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Weißeritz-Zeitung : 19.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187109194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18710919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18710919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-19
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.09.1871
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Erscheint Dienstagsund Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Weißerih-Ieidmg. Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Svalten-Zeile 8 PK. Amts- und Anzeige-Klatt der Königlichen Gerichts-Ämter nad Itadträthr zn Dippoldiswalde nnd Franen-tein. Vminllvortlichkr Marleur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Dresden. Das Körner-Denkmal, vom Prof. Hähnel meisterhaft entworfen und in Nürnberg in Erz gegossen, wird vor dem städtischen Gymnasium am Georgsplatze wahrscheinlich am 18. October enthüllt werden. Es ist dies ein Tag von großer historischer Bedeutung für unser gesammteS deutsches Vaterland. — Unser König ist am 15. Septbr. in Metz eingetroffen und daselbst bis 17. geblieben. Berlin. Der Kaiser ist am 14. Septbr. in Baden-Baden eingetrofsen und wird in diesem Cur- orte einen Aufenthalt von circa 3 Wochen nehmen. — Mau ist gegenwärtig sehr eifrig mit der Aus arbeitung der Gesetze beschäftigt, welche dem Reichs tag zur Berathung vorgelegt werden sollen. Unter denselben befindet sich auch ein Gesetzentwurf, betreffend die obligatorische Civilehe. — Die Bewegung unter der Berliner Arbeiter bevölkerung ist in fortwährendem Zunehmen. Ein Gewerbe um das andere stellt die Arbeit ein oder droht mit Strike, und täglich finden Gesellen-Bersammlungen statt. Die Böttcher, Drechsler, Kistenmacher rc. ver langen 25°/o Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit. Oesterreich. Am 14. Septbr. sind sämmtliche Landtage eröffnet worden. Der von den Czechen, Polen, Slowaken rc. errungene Sieg gegen die Deut schen scheint den Führern derselben auch den Muth gegeben zu haben, jetzt offen mit ihren Absichten her- vorzutreten; sie denken nicht daran, mitzuwirken zu einem kräftigen Oesterreich, in welchem die verschiedenen Völker friedlich neben einander wohnen. Sie wollen das Kaiserreich aus den Fugen bringen und auf seinen Ruinen bauen sie schon jetzt ihre Luftschlösser auf. Sie schwärmen von einem panslawistischen Weltreiche und die österreichische Regierung in ihrer unbegreiflichen Blindheit pflegt vertrauensvoll die Schlange an ihrem Herzen, welche nur den geeigneten Augenblick erwartet, um dem Kaiserstaate den Garaus zu machen. Frankreich. Die Entwaffnung der National garde hat in mehreren Departements begonnen; die Ruhe ist nicht gestört worden. — Die Zahl der Anhänger der Commune, die sich jetzt noch in den Gefängnissen befinden, beträgt an 39,000; Untersuchungs-Actenstücke sind aber nur 35,000 vorhanden. Von diesen wurden 35,000 revidirt und 2800 Lossprechungen von der Verfolgung verfügt; es wurden hiervon aber erst einige hundert in Freiheit gesetzt. Man glaubt, bis Ende September die Unter suchungen in den Häfen und bis zum 25. die in Ver sailles beendigen zu können. — Der Gehalt des Präsidenten der Republik ist auf 600,000 Frcs. festgestellt, wozu noch 130,000 Frcs. für Repräsentationskosten kommen. Die Minister erhalten jeder 60,000 Frcs. jährlich. — Da in der Nähe von Neuilly sur Marne wieder ein Angriff auf einen deutschen Soldaten statt - fand, so wurde der Maire des letztgenannten Ortes verhaftet und als Geisel weggeführt. Vermischtes. Am 14. Sept, ist in Berlin ein vierstöckiges Haus ein gestürzt, sammt den Schornsteinen, und nur die Um fassungsmauern sind stehen geblieben. Leider sind dabei 3 Menschen (2 Frauen und ein Dienstmädchen) getödtet und 4 Männer schwer verletzt worden; mehrere retteten sich noch glücklicherweise, so z. B. zwei Commis dadurch, daß sie durch ein Schaufenster sprengen, wobei sie sich nur leicht verletzten. Das Haus (Oranienstraße 52) gehörte der Wittwe Drenske, die einen Parterreladen an den Weißwaarenhändler Jacoby vermiethet hatte, welcher den Laden vergrößern wollte, zu welchem Behuf eine Tragwand, die bis zum Dach hinauf ging, herausgenommen wurde. Die Genehmigung dazu war noch nicht eingegangen, ja sogar von mehrern Miethsleuten Beschwerde geführt worden. Der Maurermeister Werner aber ließ den Bau fortsühren, und so trifft diesen, wie den Kaufm. Jacoby, allein die Schuld an der schrecklichen Katastrophe, die sich schon mehrere Tage vorher durch ein verdächtiges Knacken und Knistern ankündigte. Dem schrecklichen Ereigniß folgte ein Moment starren Entsetzens, dann eilte Alles zur Rettung der Unglücklichen herbei. Die Getödteten sind die Frau eines Kaufmanns Pickart, deren Dienstmädchen, und die Frau eines Buchhalters Chapax. Der Maurermeister Werner wurde sofort verhaftet, und wird eine strenge crimi- nalrechtliche Ahndung und schwere civilrechtliche Entschädi gungspflicht ihn treffen. In Hamburg wird jetzt ein umfangreicher Proceß verhandelt. Die Inhaber von 30 Geschäften sind angeklagt, die Etiquetten der Firma Bock u. Sohn in Havanna nach gemacht und so das Publikum betrogen zu haben. Das Stuttgarter Tageblatt schreibt: „In glühender Sonnenhitze war so eben ein Zug Baiern aus einem Bahn hofe eingefahren, als ein, seine Pferde bewachender Mann eine» in der Nähe stehenden Knaben herbeiries und ihm den Auftrag ertheilte, eine halbe Maß Bier in der Restauration zu holen. Der Knabe beeilte sich, den Durstigen zu laben; als er aber über die Schienen gehen wollte, wurde er von
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