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Auer Tageblatt : 09.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192209092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-09
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 09.09.1922
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Nr. 2N Sonnabenä. cien s. September 1922 N. Jahrgang äoiin blau, utter uev. läl. laöet ein »r«. Otto. ükrmülg., ;s2. Vintemaat), eirletrel, I. uav. uev. atenal»), tatum ital.), :nne). >r), Ter belgische Ministerrat trat gestern zusammen, um seine Haltung in der Oberkasseler Mordaffäre zu erörtern, die die belgisch« Regierung Deutschland ge genüber .einnehmen soll. Ter Justizminister wird di« weiteren Untersuchungen leiten« deren Ergebnisse ver öffentlicht werden sollen. Lite Bluttat hat sich wie folgt zugetragen: Ter am 1. September 3 Uhr morgens tot aufgesundene Sevgeant war schon um 9 Uhr des 31. August betrunken. Um 2 Uhr fkanda- lterie der besinnungslos Betrunkene in einer der bel^ gischen Notkaserne gegenüberliegenden Wirtschaft. Nach Schließung der WirtschaftSräume benahm er sich so, daß ein auf der anderen Seite der Straße stehender Pp-! sten seines Regiments und seiner Kompanie, mit dem er auf gespanntem Fuß stand, ihn verhaften wollte. In der Wut griff der Sergeant -uri Armee- Pistole und schoß dcst Posten über den Haufen. MS er sah, was er angerichret chatte, richtete«« di ji Waffe gegen sich selbst und schoß sich kuvch das Aug« in den Schäd el. Bewiesen ist ferner, daß beide tödlichen Schüsse aus einam Armeerevolver abge- feuer-, wurden. i ! kanntlich hatte sie aber! den belgischen' Besätzung-ibe- Hörden Anlatz zu einem währen Schrecke n-regtment ge boten. Pas sich in gleiche« .Schärfe gegen deutsche Be hörden und deutsche Zivilbevölkerung Obertasse!» richt' tete. Nunmehr stehen die belgischen Behörden beschämt da und erwägen Genugtuung gegenüber Deutsch land. Al- solche müßte an erster Stelle der Zwang für alle belgischen Hetzblätter, die aus dem Vorfall st> viel Gift gegen Deutschland verspritzt haben, beschlossen wer» den, fetzt reumütig um Entschuldigung zu bitten. Aber das wird natürlich nicht geschehen. Man wird, auch nicht die nächstliegende Lehre ziehen, daß das ganz« Besatzungsunwesen die unbeschäftigten Truppen immer wieder zu rohen Gewaltakten verführen mutz. Aber in den neutralen Staaten und bei der einsichtigen Bevöl kerung des Auslandes werden derartige Folgerungen hoffentlich gezogen werden- Die belgische Moräaffare. El« Selgler -er Löter. Die Erschießung zweier belgischer Soldaten in Ober kassel bei Düsseldorf hat sich nunmehr tatsächlich al» «ine betrunkene aber rein belgische Angelegenheit hexauSgestellt, bei d'-r kein Deutscher beteiligt war, Be. ttvl: (xerissen), emaklen), -n, gem.). usscnrot, eirenklete, ter, t USV. USV. irrten und en ii.Se. Lin neuer äeutscher Vorschlag. Sürgschast Ser öeutsihen Industrie. — Setettigung holländischer Sanken. Die Garantieverhandlungen mit Belgien werden zwischen der deutschen Negierung .und den belgischen Vertretern in strengster Vertraulich keit geführt. Auch im geschlossenen Kreis des auswärtigen Ausschus ses ha: der Reichskanzler nur ein allgemeines Bild von den Verhandlungen entworfen und ist auf Einzelheiten de« Vorschläge und Gegenvorschläge nicht eingegangen. Liese Zurückhaltung ist begreiflich'. Die an sich schont äußerst schwierigen Verhandlungen dürfen nicht durch vorzeitige Preisgabe von Einzelheiten gefährdet werden-' Man Weitz, mit wie verschiedenen Interessen die Ver handlungen im Ausland, besonder- in England und Frankreich verfolgt werden Indiskretionen könnten da