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Dresdner Journal : 16.09.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-09-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185509167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-09
- Tag1855-09-16
- Monat1855-09
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 16.09.1855
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neue Zwecke ausgesprochen werhßn, deren Hervortuet,n abzu warten ist." — Die „Aut. Corr." schreibt: Zwischen Oesterreich und Preußen finden in diesem Augenblicke Berhanblungen statt über nähert gesetzliche Bestimmungen zur Erleichterung de< gegenseitigen Grenzoerkehr», welcher seit dem Abschluss» de» Handel»- und Aollvertrage» vom Jahre 1852 derart an Lebhaftigkeit zugenommen hat, daß »ine Aenderung de» bis herigen Reglement» wünschenSwrrth erscheint. — Heute Nachmittag fand di, Beerdigung de» k. k. Feldmarschall- leutnant» und Inhaber» de» 16. Infanterieregiment», Peter Zanini, statt. Oie Einsegnung d,S Leichnam» erfolgte in der St. StephanSkirche, die Beerdigung am Währinger Friedhöfe. Nebst dem gewöhnlichen Leich,nconducte, den Felbmarschallleutnant Lederer führte und welcher die üblichen Salven gab, folgten die dienstfreie Generalität, viele Stab»- und Oberoffiziere, dann Civilautoritäten dem Sarge. — Der Pariser Bankier, Herr Isaak Per,irr, hakt, gestern eine erste Besprechung mit dem Herrn Minister Baron v. Bruck. — Zu Ehren der Anwesenheit des Herrn Pereire gab heute Herr Baron Sina ein glänzend,» Banker, zu dem auch mehrere der angesehensten Wiener Bankier» ge laden waren. Jnnsbru^, 10. September. (B. f. T- u V.) Der Reise plan Sr. k- k. Hoheit de» durchlauchtigsten Erzherzog» Karl Ludwig, Statthalter» in der gefürsteten Grafschaft Tirol mit Vorarlberg, hat insofern eine Aenderung erlitten, als Höchstdieselben erst am 24. d. M. an der Grenz, von Tirol «intrrffen und am 26. den Einzug in der Landeshauptstadt halten werden. Trieft, II. September. (W. Z.) Gestern Nachmittag besuchten Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Ferdinand Max da» hiesige Bürgerspital, nahmen alle Säle und namentlich di, der Brechruhrkranken in Augenschein, erkundigten sich bei dem Sanitätspersonal« nach jeder Ein zelnheit und stellten genaue Nachfragen über die Verhält nisse der Familien jener Kranken, die von der Epidemie ergriffen sind, um denselben nach Bedarf großmüthige Un terstützungen zukommen zu lassen. K Berlin, 13. September. In südlichen Blättern las man die Mittheilung, daß vom Deutschen Bunde der Be schluß gefaßt worden sei, sämmtliche Regierungen aufzufor dern, den Werbungen der Commissionäre des Obersten Stut- terheim, welcher al» Präse» der Fremdenlegion in England fungirt, kräftigen Einhalt zu thun. Nach den von uns eingezogenen Erkundigungen ist in hiesigen kompetenten Kreisen ein derartiger Beschluß noch unbekannt, doch würde derselbe, wenn er gefaßt werden sollte, um so mehr gebil ligt werden müssen, als eS leider nicht abqeläuqnet werden kann, daß mehrere Soldaten deutscher Contingente durch Emissäre des Obersten Stutterheim zum Treubruch verleitet worden sind. Man giebt sich hier der Hoffnung hin, daß eS dem Werbewesen gegenüber zu gemeinschaftlichen Be schlüssen des Deutschen Bundes bald kommen werde. — Daß der glänzende Waffenerfolg der Franzosen in der Krim noch immer den Hauptgegenstand aller Gespräche bildet, be darf kaum der Erwähnung. So viel steht fest, daß die Verbündeten nunmehr einem bessern Winter, als der vor jährige war, daselbst entgegensetzen, während ohne die ge machten Fortschritte ihre Lage daselbst bis zur Unerträglich keit gesteigert worden wäre. Nachdem nun die lange er folglos geführten diplomatischen Verhandlungen über den dritten Punkt durch eine Thatsache ihre folgenschwere Lösung gefunden haben, gehen hier die Ansichen darüber ausein ander, ob di, Verbündeten demnächst eine größere oder ge ringere