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Dresdner Journal : 29.04.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185704299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18570429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18570429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-04
- Tag1857-04-29
- Monat1857-04
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 29.04.1857
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Dresdner Journal. K> 'i - ' , . ? Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. "N/M Erschetat »tt AuSnad»« d«r töoan. „ Pr«i» für da, Bt«rt«ljahr Ihaler. , MWUH und Festtag« tägltch «dead« and tß VkN 29. Zastettoal-GtbShcen für den Rau« D durch all« Pckstanstalten zu drztrben. «ia«r gtspalt«n«n Z«tl« 1 Rrugrasch«». Amtlicher Th eil. Bekanntmachung, den Besuch des naturhistorischen, ingleichen deS mine- ralogischen Museums betreffend. Nach bewirkter Herstellung und Einrichtung der Lokali täten für daS naturhistorische und daS mineralogische Museum im Zwinger und nachdem auch die Ordnung der Samm- lungSgegenstände in der Hauptsache erfolgt ist, wird über den Besuch der gedachten Museen Folgendes bestimmt: - §- 1. Die obgenannten Museen sind vom 1. Mai an bis Ende Oktober jeden Dienstag und Freitag, und zwar: daS nalurhistorifche Museum von 8 — 10 Uhr, daS minera logische von 10 — 12 Uhr, Vormittags zum unentgelt lichen Besuche und zur Beschauung geöffnet, jedoch mit Ausnahme der gesetzlich geordneten Bußtage und wenn auf «inen der vorgedachten Tage ein Feiertag fällt. §- 2. Die Zahl der einzulaffenben Personen wird vorläufig nicht beschränkt. Bei zu großem Andrang» bleibt Vorbehalten, den Einlaß nur gegen auszugebende BilletS zu gestatten. §- 3. Zu anderer, als der vorstehenden Zeit ist der Besuch nur Montags, Mittwoch« und Donnerstags, Vormittag« von 9 —12 Ubr, mit Ausnahme der auf einen dieser Tage etwa allenben Feiertage, gegen »in am Eingänge in das betreffende Museum zu entrichtendes Eintrittsgeld von 5 Ngr. für die Person gestattet. . §. 4. Wünschen Naturforscher, feiner solche Personen, welche Naturwissenschaft hier studiren wollen, oder auch Direktoren von Schulanstalten mit ihren Schülern zu anderen, als zu den §. 1 und 3 bemerkten Stunden, den Besuch der Museen, so haben sich selbige an die Herren Direktoren zu wenden, welche sich gern bemühen werden, den kundgegebenen Wün schen, so weit möglich, zu entsprechen. §. 5. Die Besucher haben ohne besondere Erlaubniß die vor handenen SammlungSqegenstande nicht zu berühren, Ver gleichung mitgebrachter Exemplare von naturhistorischen Stücken . und Mineralien ohne besondere Erlaubniß nicht vorzuneh men, die vorhandenen Schränke und Pulte nicht zu öffnen, sich überhaupt ruhig zu verhalten und den Anweisungen der MuseumSbeamten genau nachzugehen. - — §6. Da« Mitbringen von Hunden ist untersagt, auch 8- 7. sind Stiefeln und Schuh, vor dem Eintritte in die Museen zu reinigen. Dresden, am 23. April 1857. Ministerium des Königlichen Hauses. v. Zesrhau. Nichtamtlicher Theil. Nebersichl. TageSgrschichte. Telegraphische Nachrichten. — Wien: Die bevorstehende Vermählung de« Erzherzogs Max. Die Pariser Reise des Fürsten von Montenegro. Einnahme der StaatSeisenbahngesellschaft. — Berlin: Der Stand der holst,in-lauenburgischen Angelegenheit und die dänische Ministerkrisis. Vom Landtage. DaS Pro jekt eine« neuen Finanzsystems. — Magdeburg: Ein weihung der Kapelle auf dem Petersberg,. — Olden burg: Ein neue« Gehaltregulativ für den Justiz- und Verwaltungsdienst.