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Dresdner Journal : 07.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185906078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-06
- Tag1859-06-07
- Monat1859-06
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 07.06.1859
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»128 ' » TUwUvll: SPNlr 1Vd>«r t» « >b»>» V^llbel.: 1 „ 1^. - »loii»'!I<-K i» vr.sö«»- 1k» >?» Liurelue Ikuoniero: 1 ch«r. i» L«a»Z, tritt r«wt- «>4 vtsmpalea- »c>bl»F Kto»«. »ustratrnprelfr: rü» äao Kaum «mer >re»p»lteo«o üsll»' 1 KUr. I'nter „Kii-xveauat" <ll« 2 kkssr. SrsttzelurA PLeUck, mit ftn-vaKm» 4«r 8«»»- »1 VutaasnU^ Xk«»<i» liir ä«o sulxru««» D«U. Dienstag, dm 7. Joni. —2 ',. - ..-. ^.1. äs. DresdnerIournal. ' - »k'srr i Berantwortticher Stedactenr: I. G. Hmtmann. 18S9 : >—^— « »nstrnlnmmllch» «tmstrls r^tpalss! k'l. kt , 6o»mls»io»Il <i«» I>r«^o»r ^onrnul»; II. Nruuii»; ^jton»! U V. .,, ,,; L«Ua: Ounvlks'seb« kuebi»., K«r»ut,i»', Kucsau, >r«w«a- K. 8cui.orr»; VVuulrtiirr a. dl.: .taa- »u»'»cb» ItnckkamN.; Lauuavar: ^lrul.r»rrriu» 80 reau; Kölu: Kvorr LTvu»»,; Part,: v. T-ll^an^rl.» (28, rnv 6«» doo, «os»o,); Prag, 1». Kuaiic-,', ltioi>l»»oaiuo^. Hrrmwgrdrr: lkövi^k. KepackUioo ä«, vrasäaor ^onroal«, vr««l»n, tzlarivewtr»»»» Ur. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 28. Mai. Sri», Majestät der König haben zu genehmigen geruhe», daß drr Hofmarschall Sei- »ee Königlichen Hoheit de« Prinzen Georg, Kammerhrrr »on Tschirschky-Bögendorff, das von Seiner Majestät d»v Könige von Portugal ihm verliehene Groß kreuz des Ordens der Empfängniß annehme und trag,. Dresden, 4. Juni. Seine Majestät der König Haden zu genehmigen geruhet, daß der Kammerherr Graf von Hohen th al-Püchau, sowohl den königlich preu ßischen Johanniter Orden, al« auch da« von Seiner Majestät dem Könige von Portugal ihm verliehene Com- ihurkreuz vom Ehristn«orden annrhme und trag,. DreSdr», 4. Juni. Se. Majestät der König haben nrchstebende Ernennungen und Beförderungen allergnä- digst zu genehmigen geruht: den Oberleutnant v. Eer- ,i«i di Monte Barchi U., Adjutant de« 1. Jnfan- mle-Bataillon«, zum Brigade-Adjutanten; den Ober- (riilnant vondrrBeckell. vom 1. Infanterie-Bataillon zum Adjutanten bei demselben Bataillon; die Leutnant« Aster vom 9. Infanterie-Bataillon und v. Wurmb, Adjutant de« 4. Infanterie-Bataillon«, zu Oberleutnant«, sowie den SergeantenWackwitz vom2.Jäger-Bataillon, den BataillonSfourier Köhler vom 14. Infanterie-Ba taillon, die Corpora!« v. Wolffer-dorff vom 3., Jahn vom 10., Löbel vom 12. Infanterie-Bataillon und den Hberjäger Rühle vom 4. Jäger-Bataillon, zu Leutnant« der Infanterie. ruckgekehrt war, leistete den lebhaftesten Widerstand. Die zu »asfirenden Wege waren eng. Die kaiser liche Garde allein hat 2 Stunden lang den Gtost aus- gehalten. Während dieser Zeit bemächtigte sich General Mac Mahon Magenta «. Nack blutigen Kämpfen haben wir den Keind allenthalben über den Haufen geworfen. Wir habe« etwa 2W0 Mann Kampfunfähige; die Lerluste drS AeindeS werden auf IS,VW Getödtete und Verwundete geschäht; SVVV Gefanaeue find in unsern Händen geblieben. Eine spatere Meldung lautet: Magenta, Sonntag, 