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Weißeritz-Zeitung : 26.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187105261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18710526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18710526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-26
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.05.1871
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Nr. 41. Weißerih-Zeitung Verantwortlicher Macteur: Larl Fehne in Dippoldiswalde. 26. Mai 1871. Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die > Spalten-Zeile Postanstalten. ' Amts- und Inzeigt-Dlatt der Königlichen Gerichts-Ämter und Atadträthe zu Dippoldiswalde und /raueußeiu. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zn beziehen durch alle Tagesgefchichte. Dippoldiswalde, den 25. Mai. Endlich scheint die Hoffnung, daß „es doch Frühling werden muß," für die harrende, frierende und zum unfreiwilligen Stubenarrest verurteilte Bevölkerung der nördlichen Hemisphäre in Erfüllung zu gehen. Die letzten zwei sonnigen und warmen Tage locken Alles, Blatter, Blüthen und Menschen hinaus in's Freie, und manche schon begraben gewesene Hoffnung auf fröhliche Pfingsten erwacht wieder zu neuem Leben. Mit den beliebten und vielbenutzten Extrazügen nach allerwärtö wird es zwar einigermaßen hapern; dafür werden aber, wenig stens nach einigen deutschen Gauen, längsterwartete und ersehnte Pfingstgäste einziehen: unsere braven Truppen aus Frankreich. Das heißt zwar nicht die vom XII., sächsischen Armeecorps (das soll, wie es heißt, minde stens bis Mitte Juni noch in seinen jetzigen Quartieren bleiben), aber dafür die des V. aus den östlichsten Theilen Deutschlands. Nun, soweit haben wir wohl Alle den PartikularismuS uns abgethan, daß wir uns dieser Pfingstbotschaft freuen, als kündigte sie uns die Rück kehr der eigenen Landeskinder an. Gönnen wir also die Eisenbahnen und ihre Extrazüge diesmal den heim kehrenden Brüdern und begnügen wir uns, in der Nähe daS Schöne und Gute zu suchen, das oft so nahe liegt. Mögen recht viele frohe Wanderer herauskommen in unsere Berge mit ihrer reinen, erquickenden Luft und ihrer freundlichen Stille; unsere Wirthe werden diese Einquartirung sicher gerne kommen und und ungerne ziehen sehen. Ueber'S Jahr nachher, will'S Gott, nehmen wir die Extrazüge ein, vielleicht gar nach Elsaß und den blauen Vogesen. — Die am Mittwoch Abend stattgehabte erste, recht zahlreich besuchte Vorstellung im Zaubertheater des Herrn Prof. O eser hat die Empfehlung vollkommen gerechtfertigt, die wir in vor. Nummer brachten, und können wir heute deshalb wiederholt zum Besuch der Vorstellungen am nächsten Freitag und Sonntag auf fordern. — Dresden, 24. Mai. Wenn es nicht so ent setzlich leichtgläubige Leute in allen Klasien der Gesell schaft gäbe, müßten mit dem Fall der Pariser Commune nun auch unsere Socialdemokraten abgewirthschaftet haben, da sie fest und steif den Untergang der Versailler und den Sieg von Paris prophezeiet hatten. Leider kann aber davon keine Rede sein, und so werden denn die social-demokratischen Führer auf ihrem künftigen Pyrteikongreß, Mitte Juli, wieder die Gelegenheit er greifen, dem Volke schwindelhafte Vorstellungen zu machen, und es wird dann nur darauf ankommen, ob sie noch die gleiche Zahl von Gläubigen wie früher finden werden. Wenn wir lasen, mit welcher Scham losigkeit gewisse Blätter unsere Söhne und Brüder anzugreifen wagten, welche für die Freiheit und Einheit unseres deutschen VolkSthums mit ihrem Blute einge standen, und wie sie dagegen in ihrer internationalen Partei-, nicht Unparteilichkeit, die Pariser Tollhäusler lobten, dann schien eS uns doch unmöglich, daß eine Einsicht über das Verwerfliche eines solchen Treibens sich nicht Bahn brechen sollte. . Freilich thaten dieselben Blätter auch, als wären sie zärtlich um das Schicksal unserer Truppen besorgt, wenn von deren unzureichender Verpflegung die Rede war; aber in einem Athem be schuldigten sie dieselben dann wieder der Erpressung, des Diebstahl« und des Mordes. Nun unsere Truppen werden bald wieder heimgekehrt sein, dann mögen sie selbst auf den Geist unseres Volkes einwirken und ihm mittheilen, wie sie auf fränkischem Boden gelebt und gelitten. Ohne Zweifel werden sie auch gute Menschen in Frankreich kennen gelernt haben; aber sicherlich ge hörten die französischen Social-Demokraten von der Sorte, welche das gräßliche Schauspiel in Paris hervor gerufen haben, nicht zu Denjenigen, denen sie ihr Lob spenden können und denen alles Lob von unseren Social- Democraten gespendet worden. Dresden. Die Shnode hat nach kurzer Debatte beschlossen, den Antrag des Stadtrathes Kretzschmar, die Kirchenvorstands- und Synodalordnung einer General- Revision zu unterziehen, abzulehnen. — Prof. Luthardt hielt eine Rede über die geistliche Verpflegung unserer Truppen im Felde und tadelte die geringe Anzahl der Feldgeistlichen, da für 1600 katholische Soldaten 2 Seel sorger und für 38,000 evangelische Soldaten nur4 Divi« sionöprediger hinausgeschickt worden seien. Auch ver langte er ein anderes Militair-Gesang- und Gebetbuch. — Das „Dresdner Journal" schreibt bei Be sprechung des Rücktransportes der deutschen Truppen aus Frankreich: „Bei fortdauernder günstiger Entwickelung der Verhältnisse in Frankreich ist auch die Rückkehr des königl. sächsischen Armee- corps in Aussicht genommen, so zwar, daß der Abmarsch desselben in Frankreich etwa gegen Mitte Juni erfolgen könnte. Die Truppen werden wahrscheinlich bis Frank furt a. M. marschiren und von dort per Eisenbahn nach ihrer Heimath befördert werden. — Die diesjährigen Wollmärkte in Sachsen fallen in Reichenbach auf den 5. Juni, in Bautzen auf den 12. Juni, in Dresden auf den 13. Juni, in Leipzig auf den 14. und 15. Juni.
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