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Dresdner Journal : 22.04.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-04-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185504221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-04
- Tag1855-04-22
- Monat1855-04
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 22.04.1855
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rttt» Dresdner Journal. Verantwortlicher Nedaetrur: I. G Hartmann. .V »s Erscheint mit Ausnahme »er Sonn« nnv Festtage täglich AbeavS uud ist durch alle Pestaustaltru zu beziehe». Sonntag, de« 22. April. Preis für da« Vierteljahr Thaler. 3-sertt»»«. Srdthrr» für de» Xaum einer gespaltene» Zelle 1 Reugr,scheu. 185S Amtlicher LH eil. Dresden, 19. April. Seine Königliche Majestät haben dem Professor an der polytechnischen Schule zu München, Sebastian Haindl und dem Fabrikbesitzer Cramer-Klett in Nürnberg da» Ritterkreuz de» AlbrechtSordenS zu ver leihen geruht. Dresden, 20. April. Seine Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Oberstallmeister, Generalleutnant v. Engel den von Seiner Majestät dem KaMr von Rußland ihm verliehenen St. Annenorden I. Classe in Brillanten annehmr und trage. setzt ist, als sehr mäßig betrachtet werden, was dem Umstande zuzujOreiben ist, daß un sere Batteriebedienuuge» durch Blenden gedeckt find. Aus den übrigen PmiÄen der Krim ist nichts Bemerken öwerthe- »orgefallen. 4--— Dresden, 21. April. Bei Ihren Königlichen Majestäten fand heute Nachmittag unter Theilnahme fast sämmtlicher Glied.r der Königlichen Familie im königlichen Schlosse große Tafel statt, zu welcher die Herrs« Staat-Minister, mehrere beim Landtage fungirende RegietungScommissare und sämmt- liche Mitglieder der ständischen Kammern befohlen waren. Nichtamtlicher Theil. Nederslcht. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten au» St. Petersburg. — Dresden: Dom königl. Hofe. Verhandlungen de» Landtag-. — Leipzig: Meßbericht. — Wien: Nachrichten aus der Walachei. Zu den Con- ferenzen. Da» Gerücht von einem bevorstehenden Be suche des Kaisers Napoleon. Vermischtes. — Prag: GaSbeleuchtungSangklegenheit. — Berlin: Hofnachrichten. Die Differenz mit Heffen-Darmstadt ausgeglichen. Neue Schußwaffe. Au den Kammerverhandlungen. Ordensver leihungen. — Memel: Ein Dampfschiff gescheitert. — München: Die Cholera erloschen.— Stuttgart: Der König nach Baden.— D armstadt: Der neue preußische Gesandt,. — Koburg: Kirch,nkatechisationen. Dir Werra eisenbahnangel,genheit. Vermischte». — Frankfurt: AuS der BundeStagSsitzung. —General v. Schmerling zurück. — Pari»: Abänderung der Statuten de» Institut» Duco»^. Vermischte». — Brüssel: Vely Pascha. — London: Zur Anwesenheit der französischen Majestäten. — Au be, Ostsee: Die englische Flotte in Kiel. — Au» der Krim: DaS Bombardement Sebastopol» dauert fort. ' Kürst Menschikoff in Baktschisarai. — Bon der untern Donau: Die Russen von Reni «ach Ismail abgezo gen: — KonstantinopeL: Vertmsthtr». L<mdtagsverh<mdl«ngev. anstatt de» Frauenverein». — Schandau: Stromvrr- Lehr- Ernennungen im Finanzministerium. Feuilleton. Anzeigen. Börsennachrichten. — Die Zweite Kammer hat heute die Berathung de» Budget» für da» Departement de» Cultu» und öffentlichen Unterricht« fortgesetzt. — Wir wir vernehmen, wird Lord John Russell auf seiner Rückreise von Wien nach London erst nächsten Dienstag (24. April) hier erwartet. Leipzig, 20. April. (Meßbericht.) Bei der gänz lichen Stockung der Geschäfte in Amerika und den »»sichern politischen Verhältnissen auf dem Continent, wozu noch die anhaltende Theuerung aller Lebensmittel kommt, war für eine günstige Ost,rmesse w,nig Hoffnung Vorhand,n. NichtS- d,stowenigrr aber zeigten sich schon in d,r Osterwoche gute Vorboten. Sogenannte „Griechen" au« der Moldau trafen in ungewöhnlich großer Anzahl ein und machten in Seidrn- waaren und Rauchwaaren sehr bedeutende Einkäufe, so daß besonder» die Händler mif rrstern schon in der vorigen Woche volle und gute MHse hatten. Seitdem haben uns dir Eisenbahnzüge viele Tausend» von Einkäufern und Ver käufern zugeführt und dl, Messe ist seit Anfang dieser Woche in vollem Gange, obgleich wir erst am Vorabende der Böttcherwoche sind. Den Reigen eröffneten wie immer Leder und Tuche und «S ist die Messe in sabririrten Ledern bereits al» beendet anzüsehen. Sind wir nun auch heute noch nicht im Stande »der die kedermesse einen speciellen Bericht zu geben, so kamt doch so viel mitgetheilt werden, daß, bis auf eisige Posten vprr Sohlenleder, die elngeführ- ten Vorräthe sämmtlich VerkaM find und der Verkauf nn Allgemeinen ziemlich rösch von ststNen gegangen ist. Leider fipp stshrr» PTklstt erzieS^sw^S«, w»O doch in An sehung auf den hohen Preisstand der rohen Leder sehr zu wünschen gewesen wäre. Die Tuchmesse hat sich ebenfalls lebhafter angelasscn, al» zu erwarten war; viel trägt dazu der Umstand bei, daß bei den hohen Wollpreisen weniger als sonst fabricirt, mithin der Markt nicht überführt wor den ist, wie eS in den letzten Messen leider der Fall war. TageSgefchichte. Telegraphische Nachrichten. St. Petersburg, Sonnabend, 21. April. Kürst Gortschakoff meldet aus Sebastopol vom 15. April: Das Bombardement dauert seit dem 9. April fort. Die Beschädigungen werden, Dank dem Heroismus der Garnison, in der Nacht auSgebeffert und Sebastopol befindet fich heute (15.), nach sechstägige« Bombardement, fast in demselben BertheidigungSzustande, als am 9. April. Die Verluste, welche die Gar- nisou erlitten hat, können in Anbetracht des höllischen KeuerS jfeu ö'eicker), dem fie auSge- UebrigenS bietet der Markt eine schöne Auswahl an frischer guter Waare sowohl in Tuchen wie in Buckskins und an dern Modestoffen, und da eS nicht an großen Einkäufern aus Italien, der Schweiz, Bayern, Frankfurt a. M., Ham burg rc. fehlt, so sind schon große Geschäfte dann gemacht worden, insbesondere haben die renommirten Fabrikanten auS Finsterwalde, Forste, Guben, KottbuS, Spremberg, Großenhayn, Bischofswerda rc. sehr bedeutend verkauft, und da die Grossisten ihren Bedarf noch lange nicht gedeckt haben und später billiger anzukommen gedenken, so bürste sich immer ein günstiges Resultat Herausstellen, wenn auch die Messe in diesen Artikeln erst gegen Ende der nächsten Woche schließen sollte. Bisher hat man für Stücktuche 1 bis 2 Thlr. pro Stück, Ellentuche 2^ Ngr. pro Elle, und für neue Buckskin» und Modestoffe 2'^ bi-4 Ngr. pro Elle mehr al« vorige Mess, erhalten, indessen meint man, daß diese Erhöhung noch immer nicht den gestiegenen Woll ¬ preisen gleich sei und die Befürchtungen über da» rechtliche Bestehen kleiner Fabrikanten sind noch nicht gehoben. -iü- Wien, 19. April. AuS Bukarest schreibt man un», daß der englische Generalkonsul daselbst, Herr v. Chol- quhoun, noch immer keine Ordre erhalten hat, den diplo matischen Verkehr mit der walachischen Regierung wieder aufzunehmen, während die- vom französischen Generalkonsul auf feierliche Weise schon geschehen ist. Die englischen Unterrhanen in den Fürstenthümern stehen noch immer unter belgischem Schutze. — Der Generalinspertor sämmt licher französischer Telegraphen ist in Bukarest angekommen, um, wie e» heißt, den Bau des dortigen Telegraphennetzes dis nach Konstantinopel zu leiten. Die Linie von Varna bis Bukarest wird noch in diesem Monate eröffnet werden, da die Dräthe bereit» gelegt sind- — Die Russen haben sich ganz unerwartet von Reni nach J-mail zurückgezogen, wahrscheinlich wegen de» bevorstehenven oder wenigsten» erwarteten