Geneigtheit zum friedlichen Verhandeln an den Tag legen werben. Man vernimmt vorwiegend die Meinung, die Seemächte würden auf der kriegerischen Bahn einer Lösung der orientalischen Krise fertfahren und den Krieg zunächst mit verdoppelter Kraft im baltischen Meere in An griff nehmen, um durch ein an den Küsten zu landendes beträchtliches Heer Kronstadt ernstlich zu bedrohen. Wa» dann kommen werde, ob die Westmächte auch auf Ersah der Kriegskosten, auf territoriale Beschränkung Rußlands dringen werden, muß abgewartet werden. Für Deutschland aber dürfte eine Periode bevorstehen, in welcher es der größten Umsicht und Entschiedenheit von Seiten der Re gierungen bedarf, um den Standpunkt der rein nationalen Interessen fest zu halten uno dieselben vor jeder Beeinflus sung von außen her kräftig zu wahren. Berlin, 14. September. (St. A ) Heute früh ist Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Gemahlin Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Karl (Tochter deS regierenden V6S Herzog» von Anhalt-Dessau) zur Freud, Sr. Majestät deß König« und de« ganzen königlich»», Haufe» zu Potsdam tzß« einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Dies,» erfreu liche Ereigniß wurde den hiesigen Einwohnern durch Ab, feuerung der Kanon,bekannt gemacht. Die Hohr Wöch- nerin, sowie die neugeborene Prinzessin befinden Sich in höchstem Wohlsein. — Di, „Zeit" schreibt: „Nachrichten au» Koblenz zu folge hat die Erkrankung Sr. königl. Hoheit de» Prinzen von Preußen durchaus nicht» Bedenkliche». Se. k. Hoheit ist in Brüssel von einer „katarrhalischen Affection" befallen worden und hat sich zur Zeit bereit» von Köln nach Koblenz begeben. Dir von Höchstdemselben beabsichtigte Jnspicirung der 13. und 14. Division hat infolge dieser Erkrankung nicht stattgefundcn. Aachen, 12. September. <St. A.) Ihre königliche Ho heit die Herzogin von Orleans, welche mit dem Grafen von Paris und dem Herzog von ChartreS gestern hier an- g,kommen war, ist heut, über Ostende nach England ab gereist. Stuttgart, 12. September. (St. A. f. W.) Ihre Maj. die Königin der Niederlande ist mit Ihrem Sohne, dem Prinzen Alexander, königl. Hoheit, heute Nachmittag hier angekommen und im königl. Residenzschlosse abgestirgen. Pari«, 13. September. An der Spitze des „Moni teur" befindet sich das durch den Telegraphen schon bekannt geworden, Dekret, wodurch der DivisionSgeneral Plissier „in Anbetracht der von ihm namentlich in der Krim im Oberkommando der Orientarmee geleisteten hervorragenden Dienste" und auf Bericht des Kriegsministers zum Mar schall von Frankreich erhoben wird; das Dekret ist datirt St. Cloud, den 12. — DaS amtliche Blatt enthält die von uns gestern vollständig mitqetheilte Depesche d,S nun mehrigen Marschalls Pe-lissier über den Eindruck, den die von ihm durchwanderte Stadt Sebastopol auf ihn gemacht habe. Di, Art und Weise, wi, der „Moniteur" die Mit theilung dieser Depesche einleitet und namentlich der Um stand , daß er sich zu einer solchen Einleitung veranlaßt fand, läßt übrigens recht deutlich erkennen, welcher Art die unmittelbar vor der entscheidenden Stunde in Paris herr schende Spannung, und zwar gewiß nicht am meisten im großen Publicum gewesen sein muß. Der „Moniteur" schreibt nämlich: „Die stattgehabte Umkehrung in der Reihen folge der letzten auS dem Orient angelangten Depeschen, die gezwungen kurze Fassung derselben und die wunderbare Schnelligkeit, mit der sich die durch sie verkündeten Ereig nisse folgten, ließen ein Gefühl der Unsicherheit und der Ueberraschung zurück, welches vielleicht nicht einmal erlaubte, sofort die entscheidende Wichtigkeit des von den verbünde ten Heeren erfochtenen Sieges zu würdigen. Man hat nicht allgemein die ganze Größe dieses während eines ganzen Jahres vorbereiteten und durch eine heldenmüthige äußerste Anstrengung verwirklichten Triumphes begriffen. Nach so langer Erwartung war die Nachricht von der