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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 24.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191803245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180324
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- enth. Beil.: Amtliche Fremden- und Kurliste, Nr. 12
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-24
- Monat1918-03
- Jahr1918
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Sächsische AnzeigenaPretS . : : die S gespaltene Grundzeile oder deren Kaum vw- : : : r AeeUspeechee: Amt Dresden Nr. LV80S 8V. Jahrs Blasewitz, Sonntag. den 24. März 1918 Nr 70 ! ;r 2.70, L30, Vermlvtnnx r^on t»»er- n. etndrnettOlelior«» StnLIILcdvr» unter Verse dl»»»» So» Zatotor» un«l ZlUl^er»ed1u» Ser V»«A ^nnndnre verrln»Uckvr Sarotnlngen ^n- uuS Verbeut von ^ertpnptoren Ktn1ü»uox von Lina-, 6e^1nn»ntel1»edo1oeo unS »r»»xvlo»ten ^Vertpaplvron LreSItverlcedr xoxen ^Verlp»p!«ro u.^»re». L»- unS Vordnul IroraSer OelS»ortea Sot»«olkvorKoI,r keilen, ist in die Höhle des britischen Löwen gegangen, trotz der griechischen Spuren, die so vornehmlich schreckten, und seine Würde, seine Freiheit ist dahin. Wer immer politisch denkt, muh sich fragen: War es wirklich nötig? Gab eS kei nen anderen Ausweg? Hatte der holländische Außenminister Loudon der Ententedrohung nichts anderes vorzuhalten als sechs lahme Gegenbedingungen und die „vorläufige" Befri stung biS zum 15. April? Haben die Niederlande gar leine militärische Kraft mehr? In Holland stehen zur Zeit dret- hundertfünfzigtausend Mann unter Waffen, die im Notfälle auf eine halbe Million Streiter gebracht werden können. Den starken Mittelpunkt -es Lande- bildet die große Befestigung von Amsterdam, die ursprünglich den Zweck hatte, einem an- geblich von deutscher Sette drohenden Angriff zu begegnen, seit Jahre» aber, auch schon vor dem Weltkriege, mit viel grö ßerer Berechtigung nach Westen und Süden hin gesich:rt wurde. Diese Zentralfestung ist von einem Riesengürtel stark ausgebauter Werke umgeben, von denen jedes ein gewaltiges Ausfalltor gegen etwaige Feinde darstellt. Die ganze Stel, lung hat eine AuS-ehnung von 185 Kilometern. Sie ist eine der größten und stärksten Europas, auch nach den Erfahrungen des Krieges. Und diese Rüstung hätte man nicht diplomatisch ansnützen, diese Tatsache nicht in die Wagschale werfen kön nen? Der Einwand lautet: Es fehlten uns 100000 Tonnen Getreide zur Deckung unseres Ernährungsdefizits bis zur nächsten Ernte. Diese 100 000 Tonnen hätten sich beschaffen lasten, wenn man nur ernstlich gewollt hätte. Es hat auch in weiten Sechsen Deutschland- keinen guten Eindruck gemacht, daß die holländische Regierung, um ihre Zwangslage dem Volke erklärlich zu machen, die deutsche Weigerung, Ziese 100 000 Tonnen zu liefern, vorschiebt. Natürlich mußte Deutsch land ablehnen, mit Rücksicht auf seine eigenen Ernährungs schwierigkeiten und mit Rücksicht auf seine Bundesgenossen, denen es in erster Linie auszuhelfen sich verpflichtet fühlt. Aber bei wetteren Nachforschungen und ernstlichen Verhand lungen hätte sich wohl ein Lichtblick gezeigt, ein Ausweg ge funden. Holland, das nicht wehrlos war, hat die Flinte zu rasch ins Korn geworfen, und die Folgen zeigen sich bereits: frohlockend berichtet die „Daily Mail", daß gleiche Maßnah men, wie sic die Entente gegen Holland beschloß, auch gegen allen anderen neutralen Staaten bevorstehen. In dem jetzi gen Wettkampf, so schreibt das Blatt, dürfe es keine Neutra len geben, die das Ende verzögern. Jedenfalls stehe man an einem Wendepunkt der Politik der Entente. Die .Times", die schon vor längerer Zeit