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Dresdner Journal : 07.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185511072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-07
- Monat1855-11
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 07.11.1855
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. 18S5 .V 2.,!» Preis für da- Dierteljahr 1^ Thaler. Insertion--Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Nengroschen. Erscheint mit Au-nahme der Sonn« nnd Festtag, täglich Abend- und ist MlttW0M, dtN 7. R0VtMver durch alle Postanstalten zu beziehen. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Nedersicht. Tageögeschichte. Dresden: Vom königlichen Hof,. — Wien: Einleitungen zur neuen Organisirung der Donau- sürstenthümer. Graf Eoronini in Wien erwartet. — Berlin: Hcfnachrichlen- — Stuttgart: Ueber die Er nennung des Frh. v. Hügel zum Minister des Auswär tigen. — Oldenburg: Die Landessynode einberufen. — Frankfurt: Erste Sitzung der gesetzgebenden Ver sammlung. — Paris: Viceadmical Tr«houart Com- mandant des Miltelmeergrschwaders. General BoSquet. Der Schluß der Ausstellung definitiv zum 15. Novbr. angesetzt. Herr Paleocapa erwartet. Die Minister v. Beust und von der Pforbten. Vermischtes. — London: Lord Palmerston zurückgekehrt. Noch kein neuer Eolonialminister ernannt. — Ostsee: Englische Kriegsschiffe auf der Heimkehr. — AuS der Krim: Die neueste Depesche d,S Marschalls Pelissier. Näheres über die Bewegungen der verbündeten Flotte bei Kin- burn. Eine Depesche deS Generals Simpson. Die Stellung der Ruffen. — Montenegro: Vermischtes. Local - und Provinzialangeleftenhkiten. Dresden: Aus dem Jahresberichte des Gustav-Adolph-Vereins. Die popu lären Vorträge in der polytechnischen Schule. Verän derungen in den Straßennamen. — Leipzig: Pfosten auf di, Eisenbahn gelegt. — Ehemnitz: Die in Unter suchung gezogenen Psychographisten. — Hohnstein: Er richtung einer Korkschneiverei.— Wurzen: DieGrunb- züge des Capitels der Stiftskirche.— Schandau: Un sicherheit. — Rochlitz: DaS projectirte KönigSvenkmal auf dem Rochlitzer Berge. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsennachrichten. Verordnung, die feimeiMrire Herabsetzung der Gebühren für die tele- ßrWPtztsche Korrespondenz sowohl im internationalen »rrkehr al» innerhalb SachsenS betr., vom 29. Oktober 1855. In Folg, einer zwischen den Regierungen der dem deutsch« öfferretchischen Telegraphenvereine angehörigen Staaten in Betreff der krrternationalen telegraphischen Corr,spenden; ge troffenen Uedereinkunft und in Berücksichtigung des Erqeb- aiffes, welches dl« nach der Verordnung vom 21. Juli 1853 (G. «. L. Bl. S. 157) eingetretene Ermäßigung der Ge bühren für die telegraphische Corr,spond,nz innerhalb Sach sen» gehabt hat, ist mit Sr. Majestät des König« Aller höchster Genehmigung vom Finanz-Ministerium folgende fernerweite Herabsetzung der gedachten Gebühren beschlossen worden: 1. 4. bei dee internationale« Korrespondenz: ») Für jede Adresse werden Ein dis Fünf Wort, frei- g,g«b,n, wrlch, nicht taxirt werden; di, dies,« Maximum überschreitenden Wort, der Adresse werden gezählt und in die Wortzahl der Depesche mit eingerechnet. b) Wenn ein» vom Absender verlangte Rückantwort außer den fünf Worten der Adresse nicht mehr als zehn Worte enthält, so zahlt sie nur die Hälfte der Ge bühren einer einfachen Depesche. 2. U. bst d«r telegraphischen Korrespondenz Innerhalb SachsenS. Die Ermäßigungen in §. 1 leiden ebenfalls auf den inner« Verkehr Anwendung. Hierüber wird für die De peschen zwischen den Stationen d,S StaatStelegraphen in nerhalb SachsenS folgende ermäßigte Gebührentaxe fest- g's'b«: bis zu 25 Worten einschließlich — Thlr. 10 Ngr. »o»26dt«»it5VWort«n « — - 20 - von 51 - » 100 » « 1 - — , und für jede weitern 50 Worte — . 