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Dresdner Journal : 18.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185503182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-18
- Monat1855-03
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 18.03.1855
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Alle hervorragenden Ereignisse, sowie die täglichen Börseneonrs« aus Wien, Berlin und Leipzig, werden demselben durch telegraphische Depeschen gemeldet. Den inneren Angelegenheiten SachsenS und der sächsischen Herzogthümer, inqleichen den Verhandlungen der gegenwärtig versammelten sächsischen Kammern wirb auch künftighin besondere Aufmerksamkeit zu gewandt werd-m. DaS Aentlleton bietet reichhaltige Mittheilungen aus dem Gebiete der Kunst, Literatur und Unterhaltung. Inserate aller Art finden im „Dresdner Journal", dessen Auflage fortwährend im Steigen begriffen ist, eine weite Verbreitung und werden für die gespal ¬ tene Zeile oder deren Raum mit nur 1 Ngr. berechnet. Die Expedition des Dresdner Journals. V IU. ",j.. , ,,l. . . . , Amtlicher LH eil Bekanntmachung, die Pariser Ausstellung betreffend. Der Unterzeichnete sieht sich genithlgt, noch besonders darauf aufmerksam zu machen, daß, mit alleiniger Aus nahme der Fälle, wo für einzelne Gegenstände aus beson deren Gründen eine spätere Nachsendung ausdrücklich be willigt worden ist, die Einsendung aller für die Pariser Ausstellung bestimmten Gegenstände unfehlbar spätestens bis zum 2äl. Mär; an das Hauptfteueramt Leipzig zu erfolgen hat. Aussteller, deren Güter erst nach dem 24. März in Leipzig eintreffen, haben es sich selbst zuzuschreiben, wenn dieselben mit der gemeinschaftlichen Sendung nicht abgehen können und dadurch der Vortheilr des freien Transports und der Versicherung verlustig gehen, vielleicht auch gar nicht mehr in Paris angenommen werden. Dresden, den 13. März 1855. Der Königliche AuSstellunas-Commiffar. vr. Wetnltts. Nichtamtlicher Theil. Nedrrsicht. Tagesgeschichte. Telegrapische Nachrichten aus St. Petersburg. — Dresden: Zur Anwesenheit Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Preußen. Vom Landtage. Trauergottesdienst für den Kaiser Niko laus anberaumt. Der kais. russ. General v. Grünewald angekommen. — Wien: Die Conferenzen eröffnet. Fürst Lieven abgrreist. Graf Franz Thun erkrankt. .— Prag: Angelegenheiten der französisch-österreichischen Eisenbahn gesellschaft. Nolhstand. — Triest: Programm zum Leichenbegängniß de« Jnfanten Don Carlo«. — Berlin: Der Antrag auf Abkürzung der Kammersessionen. Der Prinz von Preußen zum Mai zurückerwartet. Die Ein zahlungen zur Anleihe. — München: Beisetzung des Herzens der Königin Therese.— Koburg: Vermischtes. — Frankfurt: Sitzung der Bundesversammlung. — Pari«: Nachrichten aus Konstantinopel. Verlängerung der Sitzungsperiode veS gesetzgebenden Körpers in Aus sicht. Aurückgehen der Getreidepreise. General v. We delt vom Kaiser empfangen. Mittheilungen des Moni teur. — Haag: Interpellation bezüglich des luxemburgi ¬ schen Contingents. — Madrid: Die Finanzenlwürfe genehmigt. — St. Petersburg: Aus dem amtlichen ärztlichen Berichte üher das Ableben des Kaisers Niko laus. — Aus der Krim: Nachrichten aus Balaklava. General Forey soll verabschiedet sein. Dec Angriff auf die russische Redoute in der Nacht vom 23. zum 24. Fe bruar. Vermischtes. — Athen: Veränderungen im Mi nisterium. Erdbeben. — Konstantinopel: Der eng- " lische Gesandte erkrankt. Der Tod des Kaisers Nikolaus bekannt. Landtaftßverhandlunqen. Feuilleton. Bvrsennachrichten.z Beilage. Amtliche Bekanntmachung. Local- und Provinzialangelegenheiten. Dresden: Emission neuer Aktien der DampfschifffahrtSgesellschaft. Veränderung im Direktorium der AlbertSbahn. Armen versorgungsangelegenheiten. — Chemnitz: Maßregeln zur Milderung des Nothstandes. — Mittweida: Vieh markt. Sparkasse. Selbstmord. Die NahrungSverhält- nisse. — Johanngeorgenstadt: Speiseanstalt. Win ter. — Elster: Bestrebungen zur Verschönerung der Um gebung. Wohlthätigkeitsacte. — Pirna: Wohlfahrts polizeiliches. — Lausigk: Eröffnung einer Sparkasse. Feuilleton. Inserate und Ortskalender. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Tt! Petersburg, Tonnabend, 1?. März. Ge« neral Osten-Sacken meldet unterm 8. März — im LLidersprucbe mit den französischen Berichten —, daß die feindlichen Raketen Sebastopvl fast gar keinen Schaden zufügen. Vor Eupatorta brachten zwei Schwadronen Lan« cterS und 400 Kosaken von den Vorposten am A. März acht türkischen Schwadronen, die sich in die Ebene gewagt hatten, eine vollständige Nieder lage bei. Dresden, 17. März. Ihr, Majestät,« der König und die Königin von Preußen haben den gestrigen Nachmittag ausschließlich der Königlicken Familie gewidmet und Abends mit unser« König!. Majestäten bei JhrerMajestät der Königin Marie den Thee eingenommen. Heute Vormittag hat des Königs von Preußen Majestät dem StaatSmininister Freih. v. Beust eine Audienz zu ertheilen geruht und Mittags 1 Uhr in Begleitung Sr. Majestät des Königs daS neue Museumsqebäude und die königliche Gemäldegalerie in Augenschein genommen. Nachmittag« fand am Königlichen Hofe zu Ehren der durchlauchtigsten Gäste größere Tafel statt, zu welcher die StaatSminister, der k. preußische und der k. bayrische Gesandte, Graf v. Nedern und Freiherr v. Gise, mit deren Frauen Gemahlinnen beigezogen waren. Wie wir vernehmen, dürfte die Abreise der preußischen Majestäten übermorgen, den 19. März, stattfinden. In der Begleitung Sr. Maj. de« Königs von Preußen befinden sich der k. Flügeladjutant Major Graf v. Bismarck, sowie der Generalstabsarzt der Armee und Leibarzt S. Majestät Geh. Obermedikinalrath Or. Grimm. — Dir Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den von der Staatsregierung geforderten Credit von 2 Mil lionen Thalern zur Herstellung einer Eisenbahn von Zwickau nach Schwarzenberg nach dem Antrag, der Majorität ihrer Finanzdeputation fast mit Stimmeneinheit (gegen 4 Stim men) bewilligt. — Die kaiserl. russische Gesandtschaft hat die hier an wesenden Russen durch eine öffentliche Anzeige in Kennt- niß gesetzt, daß am 19. März Mittags 12 Uhr im Ge- sandtschaftshotel ein Trauergottesdienst zur Erinnerung an den höchstseligen Kaiser Nikolaus gehalten wird und zur Theilnahme an dieser Feierlichkeit eingeladen- — Der kaiserlich russische General v. Grünewald ist, von Berlin kommend, hier eingetroffen. Wien, 15. März. Wie die heutigen hiesigen Abend blätter bereits melden, haben die Friedensunterhandlungen endlich heute Mittag im Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten begonnen. Das Resultat liegt zwar, wie die „Oesterr- Correspondenz" bemerkte, in GotteS Hand, doch lassen sich aus vorhandenen Prämissen bereits wahr scheinliche Folgerungen ziehen. So viel scheint sicher, daß England den Weg der Mäßigung betritt, und Lord John Russell weder in der Auslegung der vier Punkte, noch in andern den Friedensabschluß etwa begleitenden Forderungen weiter gehen wird, als es die Nolhwendigkeit erheischt. Nicht die gleiche Zuversicht hegt man hinsichtlich Frankreichs, wiewohl auch die neuesten Nachrichten aus Paris versöhn lichere Anschauungen kundgeben sollen; auch bürste man nicht irren, wenn man annimmt, daß im Falle weiter gehender Ansprüche von seiner Seite Oesterreich moderirend interveniren und seine Stimme zweifelsohne nicht ungehört bleiben werde. Was Rußland betrifft, so werden die Unterhandlungen von ihm ganz auf derselben Grundlage gepflogen werden, die von weiland Kaiser Nikolaus vor gezeichnet war. Die Instructionen an seine Bevollmächtig ten bei der Conferenz haben keine Aenderungen erlitten. Vorläufige vom Fürsten Gortschakoff gethane Aeußerungen gehen, wie ich von verläßlicher Seite erfahre, dahin, daß Rußland festgezeichnete Principien habe, die es nicht von Zufällen abhängig machen könne. Es sei bis an die äußersten Grenzen der Zugeständnisse dem Frieden zu lieb gegangen, mehr werde es nicht geben, wenn auch ganz Europa vereint «SS Die Krim oder die taurische Halbinsel. (Aus dem Lagebuchr eine« Reisenden.) VII. Mein Hauptaugenmerk auf dieser Reise von den Steppen bis zum südlichen Ufer galt vorzugsweise der Natur, die in keinem Theile Europa« mannichfaltiger erscheint, als dort, wo sie von der nackten Stepp« und ihren einförmigen Gräsern bis zur Baum» und Blumenfülle Oriandas und Alupka« emporsteiat, Land und Meer, Ebene und Bergkette, Thal, Hain und Urwald verbindet. Zch habe nur flüchtig den Eindruck wiedergegeben, den jenes Land auf mich machte und machen konnte, nachdem ich zuvor die schönsten Theile unsers herbstlichen Europas, den ewig jugendlichen Kaukasus, den Homerischen Olymp Kleinasiens und di» griechischen Inseln gesehen