— Gotha: Prinz Alfred von England. — Pinneberg: Ankunft de« Herrn v. Scheele. — Frank furt: Die renitent/n Schneidergesellen. — Paris: Zur Reise de« Großfürffen Konstantin. Die Installation des EardinalS Morlot. Die Stellung Frankreichs in der chi nesischen Frage. Minister l)r v. ZschinSky in Marseille. — Amsterdam: Unterhandlungen wegen eine« Handels vertrag« mit Posten. —Neapel: Berichtigung. — Lon don: Heber,instimmung mit Frankreich in der chinesischen Frage. — Kopenhagen: Die Verwendung der Gelder für Ablösung deS Sundzolle«. Der ReichSrath geschlossen. Zur MinisterkrisiS. — St. Petersburg: Erleichterung der Reisen. Die Eisenbahnactien den StaatSpapieren gleich gestellt. Der neue Zolltarif erst später zu erwarten. — Washington: Ein Bevollmächtigter für China- Sund zollablösung. Local - und Provirrzialau-elegercheiten. Leipzig: Aus dem Geschäftsberichte der Armenanstnlt. — Chemnitz: Ein Händler aus Böhmen verschwunden. — Zwickau: Gebäuderevision. Bürgerrechtsverleihungen. Polizeiliches. — Schandau: Stromvrrkehr. Erledigte Schulstellen. Oeffkntliche Gericktsverhandlunstev. (Dresden.) Feuilleton. Inserate TageSkalender Bvrsennachrichteu Tage-geschichte. Telegraphische Nachrichten. London, DienStag, 28. April. AuS New-Dork sind Nachrichten bis zum IS. d. Mtö. eingetroffen- An diesem Tage hat der Staatssekretär Cass die Sundzollconvcntion unterzeichnet. Nach derselben zahlen die Bereinigten Staaten an Dänemark eine Entschädigungssumme von 717,828 RrichSbanko- Thaler. Need soll als amerikanischer Bevollmächtigter nach China gehen. Derselbe tritt zuvor mit den Gesandten der Westmächte in Berathung. Wien, 26. April. Nach den übereinstimmenden An gaben mehrerer Blätter dürfte die Vermählung Sr- k. k. Hoh. des Erzherzogs Ferdinand Maximilian mit Ihrer k. Hoh. der Prinzessin Charlotte von Belgien im Monat August statt finden. — Der „Oest. Volksfreund" schreibt: Im Laufe dieser Tage wird hier der Fürst Daniela aus Paris erwartet (ec wird am 26. April in Wien eingetroffen sein. D. Red.), um sich über Triest und Caltaro nach Montenegro zu begeben. Der Zweck seiner Reise nach der französischen Hauptstadt ist von ihm so ziemlich erreicht worden. Er hat sich um Frank reich und England während de« letzten türkisch-russischen Krieges insofern einige Verdienste erworben, als er sein Volk auf Anrachen Oesterreichs im Zaume hielt und der Pforte durch räuberische Einfalle in die benachbarten Ejalets oder durch Aufwiegelung der serbischen und bosnischen Stämme gegen die Stambulaner (so werden die türkischen Beamten und Pascha'S in Monastir, Sarajewo, Novidazar und Prestinje genannt) keine Verlegenheiten bereitete. DaS kais. franzö sische Cabinet will dies, Verdienste deS Fürsten von Monte negro , der sich durch diese seine loyale Haltung das Miß fallen Rußlands erworben und großen materiellen Schaden erlitten hat, nicht unbelohnt lassen, und England, dann Oester reich sind mit den dieSfallS eingeleileten Schritten bei dec Pforte vollkommen einverstanden. Eine mont,n,grinische Deputation, bestehend aus drei Häuptlingen der acht vor nehmsten Stämme d,r Czernagora, wird sich im Mai d. I. nach Konstantinopel verfügen, um dort in weitere Verhandlungen zu treten. Den neuesten Briefen au« Cattaro zufolge herrscht in den schwarzen Bergen — Dank den vortrefflichen mili tärischen freundnachbarlichen Vorkehrungen Oesterreichs — dir tiefste Ruhe. Die Familie Petrovich wird in einigen 14 Tagen Cattaro und vielleicht auch Dalmatien verlassen. — Nach dem letzten Ausweise der Einnahme der k. k. priv. österreichischen StaatSeisenbahngesellschaft betrug die Wocheneinnahme vom 16. bis 22. April d. I. 240,174 fl. Im Vorjahre belief sich dieselbe > auf 226,318 fl. Letztere war demnach um 13,856 fl. geringer. Dies ist bereits die fünfte Woche von 1857, welche rin bedeutend größeres Er- trägniß als im Jahre 1856 abwarf. Vom 1. Januar bis 22. April 1857 betrugen die Einnahmen 3,250,899 fl. Im Vorjahr, 3,675,089 fl. C.