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Dresdner Journal : 20.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185511205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-20
- Monat1855-11
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 20.11.1855
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^MMM^ Dresdner Journal. Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. .V 2N>. Erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich Abend- und ist durch alle Postanstalte» zu beziehe». Dienstag, den 2V. November. Preis für da- Vierteljahr Thaler. Insertions-Gebühren für de» Raum einer gespaltenen Zeile 1 Reugrofcheu. 18SS Nichtamtlicher Thril. Nedersicht. ^agesgeschichte. Telegraphische Nachrichten au« Paris. — Dresden: Da« Befinden Ihrer König!. ! Hoheit der Prinzessin Amalie. — Wien: Vom kaiserl. Hof,. Dir Gerüchte über diplomatische Ernennungen. Sehnsucht nach Frieden. Thäligkeil der Nationalbank. Neue Reducirung des HeereS. Vermischtes.— Berlin: Der Hof nach Chariottendurg. Der Großherzog von Hessen angekommen. Wiederherstellung d,S privilegirten Gerichtsstandes und anderer Rechte der frühern Reichs- unmittelbaren. Die Münzrequlirung in Oesterreich betr- — Altenburg: Vom Landtage. — Paris: Revue zu Ehren deS Herzogs von Cambridge. Die Ausstellung bis zum 3V. November geöffnet. Rückkehrend, Krim truppen. AuSstellungSanaelegenheiten. Der König von Sardinien und der König der Belgier erwartet. — Turin: Die Eröffnung oer Kammern. — Madrid: Vermischtes. — London: Tagesbericht. Die schwim menden Batterien. — Ostsee: Ein Thetl der verbünde ten Flotte wird noch bei ElfSnadben bleiben. Ein ame rikanisches Schiff mit KriegSconirebande. Admiral Sey- . mour. —- St. PeterSburg: Militärische Beförderungen. Dat Getreideausfuhrverbot für Polen. — Konstanti nopel: Rauferei zwischen Tunesen und Franzosen. — Vom asiatischen Kriegsschauplätze: Näheres über das siegreiche Vorrücken Omer Pascha's. Local- rmd Provinzialangelegenheiten. Berichte aus Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zittau, Johann georgenstadt und Dipol diSwalde. Keuilleto». Inserate. Tagetkalender. Börsennachrichtev. Tagessgeschichte. Telegraphisch« Nachrichten. Paris, Montag, IS. November. Gesten» ist die Militär-Lorrath-kammer (»unutentlen mlUtnlre) zu Pa ri- durch Feuer zerstört worden. Marschall Pelisfier meldet an- der Krim vom IS. November: Gestern (am IS.) find drei Maga zine de- Artillerieparks mit 30,000 Kilogrammen Pul ver und 000,GOO Raketen in die Luft geflogen. 30 Franzosen wurden dadurch getödtet und 100 ver wundet; die Verluste der Engländer werden wahr scheinlich ebenso groß sein. Die Ursache der Erplofion ist unbekannt. Da- Approvifionnemrnt der Armee ist indessen so groß, daß die Hilfsquellen derselben da durch nicht beeinträchtigt werden. Dresden, 19. November. Ueber das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Amalie sind unS die fol genden Bulletins zugegangen: Leipzig, 18. Noy,rnb" Mittags. Ihre Königliche Hoheit Haden diese Nacht, außer einer Unterbrechung de« Morgens um 2 Uhr und 4 Uhr, ruhig geschlafen. In den Folgen der Entzündung des linken Auge« ist noch kein« Aenderung eingetreten. DaS allgemeine Befinden ist gut, das rechte Auge ungestört. Leipzig, 19. November, Mittag«. Ihre Königliche Hoheit haben gestern mehrere Stunden da« Bett verlassen und diese Nacht von ^2 di- 5 Uhr ruhig geschlafen. Der entzündliche Zustand de« linken Auge« neigt sich zur Bes serung, das allgemeine Befinden ist befriedigend, da« rechte Auge gut. -!^ Tüten, 17. November. Ihre Majestät die Kaiserin- Mutter ist heute eingetroffen und wird nun ihren bleiben den Aufenthalt hier nehmen. Während Ihre Majestät bis jetzt an der kaiserlichen Familientafel speiste, wird vom neuen Jahre an ein vollständiger Haushalt für Höchstdi,selbe ein gerichtet werden. — Hinsichtlich d»r diplomatischen Ernen nungen, wovon seit einiger Zeit Gerüchte hier und in aus wärtigen Blättern circuliren, sind nur jene de« Freiherrn v. Prokesch nach Konstantinopel und d,S Grasen v. Kuef- stein nach Madrid bestimmte Tbatsachen; alle« Uebrige be ruht mehr oder weniger auf blosen Vermuthungen. Daß dem Fürsten Richard Metternich ein GesandtschaflSposten zugedacht ist, hat ebenfalls seine Richtigkeit; ob derselbe aber nach Dresden, wie man wissen will, oder anderswohin gehen wird, ist ebenfalls noch nicht entschieden, oder wenig stens nicht bekannt. — Alles klqmmert sich bei un«, wie anderwärts, an FriedenShoffnungey, daher man in jedem mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit darbietenden Umstande sofort VermittelunqSversuche erblicke« will, wie die« auch bei der jüngsten Reise zweier deutschen Staatsmänner der Fall gewesen. — Bei unsrer Nationalbank herrscht die regste Thätiqkeit, um die diesem Institute neu zugewachsenen großartigen VerwaltungSzweiqe zu organisiren, zu welchem Behufe ihr Personalstand über 50 Individuen vergrößert werden wird. Viele Schwierigkeiten bieten die Uebernahme der Verwaltung der Staatsgüter, da dieselben sehr zerstreut liegen und viele Vorsichten und Vorarbeiten dabei nöthig sind, damit der Staat kein« Verkürzung erleide. Mit den von der Nationalbank auf dem Grunde zweier angekauften Häuser zu ihrer Vergrößerung zu errichtenden Neubauten wird im Frühjahre begonnen und dieselben in einem groß artigen Style auSgeführt werden. — In Verzug auf dir von unfern» Vorrtspsndevten zuerst mitqetheilte Nachricht von einer bevorstehenden Reduktion bei der noch auf dem Kriegsfuß, stehenden galizischen Ar mee, welche von verschiedenen Blättern bezweifelt und theil- weise sogar als unbegründet bezeichnet wird, versichert ein Correspondent der „Allg. Zgt.", daß die betreffende Maß regel bereit- den Armeerommandanten im offiriellen Wege mitgetheilt wurde und auch ehestens wird durchgeführt werden. — Dem Herrn Minister des Unterrichts, Grafen Leo Thun, ist jüngst auf einer Jagd leider ein betrübender Un fall begegnet. Es ist ihm nämlich der Splitter eines Zünd hütchens in das Auge gedrungen; man hofft, daß Seine Excellenz keiner Operation sich werde zu unterziehen brauchen. — Wie die „Austria" meldet, dürfte die Vollendung der Wien-Triester Eisenbahn noch im Jahre 1856 stattfinden. — (W. Bl.) Der k. k. JnternuntiuS Feldmarschallleutnant Freiherr v. Prokesch-Osten wird im Laufe der künftigen Woche seine Reise nach Konstantinopel antreten. Dessen Familie befindet sich bereit« hier. — Der LegationSrath Ritter v. Reyer ist von Frankfurt hier angekommen und wird dem Vernehmen nach Herrn v. Prokesch nach Kon stantinopel begleiten. — Heule ist der österreichische Ge sandt, für Schweden, Herr Generalmajor Baron v. Langenau, welcher vier Wochen mit Urlaub hier verweilte, nach Stock holm abgereist. — Ein Gerücht will wissen, daß ein neuer Pfortengesandter nach Wiisi kommen werde, da Herr Arif Efendi für einen wichtigen Posten im inner» Staatsdienste bestimmt sei. Berit«, 17. November. (St.-A.) Jhre Maj. der König und die Königin hab,» Sich von SanSsouri nach d,m Schloss« zu Charlott,ndur, beiden' und w,rd,n das,lbst Wohnung n,hm,n. — S,. k. Hoh,it der Großherzog von Hessen und b,i Rhein ist von Darmstadt angekommen und im königl. Schloss, zu Chariottendurg abgestiegen, wohin sich auch von SanSsouri Ihr, k. Hoheit di, verwitwete Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin begeben hat, während Ihre k. Hoheiten der Prinz und di« Prinzessin Friedrich der Nieder lande in ihrem hiesigen Palais Wohnung genommen haben. — Se. Majestät der König haben geruht, dem bisherigen großherzoglich hessischen Gesandten hirrselbst, Grafen Otto zu SolmS-Laubach, den Rothen Adlerorden erster Klass, zu verleihen. z Berit«, 18. November. Die Verhandlungen mit den Mediatisirten über den Umfang der Wiederherstellung ihrer frühern Rechte, über die von ihnen geforderten Entschä digungen und über die weitern Maßregeln führt al« Staat«- commissariu« der Oberpräfident v. DueSberg. Es stehen also noch weitere Verhandlungen «nd Verordnungen bevor. I« der Regelung der Stellung, welch, der früher reichs ständische Adel nach der Bundesgesetzgebung in den Bundes staaten einnehmen soll, ist durch zwei, heute publirirte könig liche Verordnungen vom Ist. November e. (s. unten) ein wichtiger Schritt vorwärts getha«. — Die Nachrichten, daß bereit« ein neue« Wahlgesetz nach ständischer oder Berufs gliederung von der Regierung berathen sei und den Kammer« vorgelegt werden solle, ist unbegründet. — Wie wir hören, bat sich das Wiener Cabinet bereit erklärt, auf di« frühen» Ansichten über die Regelung dar Münzverhältniffe insofern zu verzichten, daß die »inzuführende VmesnSgeldmünz, keine feststehende Währung, sondern «t»e« »ach dn« Börsenrourse adzumeffenden, also schwankenden Werth erhalten soll. Bst« österreichische Regierung will außerdem den 21-Gulde«st>- im Kaiserreiche einführen und di« »eitern Bestimmung«« darüber auf einer Münzconfereuz vereinbaren. — Ja der Politik hol sich hier nicht« BeuarrkreatwertheS ereignet. — Der „St.'A." enthält Wne allerhöchst» Vemrbmmg vom 12. November, durch welche der den mittelbar gewor denen deutschen Reichsfürsten und Grafen, deren Besitzungen in den Jahren 1815 und 1850 der preußischen Monarchie einverleibt oder wiedereinverleibt worden sind, und den Mit gliedern ihrer Familien durch den Art. XIV. der deutschen BundeSacte vom 8. Juni 1815«»gesicherte, durch die Gesetz gebung seit dem I. Januar 1848 aufgehobene privilegirte Ge richtsstand unter den angeführten nähernBestimmungenwieder« herqestellt wird. In Betreff de« Gerichtsstände« für Civil- streiligkeiten bewendet ,S bei den Vorschriften der §§.14—Iss einschließlich der Instruction vom 30. Mai 1820. In Betreff deS Gerichtsstandes der Häupter und der Mitglieder der gedachten vormals reichsständischen Familien in peinlich,» Sachen kommen hinsichtlich der Erstern zunächst di, Be stimmungen d,S §. 17 der Instruction vom 30. Mai 1820 zur Anwendung. Die Entscheidung erster Instanz erfolgt von einer au« fünf, die der zweiten Instanz von einer au« sieben Mitgliedern bestehenden Abthrilung d,S Obergerichts. Hinsichtlich d,S Gerichtsstände« in nicht streitigen Recht«» anqelegenheiten sind die Vorschriften de« § 19 litt. u. bi« e. einschließlich der Instruction vom 30. Mai 1820 maßgebend. Die Aufsicht« - und Beschwerde-Instanz bildet der Justiz minister. Alle bisherigen seit dem 1. Januar 1848 ,r- Dre-den, 19. November. Die am vorigen Sonnabend von dem Kammermusiker Herrn Seel mann und dem Clavier- spieler Herrn Wehner im Saale deS „Hotel de Sare" gegebene Soiröe erfreute sich eine- verhältnißmäßig lebhaften Besuch« und reger Theilnahme. Herr Seelmann zeigte unter Andern, in dem ersten Satze deS überaus schwierigen Loncerl« von Paqanini die fortgeschrittene virtuose Technik in der Behandlung seines In- strumenlS. Herr Wehner spielte, eben so wie der eben Genannte durch Beifall belohnt, ein Presto von Weber und zwei kleinere Musikstücke von Chopin. Die SoirSe, welche der Vortrag eine« Duo brillvot (von Thalterg und Benot) seitens beider Concert- geber schloß, wurde durch Gesang von Fräulein Freund unter stützt. Dre-dev, 18. November. Mit der gestern gegebenen zwei, actigen Posse von A. Weirauch: „Die weiblichen See- lrute" bat daS Zweite Theater allem Anschein nach eine sehr glückliche Acquifltion gemacht. Nachdem die Burleske, deren Inhalt zu zergliedern durchaus unnöthig erschein», in Berlin un- zähliq« Male und auch in Leipzig an mehr als dreißig Abenden in Scene gegangen, wußte dieselbe auch hier die Lachlust fort- während reg« zu erhalten und daS (besonders auf den ersten Plätzen) sehr zahlreich anwesende Publicum ließ e« an lebhaftem Beifall nicht fehlen, der sich ganz besonder« den Darstellern de« Rentier Krümel und deS Schneidergesellen Sänftlinq, den Herren Weirauch und Schröder, zuwendet,. Jedenfalls Feuilleton. wird die Neuigkeit noch oft Wiederholungen erleben, und diesen Erfolg muß man dem Director NeSmüller um so mehr wünschen, als er in der That keine Kosten gescheut hat, die Ausstattung de- StückeS nach besten Kräften herzustellen. Gegen unreine Luft und üble Gerüche (Schluß au« Rr. 268.) Die gasförmige schweflige Säure wird erzeugt, wenn Schwefel an der Luft verbrennt. Wenn sie reichlich vorhanden ist, greift sie die AthmungSwrrkzeuqe stark an, aber als Geruch zerstörer kann sie in vielen Fällen mit Bortheil anqewendet werden. Die Erstwirkung dieses GaseS, wenn eS sich in der Luft verbreitet, ist die, daß eS alle andern Gerüche bewältigt und sie unbemerkbar macht; eS wirk» als Geruchverhüller. Sodann wirkt »S chemisch durch die Zersetzung solcher schädlichen Stoffe, wie da« obenerwähnte Schwefel- und PhoSphorwafferstoffgaS, und da e« stark saurer Natur ist, verbindet eS sich auch rasch mit alkalinischen Dämpfen, z. B. solchen, di, Ammoniak enthalten, und dem Stinkstoff fauler Fische, und beseitigt dadurch auch diese Gerüche. Auf viele organische Stoffe hat die schweflige Säure noch eine besondere Wirkung, welche ersichtlich wird, wenn man rin brennende« Schwefelhölzchen unter eine röche Rose hält, welche meisten« davon weiß wird, sowie an andern, bei vielen Blumen hervorgebrachten Färb,Veränderungen. Ein ander,« Beispiel dieser Wirkung haben wir in dem häufigen Gebrauch der Dämpfe von brennendem Schwefel zum Bleichen von Seide, Wollrnwaaren und Etrohbülen. Au« diesem Grund« hält man di« schweflig« Säure auch für geeignet zur Zerstörung schädlicher Stoffe organischen Ursprung«, welche in der Luft enthalten sein können. Im Ganzen hat die schweflige Säure viel Empfehlende«. Sie ist eben so billig als leicht zu erlangen. Die Borwürfe, die man ihr machen kann, find, daß sie selbst unangenehm und widrig riecht, so daß die Bewohner eine« Hause«, da« man deS- inficiren will, dasselbe bi« nach beendigter Operation und voll- ständiger Lüftung vnlaffen müssen, daß sie Metalle angreift und eine Zeitlang Spuren ihres eigenen unschönen Geruch« hinterläßt. Salzsäurega« erhält man durch llebergießen von ge wöhnlichem Kochsalz mit Schwefelsäure. Es verbindet sich im Augenblicke seine« Freiwerden« mit der Feuchtigkeit der Luft und bildet damit weiße, sehr saure Dämpfe, welche Husten erzeugen und zum Atbmen untauglich find. Diese säuern Dämpfe zer stören ohne Zweifel allerlei in der Luft möglicherweise vor handene, übelriechende und schädliche GaSarten; die Einwände, die man dagegen machen kann, sind jedoch von kaum minder« Gewicht wie bei dem Ealpeierga«. EhlorqaS erhält man durch Aufgießen gewöhnlicher Salz säure auf fein gepulverten Braunstein oder auch so, daß dieser mit Kochsalz gemischt und da« Gemenge mit Schwefelsäure über gossen wird. Da« Ehlor ist ein schwere«, grünliche«, erstickend und heflig riechende« GaS. Zm verdünnten Zustande kennen e« heutzutage di« meisten Personen al« Ausdünstung de« käuflichen Chlorkalkes. Da« Chlor ist schon seit geraumer Zeit zur Vertilgung dieser Gerüche benutzt worden. E« ist für diesen Zweck vielleicht der wirk-
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