Entscheidung des Kampfes so plötzlich und ergreifend, daß si, den Ge mächern nicht die erforderliche Ruhe ließ, um sich die voll endeten Thatsachen deutlich zu erklären und deren Tragweite zu ermessen. Diese Thatsachen sind ungeheuer und lassen sich in zwei Worte' zusammenfassen: Der Fall von Seba- stopol und die Zerstörung der russischen Flotte. Am 8. September Mittags wurde das Zeichen zum Sturme gege ben, wenig, Augenblicke später waren die Verbündeten Her ren deS Makachoff, und als der Tag sich neigte, verließ der Belagerte, daran verzweifelnd, daß er seinen Widerstand in den übrigen Vertheidigungswerken des Platzes werde fort setzen können, sie alle zu gleicher Zeit und räumte Sebasto pol in Eile, um zwischen unsre Truppen und sich einen MeereSarm zu legen. Am 9. um 3 Uhr Morgens bot die Stadt nichts mehr, als einen Feuerherd, und die von un fern Bomben verschont gebliebenen Schiffe verschwanden unter den Wellen der Rhede, vom Feind, selbst versenkt... w." — Herr Fould hat sein zeitweilig von Herrn Abbatucci ver waltet gewesenes Portefeuille wieder übernommen. — Ein Rundschreiben deS Cultusministers an alle Bischöfe Frank reichs fordert dieselben auf, am 16. d. M- in den Kirchen ihrer Diöcese unter Mitwirkung des Präfekten ein Te Deum zu veranstalten, und sagt darin unter Andern»: „Der Kai ser, der sein, Gedanken zu dem allerhöchsten Schiedsrichter der Armeen und Reiche erhebt, wünscht, daß Sie die Gläu bigen an die Stufen der Altäre berufen, um Gott öffent lich ihren Dank darzubringen." — Im gestrigen Programm über das Te Deum in Notre Dame hatte man die Marine vergessen, der Fehler wird heute wieder gut gemacht, auch Len Mitgliedern b,S AchOMche» Congresse» der Zutritt ge« ßs« V-tzzeigckvg' ihrs» Mitgliedkarte gestattet. Der „Mo- »lt,Hr" Dringt übrigen» da» Protokoll über die dritte von ihnen abgehaltene Sitzung. — Dl, französischen Blätter sind voll Schilderungen de» am 18. abgehalwrun Te Deum» und erwähnen, daß bei demselben die Gesandten Oesterreich» und Preußen», sowie der Partisan de» Frieden», Herr Drouyn d, Lhuy«, zu gegen waren, sowie auch Add »l Kader, der große Aufmerk« samkeit erregte. Der Kaiser war vom Prinzen Je>üme be gleitet, der eigens von Havre nach Pari» gekommen war; auf der Damentribune befand sich Prinzessin Mathilde. Die Anrede de» Erzbischof» wird fast ganz sH wiedergegeben, wir sie von un» in einer telegraphischen Depesche gestern mitgetheilt wurde; nur im EingangSsatze sagt der Redner, von dem Tempel sprechend: „welcher heute von dem Wie- derhalle de» Ruhme» Frankreichs erzittert." Neten den Bannern Frankreich», England» und Sardiniens figurirte in der allen christlichen Kathedrale auch der Halbmond. DaS kaiserliche Cortege muß den Schilderungen zufolge von außerordentlicher Pracht gewesen sein. — Ein Correspondent der „K- A." meldet in einer Nach schrift: Soeben vernehme ich, daß ernsthafte Unruhen in den Departement» der Meuse und der Vogesen äuSgebro- chen seien. In Bar-le-buc soll ein ernsthafter Kampf statt gefunden haben. Zwei für Marseille bestimmte Bataillone (34. Regiment) sind, statt nach dem Süden, nach den ge nannten Departements abgegangen. Parts, 14. Septbr. (T D. d. C- B.) Der heutige „Mon." enthält nicht den letzten telegraphisch bereits mitg,«heilten Sah der Rebe, welche der Erzbischof von Pari« bei Ge legenheit deS Te DrumS gehalten hat. Der „Constitutionnel" dagegen bringt denselben. — General Pälissier giebt in einer Depesche vom I I. die Zahl der bei Sebastopol verwundeten Franzosen auf 4500 an, darunter 240 Offiziere. — Eine Pariser Depesche der „Fr. Pz." ist vollständiger und läßt Pelissier ferner sagen: E» ist noch nicht möglich, die Zahl der Tobten anzugeben; wahrscheinlich wird dieselbe nicht den dritten Theil der Verwundeten übersteigen- Straßburg, 13. September. (K. Z) Mehrere Infan teriedivisionen haben Befehl erhalten, sich unverzüglich nach Marseille zur Einschiffung nach dem Oriente zu begeben.