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Dresdner Journal : 02.12.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185712028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18571202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18571202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-12
- Tag1857-12-02
- Monat1857-12
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 02.12.1857
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Dresdner Journal Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. M278 Mittwoch, den 2. December Erscheint mit Ausnahme der Sonn, uild Festtage täglich Abend« und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Preis für da» Vierteljahr lU Ihaler. Insertion- - Gebühren für den Raum H einer gespaltenen Zeile t Neugroschen. M * -'.V — S. TageSgeschichte. Dresden, 1. December. Ihre Majestät die Königin Narir haben heut, Ihre Villa b,i Wachwitz verlass,» und Hr hiesige- Palai- wieder bezogen. Wien, 29. Nov. Die von der Creditanstalt nachge- suchlen Chcckes sind, Wik die „Hand.- u. Börs.-Ztg." be richtet, durch eine allerhöchste Resolution bewilligt und die Stempelgebühr für jede solche Anweisung ohne Rücksicht auf di» Höh» de- Betrags mit 3 kr. bemessen worden. — Der letzt» Wochenabschluß der österreichischen Sraatseisenbahnqe- sellschaft zeigt wiederum ein überaus günstiges Resultat, näm lich im Vergleich zu der entsprechenden Woche des vorigen Jahres eine Mehreinnahme von fast 44,000 fl. H Berlin, 30. Nov. Bereits seit vorgestern war hier in gut unterrichteten Kreisen die Mittheilung verbreitet, daß die Confer,nzen zur Regelung der Papiergeldsrage vorläufig nicht zu Stande kommen würden. Die heurige Abend nummer der „Zeit" bestätigt diese Nachricht, indem sie an der Spitze de- Blatte- eine Darlegung der bestehenden Vor. schristen mit Rückblick auf dir Gesetze vom 17. Juni 1833 bi- zu den Gesetzen vom 14. Mai 1855 resp. 25. Mai d. I. zieht. Nachdem darauf da- Circular der diesseitigen Regie rung an die DereinSregierungen und die darin enthaltene Einladung zu der vielbesprochenen Conferenz im November Nichtamtlicher Lheil Aebersicht la-e-geschichte. Dresden: Dom königlichen Hofe.— Dien: Check- der Creditanstalt. Wocheneinnahme der Staats,isenbahngesellschafk. — Berlin: Zustandekommen der Banknot,nconferenz in Frage gestellt. Bildung »ine- Ereditvereins versucht. Gerücht, über den Gesandtschafts- zosten in Bern. BankdiScontfeststellung. — Gleiwitz: Ge- fangenenmkuterei.— Ko b urg: Graf v. Flandern. Gewerb liches. — Altenburg: Verbesserung der Beamtengehakte be. adsichtizt. — Gotha: Herzog!. Erlaß in der Unionsfrage. — Pari«: Eröffnung deS gesetzgebenden Körpers. Verhalten der OpposttionSdeputirten. Unglücksfall in Vincennes. Dem General Lamoriciör, di« Rückkehr gestattet.— Brüs sel: Di» „Jndöp." über das liberale Regiment in Flan dern. Elektrische Uhren. — Turin: Preßgesetz. Ausfall der Wahlen. — London: Keine Anleihe für Indien. Erleichterung ^der Truppensendungen nach Indien. In-. duSdampfschifffahrt projectirt. Der „Leviathan" forlbewegt: — Jassy: Berathungen d,S Diwans. — Bukarest: Motivirung deS nationalen Programms. — Ostindien: Schlacht bei Agra. Ergänzendes au- den neuesten Nach richten. — New-Dor k: Vertrag mit Nicaragua. Bes serung der Finanzlage. Ler angebl-Verfall deS Dresdner Hofthcatert. (Schluß), vcal- und