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Dresdner Journal : 14.06.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-06-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185506142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-06
- Tag1855-06-14
- Monat1855-06
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 14.06.1855
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Dresdner Journal. verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. M/M -M Erscheint mit «»«»ahme der Sonn, — , E/UA Albend- n°v ist Donnerstag, den L4. Ium. de W» « durch alle Postaustalteu zu beziehe». Pret« für da« Vierteljahr Thaler. Insertion«'Gebühren für den Raum einer gehaltenen Zeile I Neugroschen. 18S5. Richtamtlicher Theil. Nedrrsicht. Tagetgeschichte. Telegraphische Nachrichten vom Kriegsschauplatz,. — Dresden: Vom Landtage. Inhalt des neuesten Stücke- des Gesetz» und Der» ordnungSblatieS. — Wien: Die bevorstehende Reise de« Kaiser- jur Armee. Die österreichische Erwiderung auf die preußische Note vom 23. Mai. — Köln: Conflict ! zwischen den Behörden und dem englischen Consul. — Koblenz: Die Prinzessin von Preußen eingetroffen. — j München: Beurlaubungen in der Infanterie an- > geordnet. — Au« Thüringen: Eisenbahnangelegen- heiten. — Hamburg: Jnspectionsparade. — Pari-: Die neuesten Nachrichten au- der Krim. Projekt einer unterirdischen Eisenbahn. Direktere Eisenbahn» Verbindung mit Deutschland angestrebt. Tagesbericht.— Turin: Nachrichten aus der Krim. — Madrid: Fi» nanjielle«. Herr Dodge angekommen. Die Ursachen der Mtntsterkrisi«. — London: Der Bestand der Seemacht. Oberst Lroubridg». Admiral Boxer — St. Peters burg: Gratifikation für die Vertheidiger SebastopolS. Besuch de< Kaisers in Kronstadt. General Iermoloff. Anapa von den Ruffen geräumt. — Warschau: Fürst Paskewitsch zurück.— Au- der Krim: Telegraphische Nachrichten vom 9. Juni. Beilage. Pariser Briefe. Local» und Provinzialangelegenheite«. Dresden: Plenarversammlung der Armenversorgungsbehörde. — Zittau: Gewaltsamer Einbruch in Olbersdorf. Aeuilleton. Anzeigen. Börsevnachrichten. T a g e < g e sch i ch t e. Telegraphische Nachrichten. Tt. Petersburg, 12. Juni. Kürst Gortschakoff meldet auS Sebastopol vom 8. Juni: Nach einem zweitägigen starken Bombardement griffen drei fran zösische Divisionen am 7. Juni 8 Uhr Abends die Redouten Kamtschatka, SelenghinSk, Bolhynien und eine Batterie zwischen der Redoute SelenghinSk und der Bastion Nr. I an und behaupteten sie. Die Re doute Kamtschatka wurde von den Unsrigen wiederge nommen, aber die feindlichen Reserven bemächtigten sich derselben von Neuem und wir blieben nur Meister der gedachten Batterie. Unsre Truppen haben sich bewundernSwerth ge schlaffen. Beweis ist der Kerlust deS KeindeS, der den unsrigen übersteigt und gegen 2SVV Mann betragen dürfte; 27S Gefangene, darunter 7 Offiziere und 2 französische Berggcschütze. Ans den übrigen Punkten der Krim nichts Be deutendes. Dresden, 13. Juni. Die Erste Kammer bewilligte in ihrer heutigen Sitzung die unter Pos. 17 deS außerordent lichen Budget- geforderten 30,000 Thlr- zu Vervollkomm ¬ nung der StaatStelegraphenanstalt und beschäftigte sich so dann mit der Beschlußfassung über die nach stattgehabtem ! Vereinigung-verfahren bezüglich mehrerer Buogetablheilungen vorliegenden Differenzpunkle. — Die Zweite Kammer hat heute die gestern begonnene DiScussion über die v. Nostitz'- schen Anträge beendigt und bei Berathung einer Petition um Erlaß gesetzlicher Bestimmungen über den Musterschutz, mit Zustimmung de» Regierung-commiffar- beschlossen: diese Petition an die StaatSregierung mit der Bitte abzugeben, derselben entweder bei der durch Separatartikel 9 de« Zoll- und Handelsvertrag» vom 19. Februar 1853 vorgesehenen Verhandlung oder bei Gelegenheit einer zu erlassenden Ge werbeordnung Berücksichtigung angedeihen zu kaffen. — Vom Gesetz» und Verordnungsblatt für da- König reich Sachsen ist da« 8. Stück vom Jahre 1855 auSge- geben worden. Dasselbe enthält unter Nr. 29 eine Ver ordnung de« Ministerium« de- Innern, die polizeiliche Beauf sichtigung der Dampfkessel betreffend, vom I. Mai d. I. (diese Verordnung, welche den Zweck hat, den Besitzern kleinerer und einfacherer Keffelanlagen noch einige weitere Erleichterung zu gewähren, auch die Kosten der Beaufsich tigung der Dampfkessel im Allgemeinen so weit irgend thunlich zu vermindern, so wie einige im Laufe der Zeit hervorqetretene Zweifel zu erledigen, findet sich in Nr. 117 deS ,.Dresdner Journal«" abgedruckt); unter Nr. 30 eine allerhöchste Verordnung, veränderte Einrichtungen de- StaatS- ratheS betreffend, vom 29. Mai d. I. (Nähere« f. moren); unter Nr. 31 ein allerhöchstes Dekret, die Befreiung der Einlage- und Gewinngelder der Lande-lotterie von Verküm merungen betreffend, vom 14. März d. I. (die betreffende Bestimmung wird in den jedeömaligen Lotterieplan mit ab gedruckt werden); unter Nr. 32 ein allerhöchste» Dekret wegen Eoncessionirung der Zittau-Reichenberg,? Eisenbahn gesellschaft, vom 23. April d. I.; unter Nr. 33 Gesetz, die Abtretung von Grundrigenthum zu nachbenannken Eisen bahnanlagen betreffend, vom 8. Juni d. I. (erstreckt sich aus den Bau einer Eisenbahn von Leipzig bi« an die sächsisch preußische LandeSgrenze in der Richtung nach WeißenfelS und einer solchen von Leipzig bi- an dieselbe Grenze in der Richtung nach Bitterfeld); unter Nr. 34 «ine Verordnung de« Ministerium- des Innern, die Erbauung einer Eisen bahn von Leipzig an die sächsisch-preußisu?« LandeSgrenze in der Richtung nach Weißenfels betreffend, vom 7. Juni d. I. (dieselbe verordnet, daß da- vorstehend unter Nr. 33 an geführte Gesetz in Bezug auf die erste der beiden darin erwähnten Eisrnbahnanlagen mit der Publikation der gegen wärtigen Verordnung in Wirksamkeit tritt. Die in Angriff zu nehmende Eisenbahn wird von Leipzig aus zunächst die Flurbezirke von Leipzig, Reudnitz, Petscher Mark, Pfaffen dorf, Eutritzsch, Gokli«, Möckern, Lindenau und Leutsch berühren). Wien, 11. Juni. Die „A. Z. C." schreibt: Se. Ma jestät der Kaiser wird, wenn nicht eine andere Weisung er- fließt, die längst beschlossene Reise zu den an der Grenze stehenden Armeen mit großem Gefolgt morgen oder über morgen antreten. Nach den ReisediSpositionen wird sich Se. Majestät über Krakau und Lemberg nach Czernowitz und von dort nach Siebenbürgen begeben. — Die „W Z." veröffentlicht die Erwiderung des Gra fen Buol auf die preußische Note vom 23. Mai (vergl. Nr. 131). Dieselbe, datirt vom 31. Mai, ist an den k. k. Gesandten in Berlin, Grafen Esterhazy, gerichtet und lautet wie folgt: „Der abschriftlich beifolgende Erlaß de« Herrn Freiherrn v. Man, truffel ist vor Empfang unsrer vertraulichen Mittheilungen vom 24. d. M. geschrieben. Durch diese letzter» haben