— Heute trafen abermals Caoalerieabtheikungen hier ein, welche ins Lager nach Hagenau ziehen. Madrid, 8. September. Ein in der „Gaceta" er schienenes Dekret errichtet zu dem Zwecke der Oberleitung der Marine eine Admiralität, deren Präsident der Marine- Minister sein wird; sie wird bestehen aus drei Mitgliedern, welche den Grad eines General», aus vier mit dem Grade eines Brigadiers und auS zwei Sekretären, welche jedoch nicht stimmfähig sind. London. Die neueste „Times" schlägt einen Ton an, der ihr in Deutschland wenig Freunde erwerben dürfte. In einem der heftigsten Artikel sagt sie, es sei nun nach dem Falle Sebastopol» nicht mehr an den Verbündeten, den Frieden vorzuschlagen oder die Vermittelung Oesterreichs zu gestatten; der Sieg hab, ihnen bewiesen, daß sie Nie mandes bedürften, um in Europa zu herrschen, und eine- der Hauptresultate deS gegenwärtigen Siege« werde sein: „dir Regierungen von Mitteleuropa weniger Anmaßung und dessen Völkern weniger Unterwerfung zu lehren." Die Ver bündeten hätten jetzt da» Recht, eine stolze Haltung anzu nehmen und eine kühnere Spracht zu führen, denn sie hätten gezeigt, zu welchen Ergebnissen der Krieg schon ge führt habe und würden so viel Opfer nicht umsonst ge macht haben wollen. Ostsee, 14. Septembrr, Danzig. Der englische Dampfer „Driver", Welcher am II. d. Mt». spät Abend» von Nargen adginq, ist hier eingetroffen und meldet, daß die Flotten der Alliirten sich bei SeSkär und Nargen be finden und nicht» Bemerk,newerthe» voraefallen sei. St. Petersburg. Nach Privatnachrichten, welche der „Pr. C." au« St. Petersburg zugehen, verlautete daselbst, daß der Kaiser am 13. September eine Reise nach Moskau und Warschau anzutreten beabsichtige. Man glaubte, daß der Reichskanzler den Monarchen auf dieser Reise begleiten und daß die Dauer derselben sich bi» in den Oktober er strecken werde. AuS LLarschau, 12. September erhält die „Köln.A." folgend, Nachricht: Man berichtet au» St. Petersburg: Der ehemalige Commandeur des zweiten Armeecorp», Ge neral Paniutin, ist definitiv zum Oberbefehlshaber der Cen tralarmee in Kiew ernannt worden. Reiche» entlehnt zu haben, den Potemkin auf da» Schwärmerischste unterstützt,. SS war aber die Zeit einer neuen Begründung der klassischen Gelehrsamkeit und Bildung überhaupt auch in Deutsch land erwach»; e» blühten damals (I77L—1787) diejenigen deutschen Namen, die mit strenger deutscher Kritik daS griechische Alter- thum un» besonder» aufschloffen (Ernesti, Heine, Lesflng ir.), unv man darf nicht vergessen, daß Katharinen» Briefwechsel sich nicht allein auf Voltaire beschränkte, sondern daß sie mit mehrer» jener Männer in Verbindung stand und manchem literarischen Unter nehmen wirksam entgegen kam. So ist z. B. weniger bekannt, daß sie unfern aroßen Herder zum Direktor der Petrischule in Si.Peiersdurq auSersehen hatte. In ihrem hochgebildeten Geiste fand deshalb der Gedanke, da» alte klassische Griechenland wieder her- zustellen, einen fruchtbaren Boden und da» ganze Zeitalter nährte diese Idee auf da» Dankbarste. Die Befreiung de» griechischen Volke» au» türkischer Knechtschaft, da» Aufpflanzen de» Kreuze» auf die älteste christliche Kirche der morgenländischen Christenheit, auf dir heilige Sophie, war nur eine Fortsetzung jener Thaten, durch welche die beiden Zaren Iwan III. und IV. schon lange vor Peter und Katharine ihr Reich erobert, begründet und ausgedehnt hatten; da» Volk selbst mußte an die beiden Helden, die am populärsten unter ihm fortleben, auf da» Glorreichste erinnert werden. Sir wurde aber am meisten in diesem kühnen, aber schönen Traume beftäikt und angeregt, wenn fie da» Schicksal der Griechen unter türkischem Gcepter mit dem Loose anderer Völker verglich, welch« der russischen Herrschaft unterworfen waren. Zn dem weiten, unermeßlichen Reiche, da» eine Stufenleiter aller Bildungsgrade darbirtrt, wir ein hoher tropischer Berg eine