schon in den Vormittagsstunden wurden die Plätze und Straßen von ihr besetzt. Ungeheurer Jubel erscholl au« ihren Reihen, als der wiedergenesene Monarch durch dieselben fuhr, der von diesen aus dem Herzen fließenden Huldigungen sicht bar ergriffen erschien. Die Kirche selbst war überfüllt von Andächtigen, worunter aUeMinistrr,dieGesandten, di,Generali tät, die Mitglieder d,S ReichsralheS, die Chef« und höhern Be amten der Behörden, der Bürgermeister mit dem Gemeinde- rathe u. s. w. Militär wurde weder zur Begleitung deS Kaiser«, noch zur Absperrung de« Publicum« auf dem Wege verwendet, und bloö auf dem StephanSplatze und dem Gra ben waren drei Bataillone Grenadiere aufgestellt. Nach be endeter gottesdienstlicher Ceremonte fuhren Se. Majestät in derselben Weise in die Hofburg wieder zurück. Abend« tauchte die Residenz wie in einem Flammenmeere au« dem Dunkel auf, und die Beleuchtung hat sich sogar auch in einem Umkreise von mehrern Stunden um die Stadt ausgedehnt. Heute ist große Familientafel bei Hofe, wo die erlauchten kaiserlichen Glieder im frohen Cirkel die Erhal tung und Wiedergenesung des Monarchen feiern werden. — Die Trennung des Handelsministerium« von jenem der Finanzen, wovon ich vor geraumer Zeit berichtet habe, steht noch immer fest, und e« ist die Ausführung dieser Allerhöchst beschlossenen Maßregel bisher nur deshalb unter blieben, weil ,S sich um die definitive Wahl deS Chefs zur Besetzung d,S erstern handelte. Seiner Zeit wurde der Freiherr von Gehring,r mit vieler Bestimmtheit als der künftige Handelsminister bezeichnet, dessen Befähigung und Eifer auch von Niemandem in Abrede gestellt wird. Die glückliche Erledigung der wichtigen Mission inzwischen, wo mit der Freiherr von Bruck in Berlin betraut worden, scheint daS Augenmerk wieder auf diesen thatkräftigen Staatsmann gezogen zu haben, welcher mit dem heutigen TageS so un entbehrlichen Charakter von Energie zugleich die reichsten praktischen Kenntnisse in seinem Fache verbindet. — Mit den Vorarbeiten zur definitiven Reorganisirung der politischen Behörden auf dem flachen Lande geht ,S so erfreulich vor wärt«, daß man der BeendiLung «roch im Laufe deS kom menden Frühjahrs entgegensetzen darf, und damit endlich der Grundstein zur geregelten Verwaltung gelegt sein wird. Alle Statthalterrien haben di, hierzu berufenen Commissionen bereits in Thäliqkeil gesetzt und mehrere ihrer diesfälligen Elaborate auch schon an das Ministerium des Innern Über macht. E« wird nun weiter noch die Einberufung der Chefs derselben und ihrer Vertrauensmänner hierher erfolgen, um die Sach, dann zur Schlußfassunq zu bringen. — Die „Oesterr- Corresp." schreibt: Es wird in auS- und inländischen TaqeSblättern viel von einer Not, gesprochen, welche die österreichische Regierung an daS englische Mini sterium wegen Ausweisung einer Anzahl von politischen Flüchtlingen gerichtet hab,. Nebenbei erzählen diese Blätter von kollektiven Schritten, die von Oesterreich, Rußland und Frankreich zu jenem Zwecke angeblich geschehen sind. Diese Nachrichten beruhen auf irrigen Vermuthungen, ohne etwas Thatsächliche« zum Grunde zu haben. Nach der Mißhand lung, die in empörender Weise der österreichische General Haynau auf englischem Boden erfahren, hat die österreichische Regierung eine Genugthuung verlangt, und Hal auch Vor kehrungen gegen die gefährlichen Umtriebe der politischen Flüchtlinge in Anspruch genommen. Zwischen dem öster reichischen und englischen Ministerium hat damals, wie be kannt, ein Wechsel von Staatsschriften stattgefunden, unter welchen sich auch eine Circulardepesche des Lord Granville Feuilleton. „nur um wenig besser als einer von den Gottlosen ist". Sie müssen Ihre weithvolle» Mäßigkeitödorumente nicht an ihn ver schwenden." „Aber ernstlich gesprochen, lieber Melton," fuhr Evuard fort, „das Unterzeichnen und Besiegeln und Geloben ist für mich eine ganz unnöthige Sache. Meine früher« und gegenwärtigen Ge wohnheiten, meine Stellung in der Welt — kurz Alle-, was in Bezug auf mich gesagt werden kann, widerspricht der Vermulhung, daß ich je der Sklave eines so erniedrigenden Lasters werden könne, und daS Geloben, es zu vermeiden, ist etwaS geradezu Nutzloses — ja durch die Jdeenverbindung schon Herab- würdigendeS In Bezug auf das, wa- Du von meinen, Ein flüsse sagst, so neige ich mich der Ansicht zu, daß, wenn rin Jeder für sich selbst sorgt, auch für einen Jeden gesorgt sein wird. Die moderne Idee, einem jeden Einzelnen die ganze Verantwortlichkeit für die Gesellschaft anzuhängen, ist eine von denen, die ich keines wegs zu den meinen zu machen geneigt bin, denn erstlich weiß ich, daß e- eine Mühe und Noih bereitende Lehre ist, und zweitens bezweifle ich, daß eS eine richtige sei. Au« diesen beiden Gründen werde ich eS ablehnen, ihr meine Unterstützung zu gewähren." „Nun wahrhaftig," rief vie Dame, „Ihr Herren besitzt die Gabe der Beharrlichkeit in einem ungewöbnlichen Grare. Ihr habt die Sache hin und her besprochen, bis ich vor Langeweile umkommen möchte. Ich will die Sache selbst in die Hand nehmen und für Eduard ein MäßiqkeiiSqelübde unterzeichnen, und darauf sehen, daß er nicht auf die bösen Weg, geräih, über dir Sir sich jetzt eben so pathetisch ausgelassen haben." an die britischen Vertreter in Wien, Petersburg, Paris und Frankfurt vom 13. Januar 1852 befand. In jener Depesche kommt folgende Stelle vor: „Während jedoch Ihrer Majestät Regierung sich nicht „herdeilassen kann, auf das Ansuchen fremder Cabinete eine „Aenderung in den Gesetzen Englands vorzuschlaqen, würde „dieselbe jeden Versuch der Flüchtlinge, einen Aufstand gegen „die Regierung ihrer respectiven Länder anzustiften, nicht „nur bedauern, sondern höchlichst verdammen. Solch' ein „Treiben würde Ihrer Majestät Regierung al« offenkundigen „Bruch der jenen Personen gewährten Gastfreundschaft be frachten." Nach den wahrhaft greulichen Ereignissen in Mailand und in Wien waren die Blicke der Welt erwartungsvoll nach England gerichtet; dort im sichern Verstecke waren von feigen Verbrechern die Tharen mittelbar oder unmittelbar angezettelt worden, deren Zeuge der entsetzte Conlinenl war. Bei der Größe der Gefahr, welche für die Grundfesten der Gesellschaft und hiermit für alle europäischen Staaten empor stieg, konnte man erwarten, daß die englische Regierung mit Entschiedenheit verdammen würde, was allenthalben von den rechtlich Gesinnten streng undunbedingtvecdammrwurde. Auch Oesterreich erwartete, daß das englische Ministerium in dem Vor gefallenen einen Bruch der Gastfreundschaft erblicken werde, die eS gewissen politischen Flüchtlingen in der ungewöhn lichsten Weise so lange gewährt hatte. Die Erwartung aller Freunde der Ordnung und deS Rechtes ist indessen getäuscht worden, und der Proceß scheint bereits zu Gunsten der bösen Sache entschieden zu sein. Der Mann, welcher durch eine Reihe von Jahren einen unwiderstehlichen Hang nach revolutionären Aufwühlungen der Continentalstaaten dargelegt, hat die Welt mit dem neuen Drucke seines Ein flusses bekannt gemacht. In