schrieoen: „Norwegen und Schwe den sind große Sünder, Dänemark ein noch größr e.'; der größte Sünder unter allen aber ist Holland diese „Times" fordern jetzt, daß Wilson die Liauidation des gesam ten neutralen Schiffsraumes zur Kriegsführung der Entente in die Hand nehme. So brutal und zynisch würde sich die Berbandsprefle nicht benehmen, wenn man nicht bei Holland allzu leichtes Spiel gehabt hätte. Trotz aller Bemühungen Buchanans während seines kürzlichen Aufenthaltes in Chri- stiania, die Syndikalisten zu einem Putsch gegen die norwe- gische Regierung aufzuhetzen und das Land in eine Hungers not zu treiben, ist man in Norwegen doch bisher fest i-eblie- ben. Ebenso hat die schwedische Regierung die fünf größten Importfirmen auf eine Anfrage hin wissen lassen, daß sie nichc -aran denke, die Reedereien zur Auslieferung ihres Schiffs raumes an den Berbanb zu zwingen. Ebenso liegen halbamt liche dänische Mitteilungen vor, die darauf schließen lassen, -aß man in Kopenhagen ähnlich denkt. Wenn also die Entente glaubt, nun mit allen Neutralen kurzen.Prozeß machen zu können, so doch nur deshalb, weil -er holländische Eckstein aus dem Gebäude -cs neutralen Widerstandes herausgebrochcn ist. Wie man an leitender Stelle in Deutschland über diese „Wendung der Politik" denkt, wird ja wohl demnächst in maß- gebenden Aeußerungen verlautbart werden. Unsere öffent liche Meinung ist jedenfalls schon soweit im klaren, -aß die nichtkrtegführenden Staaten für unS von dem Augenblick an keine wirklich Neutralen mehr sind, -a sie -te Kriegführung öer Weltmächte durch Hergabe ihxeS Schiffsraumes unter ¬ stützen. Diese Hergabc ist und bleibt eine unneutrrle Haud- lung, auch wenn sie unter gewissen Drohungen aufgenötigt wurde. Denn die Borschläge in Holland bewnsen, daß man dem raublustigen Verband sehr wohl die Zähne hätte zeige» können, daß man dies aber aus Schwachheit nicht getan hat. Mitgefangen, mttgehangen! Das wir- das Schicksal -er „Neutralen" sein, die sich gegen die Räuber nicht verbünde«, nicht zur Wehr setzen wolle«. — Erfreulich ist »ur bei dieser ganzen Angelegenheit, daß das holländische Volk, die Presse und selbst das Parlament die Nachgiebigkeit der holläudrsche» Regierung nicht billigt. Es herrscht im ganzen Lande darüber eine große Mißstimmung und es ist noch sehr fraglich, ob da» jetzige Ministerium sich halten kann. Wie sich die Affäre anch entwickeln wird, unS hat sie den besten Beweis geliefert, daß der U-Bootkrieg, trotz aller englischen Dementi», seine er hoffte Wirkung auSübt. Der Ententeschiffsraum muß durch Raub neutraler Schiffe ergänzt werden. Doch auch dieser Raub wird den Zusammenbruch Englands und seiner Bun desgenossen nur um kurze Zett aufhalten, denn wenn man di» holländischen und andere neutrale Schiffe wieder -er Schiff fahrt übergibt, werden sie nur die Beute unserer U-Boote er« weitern. Die Waffen, welche jetzt im Westen wieder ihr Hand werk beginnen und der uneingeschränkte U-Bootkrieg berei ten das Grab -er Entente. Wir und unsere Bundesgenosse» können den kommenden Ereignissen mit der größten Ruhe und Zuversicht entgegensetzen, denn wir werden den Endsieg er ringen, es bedarf nur noch eines Ruckes uird die Gegner sin- besiegt. ' Ltnalobanx nack AnLnnk von V^ecbaal». .. Vvrvenltnag voa Wertpapieren, «owl« Ank B« jedem Bankier, jeder Bank, Sparkasse, Post« anstatt/ Verstcherungsgesellfchast, Kreditgenossenschaft werden Kriegsanlei-ezeichnvngen entgegengenommen! Hollands Vergewaltigung. Der Schiffsraub der Entente kann als vollständig voll zogen angesehen werden. Mit einer kaum denkbaren Dreistig keit hat man diesen völkerrechtSwi-rigen Akt vollführt und a» der Spitze -ieser SchiffSräuber steht Präsident Wilson, welcher angeblich für Freiheit und Recht in diesen Weltenkrieg ge treten ist. Diese Vergewaltigung eines neutralen Staate» bleibt ein Schmutzblatt in der Ententegeschichte, welche» durch keine noch so spitzfindige Rechtfertigung ausgemerzt werde» kann. Es liegen heute nachstehende Meldungen vor: Haag, 22. März. Das Sorresp.