Eintreffen» französischer Truppen in Galacz und Braila- (Vgl. unten.) Wien, 19. April. (Ostd. P.) Durch zwei Tage war eS fraglich, ob nach dem Eintreffen der letzten russischen In struktionen eine Grundlage zu weitern Conferenzberathungen geboten ist, oder ob nicht diese plötzlich abgebrochen würden. Es ist ein öffentliche- Geheimniß, daß die Repräsentanten der Weftmächte deshalb nach London telegraphirten, um be züglich der neuen Wendung in der Interpretation de» drit ten Punkte« die Ansicht und Willen-meinung de« Kaiser- Napoleon und die deS englischen CabinetS einzuholen. Der Telegraph hat die Antwort auf diese Anfrage gebracht und der Umstand, daß infolge dieser Antwort heute eine Con- serenzsitzung stattfand, welche drei Stunden dauerte, berech tigt zu der Voraussetzung, daß da- neue Material keines wegs von der Hand gewiesen, sondern al« eine Brücke zur Verständigung aufgefaßt wurde. WaS jedoch die Nachricht betrifft, welche heute eine telegraphische Depesche in einem hiesigen Abendblatt« au» Pari» meldet: Kaiser LouiS Na poleon werde unmittelbar von London nach Wien sich be geben, so glauben wir zu wissen, daß sie in guter Absicht »ine Thatsache antiripirt, die vor der Hano noch der positiven Grundlage entbehrt. — Der „Wand." glaubt, die heutige Conserenzsitzung dürfte jedenfalls von den nachhaltigsten Folgen für unsre nächste Zukmkft begleitet werbe«: Dke nämlich dieser Sitzung von dem französischen Minister Herrn Drouyn de LhuyS gestellten Propositionen an da» russische Cabinet sollen im strengsten Einverständnisse mit dem österreichischen Cabinet und den übrigen Alliirten erflossen sein, und biese letzte Ecgebniß der beiderseitigen Berathung wäre sohin die letzte AuSgangSthür, welche zu dem Tempel des Janus führen würde. Von anderer Seite will man wissen, daß bei der am 17. April abgehaltenen zehnten Versammlung die von Seiten Rußlands gemachten Gegenvorschläge versöhnlicher Natur gewesen sein sollen. — (W. Bl.) Lord John Russell wird in einigen Tagen nach London sich begeben. Bi- dahin werden die Friedensver handlungen eine bestimmte Form angenommen haben und bei Fortsetzung derselben England durch Lord Westmoreland allein vertreten sein. — Der k.k. Gesandte in Berlin, Graf v. Esterhazy, wird morgen hier erwartet. — Die Minister Herr Drouyn de Lhuy» und Lord John Russell, dann die Herren Gesandten Baron Bourqueney und Lord Westmoreland, dann Herr Grafv. Buol hatten die Ehre, heut, (Donnerstag) zur kaiserlichen Tafel geladen zu werden. Gestern wuroe bei dem Grafen Buol ein Diner abgehalten, zu dem die tür kischen und französischen Diplomaten, Lord John Russell und Graf Wimpffen, geladen waren. DttßöeN, 21. April. Ein dankenSwrrth bereitwillig mild« thätiger Sinn künstlerischer Kräfte und der WohlchätigkeitSdrang de» hiesigen Publikum» hatten gestern den begonnenen schönen Frühlingstagen noch eine deklamatorisch-mufikaliche Abendunter- Haltung abgerungen. Frau Marie Bayer« Bürck hatte dieselbe zur Begründung einer vierten Kindrrbewahranstalt de» hiesigen Krauenvrrein» veranstaltet, und die geehrte Künstlerin selbst sprach rin auf diesen Zweck bezügliche» Gedicht von Castelli und recitirte Schiller'» „Kassandra". Fräulein M. v. Harder unterstützte dir sehr überwiegend musikalische Aufführung durch Ciaviervorträge, namentlich durch den Vortrag der Polonaise von Chopin (in L, mit Orchester); Fräulein Clara Brock- Hau», ein liebenswürdig,» GrsangStalent, durch eine Arie au» dem Oratorium „EliaS" und Lieder von Mendelssohn« Bartholdy; Herr Concertmeister Schubert durch rin virtuose» Vkolinsolo eigener Composition („Alpenrosen" mit Orchester); Herr W,trl»torfrr mit einer Romanze Donizrtti'« au« „Dom Sebastian". Geeigneter al» eine weitere kritische Be trachtung der mannichfach