Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 05.08.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-08-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186408058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18640805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18640805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1864
- Monat1864-08
- Tag1864-08-05
- Monat1864-08
- Jahr1864
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.08.1864
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
61 Weißerttz-Zeitung Verantwortlicher Redakteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. 5. August 1864. Preis pro Quartal LV Ngr. Inserat« die Spaüen-Zeile 8 Pfg- Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Amts- au- Meige-Malt -er Königlichen Gerichts-Ämter und Sta-träthe za Dippoldiswalde, Frauensteiv und Altenberg. Am 3t. Juli trat der größere Verein von Freun- den der Bauer'schen Erfindung behufs Berathung weiterer Schritte in der Sache wieder zusammen. Seine Freunde hoffen fürs Erste wenigsten- 40,600 Thlr. zusammenzubringen, damit er eine Maschine im Große» erbauen und dieselbe und ihre Wirkungsfähig« keit „dem Urtheile eines deutschen Sachverständigen« auSschuffes" vorlegen könne, wodurch dann für die weitere Benutzung der Erfindung zu kriegerischen Zwe cken der Boden hoffentlich geebnet werde. Aus Falkenberg (Oberschlefien) wird vom 28. Juli berichtet: Unser Städtchen ist in der größten Aufregung. Eine arge Frevelthat ist in der allernächsten Nähe verübt worden. Der königliche Staatsminister a. D. Graf Pückler auf Schedlau ward gestern Abend überfallen. Von der Stadt heimkehrend, stieg er auf dem Wege nach Groß-Guhrau von seinem Wagen, indem er zum Kutscher sagte: Fabre inveß bis zum Jägerhaus; ich werde hier um den Teich hemm in den Forst gehen. Zwei Männer, die er am Wege mit zwei Frauenzimmern und einem Kinde getroffen und in gewohnter Weise freundlich gegrüßt hatte, müssen diese Worte gehört haben. Kaum ist der Graf im Walde, da hört er hinter sich rauschen; doch sofort erhält er einen Hieb über den Kopf mit einem Knittel, fängt an zu ringen mit dem Räuber, wird wieder über den Kopf geschlagen, schreit um Hülfe — da wird ihm der Mund zugehalten, zugestopft; einen dritten Schlag über den Kopf versetzt ,hm der Zweite, der indeß heran gekommen ist. Der Ringende wird seiner Brieftasche mit einem Hundertthalerschein beraubt, seines Portemonnais mit etwa 30 Thlrn. in Scheinen und Gold, seiner goldenen Uhr und Kette mit dem Medaillon der Königin, aller seiner Kleidungsstücke bi- auf das Hemde, das auch noch im Ringen zerrissen wird. Der Gemißhandelte, schon halb Erwürgte muß nun noch die Worte hören, wie man ihn doch ganz unschädlich machen müßte: er wird niedergeworfcn, mit seinem Halstuche werden,hm die Hände auf den Rücken gebunden, mit einem andern Tuche knebelt man ihm dieFühe, mit einem andern verbindet man ihm den Mund, tritt ihm auf die Brust und schleppt ihn an der Erde fort, noch tiefer in's Gehölz hinein. Der zweiundsiebzigjährige, aber noch sehr rüstige, in bewunderungswürdiger Fnsche des Leibes und Geistes erhaltene Greis muß furchten, daß feine letzte Stunde geschlagen. Der Veteran, den die Geschosse auf den blutigen Feldern der Ehre verschont, liegt auf seinem eigenen Gnind und Boden noch am Hellen Tage hulflos, zum Verschmachten da, ein Opfer entsetzlicher Nichtswürdigkeit. Er müht sich, durch Bewe gungen des Kopfes den verbundenen Mund aus dem Tuche herauszubringcn; endlich gelingt's, er ruft die seinem Jäger be kannten Laute: dieser hat den Wagen