-Büro erfährt: In 1. Kammer teilte der Minister Loudon mit, daß er heute Mor gen auch von dem Gesandten in Washington die Nachricht er halten habe, daß die amerikanische Regierung die Beschlag nahme -er holländischen Schiffe beschlossen und diesen Beschluß bereifS zur Ausführung gebracht habe. Der genrue Text -er Proklamation Wilsons ist mir noch nicht bekannt. Ohne eine» Schein von Recht ist man zu dieser Maßregel überlangen. Ein energischer Protest der Regierung gegen dieses VorpHe» wird in beide« Kammern und im ganzen Laude Widerhall' finden. Wenn das Volk die Prüfungen, die unzweifelhaft die Folgen dieses Ereignisses sein werden, überstanden habe» wird, wird es der Regierung nicht vorwerfen könn n, daß sie nicht alles getan habe, -em Volke diese Prüfung zu erspare». — Verschiedene Redner schloffen sich dem Protest der Regie rung an. London, 22. März. Im Unterhause gab Lord. Robert Cecil die Erklärung ab, -aß die britische un- die alliierten Regierungen beschlossen hätten, die holländischen Schiffe, die in ihren Häfen liegen, in Besitz zu nehmen. Sie würden ver suchen, mit -en Reedern zu einer Vereinbarung der Bezah lung und Versicherung zu kommen. Sie würden am Ende Le» Krieges die Schiffe zurückgeben oder die verlorenen Schiffe ersetzen. Die würden -le Eigentümer für -iese Anleihe, die durch das Vorgehen -es Feinde» verursacht wurde, entschädi gen. Sie wür-en sich ferner verpflichten, -aß holländische Schiffe, -te von heute ab holländische Häfen verlassen, nicht ohne Vereinbarung -er Verbündeten in -en Dienst gestellt würden. Sie würden endlich 50 000 Tonnen Weizen oder die entsprechende Menge Mehl in einem nor-amerikanischeu Ha fen und die gleiche Myrge in einem südamerikanjschen Hafen sobald wie möglich für Holland bereitstellen. Die Politik der verflossenen Woche. Der russische Sowjet hat den FrtedenSvertrag mit den Mittelmächten gutgeheißen, auch die ukrainische Rada hat daS gleiche getan, so dM der Frieden nunmehr mit beiden Staa ten endgültig geschlossen ist. Wenn diese Zeilen die Druckerei verlassen, wir- wahrscheinlich auch der Friede mit Rumänien zum Abschluß gekommen sein oder -och wenigsten» kurz vor dem Abschluß stehen. Diese Lösung hat selbstverständlich bei -er Entente auch »die letzte Hoffnung auf eine Hintertreibung -er FrtedenSavsichten gestört und man befindet sich nicht ge rade in zu rosiger Stimmung. Da für Deutschland die Ost front rtun erledigt, fürchtet «an große Trnppenabschtrbungen nach -em Westen, wa nach -e« neuesten Meldungen die Ent scheidungsschlacht sich zu entwickel« ftheint. Die Spannung -er Erwartung scheint Len höchsten Grad erreicht zu haben. In -em Lager unserer Feinde hat schon seit langem eine ge heime Tätigkeit der mannigfachen Befehlshaber und Diplo maten eingesetzt, die sich jetzt zu dem großen Kriegsrat von London verdichtete, an dem die führenden Männer aller En tentestaaten teilnahmen. Stehen wir nun vor der großen Of fensive, die dieser Frühling bringen muß? Oder welcher Art waren die Beratungen in London? Wird das Ententeheer den Angriff beginnen, wie Clemcnceau geraten, oder wird es erst den deutschen Stoß abwarten, um dann mit unge- schwächtcn Kräften vorzubrechen? Das sind Fragen von un geheurer Tragweite. Mancherlei sickert bereits über die Ver handlungen des Krtegsrates durch, und wa» wir da zu hören bekommen, ist für unsere Feinde gewiß nicht günstig. Bor so ungeheuren Ereignissen, wie sie die kommenden Tage drin gen dürften, ist derjenige im Vorteil, der ohne irgendwelchen Zwang den geeigneten Augenblick für den Beginn der Ope rationen abwarten kann. Nun hören wir, daß Lloyd George das englische Volk auf einschneidende Maßnahmen vorbereite, da die Lage Englands bedenklich sei. Es sei sicher, daß in dem großen Kriegsrat außer rein militärischen Fragen auch die wirtschaftlichen Angelegenheiten erörtert worden sind -te mindestens ebenso wichtig sind, wie die militärischen Wenn nun das Orakel Lloyd Georges den Niederschlag der Beratun gen darstellt, dann ist es allerdings nichts Erfreuliches für un sere Feinde, was der Kriegsrat ersonnen hat. Wenn au» di? Entente durch umfangreichen Schiffsraud ihre verzweifel e Lage zu bessern bestrebt ist, so wissen wir -och, daß jckt bereits unsere U-Boote die Ententestaaten lahmgelegt haben Dio kleinen Mittelchen, mit denen sie jetzt arbeiten könne» Unheil nur für kurze Zeit hinausschieben "b?r n "cht nüllla dannen. Immer enger zieht sich die Schlinge um den °,a s Englands. Amerika kann nicht mehr wirksam helfen Är England bedeutet jetzt der Kampf Leben oder ttn?oraaua Darum muß es sich beeilen. Deutschlands Lage ist aerad! L den letzten Wochen so erheblich besser geworden dast^nur^nn» der vollendete Wahnsinn an eine Nie-erringunö Deu!s«!,i^»Ä glauben kann. Die Friedensschlüsse im Osten haben dt-Lr sorgung unseres Landes mit vielen notwendtae» B,"* in günstiger Weise beeinflußt. Wenn es sich auck uV°?en bemerkbar macht, so wird doch der Zuschuß au« unsere kommende «rotversorgung wesentlich v?rbokk-^Eratne andere Lebensmittel werden durch den Beaiu»Auch verkehrS mit Rußland wieder uns zuströmou " Handels- Gesichtspunkten kann unsere Heercsleituna ^^n »en Augenblick adwarten, der die Entscheid.^!»* 5"^" Ruhe Und das deutsche Volk weiß aus dem Mund! t"ll. nie» ,u durchbrechen, und wenn er uuch noch-.7 deullchen A- gungen machen wird. Wie sehr -ie Enton?. Anstren- «oote bedroht ist, kann man an dem neuen srÄ«? unsere U- Hollands Handelsflotte wird einfach sehen. Flotten der anderen neutralen Staaten und die ltch folgen, wenn sie sich nicht energisch selvstverständ- gegen dies« Räubervoltttk Front machen und neutrale Staat, welcher krampfhaft die derjenige ftthrendeu Mächte zu erfüllen versuchte t^>tz «st* k^eg- nn Tertteile die 3 gespaltene Zelle A MS für An- und Verläuft usw. 25 Psg- Tabellen- und schwieriger Satz 50 "/o Aufschlag Anzeigen-Annahme, für die nächste Nummer bis mittag» 12 Uhr. Ostra-LUee 9 im „Haus Ser Laukmannselmkt" Hrvltor« 6o«ekli1l»,teilen --------- SeklAodtkolrluL 7 un6 ^VeNlvenstrLÜe 56. ---- das König!. Amtsgericht Dresden, ...... Ur^ie KMgüS Dresden II, das König!.Forstrentamt Dresden . und für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegaft, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hoftrrwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld j Publikationosrgau und Loka.'anzeigcr für Loschwitz, «schwitz, Bühlau, die Lötznitzgemeinden, Drerdcn-Stricsen, -Neugnma und Tolkewitz Druck»»»- Berk«»: Ekt»«»-B»ch»»»ckl«e1«»» Verlag »a»ftalt -er»«»« Veqer Telegr.-A-resse: Elbgaupresse, BlafrwiU Erscheint jede« Wochentag nachmittag 5 Uhr für den folgenden Tag. Be-ug«pkei»: vierteljährl. 2.«, monatt. —llO —"96 —.80 —.r Amtsblatt l ! für die Kgl. Amtshauptmannschaften ! ! Dresden-Altstadt «.Dresden-Neustadt ; b ; durch Voten sret ms Haus Attnlal Amtsaerickt Dresden . bei Abholung i. d. Expedition I
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