künstlerischen Leistungen scheint in diesem Fall» di» wanne Anerkennung gern gewährter Kunst- thätigkeit für einen edeln Zweck, der, wie die außerordentlich zahlreiche Theilnahme de» Publikum» hoffen läßt, nach Wunsch erreicht wurde. Die k. Kapelle wirkte unter Herrn Kapellmeister Rrlsftger'S Direktion mit und eröffnete da» Programm mit Sponttni'» Ouvertüre zur „Vestalin". C. v. Theater. In Hamburg find die von Herrn Sachse ver anstalteten Opernvorstellungen mit de« ,^von Juan" eröffnet Feuilleton. worden; e» scheint indessen nicht, al» ob fich dieselbe über da» Niveau einer guten Vorstellung erhoben habe. Herr Kinder mann au» München gab den Don Juan, Fräulein Tietgen» au» Wien die Donna Anna. Die Krim oder die taurische Halbinsel. (Aul dem Tagrbuche eines «eisenden.) X. (Fortsetzung au« Rr. 86.) Al» ich von den Gräbern der Khane in den Hof zurückkam, trat mir der Rabbiner entgegen, den ich seit Baidar nicht wieder gesehen hatte, und lud mich ein, nun auch die Stadt der Karaiten zu besuchen. Neben Ihm stand da» schöne Roß. da» mich auf der ganzen Reise de» südlichen User» getragen hatte, und freute fich de» Wiedersehen«; stolz, al» hätte e» Buffon in der Natur geschichte beschrieben, oder al» hätte e» einem Lord im Wett rennen zum Siege verholfen, wieherte e< mir entgegen; aber der Rabbiner bestieg einen Maulesel und ritt schnell vorau», um un» empfangen zu können. Die Karaiten, im Deutschen vielleicht richtiger Karäer, find rin» wenig bekannte und nicht sehr ver- breitet» jüdische Sette, die in der Krim die Felsenburg Tschufut- Kaleh al» Hauptstadt bewohnt. Rach de» Rabbiner» Be hauptung, die ich freilich eben so wenig annehmen al» verwerfen kann, find fie schon vor der babylonischen Gefangenschaft au» Palästina auSgewandert und haben fich auf der taurischen Halb insel nledergrlaffen. Auf dies» Weise wären fie etwa Zeitgenossen von Rom» Erbauung, ohne den Weltruhm der ewigen Stadt grtheilt zu haben. Man erkennt in ihnen augenblicklich einen reinen, unvermischten Volksstamm, dessen Frauen mehr an die Armenierinnen al» an Jüdinnen erinnern. Auch die Männer haben in ihren GefichtSzügen etwa» Antike», wa» durch ihre orientalische Tracht besonder» gewinnt. Sie halten streng an die Schrift de» alten Testament«, kennen den Talmud fast gar nicht und haben fich daher den Namen Karaiten gegeben, von dem hebräischen Worte Kurs, d. i. Schrift. Dies« Benennung ent spricht also unser« „Evangelisch" und weniger dem „Protestan tisch", weil jene die später« Ueberlieferungrn nie gekannt haben, wir aber erst nach fünfzehn Jahrhunderten gegen den römischen Stuhl protrstirten. Bei den Talmudverehrrrn stehen fie in dem Ruf« großer Unwissenheit, weil unter ihnen nie ein Spinoza, ein Mose» Mendelssohn und noch weniger ein Rothschild aus getreten ist; dagegen begnügen fie fich mit der allgemeinen An erkennung ihrer strengen Ehrlichkeit, di« ihrem HandelStalente durchaus nicht hinderlich ist, sondern in ver Krim wie im Orient ihnen die größt« Hochachtung verschafft. Einen Tag der Woche bleiben fie ohne Feuer und Licht ; in den Speiftvorschriften, in den kirchlichen Ceremonien, in der Art ihrer Verheirathung, sowie in vielen andern Dingen find fie von den andern Hebräern verschieden. Verfolgung oder Druck scheinen fie nie oder nur selten gekannt zu haben, obgleich fie den Tataren unterworfen waren, seit dir letzter« in der Krim fich festgesetzt haben. Der Weg nach Vieser Juvenburg steigt allmählich da» eng« Thal empor, in welchem di« tatarisch« Hauptstadt liegt. Gleich zeitig mit un» Reisenden ging «in langer Zug Wasserträger, »in Geschäft, zu welche« Jahr au» Jahr rin rin« Anzahl Esel männlich«« und weiblich«» Geschlecht» a«s«stellt find; denn auf
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