-M. U Berlin, 27. April. Die Meldung Ihres Wiener Corrrspondenten (in Nr. 94), daß hinsichtlich der weitern Schritte in der Holstein - laurnburgischen Angelegenheit zwi schen Preußen und Oesterreich jetzt völlige Uebereinstimmung herrsche, kann von vier aus nur bestätigt werden. Sobald nach der definitiven Constituirung d,S dänischen Ministeriums von Kopenhagen aus auf die Propositionen der deutschen Großmächte nicht eine vollständig befriedigende Erklärung er folgt, wird ohne weiteres Zögern di, Vorlage an den Deut schen Bund erfolgen. Nicht ohne Interesse sind übrigens in dieser Beziehung einige hier bekannt gewordene Daten über den Zusammenhang der dänischen MinisterkrisiS- Nach der allgemeinen Annahme wurde der nunmehr auS dem Ca binet geschiedene Herr v. Scheele bisher als derjenige dä nische Minister betrachtet, welcher einer Einigung mit den deutschen Mächten am entschiedensten entgeg,»getreten sei; dieser Ansicht wird jetzt in sehr bestimmter Weise wider sprochen und versichert, daß Herr v. Scheele im Gegentheil einer Verständigung mit Deutschland daS Wort geredet habe. UebriqenS soll sein Ausscheiden au« dem Cabinet mit den neuesten Schritten der deutschen Großmächte in der holstei nischen Angelegenheit nicht unmittelbar zusammenhängen, sondern vielmehr al« eine Folg» seiner bekannten antiskandina vischen Circulardepesche zu betrachten sein. Letztere soll näm lich zu sehr ernsten Reklamationen von Seiten Schwedens geführt und diese die Haltung der übrigen Minister Herrn v. Scheele gegenüber zu einer um so schroffer« gemacht ha ben, als dieser jene Cirrulardepesche s. Z- ohne Vorwissen seiner College« erlassen haben soll. Wer Herrn v. Scheele in seiner doppelten Eigenschaft al« Minister der auswärti gen Angelegenheiten und Minister für Holstein und Lauen burg ersetzen wird, ist schwer vorauSzusagen- Weder Herr v. Bluhme noch Herr v. Tillisch haben bekanntlich diesen Er satz zu schaffen vermocht, und ob eS dem gegenwärtig in Kopenhagen anwesenden Herrn v- Bülow gelingen wird, die definitive Constituirung eines neuen Cabinet« zu Stand» zu bringen, muß abgewartet werden. Daß Herr v- Bülow bis jetzt noch nicht in das Cabinet eingetreten, ist noch kein aus reichender Beweis dafür, daß sein Eintritt überhaupt nicht erfolgen werde; letzterer wird im Gegentheil von vielen Seiten immer noch für sehr wahrscheinlich gehalten. Soviel darf wohl mit Sicherheit behauptet werden, daß der Eintritt des Herrn v. Bülow in daS neue dänische Cabinet einer befriedigenden Lösung der holstein-lauenburgischen Frage nur förderlich sein könnte, denn gerade dieser Diplomat ist wah rend seiner Mission in Deutschland zu der Einsicht gelangt, daß eine Verständigung Dänemarks mit Oesterreich und Feuilleton. * Grimma, 2ö. April. Wenn es nur erfreulich ist, baß ber Sinn für gediegene klassische Musik auch in den kleinern Städten deS Lande« immer mehr geweckt und genährt wirb, so verdient rühmende Anerkennung, daß auch in unsrer Stadl am 24. April Herr Toncertmeister David nebst den Herren Grüb ln acher, Hermann und Röntgen eine Soiree für Kammer musik veranstalteren, um so mehr, al- sie dieselbe zum Besten der hiesigen Kinderbewahranstalt gaben. Unter Mitwirkung einer hiesigen kunstgebildeten jungen Dame, deren Namen zu nennen wir nur unterlassen, um nicht ihrer Bescheidenheit zu nahe zu treten, kamen zum Vortrag: Trio für Pianoforle, Viola und Violoneell von I. Haydn, H-moll-Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncell von Fr. Schubert, Variationen für Piano forte und Violoncell von MendelSsohn-Bartholdy und Serenade für Violine, Viola und Violoncell von L- v. Beethoven. Der vorzügliche Vortrag dieser Pitzern gewährte allen den zahlreichen Zuhörern den seltensten Genuß und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Der mit großem Segen wirkenden Kinderbewahr anstalt ward ein nicht unbeträchtlicher Beitrag zu Theil. Wissenschaft. „Quellenkunde- Lehre von der Bil dung und Auffindung der Quellen. AuS dem Französischen