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Dresdner Journal : 17.07.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-07-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185707173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18570717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18570717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-07
- Tag1857-07-17
- Monat1857-07
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 17.07.1857
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LU jU uction Absah uction itigkeit e Ent. Leitern >de der Tage hnung rch die d zum damit Eriche» ,e ge- e jene id un» einem einem »erden, ir ver» l, mit Allem , Der. in den durch« l, son« » zum tauben a viel- ienste« üder- »it in- « wer» jehttrn ondern > Orb« » ch der nserem Ischen zen zu st «a. tungt-, 1 nicht reinen worben eit von and zu !»iehe»: ,eschnit- elegant 1 durch -ft. , kann ichtung, Arbeiten tm Gr- »weisen, ter. sum, Id besten »dasselbe wdernen »fehlung ich Dresdner Journal. Verantwortlicher Rcdactcur: I. G. Hartman«. v,62 18S7 Freitag, den 17. Juli Preis für da» Vierteljahr lsü Lhaler. Insertion»«Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Reugroschen Erscheint mit Lulaahme der Sonn, und Festtage tügltch Abend« und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Amtlicher Th eil. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung, welche von dem unterzeichneten Ministerium de» Innern wegen der gegen früher veränderten Abgrenzung der beiden ApothekenrevisionS- bezirke unter dem 4. Mai d. I. im Gesetz- und Verord nungsblatt, erlassen worden ist, wird andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß an Stelle de» adgegangenen Apothe- kenrevisor», Herrn vr. pllil. Otto Rudolph Abendroth der Professor der Chemie an der polytechnischen Schult hirrselbst Herr Wilhelm Stein al» Apothrkenrrvisor angestellt und demselben auf die Dauer der dermalen anstehenden, sowie der nächsten, die Jahre 1858, 1859 und 1860 umfassenden RevisionSperiode die Re- spicirung de» ersten RevisionSbezirkeS überwiesen worden ist. Dre»den, den 6. Juli 1857. Ministerium des Innern. Friedrich Ferdinand Freiherr v Beust. Weiß. Nichtamtlicher Theil. Nrdrrsicht. Tagetgeschichte. Dresden: Wiedergenesung Sr. Maj. de» König» von Preußen. --- Wien: Herzog von Modena. Großherzogin von Mecklenburg. Armeeoffiziere. Marine. „Nord" wieder erlaubt. Münzscheine. — Prag: Comitö für die Nothleidenden im nördlichen Böhmen. Manuskript ^>er Jolanthe-Legende. — Sigmaringen: Hohenzollern» Einwohner. — Kassel: Erste Kammer vertagt. — Eisenach: Hohe Reisend,. — Frankfurt: Russische Kaiserfamilie, — Pari»: Ankunft der Kaiserin. Au» Algier. Staatseinkünfte. Beranger. Veimischte». — Bern: Siegwart Müller'» Amnestie verworfen. — Madrid: Aushebung. Preßgeseh. — London: Königin von Holland. Prinz Friedrich Wilhelm abgereist. Lord Cardigan bietet seine Dienste für Indien an. — Bombay: Der indische Aufstand. — Hongkong: HungerSnoth in Kanton. Rüstungen. Schlacht zwischen Kaiserlichen und Rebellen. Local- u. Provinzialan-elegenheite«. vtffttttl. GerschttVer-audlaussru. (Dresden. Bautzen.) Industrieausstellung in Warschau. II. Lage-geschichte. Dresden, 16. Juli. Se. Majestät der König von Preußen ist von dem Unwohlsein, welche» ihn befallen hatte, vollständig wiederhergesteUl und wird sich, wie wir erfahren, wahrscheinlich morgen Mittag nebst Ihrer Majestät der Kö nigin von Preußen von Pillnitz nach Berlin zurückbegeben. Der königlich preußische Ministerpräsident Freiherr v. Man- teuffel ist in vorgang,ner Nacht um 1 Uhr hier ring,troffen, hat beim königlich preußischen Gesandten Grafen v. Rebern übernachtet und sich heute Morgen in de» Letzter» Begleitung nach dem königlichen Hofloger zu Pillnitz zu Sr. Majestät dem König von Preußen begeben, — Gestern Abend 9 Utzr trafen Se. Durchlaucht der regierende Fürst von Re «ß Schlei» Heinrich der 64. und Ihr, Durchlaucht die Fürstin von Rrnß-Schleiz, von Görlitz kommend, mit hohem Gefolgt und Dienerschaft hier »in, übernachteten im , Hot^ Royal" und haben heute Vormittag 10 Uhr di, Reise nach Leipzig wieder fortgesetzt. Feuilletv«. Englische E-arakter-ügr. Bon Nalph Waldo Emerson. (Fortsetzung au« Rr. 161.) Aber dir Natur schafft Richt» vergeblich, und dieser kleine Ueberfluß von Selbstachtung im englischen Gehirn ist eine der geheimen Quellen ihrer Macht und ihrer Geschichte; denn e» ver anlaßt einen Jeden, zu sein und zu thun, wa» er wirklich ist und kann. ES verbannt da» tückische, zaghafte und gedrückte Wesen und begünstigt ein freie» und männlich,» Betragen, so daß Jeder au» sich so viel wir möglich macht und nicht erst eine» Anstoß,» bedarf, um di, Gelegenheit auSzubeuien. Die persönlichen Män gel eine» Joden werden meistemheil» in den Augen der Uebrigen gnad« diesrlbe Wichtigkeit haben, die er selbst ihnen beilegt. Macht «r selbst nicht viel darau«, thun andere Leute dasselbe. Und da» ist rin Glück für un», sonst würde der unbedeutende Mensch durch die Last der Kränkung zermalmt werden. Ich erinnere mich, von einem gewiegten Politiker in einer unsrer westlichen Städte ge« hört zu haben, „daß er mehrere Staatsmänner kannte, die ihren Erfolg einer besondern Schwäche verdankten." Und rin Anderer, der früher Gouverneur von Jllinoi» war, sagte mir. „Wenn rin Mensch nur überhaupt Etwa» wüßte, würde er bescheiden in seinem Winkel fitzen bleiben; aber er ist rin so unwissender Pfau, daß er prahlend auf und ab stolzirt und dabei auf außerordent liche Entdeckungen trifft." Und dann hat Prahlerei auch noch da» Gute, daß der Sprechend«, ohne e» zu wollen, sein eigne» Ideal aufstellt. Kommt seinen Launen auf alle Weise entgegen, entlockt ihm wa» Wten, 14. Juli. (W. Bl.) Se- k. Hoheit der Herzog von Modena ist am 12. d. M. um 1 Uhr 30 Minuten Nachmittags zur Cur in T,plitz ring,troffen. — Ihr, k. Ho heit die verwitwete Großherzogin Alexandra von Mecklenburg- Schwerin ist heute früh mittelst Nordbahn nach Berlin ab gereist. — Die sämmtlichen Herren Offiziere der k. k. Armee, nach dem neuen Schematismus 15,461 an der Zahl, theij^n sich in Bezug der Rangstufen in der bürgerlichen Gesellschaft wie folgt: S,. Majestät der Kaiser mit 21 Erzherzogen, 5 Herzoge, 50 Fürsten, 596 Grafen, 900 Barone, 576 Ritter, 2760 Adelige und 10,300 Bürgerliche. (Die Herren RegimrntSinhaber, welche keinen Arm,,rang besitzen, sind nicht gezählt.) — Die neueste Uebersicht aller Kriegsschiff« und Fahrzeuge der k. k. Kriegsmarine weist folgende Schiffe nach: 1 Linienschiff, 5 Segelfregatten, 3 PropeUer-Fr,gatten, 6 Segrl-Corvetten, 2 Propeller-Corvrtten, 3 Dampf-Corvet- ten, 8 Aviso-Dampfer, 5 Brigg», 4 BrigqS-Schooner, 5 Goe- letten, 53 Kanonen-Schaluppen, 7 Transportschiffe und 5 schwimmende Batterien. — (W. Z.) Dem in Brüssel erscheinenden politischen Tageblatt»: „Le Nord" ist der Postdrbit in Oesterreich wieder gestattet worden. — (W. A.) Die im Umlaufe befindlichen unverlooSbaren (ungarischen) Münzscheine betrugen zu Ende Juni 1857 5,155,233 st. o Prag, 15. Juli. Die Sorgfalt, welche unser geehr ter Herr Statthalter der Förderung der Wohlfahrt unser» Kronlande» zug,wendet, tritt nirgend» deutlicher hervor, al» wo e» sich um die Interessen der im Nothstande lebenden Bewohner de» Erz- und Riesengebirge» handelt. Ich habe Ihnen erst jüngst von den in diesen Landstrichen vorqenom- menen und zum größten Theile auch gelungenen Anbau versuchen eine» Surrogate» für die Kartoffelfrucht berichtet, welche den Zweck Haden, den armen Gebirgsbewohnern eine gesündere und billigere Nahrung zu verschaffen, allein man ist nicht bei dieser Maßregel stehen geblieben, sondern geht jetzt damit um, auch in anderer Weis, die Noch dieser Ge genden nach Kräften zu mildern. Es ist zu diesem Zwecke von Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter ein eigener Co- mit», der durch sachkundig» Männer der Praxi« und Wissen schaft verstärkt ist, eingesetzt, wacher diese Angelegenheit zum fortwährenden Gegenstände seiner Berathunqen zu betrachten hat. Wie un« nun mitqetheilt wird, hat sich dieser ComitS in sein,» letzten Sitzungen mit der Frage der Errichtung so genannter Modellir-Atelier» in den industriereichen Gegenden de» Erz- und Riesengebirge» befaßt und für dieselbe aus gesprochen. E» sollen diese Atelier» für die einzelnen Zweigt der Leinen-, Baumwoll- und Gemischtwaarenindustrie ein gerichtet «erden und dahin wirken, auch in Rücksicht der Warenmuster jene mannichfaltig, und doch geschmackvolle Richtung einzuführen, di« den ausländischen Fabrikaten so vorth,ikhaft ist. — In der hiesigen fürsterzbischöslichen Biblio thek wurde dieser Tage vom betreffenden Bibliothekar, Dom herrn Hrdiua, rin interessanter Fund gemacht; derselbe besteht in einem niederdeutschen Gedichte, welch,» in beinahe 3000 Zeilen die Legende von der Prinzessin Jolanthe enthält. Der Fund besteht wohl nur in' einer neuern Abschrift, ist aber deshalb sehr wichtig, weil da» Original unbekannt und wahr scheinlich verlorrn gegangen ist. Höfler ist gegenwärtig mit der Durchforschung desselben beschäftigt und dürfte denselben recht bald veröffentlichen. Stqmmrtngen, 13. Juli. (N. Pr. A.) Nach der amt lichen Volkszählung hatten die hohenzollernschen Land, im Jahre 1855 63,218 Civileinwohner und 98 Militärpersonen, inSgesammt 63,316 Bewohner. Die Civildevölkerung dieser Lande bestand au» 10,411 Stadt- und 52,807 Landbewoh- er will und kann, und haltet ihn dabei fest. Den gereisten Eng länder befähigt seine Bildung für gewöhnlich, diese Selbst gefälligkeit nicht zu einem lächerlichen Extrem kommen zu lassen und ihr «ne» gefälligen Anstrich zu geben. Auch wird diese natürliche Neigung durch die Achtung genährt, mit der fie in der Welt englische Tüchtigkeit behandelt sehen. Ma» sagte von Lud wig XIV., daß seine Haltung und Miene für einen so großen Monarchen fich wohl schickten, bei jedem Andern aber lächerlich gewesen sein würden: und so erlaubt der Glanz^ de» englischen Namen» ein gewisse» selbstbewußte» Betragen, da» einem Kran- zoien oder Belgier nicht anstände. Auf alle Fälle fühlen sie fich berechtigt, einen sehr hohen Ton anzunehmen, so wie die Rede auf englische Verdienste kommt. Al» eine englische Dame am Rhein einen Deutschen von ihrer Gesellschaft al» von Ausländern sprechen hörte, rief fie au»: „Rein, wir sind keine Ausländer, wir find Engländer; ihr seid die Ausländer." Sie sind m Betreff der Ausländer nicht neugierig und beantworten jede Belehrung, die ihr euch erlaubt, mit: „Oh, ob!" bi» der Belehrende zu dem Entschlüsse kommt, seine Weitheit für sich zu behalten, und wenn sie in ihrer Un wissenheit sterben sollten. Die» eingebildete Wesen Hal wirklich keine Grenzen, obgleich die Weisern unter ihnen peinliche An- strengungen machen, gerecht zu sein. Diese Ruhmredigkeit findet sich bei allen Klassen, von der „TimeS" durch Politiker und Poeten, WordSworth, Carlyle, Mill und Sydney Smith, bi» hinab zu den Knaben von Eton. In den ernstesten Abhandlungen über den Staatshaushalt, in philosopischen Essay», in wissenschaftlichen Büchern trifft man mit Erstaunen auf dir harmloseste Zurschaustellung dieser un erschrockenen Nationalität. nern. — Da» Jahdegebiet zählte zu eben dieser Zeit 227 Einwohner, sämmtlich Landbewohner. Kassel, 13. Juli. (N. Z.) Nachdem die Erste Kammer Heute die Vorlage wegen staatsseitiger Uebernahme der Zin»- garantie für die Rhöndahn abgelehnt und einige andere Ge schäfte von geringerm Interesse erledigt, hat diesrlbe sich mit Ausnahme der in den Ausschüssen beschäftigten Mitglieder ettlf unbestimmte Zeit vertagt, beziehungsweise ist deren Be urlaubung durch da» Präsidium eingetreten- 0 Eisenach, 15. Juli. Die Kaiserin-Mutter von Ruß land gedachte heute schon in Belvedere zum Besucht der Großherzogin Großfürstin von Weimar einzutreffen und wollte auch eine Stunde in Eisenach zum Empfange der weimari- schen und meiningenschen Herrschaften verweilen; allein eine heute früh eingegangene telegraphische Nachricht meldete die Verzögerung der Abreise von Frankfurt a. M, weil die hohe Frau sich noch zu angegriffen von der Reise fühle. — Der gestrige Berliner NachmittagSzuq, in welchem sich auch die verwitw. Herzogin von Koburg-Gotha befand, qerieth auf dem Gerstunger Bahnhöfe au» den Schienen. Infolge dessen erlitt Ihre Hoheit eine kleine Verletzung am Auge und sah sich demnach veranlaßt, nach Gotha zurückzureisen. § Frankfurt, 14. Juli. Ihre Majestäten die Kaiserin- Mutter von Rußland, Kaiser Alexander iznd Se. kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael von Rußland trafen heute Nachmittag einige Minuten nach 5 Uhr hier ein. Zum Empfange der hohen Reisenden waren im Bahnhofe anwe send die Mitglieder der landgräflich hessischen Familie, die Chef» und Beamten der Gesandtschaften Rußland» u. Preu ßens, eine zahlreiche, zum Thril russische Generalität und der Obercommandant mit dem Platzcommandanten. Ihre Maj. die Kaiserin-Mutter wurde in einer offenen Sänfre in da» zu ihrem Empfange bereit gehaltene, an den Bahnhof an grenzende und reich mit Blumen verzierte Hotel getragen. Der Kaiser und der Großfürst Michael, Beide in Uniform, folgten der Kaiserin. Se. Maj. der Kaiser setzt noch heute Abend seine Reise nach Kissing,» fort, eine Vorstellung de» diplomatischen Corp» wird darum nicht stattfinden. Die Kaiserin-Mutter seht ihre Reise morgen Mittag fort. De» Mittheilungen hiesiger Blätter, welche die Ankunft Sr. Maj. de» König- von Preußen und Sr. k k. Hoheit de« Erzher zog» Maximilian zum Empfange der Kaiserin-Mutter an- zeigten, fehlte jede Begründung. Hingegen vernimmt man, daß Ihre k. k. Hoheiten der Erzherzog Karl Ludwig und die Erzh-rzogin Margaretha von Oesterreich in diesen Tagen auf der Reise nach Brüssel von München hierher kommen wer den. — Se. k. k. Hoheit Erzherzog Johann von Oesterreich hat gestern dem hiesigen ComitS für die Restauration de» Dom» ein Geschenk von 1000 Fl. übermitteln lassen. § Frankfurt, 15. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin- Mutter von Rußland wird Frankfurt heute noch nicht ver lassen, sondern au» Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand hier ein, zweitägige Rast halten und erst übermorgen weiter reisen. — Ihr, kaiserliche Hoheit die Großfürstin Helene von Rußland hat sich gestern von hier nach Wildbad begeben. — Der ehemalig, russische Staat-kanzler Graf Nrsselrode besuchte vor einigen Tagen den k. k. Präsidialg,sandten. Der Prä- sidialgesandte ist heute nach Schloß Johannisberg gereist uns wird morgen wieder hierher zurückkehren. Gleichzeitig mir dem Präsidialg,sandten wird Graf Neffelrode den Fürsten Metter nich auf Johanni-derg besuchen. Die Mitglieder de» diplo matischen CorpS werden Ihrer Majestät der Kaiserin-Muttn von Rußland übermorgen aufwarten. II Pari-, 14. Juli. Der heutige „Moniteur" meldet, daß die Kaiserin gestern Abend von Plombiöre» in Pari» eingetroffen und gleich darauf nach St Cloud abgereist ist Aber dieser kindische Patriotismus bleibt, wie jede Engherzig keit, nicht ungestraft. Die Herrschaft der Engländer über ihre Colonien wurzelt nicht in der Liebe. Hie regieren durch ihre Fähigkeiten und Künste ; fie find mehr gerecht al» freundlich, und wenn einmal eine Abnahme ihrer Macht fühlbar wird, so haben fie fich nicht die Zuneigung erworben, auf di« fie fich verlassen könnten. Grobe locale Unterscheidungen, al»: Ration, Provinz oder Stad», sind nützlich bei dem Mangel wirklicher Unterscheidungen; aber wir dürfen un» nicht zu fest an diese zufälligen Grenzen hatten. Individuelle Züge triumphiren in jedem Augenblick über nationale. Wo ist in der Metaphysik die Schranke, welche grie chische oder englische oder spanische Wissenschaft von einander sonderte? Aesop und Montaigne, Cervante» und Saadi find Weltbürger, und unsre eigne Flagge an der Mittagstafel oder in einer gelehrten Corporation aufziehen, heißt die lärmend« Dumm heit eineS KannegießerckubS in die feine Gesellschaft bringen. Natur und Geschick lauern immer auf unsre Thorheiren. Wenn wir, die Nase in der Luft, einherstolziren, stelle« fie un» ein Bein, und gerade in diesem Punkte de» Rationalstolze» hat die Ge schichte wunderliche Beispiele aufzuwr sen. Georg von Cappadoeien, geboren zu Epiphania in Lilicie», war «in gemeiner Schmarotzer, der einen vorthrilhaften Eontraer machte, die Armee mit Schinken zu versehen. Ein Schelm und Spion, wurde er reich und war gezwungen, vor der Justiz davon zu laufen. Er hielt sein Geld zu Raihe, bekannt, fich zum Aria- niSmuS, sammelte eine Bibliothek und wurde durch «ine Faciion auf den Bischoffitz von Alexandrien gehoben. Al» Julian ib. 0. SSl kam, wurde Georg in« Gefängniß geschleppt; da» Gefängniß wurde von dem Pöbel erbrochen und Georg wurde gelyncht, »ch
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