leicht schlimmes Unheil anrichten. Es kommt noch, hin zu, datz man offenbar noch nach> Auswegen sucht und tastet. Auch deshalb wäre es verkehrt, der öffentlichen Kritik Handhaben zu bieten, um zu Vorschlägen Stellung zu «nehmen, die nachher wieder fallen gelassen werden. Es mutz daher bis zur Erzielung einer Einigung ge nügen, daß immer wieder von beiden Seiten überein stimmend der gute Wille betont wird, zu einer Ver ständigung zu gelangen. Latz dabei auch auf die Schwierigkeiten der praktischen Lösung hingewiessn wird, ist nur zweckmäßig. Eine Abmachung von der Wichtig keit, wie sie ein deutsch-belgische- Finanzabkommen ha ben wird, kann nicht leicht und aus dem Handgelenk ge.rossen werden. Je eingehender alle Vorschläge und Gegenvorschläge auf beiden Seiten nachgeprüst werden, um so haltbarer und tragfähigier wird das Kompromiß- ergebniS sein. , ' ' In den Verhandlungen mit den belgischen Unter händlern ist insofern eine Paus« eingetreten, als die zur Erörterung gebrachte Beteiligung der deut schen Jndststrie in der Garantierung der deut schen Schätzwechsel für die Belgier einen neuen Vorschlag bedeutet, der in ihren Instruktionen nicht vorgesehen war. Sie haben dahier Donnerstag gbend diesen deutschen Vorschlag.telegraphisch nach Brüsk sel übermittelt und ihre Regierung um eine Stel lungnahme und neue Weisungen! gebeten. Erst dann können die Besprechungen wieder ausgenommen werden- AuS den Besprechungen mit den Belgier»» ist inzwischen die Möglichkeit einer englischen Mithilfe bei der Diskontierung der deutschen Schatzwechsel, die tat sächlich gegeben war, auSge schalt et worden. .Diese Möglichkeit mutzte Frankreich zuliebe fallen ge lassen werden. An Mell« der englischen Teilnahme an der Diskontierung der Schatzwechsel ist jetzt «ine Fühlungnahme M Holland aufgenommen worden, und im Falle einer Einigung mit Belgien besteht alle Au» sich», datz durch Vermittlung de» Bankhauses Mendels sohn Holländische Banken statt der englischen sich an der Diskontierung beteiligen. Entscheidung vom 31. August soll — wenn sich Belgien und Deutschland über dis zu leistenden Garantien nicht einigen sollten — der volle Betrag der Wechsel in GvW bet einer ausländischen Bank hinterlegt werden- An der rechtlichen Unmöglichkeit, die Retchsbank zu einem solchen Golddepot im Ausland zu zwingen, hat sich nicht» geändert? iM Gegenteil ist die ReichSbank nach Aushebung des Aufsicht-rechtes durch! den Reichskanzler in der Verwendung ihrer Mittel an keine Instruktionen der Reichsregirrung mehr gebunden. Aus Brüssel ver lautet, daß, wenn dis Verhandlungen mit Berlin er gebnislos bleiben sollten, die Pariser Entscheij- >ung aus geh oben werden müsse. Nach Lage der Tinge kann man also in der ReparationSfrage nicht von einer Lösung, nicht einmal von einer entschiedenen Wen dung WM Besseren sprechen. Tie drohende Wiederge winnung der Handlungsfreiheit durch die französische Regierung, d. h. Gewaltanwendung im deut- chen Westen, ist nicht ausgeschlossen, sondern vorläu- ig nur ausgeschoben. Es wird sich sehe bald zeigen, ob die i'm Stinnes-Abkommen zutage getretene nüchterne geschäftliche Auffassung gewisser französischer Kreise auch auf Poincare und das vorläufig als Exponent der ranzösischen Politik wirkende Belgien Einfluß haben wird. Wie rmrä Stinnes bezahlt? Tas Abkommen Lubersac—GtinneS steht noch immer im Vordergrund des Interesses. Im Echo national sagt Tardieu, datz man nach 32 Monaten endlich dazu gelange. Tinge auszuführen, die im Vertrag von Ver sailles weit umfassender vorgesehen waren. Nichc weni ger als 20 Artikel befaßten sich mit Sachleistungen, und zwar aus einer