10 . mehr. 3. Durch vorstehend, Bestimmung wird di, Verordnung vom 15. Januar 1853 (G- u. V. Bl. S. 6) aufgehoben und »S ist künftig die Gebühr für amtliche und Privat- Correspondenz gleichmäßig zu erheben. 4. Dagegen verbleibt eS bei der durch Bekanntmachung vom 24. d- M. veröffentlichten Gebührentaxe für die Cor- responbenz zwischen den Stationen Dresden und Pillnitz auch fernerhin. 5. Vorstehende Verordnung tritt In Bezug auf die Be stimmung in §. 1 mit dem 1. November d. I., in Betreff brr Ermäßigungen §. 2 mit dem 10. gedachten Monats in Kraft. LrsSde«, am 29. Oktober 1855. Finanzministerium. Behr. Opelt. Dresden, 5. November. Se. Hoheit der regierende Herzog von Braunschweig ist gestern Nachmittag aus Schlesien hier eingetroffen, im Hotel de Taxe abgetreten und heute Nachmittag nach Braunschweig abgereist. Tagesgeschichte. Dresden, 6. November. Da« Königliche Sommerhof lager zu Pillnitz ist heute aufgehoben worden und Ihre Majestäten der König und die Kta.gin sind mit der König lichen Familie Mittag« von dort per Dampfschiff in der hiesigen Residenz eingetroffen- -2- Düien, 4. November. Mit der neuen Organisirung der Donaufürstenthümer, die sich sowohl wegen der bis herigen administrativen Gebrechen, als durch die politischen Parteiungen, namentlich in der Walachei, als ein drin gendes Bedürfniß herausstellt, scheint es endlich Ernst zu werden. Privatberichle au« Bukarest melden nämlich, daß in kurzer Zeit ein englischer, ein französischer und ein tür kischer Commissar in dieser Hauptstadt einlreffen werden, um die Zustände des Landes in Augenschein zu nehmen und den daraus hervorgehenden Bedürfnissen gemäß das neue Statut zu entwerfen. Daß auchOesterreich dabei vertreten werden wird, erscheint wohl selbstverständlich, doch geschieht i in jenem Berichte davon keine Erwähnung. Der Fürst Stirbey hat von der hohen Pforte den Befehl erhalten, ! drei Paläste zur Aufnahme der genannten Commissari,n in Bereitschaft zu halten und sie auf das Eleganteste möbliren zu lassen. Es sind zu diesem Behuf, 10,000 Duralen aus der Staatskasse angewiesen worden und für den franzö sischen Bevollmächtigten ist bereits das GoleSki'sche Palais hergerichlet. — Das Herbstwetter ist in der Walachei seil mehr als einem Monate so schön, wie eS seit vielen Jahren nicht der Fall gewesen. Der Bauer hat Zeit gehabt, die Hpftheüter. Montag, L. November: Erste Gastvorstellung der Signor« Ristori: ülur!» Ltuarrla. T'rsgetjia in L »tti, <li 8alüIIer, truliottc» per ^orirea lAullei. Die vor wenigen Tagen in diesen Blättern abgedruckle aus führlich« Schilderung der Ristori und ihrer Kunstleistungen giebt eine im Wesentlichen so erschöpfende Charakteristik dieses Talents, daß man ohne Wiederholung der Hauptsachen nicht »ehr in die Mitte der Erscheinungen und Beobachtungen hinein- greifen und sich nur noch an Ergänzungen und neue Seiten halten kann. ES handelt sich bei derartigen Birtuosenproductionen, wie wir sie schon mehrfach gesehen, nicht mehr um DaS, waS beim Theater Mittelpunkt ist: nicht mehr um den Genuß der Dich tung, sondern um den einer Person. Da eö nicht möglich ist, daß sich dies« Person ganz allein produeirt, so muß ihr durch Mitspielend» Gelegenheit zum Dialog gemacht werden. Ein ge höriger Umfang solcher Eomparserirn würde zu kostspielig sein, und diese Personenbeschränkung führt nun wieder eine so starke Appretur und gewaltsame Vereinfachung der darzustellenden Werke herbei, daß man sich mit einer Rettung de» Zusammen. Hanges der einzelnen und wichtigsten Seenen begnügen muß. Di» -roß« Weihe, welche durch die liebevoll künstlerische und all- seifige Entrollung einer erhabenen Dichtung sich sonst auf das Publirrmr und auf die Schauspieler ergieß», fällt daher ganz weg und mit ihr auch alle Harmonie und alle» Gleichgewicht der S»i«muug. Die letztere muß sogar ein wenig frivolisirt werden, denn wir grstehen uns ganz frei, die Kunstgestaltung der Poesie, der eigentlich auf der Bühne Alles dient, ist jetzt selbst zur Feuilleton. Dienerin ihrer Untergebenen, einer ausführenden Kraft, ge worden. Aber es geht nothwendig für diese auSsührende Kraft auö dem oben geschilderten Zustande noch eine andere, und zwar höchst traurige Folge hervor. Ein großes, gehaltreiches Talent nämlich, welches zwischen ganz unbedeutenden Milwirkenden, die gleichsam nur verkörperte Souffleurstimmen sind, mitten inne steht, wird nicht mehr auf gemäßigte» Zusammenspiel, sondern im Gegentheil auf brillante Jsolirung hingewiesen. Somit hört der Theil auf, zu thun, was er überall, und namentlich in der Kunst thun muß: dem Ganzen zu dienen. Statt dessen hält er sich selbst für daS Ganze und tyrannisirt e», je nach Bedürfniß, glänzend zu erscheinen, da Aller Augen nur auf ihn gerichtet sind. Da also eine solche Künstlerkraft nicht von andern gleich Strebenden und ähnlich Begabten in ihrem Walten begrenzt und zu dem gemeinschaftlichen Ziele deS KunstdiensteS hingeführt wird, so gehen allmählich Schule und edler Styl verloren. An ihre Stelle tritt die eigenwillige Manierinheit deS effeclsuchenden Vir- tuosenthumS, der jede Erscheinung verfallen muß, die mit dem Nothbehelf einer kleinen Truppe nur auf sich selbst reist und nicht im Verein einer reichen und wohlgeleiteten Bühne stehen bleibt. DieS ist um so mehr der Fall, wenn sich mit jenen er wähnten Verhältnissen nur ein kleiner RollencylluS und ein schlechter und an und für sich schon manlerirter, unwahrer und gemachter Stoff der Poesie vereint. Eine solche trübselige Ver einigung traf daS wunderbare Talent der Rachel und vernichtete seine Reinheit durch die Unnatur der französischen Tragödie. Sie wird auch die noch weit größere und merkwürdigere Begabung der Ristori mittelst der hohlen, gequälten Pathetik de» italienischen Winterfrüchte unter den günstigsten Verhältnissen anzu bauen, was bei der diesjährigen Mißernte und den jetzigen enormen Fruchtpreisen einigen Trost wenigsten« für die Zu kunft gewährt. — Wie wir hören, wollte Sr. Exc. der Feldmarschallleutnant Graf v. Coronini heut« Bukarest ver lassen, um eine Reise nach Wien anzutreten, wo er bis zum 12. d. M. eintreffen dürfte. Berlin, 5. November. (B. Bl.) Se. Majestät der Kö nig werden morgen früh ^9 Uhr hier eintreffen, Aller- höchstsich nach Bellevue begeben und dort Vortrag entgegen nehmen. — Im königlichen Schlosse zu Charlottendurg sind bereits alle Vorkehrungen getroffen, um Ihr« Maje stäten den König und die Königin daselbst bequem aufzuneh- men. Allerhöchstdi,selben beabsichtigen, bis Ostern dort die Residenz wieder zu nehmen. — Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Karl ist gestern früh nach Weimar und Se. königliche Hoheit der Prinz Albrecht nach Dresden adgereist. Stuttgart, 2. November. Der „N. M. Z." wird ge schrieben: Die Ernennung deS Freiherr« v. Hügel, Ge sandten in Wien, zum Minister des königl. Hause« und der auswärtigen Angelegenheiten ist nun wirklich erfolgt, freilich nicht au« dem von der „Köln. Atg." gemeldeten Grunde, weil nämlich Freiherr v. Linden ,S nich» auf seine Verantwortung habe nehmen wollen, dass die Gehalte der Gesandten über die von den Ständen verwilligte Summe erhöht werden. Es ist im Gegentheil au« den Kammer verhandlungen bekannt, daß Freiherr v. Linden schon bei der Etateberathung erklärte, daß die Regierung sich durch dieses Kammervotum nicht abhalten lassen werde, kraft der verfassungsmäßigen Kronprärogative, wozu die Vertretung de« Land,« nach außen gehört, zu diesem Behuf» diejenigen Ausgaben zu machen, die sie hierfür für nothwendig und geboten erachte, und ein Geheimrathsrescript hat in diesem Betreff sich in gleicher Weise ausgesprochen und die Kron vorrechte ausdrücklich gewahrt, woraus hervorgeht, daß nicht ein einzelner Minister, sondern daS Gesammtministerium die Verantwortlichkeit zu tragen bereit ist. Da nun Frei herr v. Linden Minister de« Innern bleibt, so wäre er ein tretenden Falls der Mitverantwortlichkeit durch di« Ernennung de« Freiherrn v. Hügel zum Minister deS Aenßern nicht enthoben. Diese Ernennung hat vielmehr ihre einfache und natürliche Erklärung darin, daß Freiherr v. Linden bet dem Rücktritte d,S Freiherrn v. Neüdath das Portefenile der auswärtigen Angelegenheiten neben dem des Inner« über haupt nur interimistisch übernommen hatte, daß das De partement des Innern aber ihn so außerordentlich in An spruch nimmt, daß Freiherr v. Linden beide Portefeuille« für die Länge unmöglich beidehalten konnte und daher um Ent hebung von dem des Aeußern um so dringender bat, al« ein neuer Landtag vor der Thüre steht, auf welchem eine Menge gesetzgeberischer Arbeiten erledigt werden sollen, die zumeist ins Bereich deS Departement« de« Innern gehören, der Herr Minister d,S Innern, Freiherr v. Linden, durch diesen Landtag also mehr al« jeder ander« Departements vorstand in Anspruch genommen sein wird. Oldenburg, 3. November. (Wes. A.) Durch »ine am heutigen Tage au«g,g,b,ne Verordnung wirb die Landes synode der evangelisch - lutherischen Kirche des Herzogthums auf den 27. d. M. einberufen. Frankfurt, 5. November. (Fr. Pz.) Dir gesetzgebende Versammlung erwählt, in ihrer heutigen ersten Sitzung Herrn Senator vr. Hessenberg zum Präsidenten, die Herren vr. Souchay und I. C. de Bary zu Bicepräsidrnten, sowie die Herren vr. Fester, 1>r. Matti, Oppenheimer und Reif« fenstein zu Sekretären und genehmigte die Geschäftsordnung de« vorigen JahreS auch für diese Sitzungen wieder. Dramas treffen. Daß eS bisher nur in einem so geringen Grade geschehen zu sein scheint, spricht mit rührender Gewalt für di« Ursprünglichkeit und gesunde Naturkraft diese» Talents. Wie unendlich fruchtbar und erhaben würde es für die Poesie und Schauspielkunst gewesen sein, wenn so seltene Phänomene in den Werken Shakespeare'«, Lessing'«, Goethe'« und Schiller'» ihr» Bildung gesunden hätten! ES seien diese Bemerkungen hier bei der ersten Darstellung der Ristori vorauSgeschickt, damit sie da« öffentliche Urt-eil ge- rechter machen und al« eine noihwendige Folge erklären mögen, was Manchen verletzend und disharmonisch berührt. Im Uebrigen und Allgemeinen befindet sich die Ristori in dem glück lichsten Falle, welcher für eine Kunsterscheinung der Kritik gegenüber denkbar ist, indem dieser nicht viel weiter als eine be wundernde Betrachtung übrig bleibt. DaS wenige Einschränkende möge vorauSstehen. Ich ver mißte bei ihrer Maria, die bei einer guten und ziemlich getreuen Uebersetzung doch immer die Gchiller'sche bleibt, ein ihr vom Dichter wesentlich gegebene« Element : den liebenswürdig weichen, elegischen Zug duldender Weiblichkeit und herzgewinnender Er gebung. Wo ihn die Ristori darstellen wollte, entzog er sich ihr der Sache, der innerlichen Wahrheit und Gemüthstiefe nach, und sie behielt ihn nur in der Form. Diese Form aber — eia klagend gedämpfte«, reflgnirtes musikalische« Reden, gleichsam ein gesprochene« Seufzen — wirkte bei oftmaliger und gleichmäßiger Wiederkehr monoton und mehr erkünstelt als hinreißend und ur sprünglich poetisch auf da« Gefühl. Eben/o eintönig berührt« das häufig« Schaukeln des Kopfes. Diel mehr aber als dies
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