ganz« Pflanzengeographie enthält, find bi» heutigen Tag alle fremden Völker der Rechte lheiihaftig, welche die Russen genießen, ja fie sind sogar mancher Pflichten derselben überhoben; um ein Beispiel zu nennen, find alle fremden Völkerschaften Sibirien» von der Recrutenpflichiigkeit auf immer befreit. Der Druck, der auf den edeln Griechen seit Jahrhunderten lastet, ist dort nicht einmal den mit dem Schwerte Iwan'» unlerworfeuen Tataren bekannt; al» im Jahre 1613 Abgeordnete aller Provinzen und Stände in Mo»kau erschienen, um einen neuen Zar zu wählen, so befanden sich unter denselben drei tatarische Abgeordnete. Wie groß erschienen hier die Rechte, wie mild da» Loo» eine» unter worfenen Volke» von untergeordneter B'ldung neben der drei hundertjährigen Knechtschaft der Nachkommen einer Anna Comnena. Und wer find jene Herrscher und Unterdrücker? Sin Hirtenvolk, da» nie eine Stadt erbaut hat, dessen beste häu-liche Einrichtung höchsten» einem festen Zelte gleicht, da» aber, in die Steppen Türkistan» zurückgeworfen, seine nomadische Einfalt wiedergewönne, während eS in Europa in Trägheit und Stumps finn verfinkt und von dem Marke de» hellenischen Volke» lebt, wie eine Schmarotzerpflanze einem Oel- oder Maulbeerbaume, namentlich in jenen Gegenden, oft all« Lebenskraft entzieht. (Fortsetzung folgt.) Kunst. Dre»d«n. Da» nachträglich unsrer Kunstaus stellung einverleibte Portrait Sr. Majestät de» König» Johann von Sachsen bedarf kaum einer weitern Besprechung, da e» sich, getragen von der allgemeine Theilnahmr erregenden Wirkung sein»» hohen Gegenstände», Ivie durch den Ruf sein,» Meister», Gönne, ganz von selbst illustrirt. DaS geistreich aufgesaßte und glänzend gemalte lebensgroße Bildniß in ganzer Figur ist be kanntlich für den Leipziger RathhauSsaal bestimmt, dessen mäßige Beleuchtung da» über da» Gemälde verbreitete Helle Colorit be dingte. — Professor v. Schwind hat nun den ganzen Cyelu» seiner trefflichen Gemälde auf der Wartburg vollendet, zuletzt rin Meisterwerk, „den Sängerkrieg auf der Wartburg", und ist nach München zurückgereist. Theater. »L- Berlin, 12. September. Unsre Opern- saison hat vor vierzehn Tagen wieder begonnen, nachdem vorher während einiger Wochen nur sogenannte AuSstattungSopern mit dem in den Sommermonaten hier dominirende» Ballet abge- wechselt hatten. Von unfern heimischen Primadonnen ist zwar auch jetzt nur die »ine zurückgekehrt, Krau Herrrnburq» T uczek, welch,al» Stütze de«Reperioir» fast unentbehrlich ist, doch ist die Lücke, welche durch die spätere Rückkehr der beiden drama tischen Primadonnen Wagner und Köster herbeig,führt war, durch ein Gastspiel auSgefüllt worden, deffen hoher musikalischer und dramatischer Werih für jeve Entbehrung schadlos halten konnte. Frau NimbS, schon vor einigen Jahre» al» Fräulein Fischer mit der Königsberger Oper hier sehr gern gesehen, hatte im vorigen Jahre schon ihr inzwischen erworbene» Renomm» al» eine der begabtesten und durchgebildetsten dramatischen Sängerinnen hier bewährt. Der leider nur allzu kurze Besuch brachte unS diesmal nur vier Rollen: Fide», Valentine, Donna Anna und die Gräfin im „Figaro", sämuUlich Aufgaben, in denen unsre eigenen Primadonnen so beliebt find, daß eine seltene Künstlerschaft dazu gehört, um darin auf unsrer Bühn» so ehren voll zu be-ehen, wi» e» bei Frau Ninrb» der Fall gewesen ist. Mit rinn seltenen Kraft und Fülle de» Organ» derbindrt fi, »in« Beherrschung desselben, welch« sie zur Lösung jeder «ufikalischen fi' de S G pe ju de vr P» La P' N wc S un ins de> erl bei grr Ta lag Hi nm ope rin Bc un cha An keit vill me 20. hiel Eir 58 den sta, 76 gen wäi 111 neh »lw löst wal me» unk 16 und vor 19 M. beet Ar. veri Di stal rciü Si- eS nist bra hau bäu sich R.t den nen abg moi Aut HL<1 wvi blot die telli eine grfl ho« MU gro ihr tUg sols und nick G,ä grü Gai Do> Luf g'si Art lost, wer beiq «Nrl
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