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Weißeritz-Zeitung : 05.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187109057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18710905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18710905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-05
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.09.1871
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Dippoldiswalde. In Bezug auf die in Kurzem bevorstehenden Ergänzungöwahlen zum Landtage hat der geschäftsleitende Vorstand der national-liberalen Partei Sachsens den nachstehenden Aufruf erlassen: Die Ergänzungswahlen zum Landtage stehen vor der Thür und dringend tritt an die Wähler in den betheiligten Wahlkreisen die Pflicht heran, sich über die Männer ihres Vertrauens zu verständigen. Zwar handelt es sich nur um Erneuerung eines Drittels der II. Kammer; gleichwohl steht für die freisinnigen Wähler die Möglichkeit offen, der ganzen Kammer ihren Character auszuprägen, indem sie der bisher nur zweifelhaften und schwankenden liberalen Mehrheit durch den Hinzutrilt von auf richtig freisinnigen, bewährten Männern ein entschiedenes und ausdauerndes Uebergewicht sichern. Mögen die Wähler diese Gelegenheit nicht versäumen! Nicht scharf genug kann dem nur zu verbreiteten Jrrthume entgegengetreten werden, als habe der Reichstag den Land tagen ihre Hauptbedeutung vorweg genommen. Befreit von der erdrückenden Last derjenigen Gesetzgebungszweige, in denen ein einzelner Theil des großen deutschen Verkehrsgebietes für sich allein es beim redlichsten Willen doch nimmermehr zu gesundem Gedeihen zu bringen vermochte, kann jetzt der Land tag seine Kräfte um so ungetheilter und segensreicher den Fragen der Verfassung und der inner» Verwaltung zuwenden und, im Wettbewerb mit den zu Einem Reiche geeinten Bruder staaten, unserm Sachsen die ehrenvolle Stellung wiedererringen helfen, welche es in den ersten Perioden seines Verfassungs lebens durch sein Vorangehen in freisinnigen Einrichtungen unbestritten eingenommen, in einer langen Zeit der Reaction und dumpfen Erstarrung aber mehr und mehr verloren hatte, und die doch einem der rührigsten und geistig regsamsten Stämme des deutschen Volkes in der That gebührt. Wir brauchen, um die Bedeutung der zunächst vor liegenden Aufgaben zu kennzeichnen, nur an die auf dem vorigen Landtag angebahnte Reorganisation der Verwaltung einschließlich der Gemeindeverfassung und an die Schulgesetz gebung zu erinnern, bei welcher es gilt, den Uebergriffen der Synode zwar maßvoll, aber mit aller Entschiedenheit entgegen zutreten. Wir stellen kein Programm auf. Die national-liberale Partei in Sachsen hat durch ihr einmüthiges und klar be wußtes Handeln in einer Zeit, wo sie noch vielfach verkannt wurde, gezeigt, was sie will; sie wird jetzt, wo die glorreiche Geschichte des letzten Jahres ihre patriotischen Hoffnungen und Wünsche verwirklicht hat, wo Viele, die sie ungern in den Reihen ihrer Gegner erblickte,. ihrer Richtung näher getreten sind, um so zuversichtlicher und freudiger daran festhalten. In der Lösung der Aufgaben, welche des bevorstehenden Land tages harren, dars sie aus ein ungetrübtes und festes Hand in Handgehen aller wahrhaft Liberalen im Lande rechnen. Auch unser Bezirk — der 5. städtische — (Dip poldiswalde, Frauenstein, Saida, Brand, Lengefeld, Rabenau, Altenberg, Geising, Bärenstein, Lauenstein, Glashütte, Dohna, Liebstadt, Gottleuba und Bergieß- hübel) gehört zu denen, welche in Folge der AuSloosung ihrer Abgeordneten in nächster Zeit wieder an die Wahl urne zu treten haben. — Es erschien daher geboten, sich in erster Linie zu vergewissern, ob Herr A. Lange, Uhrenfabrikant in Glashütte, der Vertreter unseres Be zirkes auf dem verflossenen Landtage, eine Wiederwahl anzunehmen bereit sein würde, und wir sind in der Lage, diese Frage bejahend beantworten zu können. Die Wirksamkeit Herrn Lange's auf dem letzten Landtage hat allgemeine Anerkennung gefunden, und die Wiederwahl desselben wird, nach Dem, was wir aus der östlichen Hälfte des Bezirks erfahren, eine fast ungetheilte Mehrheit erwarten dürfen; während der westlich gelegene Theil, von dem uns Mittheilungen hierüber noch nicht zugegangen sind, sich wohl ähnlich verhalten dürfte. Sadisdorf, den 3. September. Heute wurde hier eine über vier Centner schwere neue Glocke, welche unser hochgeehrter Kirchenpatron, Herr Rittergutsbesitzer und Friedensrichter Otto auf Naundorf, in der rühmlichst bekannten Gießerei der Herren Große in Dresden als Geschenk für unsere Kirche hatte Herstellen lassen, beim Frühgottesdienst vom Herrn Pastor Horn am Schlüsse der darauf bezüglichen Predigt über Nahuni 2, I: „Siehe auf — deine Gelübde"feierlich geweiht und dem kirchlichen Gebrauche übergeben. Die neue Glocke trägt die Aufschriften: Oott nur Lkro nsob Alorrsiebein 8riostvn. Den 18. ckuni 1871. I'ritzcken ssl stets stein deläute! Eine Verkündigerin des Friedens ist dieses schöne werthvolle Geschenk nun schon insofern, als es das sprechendste Zeugniß giebt von dem stets bestandenen besten Einvernehmen zwischen dem Herrn Kirchenpatron und der Kirchengemeinde; dann aber auch, da seine liebliche Stimme als Terz (Ois) die Harmonie und Fülle zwischen den Tönen der vorhandenen Glocken ver mittelt, während früher eine sehr kleine weitschallende Glocke, die ferner nur als Seigerschelle und Sturm glocke dienen soll, diese störte. Das Geläute ist nun so ziemlich ^.-äur. Geschichtlich sei noch Folgendes bemerkt: Die frühere mittle, nun kleine Glocke trägt nur die Jahres zahl 1634, während die große im Jahre 1637 gegossen ist und die Aufschrift Hal: M8 8LI88L8 M1N VVR68 8LVW88I.^l LMU WR86MMI-M VM 88M^8U. VVL08 8I.L18 V8I) LIVW DLR 168 VILVLIi MLV «L6088L8 LVLItst'. WRlW V08 VRL8VL8 8088 LM8. Dresden. Se. Maj. der König hat, um den Gefühlen der Freude und Dankbarkeit gegen die Vor sehung, aus Anlaß der glücklichen Rückkehr der königl. Prinzen und des tapfern Heeres aus dem Feldzuge, auch einen werkthätigen Ausdruck zu verleihen, die Summe von 1000 Thlrn. zur Unterstützung an Ver wundete und an Familien im Felde gebliebener Krieger gespendet. — Se. kgl. Hoh. der Generalfeldmarschall Kron prinz Albert hat am 1. Septbr. eine Deputation empfangen, welche ihm einen, von den Offizieren des Stabes der frühem Maasarmee gewidmeten Mar schallstab überreichte. — Die Verwaltung des Dresdner Bauvereins für Arbeiterwohnungcn hat einen Prospekt ausgegeben, der alle Beachtung verdient. Nach dem ursprünglichen Plane soll auf 100 bis 130 Häuser zu je 6 Woh nungen, bestehend aus 1 Stube und 2 Kammern, Be dacht genommen werden. Man glaubt bei richtiger Umsicht ein solches Haus durch Anwendung von Preß ziegeln für ungefähr 1000 Thlr. herzustellen. Berlin. Der Kaiser hat am 3. Septbr. nach drei Wochen Aufenthalt in Gastein die Nachkur da selbst beendet und richtet seine Abreise von dort derart ein, daß die Ankunft in Salzburg, wo er mit Kaiser Franz Joseph zusammentrifft, am 6. Septbr. erfolgt. Die Rückreise geschieht am 7. über München.
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