5. Juni, Abend«. Da« Nesvmo über die gestrige Schlacht ist nun bekannt. Die Zahl der Gefangenen beträgt 7VVV, und mindesten« 2«,«SV Oesterreicker find kampfunfähig. Erobert wurden S Kanonen und 2 Kähnen. Heute ruht die Armee auS und organifirt fick. Unsre Ver luste bestehen in ungefähr 3VVV Getödtete« und Verwundeten und einer vn« von de« Feinde ge no««euen Kanoue. Bern, Sonntag, 5. Juni. Garibaldi bat Como verlassen und fick dem General Urban bei Varese entgegen gestellt. London, Sonnabend, 4. Juni, Abend«. Die Königin wird da« Parlament in Person eröffnen. — Rach dem heutigen „Spectator" wird Graf Esterhazy in einer besonder« Mission seiner Ne gierung hierherkommen. Nichtamtlicher Shell. ««borst echt. telegraphische Nachrichten. Zrttnn-Aschan. (Neue Prenß. Zeitung.) tage-Gefckickte. Dresden: Kammerverhandlungen.— Wie«: Proteste de« Großhrrzog« von Tolcana. — Berlin: Bevorstehende« Jubelfest. Die Arbeiter- bewegungen. — Innsbruck: Organisation der Schü- lwnrorp«. — Oldenburg: vom Hofe. — Koburg: Landtag. Etsenbahnangstegenheiten — Au« Thü ringen: Wnchergesshe fulpendirt Kirchenconferenz. — Bnnde«fi»nns. — Pari«:' Di« Regierungsmaschineri,. Anlochezeichnung Di, Ver enigung der norstädtischen Gemeinden mit Pari«. Di« Ottupation L»«cana'«. Vermischte«. — Florenz: Da« österr. Eonsular. Rinisterernennunq. Prinz Napoleon.— Neapel: Leichenbegängnl- de« König«. — London: Da« DerbytRennen. Slliot nach Neapel. Comman do« in der Flotte. — St Petersburg: Neue Grundlagen über Anleihen. Vom Kriegsschauplätze. Srurnuuugeu, Versetzungen re. im -ffevtl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vrvviuzialnachrichteu. Inserat«. Tagetkalender. Börsenvachrichten. Telegraphische Rachrichlrn. In Nachstehendem theilen wir die Nachrichten über die neuesten Vorgänge auf dem Krieg«schau- platze mit, wie sie un« di« zum Schlüsse de« Blatte« zugegangen sind, wobei wir nur bemerken, daß da« in den Pariser Telegrammen kervvrtretende Mißverhältnis in den Zahlenangaben bezüglich der gegenseitigen Ver luste durch die zu erwartenden Meldungen au« dem österreichischen Hauptquartiere wohl noch einige Ab änderungen erfahren wird: Lien, Montag, st. Juni. Au« Verona, S. Juni, wird authentisch gemeldet: Gestern früh be gann bei Magenta em heißer Kampf zwischen de« auf dat ltuke Ufer de- Ticino mit großer Macht gegangenen Feinde und Truppen de« 1. und 2. österreichischen Lrmerrorp« vnd «vrdr mit wech selnde« Glücke bi< Nacht- fortgesetzt. Detail- fehle« uoch, da da« Ringen um de« Sieg heute »och fortgesetzt wirb. Augenzeugen be richten, baß bie Truppen jubelnd in deu Kampf ziehen, Au-dauer und Tapferkeit an de« Tag legen, dm besten Nuh«e«thaten de« kaiferl Heere- fick würdig av reihend. Die k. k. Behörden, sowie die schwache Garnison Mailand-, au-genommm die Kaftellbesatzuug. find auf Befehl Gyulai - zurück- grzogm. Die Stadt ist übrige»« ruhig. Pari-, Sonntages. Juni, Nachmittag-. So. rbm ist vom Kriegsschauplätze folgende Mel- dm»a eingegangeu: Novara, Sonnabend. Drr Kaiser an die Kaiserin. Brücke von Magmta, Mittags A12 Uhr: Wir haben soeben einen gro ße« Sieg errungen. SVVV Oesterreicher wurden ge fangen, iS.vstst gtt-btet oder verwundet. Ausfuhr- sichere Nachrichten folge«. Vari-, Montag, st. Juni, «orM»-. Der heutig« „Moniteur" enthält folgend« au-fützrlicherr Meldung über den Ka«pf am Ticino: Brücke von Magenta» S. Jnnt. Bei de» gestrig» Ueber- gange über dm Tick» sollte die Armee nach der bei Tnrbtgo geschlagen« Brücke dirigirt werden «ck nicht «ach dor Brücke bei Magenta. (Turbig» lie,t etwa r Stunden ntrdlich von Mngenta. Di« Red.) Die Operation wnrde gut au-geführt, aber der Feind, welcher in großer Zahl üb« den Ttetno zu London, Montag, st. Juni. Sicher« Ver nehmen nach beabsichtigt die Opposition, morgen kein Amendement zu einem besonder« Abschnitt der Adresse, sondern ein förmliches Mißtrauen« Votum gegen da« Ministerium einzubringen. Die Entscheidung erfolgt »ahrscheinlicknäcksten Freitag. Wien, Sonntag, 5. Juni. Ju Bosnien bat ein Zusammenstoß zwischen den Türken und den Aufständischen bei Korienich unfern Trrbiuie statt- gefunden. Wie e« heißt, ist die Stadt Gaöko von Derbisch Pascha zerstört worden. Dresden, 6. Juni. Dir „Reue Preußische Zeitung" dringt eine» Aufsatz, der ihr au« Süddeutschrand zugegangen ist und worin die preußische Regierung dringend um Aufstellung klarer Zielpunkte für ihre Politik aufgefordert wird. Es wird gesagt, zögere Preußen noch länger, so werd, bas Mißtrauen gegen seine Politik immer weiter greifen. Oesterreich könne mit Frankreich Frieden machen und Preußen dadurch zu großem Schaden in seiner deutschen Stellung kommen. „Da« publicistische Wiederaufleben der specifisch „Gothailchen" Idee — fährt drr Auf satz fort — Kat an den Höfen schon jetzt eine tief sitzende, vermuthlich höchst gerechte Verstimmung gegen Preußen hervorgerufen. In dem konservativen und liberalen Theil der Bevölkerung äußert man sich schon letzt mit entschie denem Mißmurh gegen Preussen; an den Ultra « — merkwürdigerweise zählt jetzt die gothaische Idee ihre meisten Freunde im weiland demokratischen Lager — würde Preußen einen höchst bedenklichen Erfolg sinken. In eine ursprünglich reine Bewegung, die Preußen von Anfang (und jetzt noch) auf dir sichere und natürliche Höhe seine« politischen und protestantischen Berufs für Deutschland getragen Haden würde, wird leicht eine un- heilvolle Zersetzung kommen, deren häßliche Stcretionen 1) Sonderbund mit Oesterreich oder (und) Frankreich auf Seiten der conservatioen Regierungen, 2) Apathie und Haß beim Be»ölkrrung«tern, 3) revolutionärer Aus satz in den und durch die Ultra'« — sein werden. Für Preußen wird das Eine so leicht verhängnißvoll werden, wie da« Andere. Entweder bleibt der Napoleoni-mus bestehen, so droht nach wenigen Jahren für Preußen ein vereinsamtrr Krieg; oder e« kommt die Revolution oben an, so ist die Gefahr noch größer und der Umsturzgeist überall in Deutschland vorhanden. Nichts ist, behaup ten wir dreist, für Preußen gefährlicher, al« die Zer setzung de« bisherigen nationalen Aufschwunges in die genannte^ Elemente. Die liberalen Zeitungen an der Spree predigen zwar täglich von den Dächern, Preußen müsse eine «eitere Einigung und einen größer» Auf schwung der Nation abwarten. Das ist geradezu lächer lich für jeden Vernünftigen, der in den Mittelstaaten Personen und Dinge kennt. Sieht man denn nicht, daß die Uneinigkeit immer größer, daß der nationale Aus schwung vergiftet und bald auf die Irrwege jener Emi grantendemagogie geleitet sein wird, welcher jede Krone ein Greuel ist, und dir an den arbeitlosen Bevölkerungen ihre Armee finden «irdt — E« kommt uns nicht in den Sinn, bei der preußischen Regierung auch nur einen Fun ken von jenen Gedanken vorau«zusetz«n und auf eine Mediatisation-sperulation gelegentlich einer Extermination Oesterreich« dje jetzige Politik de« Hinhalten« und drr freien Hand zurückzuführen. Ebenso w»ntg glauben wir, daß schon jetzt jener bedenkliche Zersetzung-proceß zu weit fortgeschritten sei, al« daß nicht Preußen durch eine Pc litik der Entschiedenheit und des Handeln« dem Weiler fressen de« revolutionären Krebse« wehren, naturgemäß und ourch Vertrauen eine wahrhaft leitende Stellung, die wir von Herzen wünschen u-rd die Jedermann ersehnt, gewinnen könnt«. Aber e« ist hohe Zeit, und wir glau den, für Preuße« ist »« «in Led»n«intrresst, baldmöglichst dem deutschen Volk« bestimmt zu zeigen, wo e« hinaus will Wir wissen da« Gewicht der officiellen Worte, die am Schluff« de« Landtage« fielen, wohl zu schätzen. Unser Herz jubelt« ihnen entgegen, wie r« auch der Rede eine« Stahl und anderer Sprecher entgegen schlug Ader seitdem hat »in« grundoerderbltchr halb-gothaische Press progngaada bei Regierungen und vo>k«stämm,n außer halb Preußens wieder viel verdorben und nur bei denen Wiederholt gefunden, welche da« deutsche Volk au« dem Fahrwasser seiner jetzigen nationalen Gesinnung hinaus bigsiren möchten, bi« sie e« mit einer qrundradicalen Strömung forkreissen können " TLgrsgeschichte. Dresden, i! Juni Dir Erst» Kammer bat in ihrer beutigen Sitzung nach dem Vorschläge ihrer Depu tation (Ref. Hr. v. Könneritz) den auf Grund de« tz. 88 der Verfassunasurkunde erlassenen Bestimmungen über Militärstrafrechtspfleae in Kriegszeiten nachträglich ihre Zustimmung erlheilt Die Zweite Kammer hielt heule Vormittag 10 Ubr qkeichfall« eine Sitzung, in welcher seitens der Staatsre- qirrung die Staat«ministrr v. Beust, v. Rabenbcrst. v. Falkenstein und v. Friesen anwesend waren Auf der Lagetordnung stand zuerst der Bericht dec zwritrn Deputation (Ref. Abg. Staatsminisier a D Georgi) über das allerhöchste Dekret, Nachträge zum Staatsbudget und Finanzgesetze auf die Jahre 18 >8, 1829 und 1860 betreffend. Im Eingänge dieses Be richts wird gesagt: „Als vom letzten crdcnilichen Landtage anfangs Augun vorigen Jabres — Negierung und Kammern sä-ieten. gcsckab dies unter dem Vorgefühl, dass bei dem vereinbarten Ttaatsbud get auf die FinanzverioLe lk^g, wie vornchtig dasselbe auch, nach den altbewährten Grundsätzen der sächsischen giinanzwirtbschasl vereinbart worden war, möglicherweise doch nicht alle AorauS setzunzen in (irsiillung gehen könnten, c-trund zu dieser Besorg nis! gaben die damaligen ganz abnormen Witterungsverhältnisse. welche die Ernte bedrohten und dann die Neberschwemmungen, von denen unser Baterland beimgesucht worden war und welche rirl Staats- und Privateigcntbum zerstört batten. (?s wurde, zum Theil wegen dieser Besorgnisse, über eine namhafte Summe von ssrübrigungen aus der eben abzelaufenen Finanzpcriodc nicht verfügt und der Staatsregierung im Hinblick auf den zu befol genden Rotbstand eine finanzielle Ermächtigung ertbcilt. „Durch die Knabe des Herrn baden icne Besorgnisse nur in geringem lSrade sich verwirklicht: ter Ttaatsauswant für Wiederherstellungen und ifntschädigungen infolge ter Hochstuthen, bat eine mässige Summe nicht überschritten, und der vorläufige Abschluss des Staatsbudget» auf das Jabr ergiebt, ungeach tet de- Wegfalls aller ausserordentlichen Steuerzuschlägc anstatt des hier unk da besorgten Deficit», abermals einen Ileberschuss von «72,02« Tblr. t Agr. Bs. „Da auch die Folgen der letzten grossen Hantelskrisis nach und nach überwunden zu sein schienen, ein etwa» regerer Ver kehr sich wieder einstellte. nächstdem auch ter Landwirlhschaft sich dieses Jabr bessere Aussichten darboten, so war man zu ter Hoffnung berechtigt, dass das Land sich seines Wohlstandes wie- ter ungestört werde erfreuen nnd dass der Ltaatsbausbalt am «Se-issse der Periode abeimals in Ueberschüssen die Mittel ,u mancher wünschcnswertben Verbesserung werde dardieten können. Anstatt dessen bat nun dieser Staatshaushalt au» ganz andern,, al» dem damals besorgten Anlass, eine tles eingreifende Störung ersahren und die Stände sieben vor ter uuabweisbaren Aotb- weuLigkeit, der Staale-regicrung grosse Summen in einer .Aich tung zu bewilligen, welche den Wohlstand des Lande» nicht för der» kann. Die ^ofer, welche durch die eingetretene Störung direct und indirekt beausvrull't werden, sink unermesslich. alle Klassen ter i-'esellschaft sink davon betroffen, viele» Üigentbum ist thcilweise in jzrage gestellt, manche tirwerbsguelle zur Jcil gänzlich versiegt und ein grosser Theil ter Bevölkerung in bobem, jede Stunde znnebmentem ttirade leitend. „Olewiss bat die bittere Klage über diele verletzende Störung und das >«tsübl tiefer Entrüstung darüber, welchem man allent halben begegnet, vollständige Berechtigung. „Schwerer noch, al» die niaicriellen Berluftc, wiegt in dem gesunden Sinne des deutschen Volke» dieBesorgniss, bass cs gesäbrtetsei an seiner 8 die, seiner Sicherheit, seinem Rechte. — Die zweifelhafte Veranlassung zu dem gegen den deutschen Bundesgenossen bereit» ausgebrochencn Krieg, die Erfahrungen Deutschland» aus der Zeit seiner tiefsten Erniedrigung. die rückhaltlos ausgesprochene Absicht, die StaatSveriräge, aus welchen das öffentliche Recht und die Machtverlbeilung"in Eurova beruhen, einseitig und mit der Gewalt der Waffen zu revidirrn, gebe» hinreichend Eirund zu jener Besorgniss und zu dem tiefe» Misstrauen, welches durch alle Schichten des deutschen Volke» geht. „Neben diese» Erfühlen stehen aber, als Trost in der schlimmen, als Bürgschaft einer bessern Zeit, eine Begeisterung und eine Lvferbereitschast für die gerechte Sache, die nur der rechte» Leitung bedürfen, um zu den ficherstellendsten Ergebnissen zu verhelfen. Musste mau auch einige Zeit besorgen, als fehle es unter den deutschen Regierungen in so gcwlchligem Augen blicke an derjenigen Einigkeit, die allein den Sieg verbürgen kann. so ist doch zu boffen, dass die Verschiedenheit der Ansich ten nicht den obersten Esesichtsounklen. nicht dem gemeinsamen Ziel, sondern nur der Opvvriunität der Mittel zu seiner Errei chung gegolten habe. Freilich kann , wenn versäumt würde, zur rechten Zeit die rechten Mittel anzuwenden, auch ter gemeinsame Zweck gar sehr gefährdet werden und in dieser Beziehung ist e» doch erfreulich, wahrzunebmen, dass in der neuesten Zeit auch hierüber eine Verständigung staitgefunden zu haben scheint. Wenn Deutschland einig ist für eine gerechte Sache, Hal es keinen, noch so mächtigen Gegner zu fürchten! „Unser verehrter und geliebter Köniz bat in den begeistern den Worten, welche wir bei Eröffnung des gegenwärtigen ausser ordentlichen Landtags vom Throne vernommen haben. das Ver trauen ausgcsvrochen, dass auch Sachsen zu seinem Tbeiie mit »atriotischer Bereitwilligkeit die Dvfer gewähren werde, welche Deutschlands Sicherheit unk Ehre im gegenwärtigen Augenblicke erheischen. „Mo eS gilt, solchem Rufe zn folgen, kann es keine Wabl nnd kein Zögern' geben — unser geliebter König wirk sich nicht getäuscht rinden in der Bereitwilligkeit seines Volke» und dessen gesetzlicher Vertretung. „Mit dieser Gesinnung ist die unterzeichnete Deputation an die Begutachtung der Vorlage gegangen nnd ist sicher, dabei in der vollständigsten Uebereinftimmiing mit den Elesinnungen Aller sich zu befinden, welche ihr« Stimme dabei abzugeben haben, ja mit ter Stimmung de» gesummten sächsischen Volte». ,,Dic Dcvutation hofft auch, es werde ihr Entschluss. im gegenwärtigen Bericht nicht tiefer einzu-ehen auf eine Beleuch tung der kontroversen politischen Fragen, welche Deutschland ge genwärtig bewegen, keine Kritik Dessen zu versuchen, was ge- fchehen in, oder Vorschläge zu machen für Da«. was zu ge schehen habe, die Billigung der geehrten Kammer finden. Die i-Eündt für diese Zurückhaltung siud ja nicht weit zn suchen. „Aber Eine« Wunsch« glaubt doch die Deputation noch Ausdruck verleiben zu müssen. un» ist sicher. damit die Gesin nung der geehrten Kammer zu treffen — «list der Wunsch, dass Gott die deutschen Regierungen segnen möge in de« Bestreben, die gegenwärtig» Verwickelung, in der einen oder andern Weise—jedenfalls mitEbren — schnell zu lösen. Die Opfer, welche die Laae direct und indirekt erheisch«. find unermesslich, aus die Dauer kaum zu ertra gen. Di« »entschrn Lande verarmen. »enn dlesrr Zustand ebne Entscheitznna lauge andauern sollte. und ein v»r»ug«u»eEe in dustriell,« Land, wie Sachsen, wir» an« schnwrst-n d«»»n b«- troffen. Es geht nur Erne Stimme durch da» Land' man dringt willig alle Opfer, auch die schwersten, aber man wünscht dringend baldige Entscheidung, wünscht dringend, dass die Regierungen in dem Be streben und in der Wahl der Mittel zu baldigerWie« derberüellung eines »brenvollen unk tauernten Frieden», glücklicher sein mögen, als sie es waren in ihren langen Bemühungen zu Verhütung de» Kriege». „Dass man gegenwärtig aus alle Eventualitäten gefasst win müsse und dazu ein stark bewaffneter Arm erforderlich sei. darüber kann Niemand in Zweifel sein, und daurtsächlich hierzu, zu treu licher Erfüllung der Bunkesvervstichtungen Sachsens, werden die Mittel beansprucht, welche in dem vorliegenden allerhöchsten Dekrete roslulirt find. „Die Deputation wendet sich nach dieser kurzen Borbeirach- tung, die hauptsächlich den Standvunkt bezeichnen sollte, ans den sie glaubte bei ihrer Begutachtung ter Vorlage sich stellen zu müssen, zu dieser selbst. ' Nack Vorkragung dieses Theiles deS DepulationS- derickt« durch den Referenten, eröffnete der Präsident die allgemeine Debatte, über die »vir spater ausführlicher be richten werden, und an welcher fick nach einander die Abgg. ve. Piatzmann, Riedel, Dicepräsident v Crieqern, Lehmichen-Choren, Poppe, vr. Loth, Jungnickel, Dr. Herr mann, v. König, 1>r Pfretzschner, Rötzschke, Krause, Fadnauer, »r. Schubert, Rittner, Dr. Wahle und im Schlußworte der Referent belheiliqten, wahrend auch Slaat-minister v. Beust zu einer erneuten Darlegung der Politik der tönigl. sächsischen Staatsregierung Ver anlassung nahm. Wegen vorgerückter Zeit wurde gegen 'ä-2 Ukr nach Beendigung der allgemeinen Debatte die Verhandlung abgebrochen und dir Fortsetzung derselben auf heute Abend *»!» Uhr angesetzt. Tüten, 5». Juni. Se. kais. Hoheit der Gcüßh er zog von Toscana hat, wie bereits gemeldet, gegen die Gewaltakte, welche ihn von seinem Throne verdrängt ha ben, Protest eingelegt Die betreffenden Actenstücke lauten nack der .Wien. Ztq." wörtlich wie folgt: l. „Ferrara, I. Mai 1850. „Die jüngst stattgehabten, von der Rrvolukion, die durch Piemont angeregt worden, aut- geübten Gewaltthatcn hatten, indem sic da» erste der Souveräne- tät inne wohnende Recht gewaltsam verlektcn, dcn Zweck, Mich zu Meiner Zustimmung zu Acten zu zwingen, die gegen die Würde Meiner Person al- Souverän und gegen Meinen Willen waren und Mich zu «in«r Kriegserklärung nökhigen sollten. „Angcsicht-. eines solchen Zustandes der Ding« sah Ich Mich gezwungen, das geliebte Toscana zu verlassen und außerhalb des- lelbcn mit Meiner Familie ein Alnl in einem befreundeten Staate zu suchen, mit dem Ich durch Verträge gegenseitigen Beistand«» verbunden bin. Ich habe bereits in Florenz am 27. April vor t em diplomatischen bei Meiner Person aeerrdirirtrn Sorp« gegen diese «ewaltthaten protestier, und die Acte selbst aiS null, nich tig, nicht geschehen und unwirksam erklärt; heute, am I. Mai, in Ferrara, proreftire ich neuerdings und in solenner Weis« gegen die Mir angcthane Gewalt unk wiederhole die damals fdrmlich abgegebene Erklärung bezüglich der Nichtigkeit der erwähnten Alte, di« offenbar auf den Umsturz eines durch den Wiener Ver trag von I8E» sanctionirten und von den europäischen Mächten unterzeichneten und garantirten Zustandes abzielen. Ick will bieimit gesagt haben, daß die ganze Verantwortlichkeit der er wähnten Akte auf Jene lallen soll, die sie gegen jede Gerechtig keit erzwingen wollten. Leopold m. z>." >>. „Wien. 2l. Mai ItzüS. „Ich habe mit Meiner Er klärung <t<>. Ferrara, l. Mai, gegen hie Gewaltthättgteiten der Revolution, die Mich gezwungen haben. Meine Staaten zu ver lassen, prokcstirk unk die Acte vom 27. April als nichtig und nicht stattzehabt erklärt. Ich war damals weit entfernt, vorher- zuscben. daß ein Souverän, mit dem Mich Bande der Verwandt schaft vereinigen, trotz der bestehenden Verträge und des Völker rechtes, ohne daß Meinerseits eine Provokation stattzehabt hätte, die oberste Gewalt in meinen Staaten usurpircn könnte, indem er sich zum Protectcr Toscana» erklärt und einen königlichen Eommiffar zur Regierung des GroßherzogthumS ernennt Ich prokestire feierlich gegen jede Usurpirung nnd gegen alle wie im mer beschaffenen Acte, die von was immer für einer willkürlichen, mit Hintansetzung Meiner souveränen Rechte eingesetzten Gewalt auSgehen sollten. Leopold m. >>." III. „Wien, 2tz. Mai ItzbS. Ich habe mir Meinen frü hem, aus Ferrara vom I. Mai und aus Wien vom 21. Mai d. I. datirtcn Erklärungen in solenner Weise gegen die Ge- wallthätigkeiken, die Mich gezwungen haben. Meine Staaten zu verlassen und gegen die Usurpiruna Meiner souveränen Rechte seitens der Regierung Sr. Majestät des Königs von Sardinien protestirk, der sich al» Protektor Toskanas constituirc und da selbst einen königlichen Eommissar als Ehes der Regierung ein gesetzt har, für welches Amt er dasselbe Individuum bestimmt hat, das jetzt noch bei Meiner Person als Repräsentant Seiner sardinischen Majestät aeeredirirt ist. Reue Ereignisse nökhigen Mich, Mick zum dritten Male an die befreundeten Mächte, welche den Wiener Vertrag von I8IL unterzeichnet haben, »u wenden, um energisch gegen die von der Regierung Sr. Majestät des Kaisers der Franzosen bezüglich Loscanas getroffenen Maß regeln zu prokestire». Mit Verletzung der in Kraft stehenden Verträge und des Völkerrecht«, ohne eine vorläufige Kriegs erklärung, ohne daß irgend ein Act Meinerseits hätte Repressa lien Hervorrufen oder einen Vorwand zu Feindseligkeiten bieten tdnnen, ist ein Sorps fcanztsischer Truppen in Meinen Staaten gelandet und ein Prinz der kaiserlichen Familie von Frankreich hat sich die souveränen Rechte angemaßt, indem er über Meine Unterthanen verfügt, um sich eine Armee zu bilden. Lolch« Lhatsachen, mit denen man über Meine Unterthanen und über Meine Truppen verfügt, eonstaliren flagrante Vergehen gegen alle göttlichen und internationalen Besetze; Ich appellire darüber an das Gerechtigkeitsgefühl aller befreundeten Regierungen, in dem Ich, wie Ich mittelst dieser Erklärung prokestire, gegen jene Tbatsachen protrltire, die cffrnbar aggressiv find, und den«» keinerlei Erklärung seitens einer Regierung vorangegangrn ist, die nicht einmal ihren, bei Meiner Person accreditirtcn Gesandten abberufen hat. Ich prokestire schließlich in solenner und energi scher Weise gegen die derartige und in der Geschichte unerhLrtr Usurpirung Meiner souveränen Rechte- Leopold m. p." JunSbruck, 3. Juni. (A Z.) Kaiser Franz Joseph -uft die Tiroler und Vorarlberger zu den Waffen. Der Statthalter, Erzherzog Karl Ludwig, geht nach Botze«, brhuf« Organisation der Schützencorp«com- pagnien. 8 Berit«, Juni. Ihr» königl. Hoheiten der Prinz-Regent und di» Prinzessin von Preußen «erde» dem Jubelfest der 250jährigen Einverleibung der Graf schaften Mark, Ravensberg und drr Clevr'schen Landei« Eleve beiwohnen. Der Regent wird am 14. von hier abreisen, jedoch nur einige Tage entfernt bleiben — Die Arbeiterbewegungen sind vollständig beseitigt; die selben waren, wie gesagt, ohne jede Bedeutung, und e« ist eben so dedauerlich al« andererseitt ganz seltsam, da über dies« Vorgänge so abnorme Angaben in Zeitung«« rocrespondentr« haben -»meldet werde« können, E« Ist
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