Provinzialangelegenhklttn. Dresden: Ein, Regierungsvorlage bezüglich einer Tharand - Freiber- gerEisenbahn erwartet.Legat. — Grimma: Bodensenkung. Amtlicher Theil. Dre-tze«, 1. December. Wegen „folgten Ableben- Arer Durchlaucht der Fürstin, Krau Caroline Auguste Louise, tziiazessin Reuß-Lobenstein-Eder-dorf, ist am Kön. Hefe ein» Trauer, von heute an bi- mit dem 3. December «izelegt worden. DreSdru, 27. November. Se. Königliche Majestät haben elrrznädigst geruht, dem Hauptmann v. d. Armee und Post- peister Anton Wilhelm von Aeschau in Schneeberg da- ßitterkreuz Allerhöchst-Jhre- Aldrecht-Orden- zu verleihen. dieses Jahre- erwähnt worden, heißt es zum Schlüsse in dem übersiedeln, da nunmehr mit der Anfertigung der Braugeräth- Arrikel: „Es war darin di« Absicht ausgesprochen, zu die- schäften rc. begonnen werden muß, indem daS ganze Etablisse- sen Conferenzen um di« Mitte des Monats November d. I. ment im Herbste des kommenden Jahre« in Betrieb gefitzt zusammenzutrrten, indem man voraussetzen durfte, daß bis werden wird. Die erforderlichen Dampfmaschinen werden in dahin sämmtlich betheiligte Regierungen sich geäußert haben Augsburg gefertigt. — Wie wir hören, geht das Gewerbe würden, und daß vielleicht die »ine oder die andere derselben mit besonder« Vorschlägen für den zu verhandelnden Gegen stand hervorgetreten sein würde. Sichrem Vernehmen nach sind von »er Mehrzahl der betheiligten Staaten Rückäuße- rungen eiSttzAgangen, nach denen sie, mit alleiniger Aus nahme vors'Bayern, welches seine Theilnahm» an den Con ferenzen abgelehnt hat, ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen ha ben, die beabsichtigte Conferenz zu beschicken. Vorschläge über den Gegenstand der in Aussicht gestellten Berathungen sind von keiner Regierung gemacht, und die Aeußerungen von Hannover, Württemberg, Kurhessen und Frankfurt a. M- sind noch nicht eingeganqrn. Es hat hiernach, wie man hört, «in Te^miii für die Eröffnung der Conferenz nicht festgesetzt werden können." — Am vergangenen Sonnabend hielten die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft eine Berathung über etwa zur Abhilfe der augenblicklichen Calamität zu tref fende Maßregeln. Auch die Gründung eines Garantiever- einS nach dem Vorgänge in Stettin und Hamburg ward be sprochen. Man gelangte indessen zu keinem Resultat,. — Die mehrfach verbreiteten Gerüchte, daß der Geh. Rath Ritter v. Bunsen al- preußischer Gesandter nach Bern geben würde, erweisen sich al« grundlos. Vorläufig ist überhaupt noch kein« Bestimmung darüber getroffen worden, ob Preußen durch «inen Gesandten oder nur durch «inen Geschäftsträger sein, Interessen bei der schweizerischen Eidgenossenschaft ver treten lassen wird. — Die „N. Pr. A." schreibt: Infolge der provisorischen Aufhebung der gesetzlichen Zinsbeschränkungen hat, dem Ver nehmen nach, die preußische Bank beschlossen, den Lombard auf Werthpapier, mit 8 Procent, auf Maaren mit 7 Pro cent festzustellen; der DiScont auf Wechsel bleibt 7H Prcc. Gleiwitz» 26. November. Der „Breslauer Zeitung" wird geschrieben: „Gestern Abend, kurz nach 10 Uhr, erscholl ein Hilferuf innerhalb der Waner» de- ßtzpaen Gefängnisses und Lärmsiqnale wurden durch die Stabt 'geMnmr glaubte, ,S sei „Feuer" au-gebrochen, aber »S ergab sich, baß fenen es einer Meuterei unter den Gefangenen galt. AlS