de« Abbtz Paramelle. Mit einem Vorwort von Bernhard Lotta, Professor an der Bergakademie zu Freiberg. Leipzig, Verlag von I. I. Weber. I8L6.' — Der kürzlich in diesen Blättern er- wähnte Jos. Gautherot, welcher jüngst in Frankreich und Algier durch die glücklich au-geübte Wissenschaft der Quellknauffindung (Hydroskopir) die freudige Ueberraschung der dortigen Ein wohner und die allgemeine Beachtung hervorgerufen hat, ist keineswegs der Erste und Einzige, welcher die Wissenschaft er fand und auSübt, den quellenarmen Gegenden durch Auffindung von verborgenen Wasserläufen daS zum Leben unentbehrliche Element zu verschaffen. Es war zuerst der Abbtz Param elle in Frankreich, der, geleitet durch Principien der Meteorologie und Geognofie, begabt mit einem wunderbar scheinenden prakti schen Scharfblick und auf unzählige Erfahrungen gestützt, durch seine Auffindung von mehrer« Tausend unterirdischen Quellen der Segen vieler Gemeinden geworden ist. AIS Landgeistkicher im Departement du Lot im Jahre 1818 angestellt, führte ihn der Eonirast, welcher in Bezug auf Quellen zwischen dem öst lichen uad westlichen Theile deS Departement« herrscht, und der große Mangel an Wasser in 24 Cantonen auf die Idee, die Natur der Quellen zu studiren, um, wo möglich, durch künstliche Aufsuchung und Eröffnung verborgener Quellen seinen armen Landsleuten zu helfen. Nach einem neunjährigen emsigen Studium der besten geognostischen Werke seiner Nation und praktischer Anschauung und Untersuchung der Bodenverhältnisse gelang e« ihm, sich «in System zu bilden, nach welchem er beim Ausstichen von Quellen mit ziemlicher Sicherheit verfahren konnte. Line weitere fünfundzwanzigjährige Ausübung seiner Theorie hat ihm die Richtigkeit derselben bestätigt und seinen Scharfblick vervollkommnet. Bald gewann er größer» Ruf und obgleich er mit großer Bescheidenheit alle ihm zuqeschriebene Un fehlbarkeit ablehnte, setzte man doch immer größere« Vertrauen in seine Aussprüche und er gab, um seine durstenden Mit- Menschen mit Wasser zu versehen, seine geistliche Stellung endlich ganz auf und machte seine hydroskopische Thätigkeit zu seinem LebenSberuf. Nachdem er endlich im Ganzen 4V Departement« bereift und nach öffentlichen Bekanntmachungen an SOOO Quellen aufgeschlossen hat, wobei auf IZ seiner Angaben nur 1 verfehlte kam, legte er in oben genanntem Werke seine Theorie in ihrer ganzen Einfachheit und einem jeden Gebildeten faßlichen Weise nieder. Er hält sich fern von allem mysteriösen Treiben und er wirbt sich dadurch nebenbei da« große Verdienst, dem Aberglauben und dem leider in manchen Gegenden noch üblichen Gebrauch der Wünschelruthe mit den sie begleitenden Betrügereien ent gegen zu arbeiten. DaS Buch wird daher nicht allein jedem Geologen und angehenden Hydroskopen ein nützlicher Führer zur Quellenauffinvunq sein, sondern gewährt auch dem Laien, der Interesse an den Fortschritten der Wissenschaft nimmt, »ine angenehme Unterhaltung. Die Einleitung von dem, durch seine geognostischen und andere wiffenschastlichen Werke berühmten Professor B. Cotta gereicht dem Buche zur besonder» Vervollkommnung, indem sie einige vom Abbtz Paramelle ausgestellte irrige Ansichten in Be zug auf Geologie wissenschaftlich verbessert. Auch wirkt sie an regend durch die aufgeworfene wichtige Frage: „Hat die, durch die immer mehr angewendete Drainirung hrrbeiqeführte Ent wässerung großer Ebenen einen Einfluß auf den Zustand »ieler Quellen, und welchen Umgestaltungen erliegen hierbei die Sammelgebiete derselben? ' Für landwirthschafrliche und gewerbliche Etablissement«, wie Mühlen ja selbst für die Wasservrrhältnisse der Flüsse in späterer Zeit dürfte dir „Quellenkunde" in ihrer weitern theoreti- schen und praktischen Entwickelung und Au«übung von großer Tragweite sein. —
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