wir da- königl. Eabinet versprochenermaßen von der Natur und dem Umfange unsrer Vor schläge in Betreff de« dritten Garantiepunktr« vollständig unterrichtet, und Preußen ist seitdem in den Stand gesetzt, das Ganze der politi schen Lage mit voller Sachkennkniß zu prüfen. Wir glauben den er wähnten, uns mittlerweile zur Kenntniß gebrachten Erlaß nicht besser al« mit dem Ausdrucke des aufrichtigen Wunsche« beantworten za können, daß diese Prüsung das stets von uns angestrebte volle Tin- verständniß der beiden deutschen Mächte zur Folge haben möge. Einige Bemerkungen, zu welchen die Aeußerungen des Berliner EabinetS uns Anlaß geben, können wir jedoch nicht unterdrücken. Unserm Wunsche gemäß hat Preußen sich enthalten, dem von Rußland den Mitgliedern deS Deutschen Bunde« in allerdings form loser Weise entgegengebrachten Anerbieten, an den Verabredungen der Wiener Sonferenzen über die ersten beiden Garantiepunkte unter der Bedingung einer strengen Neutralität Deutschlands fefthalren zu wollen, irgend eine Folge zu geben. Indem e« sich Vorbehalten hat, den Werth dieses Anerbietens für Deutschland nur im Zusammenhang» mit den erschöpfenden Mittheilungen zu prüfen, die Oesterreich über den gleichen Gegenstand an seine Bundesgenossen zu richten in dem Falle sein wird, ist eS einem Gefühle gefolgt, welches wir bei der verbündeten Macht anzutrrffen mit Zuversicht hofften und welche«, wie wir mit Befriedigung anerkennen, auch dasjenige aller übrigen deutschen Regierungen gewesen ist. Wenn wir unsrerseits verheißen haben, unsre Ansichten über Das, was Europa« und Deutschlands In teressen erheischen werden, unfern deutschen Mitverbündclen offen und vertrauensvoll darzulegen, so haben wir dadurch ihr Recht zu freiester Würdigung der Lage sicher nicht im entferntesten beeinträchtigen, wir haben vielmehr an dasselbe Berufung einlegen wollen und glaubten nicht, daß die Ausdrücke unser« Eirculareclasse« vom 17. d. M. irgend einer Mißdeutung in dieser Beziehung unterliegcn können. Sollten wir aber von Dem, was dieser Erlaß über di« Bedeu tung des Schrittes des russischen Hofes sagt, irgend etwas zurückzu nehmen haben? Wir glauben es ebensowenig. Gerade weil Deutsch land auf dem Boden des Aprilverlrage« und seiner Zusatzartik.l steht, kann seine Stellung nach unsrer Urberzeugung weder al« streng neutral bezeichnet, noch ein Uebergang zu strenger Neutralität ihm angesonnen werden, so lange die Grundlagen de« Friedens nicht gesichert sind und da« türkische Gebiet de« Schutze« unsrer Waffen bedarf. Und wi« sollten wir nicht mit vollem Rechte gesagt haben, daß ein Anerbieten, welches sich an die Gesammlheil der BuodcSglieder wendet, da« aber der Bund nicht annehmcn könnte, ohne sich mit der Stellung der ersten Bundesmacht in Widerspruch zu setzen, einen Angriff auf die Einig keit des Bundes enthalte? Wir vermögen uns den Bund so wenig ohne Oesterreich, wie ohne Preußen zu denken. Wir begreifen unter den obwaltenden Verhältnissen, daß Rußland mit Umgehung Oester reichs auf dir Ansichten der übrigen Mitglieder des Bunde« rinwirken zu können gewünscht hat, aber wenn wir in der Lage gewesen wären, von dem St- Petersburger Hofe vorher zu Rathe gezogen zu werden, so würden wir es für unsre Pflicht gehalten h-ben — und zwar sicher nicht ausschließlich im Znlereff« unsrer eignen Stellung, sondern noch weit mehr in unserm Gewissen al« deutsch» Macht —, jenen Schritt auf das Entschiedenste zu widerrathcn. Daß wir die Ge sinnungen zu würdigen wissen, von welchen das königl. preuß. Eabinet uns einen Beweis gegeben hat, indem es auch seinerseits nicht die Hand dazu bieten wollte, daß der Bund auf einer unvollständigen und gegen unsre Ansicht von einer dritten Macht ihm dargrbotenrn Grund lage über sein Verhalten berathe, davon wird das königliche Eabinet sich bereits aus unserm Erlasse vom 24. d. M. überzeugt haben. ES wird aber auch, wie wir nicht zweifeln können, mit uns anerkannt haben, daß es die Rücksichten auf die Stellung und Aufgabe nicht sowohl Oesterreichs, als des gelammten Deutschlands waren, welche einer Verhandlung am Bunde über dir Erklärung Rußlands ent- gcgenstehen mußten. Die vertraulichen Eröffnungen, in deren Besitz Freiherr v. Man teuffel nunmehr ist, werden Preußen hoffentlich in der Geneigtheit bestärken, nur in offenem Einverständnisse mit uns seinen fernern Gang und seine Einwirkung auf unsre gemeinsam»!, Bundesgenossen zu bestimmen, und wat uns betrifft, so werden wir uns sicher Glück wünschen, wenn hierdurch die Verhältnisse sich so gestalten werben, daß uns und unfern Llliirten künftig keine Zurückhaltung mehr in Bezug auf schwebende Verhandlungen gegenüber Preußen auferlegl sein wird. Ew. Excellenz wollen den gegenwärtigen Erlaß dem Herrn Frei herrn v. Manteuffel in Abschrift mittheilen. Empfangen rc. rc." Köln, 9. Juni. Ueber einen Conflict zwischen dem hier rrfidirenden englischen Consul CurtiS und den dies seitigen Behörden wird der „AUg. Zlg." Folgende« berichtet: Der Secretär deS ConsulatS, Herr Kray, ein Deutscher, ! jedoch seit langer Zeit schon in der bezeichneten dienstlichen Der Teufelügrund. Von I. Turghene». (Fortsetzung au« Nr. 134.) Endlich wußte ich, wohin ich gerathen war. Dieser Grund war in unsrer ganzen Umgegend unter dem Namen „TeufrlSgrund" bekannt. Allein an Umkehren war nicht mehr zu denken, besonder» in dieser nächtlichen Stunde; meine Beine schlotterten nur so unter >nir vor Müdigkeit — ich beschloß, mich den Feuern zu nähern und in der Gesellschaft jener Leute, die ich für Führer von Diehhrerdrn hielt, den Tagesanbruch abzuwartrn. Wohlbehalten stieg ich herab ; kaum aber hatte ich den letzten Ast, an dem ich mich festgehalten hatte, lotzgelaffen, a!» auf einmal zwei große, weiße, zottige Hunde stch mit giftigem Gebell auf mich warfen. Helltönend» Kinderstimmen ertönten in der Nähr der Wachtfeuer; zwei oder drei Knaben standen rasch von der Erde auf... Ich antwortete auf ihr „Wer da!" rufen. Sie eilten mir entgegen, riefe» dir Hunde ab, welche besonder» durch da» Erscheinen meiner Diana betroffen waren, und ich trat zu ihnen heran. Ich hatte mich geirrt, dir um die Feuer lagernden Leute für Führer von Birhheerden zu hatten. E« waren ganz einfach Vauerburschen au» dem benachbarten Dorf», welch« eine Pferde heerde bewachten. — Bei un» treibt man nämlich zur heißen Gommerzelt dir Pferd« de» Nacht» auf» Feld zur Weide, da die Fliegen und Roßbremsen sie am Tag« zu sehr belästigen würden. Ein« solch« Heerde de» Abend» hinauSzutrriben und ste am Morgen wieder rinzutreiben, ist ein wahre» Fest für dir Baewr- barschen; ohne Mütze und in alte« Halbpelze» auf den muthigsten «ähren sitzend, jagen ste unter lustige« Geschrei und Juchhei Feuilleton. davon, indem ste mit Händen und Küßen wirthschaften, sich hoch auf