hatte. Selbst au» diesen schwachen Versuchen meiner Darstellung wird der Leser Mitempfinden, wir jene Natur alle Saiten meines Innern laut angeschlagen har. Mit Balaklava betritt man den klassisch historischen Boden der taurischen Halbinsel und statt der Schöpfungen der Natur hauchen uns halbverklungrne und verworren» Sagen aus der altgriechischen und altchristlichen Zeit an, Trümmer erzählen von andern Völkern und Sitten; aber di» Gegenwart ist so mächtig, daß sie dir Spuren der Vergangenheit vollend« verwischt und de« harmlosen Be» schauer kaum einen Blick in die früher» Zustände vergönnt. Die Unbefangenheit unsers Gemüthes verschwindet wehr und mehr; Bewunderung eines Helden ist uns unmöglich ; alle Geschichte läuft mit Gedankenschnell« vor den Richterstuhl der Börse und Lüg« und Wahrheit, Erfindung wie Thatsach« werden angehört und »um Stutzen der Einen und zum Schaden der Andern aus- Feuilleton. gebeutet. VS würde daher richtiger scheinen, diesen Theil ganz zu übergehen; allem gerade die Gegenwart macht die Vergangen heit um so lebendiger und ruft auf einem Theater die seltsamsten Erscheinungen, wie im zweiten Theil von Goethe'S „Faust", zusammen. Lord Raglan und Iphigenia, der große Mithridates und Prinz Napoleon, die Christen von Inkerman und die Türken, für di« so viele christliche Helden und Ritter, Katholiken wie Protestanten, gestorben sind, Skylurus, der Scytenfürst, und der Herzog von Cambridge, ThoaS der Taurier und die Khane von Baktschisarai — macht dieS Alles zusammen nicht rin klassisch romantisch »französisches Drama? Der Sulian muß sich, trotz seines bescheidenen Charakters, für einen sehr großen Mann halten, daß solche Dinge geschehen sind, um ihn in seinen Rechten, uns Christen als Hunde zu behandeln, zu unterstützen. Unter klassischem Boden verstehen wir gewöhnlich ein Stück Land, wo entweder di« Zeit di« Werke der Menschen abgemäht oder, noch häufiger, wo der Mensch gegen sich selbst gewüthet und da» Erd reich mit seinem Blute gedüngt hat. Napoleon I., sonst ein ganz romantischer Held, hat sich um die Verbreitung klassischen Bodens durch ganz Europa besondere Verdienste erworben. Das Heidelberger Schloß ist eigentlich romantischer Natur, seitdem aber dir Franzosen es mit kivilifirter Barbarei angestrichen haben, ist e» klassische« Alterthum geworden, während der Straßburger Münster romantisch geblieben ist. Clasflscher Boden ist sehr häufig solcher, wo kein Gras mehr wächst; so ist auch der ganze Herakleotische Chrrsonesu« oder der jenige Theil der Krim, den ich in aller Kürze jetzt beschreiben will. Das Stück Land ragt wir ein Vorgebirge oder wie eine kleine Halbinsel auS der größern hervor, war im Alterthum« besonder- von den Herakleoten Kleinasien« colonistri und führt» deshalb den oben angegebenen Namen. Man findet noch Spuren einer Mauer, welche im Alterthume von Balaklava bis nach Inkerman gezogen war, nach Strabo'» Angabe, von den Skythen gegen Milhridate». Diese Linie theilt genau den klassischen Boden von dem romantischen ab, und wenn sie auch nicht vorhanden wäre, so wütdr man einen schreienden Unterschied bemerken. Der klassische Boden ist eine Ebene, die vom Ufer an fich nach Norden allmählich senkt und auf ihrem kalkigen Rücken kaum einige spärliche Gräser trägt. Aber einzelne Steine, Gemäuer, Linien von Fundamenten, bisweilen »ine Säule und zuletzt an dem west lichen Winkel die Trümmer der alten Stadt Chersonesuö reden den Wanderer in fremder Sprache an und erzählen manche Geschichte. Man kann noch heute dir Reise durch diesen Cher sones mit Strabo'» VII. Buche ziemlich sicher machen, ja, auf jenen Reisen im klassischen Alterthum fing ich an, die griechischen Historiker und Geographen verehren zu lernen, nachdem da» Gymnasium sie mir bi« zur Widerwärtigkeit verhaßt gemacht hatte. Balaklava, der Anfangspunkt de» Herakleotischen Chrrsonesu», liegt in einem Kessel von Kalkselsen, di» da» Meer durchbrochen und eine kleine Bucht gebildet hat, welche man beim ersten An blick für einen sehr großen Teich oder sehr kleinen Landsee halten muß. Denn man bemerkt ihre Verbindung mit dem Meere nicht früher, al» bi» man vor der engen Kelsenpforte steht, durch welche der PontuS ungebrochen ist. Balaklava liegt auf der Ostseite dieses Kessels zwischen der steilen Krlsmaurr und de» nahen
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