Gegenwart dec Vertreter des englischen Volkes hat er laut erklärt, daß das englische Ministerium jedes Ansinnen einer auswärtigen Regierung auf Ausweisung politischer Flüchtlinge zurückweisen werde. Durch diese Erklärung hat Lord Palmerston der Welt ver kündet, daß sein Einfluß im Kreise deS britischen Ministe rium« zur Herrschaft gekommen. Er hat aber auch durch diese Erklärung diejenigen zu bestimmen gesucht, die viel leicht der Meinung wären, daß durch das Treiben gewisser Flüchtlinge die englische Gastfreundschaft gebrochen worben sei. Wenn daS Gut der englischen Gastfreunvschast weder durch Falschmünzerei noch durch Verschwörungen verletzt werden kann, wobei Raub und Meuchelmord in den Vor dergrund treten, so muß wohl der über solche Monstrosität erstaunten Welt die Frage erlaubt sein: welcher Grad der Entartung des menschlichen Wesens erforderlich ist, um deS Schutzes der englischen Gesetzgebung unwürdig zu werden t Man ist auf dem Continente gewöhnlich der Ansicht, daß die Gesetzgebung eines Staates als Spiegelbild der Cultur- stufe seiner Bewohner im Einklänge stehen müsse mit den Rechtsbegriffen der verschiedenen Zeitperioden. Wenn nun Gceuelthaten, wie sie in der jüngsten Zeit vorgekommen sind, auf dem Boden eines Landes ungeahndet vorbereitet werden dürfen, so drängt sich jedem Menschen von unbe fangener Anschauungsweise der Gedanke auf, daß in der Gesetzgebung eines solchen Landes etwas faul sein müsse. Lord Palmerston und seine Meinungsgenossen sind anderer Ansicht und finden keine Veränderung nöthig in den Ge setzen, die in Bezug auf Fremde in England bestehen. In dem Schuhe, welcher dort einem Kossuth und einem Mazzini, einem Ledru-Rollin und einem Rüge gewährt wird, erblicken sie keine Gefahr für die Ruhe der auswärtigen Staaten und durchaus keinen schädlichen Einfluß auf ihr eigenes Vaterland. Sie bauen auf daS Ehrgefühl dieser edlen Schützlinge und auf ihre Achtung vor dem internationalen „Ich glaube wohl," sagte Melton, indem er mit unverkenn barer Bewunderung auf ihr schönes, lebhaftes Gesicht blickte, „daß Sie daS beste Unterpfand für seine Mäßigkeit sein werden, welches er nur immer haben kann; aber eS wirb nicht Jedem so gut, Mühmchen." „Aber Melton," sagte Eduarv, „da, wie Du flehst, so trefflich für meine guten Sitten und Nüchternheit gesorgt ist, so mußt Du Deine Logik und Beredtsamkeii einem weniger beglückten, armen Burschen zu lheil werden lassen." Und hiermit endete daS Gespräch. „Welch' ein guter, uneigennütziger Mensch der Melton doch ist," sagte Evuard, nachvem Jener sich entfernt hall,. „Ja, er ist ebenso gut, wie der Tag lang," sagte Auguste, „aber bei alledem doch etwas langweilig. O über vie abgeschmackte MäßigkeiiSbewegunq. Man hört heutzutage von gar nichts Anderm. Mäßigkeit- - Journale — Mäßigkeit- - Traktätchen — — MäßigkeitS-HotelS — Mäßigkeit--D>eS und DaS und Jene- — ja selbst bi« zu Mäßigkeit--Taschentüchern für kleine Jungen hinab. Wahrhaftig, die Welt fängt an unmäßig mäßig zu werden." „Nun, bei der Bürgschaft, zu der Sie sich erboten haben, Auguste, werde ich keine Versuchung fürchten." Obgleich in diesen Worten nicht- besonverS Bedeutsame- lag, hatte der Ton, worin fle gesprochen wurden, doch eine gewisse Innigkeit, welche Augusten das Blut in die Wangen trieb und sie bewog, mit ungewöhnliche«, Eifer zu nähen. Hierauf machte Eduard eine Bemerkung über „Schutzengel" und sagte ver schiedene andere derartige Dinge, die zwar nicht mehr Neues
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