nämlich der Aufseher die Tbüren der Zellen revidirl«, fand er die zweier schwerer Verbrecher, von denew einer in Ketten und Stockeisen gefesselt war, nicht fest zugemacht; al« er eintrat, um sich zu überzeugen, sprangen di, beiden Verbrecher auf ihn zu und wollten entwischen- Er flüchtete sich an eine sichere Stelle und schrie laut um Hilfe. Der Gefangen- Jnspector eilt« bewaffnet herbei, erhielt aber mit dem Srock- risen »inen Schlag auf den Kopf, daß er betäubt ni,versank. Die Verbrecher nahmen ihm nun seinen Säbel ab und ent flohen. Heute wurde einer der entflohenen Verbrecher bereits wieder «ingefangen, der andere wird steckbrieflich verfolgt. Der Inspektor wurde von den Entwichenen noch freventlich mißhandelt und mit seinem «igenrn Sabel an vielen Stellen seines Körpers verwundet. Er liegt jetzt an seinen Wunden schwer danieder. -j-ft Koburg, 29. No». Se. k. Hoheit der Graf von Flandern ist gestern mit Gefolge hier eingetroffen und im herzoglichen Residenzschlosse Ehrenburg abgestiegen. DerAufent- halt Sr. k. Hob. am hiesigen Hofe dürft« sich auf etwas länger als eine Woche erstrecken. — Der Bau der Acrien- bierbrauerei ist so weit vorgeschritten, daß bereits die Ver- accordirung der Tüncher-, Schreiner-, Schlosser-, Glaser arbeit rc. öffentlich ausgeschrieben werden konnte; der in Bayern engagirte Braumeister wird im kommenden Monat auch hierher der hiesigen sehr thätiqen Tuchmacher damit um, ein auf ihr Geschäft sich beziehendes, bedeutendes Etablissement in hie siger Stadt zu gründen, um dadurch in den Stand gesetzt zu werden, auch die feinsten Sorten von Tuch zu fabriciren und das Geschäft durch Einführung wesentlicher Verbessere ungen auf den Standpunkt der Neuzeit zu bringen, welchen dasselbe in andern Fabrikgegenden bereits eingenommen hat, wodurch das Gewerbe jede Concurrenz bestehen kann. — Die Eisenindustrie nimmt in dem einige Stunden von hier ent fernten südlichen Abhänge des thüringer Waldes immer mehr zu und gewinnt immer mehr an Bedeutung; so sind z B. in dem bereits vor einer Reihe von Jahren entstandenen Hürtensteinacher Eis/nwerken rc. im Jahre 18Z^ 12,396 Centner Roheisen, 11,836 Centner Gußwaaren, 51,986 Centn,r Walzeisrn fertige Maare und 4043 Centner halb fertig, Waare fabricirt worden. Anlage - und BetriebScapi- talwri sämmtlicher Etablissements der Hüttensteinacher Eisen- werkSgesellschaft betrugen Schluß 18Z§ 935,191 Gulden, die Umsatzsumme 721,910 Gulden rh. Von d«m für da- ab- gelaufene Betriebsjahr erzielten Reinertrag sind 7^» als Di vidende bestimmt worden, während Ifi')« den Etablissement- zur Verstälkung ihrer Betriebskapitalien verbleiben sollen. — Dec Techniker Herr Riedinger zu Augsburg, Begründer der hiesigen Gasfabrik, Mitglied d,S VerwaltungSratlNt der hie sigen Actienbrauerei und Credilgesellschaft, Ehrenbürger der hiesigen Stadt, ist von Sr. Hoheit dem Herzog zum Finanz rath ernannt worden. c5 Altenburg, 30. November- Wie nunmehr verlau tet, wird die Zusammenberufung deS neugewählten Landtags nun dennoch nicht mehr in diesem Jahre, sondern erst in der ersten Hälfte des künftigen Januars statisinden. Einer seiner ersten BeralhunqSgegenstande dürft« die endliche Beschlußfas sung über die Zahl und Höhe der Grundsteuertermine sein, welche nach dem neuen Grundsteuergesetz vou Beginn des gelMnrt neu«, gy .von den nunmehr vollständig au-qewor» keuereinhenen rrqvberc hallten. Außerdem hofft man allgemein auf ein« Vorlage, welche der gedruckten Lage der Beamten Berücksichtigung angedeihen läßt. Die Noth derselben den fortwährend steigenden Preisen der noth- wendiqsten Lebensbedürfnisse gegenüber ist auch hier wie anderwärts eine große, und sie herrscht nicht blos in den niedern, sondern namentlich auch in den Mittlern Beamten klassen; ja die letztem werden davon verhältnißmäßiq um so mehr betroffen, als die höhere Stellung in diesen Regionen oft genug Ansprüche hervorruft, die an den niedern Beamten gar nicht gemacht werden. Gelingt eS nun auch vielleicht, das äußere Decorum in dieser Beziehung bei Lebzeiten zu wahren, so gewährt der Einblick in die Nachlässe solcher Be amten doch dann in der Regel ein um so traurigeres Bild und zwingt zu Maßregeln, welche dem Ansehen deS Standes gewiß nicht förderlich sein können. ? Gotha, 30. November. Dem heute zusammentret,n- den Landtag des Herzogthums Koburg wird rin herzoglicher Erlaß vorgelegt werden, der vielleicht geeignet ist, dir so lange währenden Differenzen bezüglich der Frage der voll ständigen Union der beiden Herzogthümer einem nahen und gedeihlichen Ende entgegen zu führen. Bekanntlich haben sich die Vertreter Kobutgs bis jetzt immer beharrlich gewei gert, auf die Union KoburqS mit Goiha unter den vorge- schlagenen Modalitäten rinzuqehen. Durch die bekannten schiedSrichtcrlichen Sprüche der OberappellationSgerichte zu Feu i l l e 1 o n. Hostheater. Montag, 3V. November. Zum ersten Male: Er« neuer Timo«. Lustspiel in fünf Acten von R. GcnSe. Die- Lustspiel ist ein schwache- Bühnenwerk, hat aber den Bortheil sür sich, zu den dramalischen Versuchen der Gegenwart zu gehören. Der talentvolle Verfasser besitzt Kenntniß der Bühne und eine gewandte Routine der „Mache", doch zeigt sich diese vielmehr im Einzelnen, al- in dem Gesammtaufbau und der dramatischen Durchführung von bühnengerechten Ideen, die er mit praktischem Blick zu finden weiß. Herr Genre schildert einen jungen, genußsüchtigen, gutherzigen Verschwender, Baron Egbert, der nach seinem Ruin — und da- ist die neue Wendung deS öfter benutzten Thema- — mit derselben Leben-Heiterkeit ent behrt, al» er vorher genoß, ja sich sogar zu einer innern Umkehr und zur Arbeit getrieben fühlt. Die» wird ihm bedeutend er leichtert, denn ein väterlicher Freund, dessen Tochter ihn liebt, hat di« Fürsorge gehabt, seine Verschwendung geschickt zu seinem eigne« Bortheil au-zubeuten; er hat so auf verborgenen Wegen ein Capital zusammengebracht, für welche- er ein von Egbert leichtsinnig verschleuderte- Rittergut für diesen selbst ankauft. Die« empfängt der moderne Timon zu seiner Rettung nebst der Tochter. Zu ernster Episode hat der Verfasser einen alten Onkel, einen reichen, hartherzigen und hassen-werthen Geizhal» ringe- führt, der bei Egbert'« Gelage erscheint, durch seine Enterbung di» Katastrophr hrrbnführt, später aber versöhnt wird. Die Tr- posilion de- Stücke- ist breit und locker behandelt und die In- trtgue und Handlung kommt in ihren Absichten und in ihrem Zusammenhang» nicht zur Klarheit. Die Charaktere der Per sonen g«b»n un- — mit Au-nahme de- alten Geizhälse- — darüber keinen Aufschluß, denn sie sind unfertig und ohne Leben-Wahrheit, und selbst die Verhältnisse der Einzelnen zu ein ander sind so äußerlich