Grundlage, die bedeutend grotzzügigers sei, als die Bedingungen des Vertrages StinneS-Luüer- sac. Tardieu ist merkwürdigerweise mit den Abmachun gen im großen und ganzen sehr einverstanden,, denn StinneS und Lubersac haben sich zu helfen gewußt, wo die Negierungen eingeschlasen waren. Nur kritisiert er Vie Bestimmung, nach der Deutschland Ko h le zur Aus führung der Bestimmungen zur Verfügurpg gestellt ä>«r- den solle. Tardieu mein», Deutschland besitz« noch tze- nug Kohle, um seine Industrie zu versorgen. Warum also, so fragt er, hat man Deutschland ein Geschenk ge wacht und auf einen Teil der französischen Recht« ver zichtet? Abgesehen von diesen Dingen und dem Ver dienst, der Herrn StinneS zugebilligt wurde, und der von englischen Zeitungen! auf 6 Millionen Pfuwd Sterling geschätzt wird, müsse mar» die Initiative der beiden Unterhändler begrüßen. Die Action fvancaise wirft die Frage auf, wer StinneS und die deutschen Industriellen bezahlt. Ter deutsche. Staat könne sie lediglich in Papiergeld bezah len, denn sie arbeiteten für Rechnung der Sachleistun gen Wird Hugo StinneS Papiergeld erhalten, dessen Nicht-wert er besser kennt, als jeder andere? ESl gäbe hier nur zwei Möglichkeiten, entweder Deutschland be zahle Hugo StinneS, und das könne nur geschehen, wen« die Herstellung von Papiergeld beschleunigt werde, dl« dann im Laufe dieses Monms noch auf sowtetistisch« oder österreichische Geschwindigkeit gebracht werden mützte. In diesem Falle also sähe Hugo StinneS kaltblütig der Katastrophe der Mark entgegen, die ihn zum. Herrn der Situation macht, da die Lieferungen an Frankreich e» ihm gestattet haben, auf bin letzten Hauch d«S Papier» gelde» zu warten, ohne seine Fabriken schließen tzu müssen. Die Sachleistungen hätten dann gewissermaßen zu «rner Landung i'm Gleitslug gedient. Oder Hugo Minne» werde von der deutschen Regierung nicht bezahlt. Ta» wär« ein Beweis dafür, datz die Sach leistungen ebenso undurchführbar seien wie Barzahlun gen, so lange nicht Kredite an Deutschland und beson der» an Minn«» bewilligt würden. Oder aber Stinne», den da» Reich nicht bezahlt, wird der größte Gläu biger Deutschland- und hat dH» deutsch« Regie rung dann vollständig in feiner Hand, denn, so meint di» Action froneais«, man darf nicht vergessen, daß Aufbau unä Reparation. W.W. Ursprünglich sollten Aufbau und Repara tion dasselbe sein. Wik hatten uns im Herbst 1918 , bekanntlich nur zur Wiederherstellung des Schadens verpflichtet, der Privatpersonen in den Verband ländern im Kriege entstanden 'ist, wobei «s sich ur sprünglich überhaupt nur um Belgien, später dann um Belgien und Frankreich handelt«. Im "Laufe der Zeir haben sich div Begriffe gründlich), verschoben. Heute wird zwischen der deutschen Aufbauverpflichtung in den zer störten Kriegsgebieten und den Milliardenfordsrungen unserer früheren Gegner für all«-möglichen Zwecke un terschieden. In beiden Fragen ist in der letzten Zeit eine Lösung, geschaffen be'zw. angebahnt, worden, deren Bedeutung im folgenden untersucht werden soll. Am 4. September ist «in Vertrag des deutschen Großindustriellen Hugo StinnSS mit dem Vertreter des Generalverbandes der französischen Wiederausbau genossenschäften, dem Marquis de Luberkac, unter zeichnet worden, bei' dem Vertreter der beiderseitigen Regierungen nicht unmittelbar mitgewirkt haben. Em- pestandenermatzen hat die deutsche Wirtschaft mit dem Vertrag das Ziel im Auge, die beiden bestehenden Sach- lieserungsabkommen (das Raihenau-Abkommen vom Ok tober 1921 und daS Wemelman-Abkom'men vom Früh» jaihr,1922) praktisch durchführbar zu machen, sowie gewisse in ihnen enthaltene. Unklarheiten und Gefahren zu Deutschlands Gunsten zu beseitigen. Ter Vertrag Pom 4. September sagt nichts Über die abzu- lteiernden Mengen, schasst aber eine Gewähr dafür, vatz! weder der deutsche Lieferant durch, unvorteilhafte Lei- stungsvexpflichtungen noch der französische Empfänger durch verlustbringende Abnahmeverpflichtrurgen geschä digt und verärgert wird. Sehr, bedeutsam ist die Be stimmung, datz die von Deutschland zu leistenden Koh lentribute um die Mengen verringert werden sollen, die zur Erzeugung dös W liefernden Ausbaumaterials erforderlich sind. Wenn gewisse radikale Kreise den Aufbauvertrag, als ein Stinnes'sches Manöver zur Fül lung schwerindustrieller Taschen bezeichnen, so wird man zwar völlige wirtschaftspolitische Kritiklosigkeit und de magogische Verranntheit als mildernde Umstände anfüh ren, aber doch mit allem Nachdruck dagegen protestieren Müssen, datz um Propagandistischer Rücksichten willen eine verheißungsvolle Entwicklung gestört werden soll. Es.bleibt abzuwarten, wie sich die französische Indu strie und das Kabinett Poincare endgültig mit dem Aufbauabkommen auseinandersetzen werden. ES mutz davor gewarnt werden, die glatt verlau fenen Verhandlungen zwischen deutschen und französi schen WirtschaftMhrevn als ein« Gewähr dafür anzu seihen. datz auch die deutsch-belgischen Repara tion-Perhandlungen, die am Mittwoch in Ber lin begonnen haben, zu einem guten Ende kommen wert den. Nach dem Beschluß der Pariser ReparattpnÄkoM- Misston vom 81. August haben wir für die bi- Ende 1922 fälligen 270 Millionen Goldmark Reparation», raten den Belgiern Schatzbons mit sechsmonatiger Lauf zeit zu geben und diese Bon» mit Garantien auSWstaü- ten. Zur Festsetzung dieser Garantien sind die au» zahl- reichen Verhandlungen bekannten belgischen Wirtschafts politiker Delacroix und Bemelman» nach Berlin gekommen. Man tut gut, die Meldungen über eine angeblich bereit- erzielt« grundsätzliche Verständigung mit Vorsicht aufzunehmen. Ter belgische Ministerprä- sident Th «uni- hat den beiden Delegierten vor ihrer Abreise au« Brüssel «ingeschärst. nur. vollwertigen AK cherungrn die Zustimmung, zu tzeben. Dach der Pariser Nach einer Meldung des Jntransigcant aus Athen ist Skuludes zum Ministerpräsidenten er- ittannt worden. Ter Dollar notierte heute an der Berliner Mörse mit 1'4'0 0. Das Wichtigste vom Tage. Die Reich-regtsrnng wird sich sofort nach! Be end igüng der Verhandlungen mit den Belgiern mn dem Problem derAuSglvichzahlungen be lassen. ' - > . > s ! ' l ! ! Auf der Genfed Tägung!.deS Völkerbundes erklärte Lord Robert Eec'il, wenn nicht bald Hilfe komme, werde es nur noch eine Frage von Monaten sein, bis Deutschland sich in derselben Lage befinde wie Oesterreich. Es kann nunmehr als sich'er gelten, daß Llohd George sich nach Genf bxheben wird, um der Sitzung des Völkerbünde- beizuwohnen, wenn ihn nicht ganz besondere Umstände daran hindern. /luer Tageblatt «»»»,,»NISI „Ich ,«»»,, „IM »n» Io- „m »M-tUch —.m M«,I. „st,U«N,,I> »I, Su.Il»,,, — „fthllnl M««r,IIch. — r«nsp«ch-f,nfchluS Ni. SS. 1 m . 1 .".ÜVi.ch.'n»'.'.' L.t.sramm.1 Lag.blatt Ku»»»,««»,»,». Enthalten- -l» amtlichen Sekanntmachungen -RS Rat»» -er Gtaüt ««- -es Amtsgericht» Ku». p»Mi<k.lt»n»,, ftmt Löpztg a». 1„, Dvntmäl»» lcg« war es Fettschichten Kodex d«r stellt« ein dar. Mer Menschheit, üe billigst», t von dem ir von de» kvit jener oretnandi» »d zu erbe- t Welche istiasn Ge« üLktttkul- «rialtSmus Lpoche zer- d ihre Ge- wwitderien iorgen des dinalfehler anstatt sie stehen war rnerlich »benS nach i und ganz weil jeder krankhafte- : vereitelt. 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