dem Pferde aufrichten und ein laute» Gelächter erschallen lassen ; rin leichter Staub wirbelt in einer gelben Säule hinter ihnen auf und zieht sich den Weg entlang; da» Getrappel der Pferve, die mit gespitzten Ohren vorwärt»stürzen, läßt stch noch lange von weitem hören; an ihrer Spitze galopirt mit gehobenem Schweife und fortwährend dir Füße wechselnd, irgend ein zottiger Fuch», mit Klettenkraut in seiner zerzausten Mähne. Ich erzählte den Knaben, daß ich mich verirrt habe, und setzte mich zu ihnen. Sie fragten mich, woher ich käme, schwiegen dann und rückten dann an die Seite. Wir sprachen nur wenig mit einander.... Ich streckte mich unter einen abgenagten Busch und fing an, rund um mich zu schauen. E» war ein herrliche» Gemälde; um die Wachtfeuer zitterte und erstarb gleichsam in der Kinsterniß der runde, röthliche Widerschein derselben ; die auflodernde Klamme warf bisweilen jensett» dtesr» Kreise» rasch verschwindende Licht strahlen , eine dünne Keuerzungr leckt au den nackten Zweigen de» Reisig» und verschwindet plötzlich, scharfe, lange Schatten, wie von der Dunkelheit loSgeriffen, nahten stch auch ihrerseit» dem kleinen Wachtfeuer. Die Kinsterniß kämpfte mit dem Lichte. Dann und wann, wenn vir Flamme schwächer brannte und der Lichtkreis stch verengte, kam au» der näher gerückten Dunkelheit unversehens ein Pferdekopf zum Vorschein, erst von einer Schecke, schief und knochrnfräßtg, dann von eine» Schimmel, wrlcher be gierig da» lange Gra» kaute, un« aufmerksam und stumm ansah, stch dann wieder bückte und auch sofort verschwand. Nur konnte «a» hören, wi« er noch immer kaute u»d im Grase schnaubte. Bon einem beleuchteten Platz« au» ist e» schwer zu erspähen, wa« in der Dunkelheit geschieht, und vaher schien in der Nähe Alle« wie mit einem schwarzen Schleier umhangen: aber weiter in der Kern« sah man am Horizonte Hügel und Waid wir dunkle Klecken. Der reine, dunkle Himmel stand feierlich und un erläßlich hoch über un» in seiner ganzen geheimnißvollen Majestät ; süß beengte stch einem die Brust beim Einathmen jene» »igen- thümlichen, ermüdenden und frischen Dufte» — de» Dufte» einer russischen Sommernacht. Runvum war fast kein einzige» Ge räusch hörbar. Nur von Zeit zu Zeit schnalzte in dem nahen Kluffe ein großer Fisch aus oder da» Uferschilf rrsäuselte sanft, von einer herangeeilten Welle schwach bewegt... Unsre Keuerchen allein knisterten ruhig durch die Nacht. Die Knaben lagerten um dieselben; neben ihnen saßen auch jene zwei Hunde, die mich so gern in Stücke zerrissen Hünen. Sw konnten stch noch lange nicht über meine Gegenwart beruhigen, und schläfrig blinzelnd und nach dem Feuer schielend, fingen sie hin und wieder an, mit einem ungewöhnlichen Gefühl ihrer eigenen Würde zu kläffen , zuerst Nässten, dann aber heulten sie leise, al» ob ste die Unmöglichkeit beklagten, ihren Wünschen Genüg» zu thun. Von den Burschen wann ihrer fünf dort: Frdja, Pawluscha, Zljuscha, Kostja und Wanja (ihre Namen er fuhr Ich au» ihrer Unterhaltung und beabsichtige nun, den Leser mit ihnen bekannt zu machen). (Fsrts. folgt.) s* Leipzig, I>. 3uni. Da» soeben erschienene „Personal, verzeichniß der Universttät Leipzig für da» Sommersemefter 1SLL" weist in »en vin Kaculläten folgend« Lehrer nach. n) in der theo logischen Kaenltät 7 ordentlich«, 4 austerordrntliche Professoren
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