und unsicher angedeutet, z. B. die Liebe Egbert'- zu Henriette, daß unser Antheil dafür nicht gewonnen werden kann und der Eindruck eine- puppenhaft-theatralischen Element- au- dem Stücke oft hervortritt. Völlig unklar in sei nen Absichten wird der Russe Schlucboff und eben so sehr dessen Verwendung vom Kanzleirath. Die Scenen der Verschwendung selbst sind ohne dramatische Wirkung und eine aktivere Schilder ung der Herzen-güte Egbert'- würde zu Gunsten deS Helden gewesen sein. Der Dialog vermag für alle diese Schwächen, die größtenlheilS schon in der dramatischen Anlage begründet sind, durch Fluß und Gewandtheit allein keinen Ersatz zu geben; eS fehlt ihm sowohl tieferer Gedankengehalt al- Brillanz deS Geistes. Herr GenSe, der mit Talent und Intelligenz sich den gewöhn lichen Bühnenfabrikaten zu entheben sucht, hat offenbar in der Beherrschung seine- Stoffe- bedeutend geschwankt; auch im Genre deS Stücke-. Neben den Lustspielmomenten schieben sich possenhafte Motive ein (z. B. Schluß de« zweiten, sehr miß lungenen ActeS) und andere Scenen scheiden sich durch ihren sittlichen Ernst vom Lustspiel au«. Am gelungensten hebt sich der Schluß deS dritten Acte- und der vierte Act hervor, dessen Situationen die glückliche Erfindung und Einbildunqtkraft deS Verfasser« in au-gezeichneter und humoristischer Weise docu- mrneiren, wie denn manche- Einzelne gefällige und eigenthüm- liche Züge von dramatischem Talent und respektabler Technik aufweist. Eine Verwandtschaft deS „neuen Timon" mit ShakeS- peare'S „Timon von Athen" liegt zu weit ab, um darauf näher rinzugehen. Herr Fritsche zeigte in der Titelrolle rin angenehme- Naturell von nicht gewöhnlicher Begabung, wofür erst weitere Leistungen ein bestimmtes Unheil begründen können- Sein Organ besitzt eine» männlich kräftigen Klang, biegsamen Wohl laut und Wärme, und in einigen Momenten drang ein Ton tiefer Empfindung durch, der eine Fädigkeit sür ernste Partien wohl in Aussicht stellt. Eine gewisse Energie und elastische Frische wirkten in der Darstellung Egben's sehr vorlheilhaft, besonders im vierten Acte. Feinem Geschmack und Sturium würde dabei freilich noch ein großer Fortschritt verbleiben; namentlich würde in der Bewegung daS zu Kurze, Zierliche, fast Tänzermäßige zu vermeiden, auch dem Blick mehr Ruhe zu be wahren sein. — Herr Walther gab sich zu viel und zu ersicht liche Mühe, in Fevor Schluchoff einen Russen herauSzustelle«, als daß eS ihm gelingen konnte; der schwerfällige Kampf mit der Aufgabe wirkte übel und daS Resultat wurde unwahr; in der Aussprache markirte sich der Deutsch-Franzose viel mehr, als der Russe. — Die einzige noch erwähnenSwerthe Rolle deS Stückes ist der Onkel Zipfel, den Herr Porth sehr charakteri stisch spiel i«. ES folgte daS Ballet „Marketenderin und Postillon", in wel chem Fräulein H. Bose Gelegenheit findet, die in der That glänzenden Fortschritte in Tanz und Pantomime zu bewähren. C. Banck. Dresden, l. December. Der gestrige ProductionSabenv deSTonkünstlervereinS begann mir Beethoven'S Quartett ö-clur, oz». 18, welches zwar nicht zu den tief.leidenschaftlichen gehört, aber einen geistigen Reiz, eine Anmuth und schwärmerische Grazie der Empfindung besitzt, die entzückend wirken. ES wurde von den Herren Srelmann, Neumann, Meine! und Tietz gantz
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