an seinem Hause von einem andern Forstterrain aus bemerkt, war ihm zugeeilt, hört vom Kutscher, wohin sein Herr gegangen, geht ihm nach, bis er den Ruf hört, und wird etwa em halb Stündchen nach der Thal der Retter seines Herrn, der noch so viel Kraft hatte, um am Anne seines Dieners bis an den Weg zu gehen und auf den Wagen zu steigen. Der Zustand des Grafen wird bis jetzt nicht für lebensgefährlich erachtet, obschon die Kopfwunden nicht ganz unbedeutend sind, eine Verbiegung von Rippen wahrscheinlich ist und die große Aufregung des Gemüths bei der körperlichen Miß handlung, wie das Liegen des entblößten Körpers im feuchten Grase, traurige Folgen befürchten lassen. Die Uebelthäter hat man den folgenden Tag in Brieg verhaftet. Tagesgesehichte. Altenberg. Der Tag, an welchem das Bergfest abgebalten werben sollte, nahte nicht eben mit großen Hoffnungen auf ein Gelingen der Feier. Eine un freundliche, kalte Witterung war eingetreten, so daß am Abend vorher der Regen noch in Strömen fiel; " ' die Veranstaltung und Leitung der Feier selbst war au- den zeitherigen Händen in andere übergegangen, und die Ungunst der Zeitverhältnisse , welche über den Bergbau eingetreten, ließen eine schwächere Betheiligung der Mannschaften und Freunde des Bergbaues be fürchten. Alle diese Umstände störten jedoch die Feier nicht; ein freundlicher Morgen brach heran, mit ihm heitere Stimmung, die insbesondere bei dem Festmahl zur Geltung gelangte, welches nicht nur eben so viel Theilnehmer zählte, wie früher, sondern auch zufrie denstellender und noch freudiger verlief, als einzelne frühere, da auch der Wirth diesmal die Zufriedenheit fich zu erwerben wußte. Bon denjenigen Auswärtigen, welche uns früher die Freude der Theilnahme bereiteten, waren Alle erschienen, unter ihnen auch der bekannte, eben so fröhliche als „unverwüstliche" Bergbaufreund aus Leipzig, während diesmal die Nachbarschaft Geising ganz unvertreten geblieben war. Die Bergpredigt hielt Herr Pastor Hartenstein, welcher die Zuhörer mit großer Aufmerksamkeit folgten, und sprach die von Herrn Contor Benke bewirkte Aufführung einer Motette mit der Schul jugend allgemein an. Wie früher, folgte auf bas gegen drei Stunden dauernde Festmahl, bei welchem e« an Toasten nicht fehlte und zwei hübsche Lieder zur Weckung der Tafelfreuden wesentlich beitrugen, ein Tänzchen, welches jedoch länger währte, als zeither gebräuchlich gewesen. Freitanz und Freibier für die Mannschaften hielt letztere lange, sehr lange beisammen. Leipzig. Die „D. Allg. Ztg." veröffentlicht nach« stehende Erklärung: Die Unterzeichneten, denen Herr W. Bauer die neuesten Zeichnungen zu seinem „Küstenbrander" vorgelegt, auch eine specielle Erläuterung darüber gegeben hat, bezeugen hiermit, daß sie von der technischen Ausführbarkeit desselben vollständig über zeugt sind, auch einen Verstoß gegen irgend welche bekannte Gesetze der Physik darin nicht gefunden haben. Sie einigten fich infolge dessen vollkommen in dem lebhaften Wunsche, daß Herrn Bauer dte nöthigen Mittel zur praktischen > Ausführung baldigst geboten werden, weil sie der Ueberzeugung sind, daß damit einer für die verschiedensten Zwecke so hochwichtigen, deut schen Erfindung der Weg ins Leben gebahnt werde, und empfeh len daher auf's Wärmste die Angelegenheit dem Interesse der gesamMten deutschen Nation, Leipzig, 28. Juli 1864. F. Centner, Maschinen-Jngenieur. Gustav Götz, Ma- schinensabrikant. 0r Karl Heine. 0r. Heinrich Hirzel. Fr. Emil Hoffmann, Mechaniker. Ernst Kohl, Inge nieur. br Reyher.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview