Delete Search...
Dresdner Journal : 11.12.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-12-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185512113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-12
- Tag1855-12-11
- Monat1855-12
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 11.12.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Dresdner Journal. verantwortlicher Ncdaetear: I. G. Hartmann. ^287. Erscheint mit Ausnahme der Sonn, und Festtag« täglich Abend« mW iß durch all« Posta,stallen z» beziehe». Dienstag, be« 11. Deeember. Preis fir da« Vierteljahr l'ä Thaler. 3»serti»,S-Gebühren für de» Raum einer gespaltenen Zeile I Rrngroschen. WMWOWM»——»WW——»W—— ? ne n»nmaL— 1855 «»tliAcr Lbkil. Verordnung, die fer««rweite Herabsetzung der Gebühren für die tele graphische Eorrespondenz sowohl im internationale» Verkehr als innerhalb Sachsens betr-, vom 2V. Oktober 1s55. In Folge einer zwischen den Regierungen der dem deutsch- österrelchischen Tel,graphenv,reine angehörigen Staaten in Betreff der internationalen telegraphischen Eorrespondenz ge troffenen Uebereinkunft und in Berücksichtigung de« Ergeb nisse«, welche« di» nach der Verordnung vom 2l. Juli 1853 (G. u. B. Bi. S. 157) eingetretene Ermäßigung der Ge bühren für die telegraphisch, Eorrespondenz innerhalb Sach sen« gehabt hak, ist mit Sr. Majestät d,S König« Ls«, höchster Genehmigung vom Finanz-Ministerium folgende fernerweitr Heradsehung der gedachten Gebühren beschlossen worden: 1. 4. del der t»ter»atio«alen Eorrespondenz: ») 8ür jede Adresse werden Ein bis Fünf Worte frei- gegeben, welch, nicht »axirt werden r di, diese« Marimum überschreitenden Wort, d,r Adresse werden gezählt und in die Wortzahl d,r Depesche mit eingerechnet. t>) Wenn,ine vom Absender »erlangte Rückantwort außer d,n fünf Worten der Adresse nicht mehr al« zehn Worte enthält, so zahl« sie nur dir Hälfte der Ge bühre» einer einfachen Depesche. 2. I» tz«1 de« telegrophtfche» Eorrespondenz Innerhalb Enehfensr DL« Ermäßigungen in §. 1 leiden edmakall« auf den inner« Maekehr Lnwenduug. Hierüber wirb für bi, De pesche» zwischen den Stationen de« StaaroretegraPhe« in nertzats Sachsen« folgend« ermäßigte Gebühr,ntaxe fest tzt« ns 25 Morten einschließlich — Lhlr. IO Ngr. »an»bi«mtl50Worten - — - 20 , »«,51. .100 . . 1 , — . «ms für jade weiter« LV Worte — .10. «ehr. L Durch »rstehende Bestimmung wird die Verordnung vom 15. Januar 1853 (G. u B. Bl. S. s) uufgehod^ ««» m tst künftig die Gebühr für amtlich« und Privat- Torrespoodenz gleichmäßig zu erheben. 4 Dagegen verbleibt e« bei der durch Bekanntmachung »om 24. b. M. veröffentlichten Gebührentare für die Cor- respontzenz zwischen den Stationen Dresden und Pillnitz auch fernerhin. 5 Vorstehende Verordnung tritt in Bezug auf die Be stimmung in §. 1 mit dem 1. November d. I., in Betreff der Ermäßigungen K. 2 mit dem 1v. gedachten Monat« in Kraft. Dresdner, am 29. Oktober 1855. Finanz-Ministerium. «ehr. Opelt. Dresden, 9. Derember. Seine Königliche Hoheit d«r Herzog Ludwig in Bayer» ist heute früh nach Mün chen adg,reist. Dress»«, 1V. Deeember Dem Schneidergesellen Earl August Haase in Strehla ist für di, von ihm bereit« im Lauf» be« »orige« Jahre« mit eigener Lrb,n«g,fahr bewirk«, Errettung de« beim Baden in dn Elb, verunglückten Schuh mach,»gesellen Wilhelm Herzog vom Tod, des Ertrinken«, di, Lebensrettung« Medall, in Silber verliehen worden. Nichtamtlicher Theil. Nebersicht. ksgesGeschlchke. Wien: Di» Administration der Eredit- anstalt ronstituirt. — Berlin: Die „Zeit" über di, Abänderung von §. 88 der VerfassungSurkunbe. — München: Der Erzbischof nach Rom abgereist. — Karlsruhe: Der Regent zurück. — Frankfurt: M Rothschild'« Leich,nbeqänqniß. — Pari«: Admiral Bruat'« Leichenfeier findet auf Rechnung de« Staat,» 8 statt. Ernennungen in der Marine. Auszeichnung aus ländischer Jurymitglieder. Der König von Sardinien in Compibqne und Abreise desselben von Pari«. Trauer feier für Admiral Bruat in Toulon. General Niel ist aus der Krim zueückg,kehrt. Verwischtes. — Aus der Schweiz: Die Bundesversammlung einberu fen. — Rom: Die jünsten politischen Verhaftungen. Defirit im Staatshaushalt,. — Madrid: Vermischte«. — Loudon: Die FriedenSgerüchte. Das Parlament bis »um 31. Januar vertagt. Vom Hofe. Di, Arbeits einstellungen ,u Manchester. Bankausweis. Lord Lucan belohnt. — St Petersburg: Befestigung von St. Pe tersburg und Moskau. — AuS der Kr«m: Di, Zu stände in Sebastopol. — Vom astatischen Kriegs schauplatz,: Kar« noch blokirt. Fortschritt, Omer Pa scha'«. Ein türkischer Courier von den Russen gefangen. Loeal - m»d Provinzitlangelegenheite« Dresden: Ausstellung desFrauenveeein«. Unglücksfall. — Eh,m«itz: Vr. Becker -f. Eone^r zum Besten der Armen. — Löba«: Feuer kn Reu-Lanba. — Zwenkau: Eine erfundene Räuderg,schichte.— OelSnitz: Unglück-fall.— Pirna: Die Auszeichnung de« LlrmtöeS der Heilanstalt Sonnen stein. — Köhschenbroda: Ein erdichteter Ranbanfall. — Grün Hain. Feuer. Frnileto«. Inserate. r«-s<Ltle»der. Bürsennnchrichte». Lage-geschichte. Wie», 8. Deeember. Die „Ostd. P." schreibt: Einer der wichtigst«, Schritte in der Organisation der öster reichischen Ereditanstalt hat endlich stattgefunden; di, Ad ministration ist definitiv ronstituirt. Die Bestätigung de« Herrn FinanzministerS ist, wi, wir zu wissen glauben, heute erfolgt, und zwar bilden folgend» Herren den Verwaltung«- ralh: Vie Fürsten Schwarzenberg, Auersperg, Fürstenberg, Graf Otto Ehorek, Louis v. Haber, Baron Rothschild, Leopold Lämmel, Franz Graf Aichy, Johann Traf Barkozy, Frhr. Rudolph v. Erqqelet, Franz Eywuth (fürstl. Schwarzen- berq'scher Hvfrath), Johann Mayer (Chef des Haus,« Slametz u. Comp ), Alexander Schöller, JonaS KönigSwarter, Eduard Wiener, Leopold v. Wertheimstein, Vr. Gustav Höfken, Theodor Hornbostl, Westenholz, Or. Johann Baptist Zuq- schwerbt, Moritz Goldschmidt. Die Ernennung de« Regte- rungSkommissar« bei der neuen Ereditanstalt ist gleichfalls bereit« bekannt; es ist der Herr Ministerialralh Brentano, der mit dieser wichtigen Stellung betraut ist. Berlin 9. Der,mb,r. Die „Zeil" widmet heut, dem an da« Hau« der Abgeordneten gelangten Gesetzentwurf« wegen Abänderung von §. 88 der Verfassungsurkunde einen länger» Artikel. Der Art. 88 der Verfassungsurkunde ver ordnet: „Den Richtern dürfen andere besoldet, Skaatsämter fortan nicht übertragen «erden. Ausnahmen sind nur aus Grund ein,« Gesetz,« zulässig." Ein solche« Gesetz - sagt die „Zeit" — und zwar nicht ein sperielle«, sondern »in allgemeine«, ist jetzt von der Regierung in da« Hau« der Abgeordneten einq,bracht worben. Es will eine Be schränkung der Verfassung in Betreff d,S RichterstandrS rin- für allemal aufgehoben wissen. „In der Thal, der Art. 88 hat sich nicht al« praktisch bewährt. Er ist eine Frucht der Bewegung von 1848, dazu bestimmt, der herr schenden Idee von der Unabhängigkeit des Richterstandes Rechnung zu tragen. Die Vorschrift findet sich sowohl in der Regierungsvorlage vom 20. Mai 1848, als in dem Entwürfe der VerfassunqS-Eommission der Nationalversamm lung vom 26. Juli 1848, und ist demnächst weiter in die Verfassungsurkunde vom 5. Derember >848 und 31. Jan 1850 übergeganqen. Daß der Richter seinem Amte und der darauf zu verwendenden Aufmerksamkeit durch anvere Geschäfte nicht entzogen werde, diese Vorstellung war dabei nicht leitend. Denn die Uebernakmr von Privatäwtern wurde nicht verboten, auch nicht von unbesoldeten Staat«» ämtern, sondern nur andere besoldete Staatsämter, neben dem Richteramt,, sollten nicht übernommen werden dürfen. E« war lediglich eine Doktrin de« Mißtrauen« gegen die Regierung, indem man verhindern wollte, daß die Regierung durch Gewährung von außerordentlichen materiellen Vorthei len, durch Uebertraqung besoldeter Nebenämter an einzelne Richter, eine« Einfluß auf den Richterstaa» ansüben könnte, der mit dessen Unabhängigkeit nicht »erträglich sei. Dieser Standpunkt de« Mißtrauen« ist nun aa und für sich glück- lieb erweise heute nicht mehr der maßgebende im preußischen StaatSlebe«. Haben wir einmal erkannt, baß r»«s«r»ati»e Grundsätze die für un« allein richtige«, mir dem monarchi sche« Prinkipe vereinbare«, Preuße«« geschichtlichen Lra- bltloae« entsprechend,»» find, s« Negt »S anch weiter in diesen Grundsätzen, «ich, die Regien»«, so »tet al« mäg- lich zu beschränken, sonder« fi» so viel al« möglich durch Berrranea z« kräftigen.... Die fetzige Beschränkung de« §. 88 der Verfassung entzieht, ohne Nutze«, der Regierung die Gelegenheit, di, Einsicht und die Kenntnisse »» rich- teriichn» Beamt«, auch für andere Sraat«p»eckr ,« »erwen den, al« blo« für die Administration be« Recht«; dnn Rich ter aber raubt si, die Möglichkeit, sein, Kenntnisse für dn, Staat und für sich noch anderweit nutzbar zu machen. Da durch ist der Richter schlechter gestellt, wi» alle übrigen Be amten, ohne in der Gehalt« - Dotation »ine Entschädigung zu finden. Müne-en, 6. Deeemder. (N. M. A ) Gestern Abend nach 8 Uhr ist der Erzbischof von München-Freising, Graf Reisach, von hier nach Rom abgereist; unrerm 4. Decem« der bat Se. Majestät demselben noch da« Großkreuz d,S königl. Verdienstorden« der bayrischen Krone zu verleihen geruht. Karlsruhe, 7. December. (Fr. Pz.) Se. königl. Hoheit d»r R-aenl ist beu«, Mittag wieder hier ring,troffen. § Frankfurt, 9. Oerember. Freiherr Amschel v. Roth schild wurde Heu«, nach 10 Uhr zur Erd, bestattet. Da« Leichenbegänqniß war da« großartigste, dessen man sich hier erinnert. Der Verstorben, selbst lag, wie er r« in seinem Hsfthküter. Sonnabend, 8. Derember. Zum ersten Male: /ata «argana. Lustspiel in vier Acten von Bauernfeld. ES gehört zu den brtrübendsten Verirrungen unsrer modernen Lileraioren, daß sie nur zu häufig ohne all» wahrhaft poetische «nd deswegen auch ohne sittliche Grundidee sogenannte Bühnen dichtungen schreiben. Besonders leidet da« Lustspiel u»»er diese» Leichtsinn. Ein paar abnorm», durch falsch, Bildung oder Lor- »«heile verdrehte Menschen, die deswegen doch durchaus noch keine Lharakter« sind; einige pikante Situationen und kleine In- triquen findet man vollkommen ausreichend, um daraus da dramatisch« Leben eine- Lustspiels emporblühen zu lassen. Zu- fall, Willkür und ein« allem Künstlerthum fernstehende Un gezogenheit der Launen »enden »inen an sich armen und poeste- lose» Stoff so lange hin und her, bi« er eine nothdürftige srenische Rbnzndung hat und man so keck sein darf, ihn bet rompleter innerer Unreife und kranker Wurmstichigkeit unter dem Deck mantel äußerer Glätte wie madiges Fallobst auf di« Bühne zu schütteln, als ob man Kinder am MartlnSabend vor sich hätte, die nicht wissen, waS sie speisen. Diese Eomödie „Fata morgana", deren Elnstudiren durch den Samen Bauernfeld vollkommen gerechtfertigt wird, ist von ch'pör Leerheit, Fadheit und Schülerhaftigkeit, daß man über aa« Grstappen de» gänzlich mangelnde« Genuß beinahe vergißt. Der Kumpf« und geistlose Dialog und da« Ung,schloffen« der Hand- King ndd Jntrigue, verbunden mit mattherzigen Anspielungen snf all« möglich« Zustände, sind zwar genügend, diese« Mach, werk z» einem sehr schlechten Lustspiel zu stempeln, ater sie tragen noch Nicht da« Moment döS verächtlichen in sich. Die« Feuilleton. liegt vielmehr darin, daß der Verfasser un« in seiner Hauptheldin, Eveline, eine junge Salonerscheinung geschildert hat, welche er alle« Gift der Verschrobenheit, Blastrcheit und Frivolität in einer Weise offenbaren läßt, al« ob e« so sein müßte, während doch ein Dichter zur Darstellung so versunkener Zustände nur ein Recht hat, wenn er sie zu glaicher Zeit sittlich geißelt. Be achtet man aber da« Gespräch, welche« diese« schamlos hoble und vorlaute Mädchen mir ihrem Liaison-Obersten über dessen an der Schwindsucht gestorbene Geliebte führ», so möchte mau wegen Mangel an Talent, solche HerzrnSgemeinheiten mit anzuhören, da« Theater sofort verlassen. Rur ein empsindungSuureiner und bankeroter Geist kann ein solche« Glück schreiben. Die Darstellung war im Ganzen recht tüchtig. Herr Quanter spielt« de« alten, schwachen Eommerzienrath sehr natürlich und decent und Herr Kramer verdient« al« Knecht Uli wegen seiner trefflichen Auffassung und fleißigen Durch- sührung vielen Beifall. Dir weibliche Hauptrolle w^r für Fräulein Schönhoff eine ganz paffend« Pani, und wurde von ihr mit Lebendigkeit und lobenSwenher Raschheit im Tempo dar- gestellt. Die komische Zugabe im Stück, welche« dem Publicum sehr mißfallen hat, vertrat Herr Räder in der Roll, de« Haupt, factotum« Rochu« mit vieler Heiterkeit und vorzüglich charakteri stischer Matzte. Otto Banck. Wkustk. In London werden die philharmonischen Lon- rrrte der di,»jährigen Saison vonSterndale vennet diri- gin werde«. Konstantinopel und der Bosporus.*) von A. Eh. I. V (Die Ebene von Skutari — Konstantinopel vom Berge Bulgurlu aus gesehen.) Rach langer Pause fuhr unser Dampfboot weiter, an dem Serail vorüber, hinau« in die Proponti« und maß die ganze Länge der Stadt bitz zu den sieben Thürmen ersprießlichen An- denken». Die Mauer enthält noch mehr griechische Alienhümer, Säulen, Lapitäle, Gesimse, al» ganz Deutschland. Ein Wald von Häusern, Kuppeln und Lppreffen ragt über dieselbe hinau» in da» Meer. Während wir von den sieben Thürmen langsam in gerader Linie hinüber nach dem asiatischen Ufer fuhren, speisten wir auf dem Verdeck und gaben den olympischen Göttern dir Erlaubniß, zuzufchauen. Am asiatischen Ufer unterhalb Skutari nahm un« eine an- muthige Ebene auf. Wer würde glauben, baß man hier schon -- wieder auf klassischem Boden stehet Hier lag einst Ldalcedon, siebzehn Jahr« vor Byzanz erbaut. Hier stand ein Orakel de« Apoll», welche« dem Byza« rieth, eine Stadt jenseir« auf de« herrlichen Dreieck anzuleqrn. den blinden Tbalredonesern qeqen- über. Sr befolgte riesen Rath und so grünte»» er 657 v. Ehr. da« einzig gelegene Byzanz. Damals waren die Ehaicedoneser blind, seit I4-A aber ganz Europa taub und seitdem Jahr- hundert finnlo«, nach Amerika zu segeln «ad Byzanz und die ganze Türkei in» Rücken liegen zu lassen. " *) «pl. «r. >«, st«, »76, st« tz. Bl.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview