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Auer Tageblatt : 19.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192403198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19240319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19240319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-19
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Auer Tageblatt : 19.03.1924
- Autor
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)luer Tageblatt ft« »Ok«,« ft»»,«,« u , -mtUch» -Ml, «O»l»p-»»«I«, rM^>»u«, r»s*u«tt n««««««,^ Sttthaltro» öl« amtlich«, -«Immtmachoa-a» »«« kaw» 4« Stott oot »,» H«t»g«tcht» Ka« «»« «„»,»« n».i««« MZM Anzeiger für das Erzgebirge Nr. »r Mttwoch» äen IS. März IS24 IS. Zahrgsng Vom Münchener Prozeß. L»-rn-orff gegen Far-laat Zaulhader. LU vsgim» der DienStavtwrhandtzmg naHM Luden- dmEf^e,«, Kardinal FcmlhaberS S^yor^AuSMrun- a« übe» den Einmarsch in B-Hgie« und die BersenAng da „vusilania" da» Wort. 1. BI ist et« unrichtiao BehaAptunv. wenn Kar- dlaal Faulhaber zitiert, ich hätte auHgesWrt, Kardinal FchrSab« stehe hinter den Plänen, Mähern and Oester- retch zusa«meazäschltetzea. Davon steht in meiner AuS- Kg> Nicht ein Wort. S. Sin authentischer Bericht der Rede des Kardinals in Rchoyork ist trotz verschiedener an den Kardinal her- ansetretener Bemühungen in der deutschen Presse nicht veröffentlicht Morden. Kardinal Faulhaber hat sich mit dem „Lusttania"-Fall and dem „deutschen Einmarsch in Belgien" befaßt. Rach der „Newporter StaatSztg." hat Kardinal Faulhaber diese beiden Fälle, den „Lusitania". Fall und den „deutschen Einmarsch in Belgien" als „Verbrechen" verurteilt. Tiefe Zeitung schreibt un ter Bezugnahme hierauf: Mas den Eindruck seiner Keu- lmschläge noch erhöhte, war die Tatsache, daß er nicht anstand ,auck seinem eigenen Volk« offen -und unver blümt die dolle Wahrheit zu sagen. Der Kardinal selbst bezeugt in einem Bries Hom 30. Juli.1923 an die „München-Augsburger Abendztg." daß er über diese beiden Fälle gesprochen habe. Er sagt: Die Zwischenbemerkung über den Einmarsch in Belgien und die Versenkung der „Lusitania" habe ich tu meiner Rede in New York, Brooklyn mit voller Aeber- zeugung.und in klarer Voraussicht der üblichen Nach reden gemacht. Der „Lusitaniy"-Fall und der „Einmarsch in Bel- kkteu" haben die öffentliche Meinung.in den Vereinigten Staaten ganz besonders gegen Deutschland erregt. Die ^Versenkung der „Lusitania" war gerade von dem ame- Nischen Admiral SiemS endlich als nicht Völkerrechts- widrig.bezeichnet worden. Wenn sich nun Kardinal Faulhaber in irgendeiner Form gegen die Versenkung wendet — und da- ist eben geschehen st» wird damit di« Rechtmäßigkeit der Versenkung von neuem in Zwei fel gezogen. Anders vermag ich mir such heute nicht, salbst nach der Erklärung d«S Kardinals, den Fall zu recht zu legen. Dem Einmarsch in Belgien wird bekannt lich in der Welt di« Schuld an dem Eintritt Englands in den Krieg Mgsmessen. Er wird überdies noch als ekae besonders schwere völkerrechtswidrige Handlung.an» geseheu, mit der di» Entente, .dank der Unfähigkeit des Herrn v Bethmann, ta den Vereinigten Staaten eine besonders heftige Propaganda trieb, selbst als amerika nisch« Schriftsteller in tiefem Verständnis für die Be lange Deutschlands diesen Einmarsch als notwendig und rcchtSmäßig xrllärten. Wenn nun Kardinal Faulhaber diesen Einmarsch als einen Fehler bezeichnet, sa spricht er damit eine Ansicht aus,, die die überwiegende Mehr heit im deutschen Volke als nicht gerechtfertigt empfindet. 8. Richt richtig ist «S auch, wen« Kardinal Faul« Haber ausführt, ich Vätte gefagL er Valis di« .Versen kung der „Lusitania" für völkerrechtswidrig gegen all« nachträgliche« Verdrehungen einiger Zeitungen aufrecht. Davon ist nichts gesagt- 4. Wenn endlich Kardinal Faulhaber aus den zeit lichen Zusammenhängen seiner Amerika-Reise mit dem Fuchs.Machbar»,Prozeß Schlüssle zieht, die ich nicht gesogen habe, .so bedauere ich das. Mr lag daran, festzustellen, dgtz die ultramontane Politik gleichzeitig in Deutschland und Amerika unserem Vaterlande ab trägig Mrkt.um damit recht deutlich zu erklären, wie ich,in dieses Unternehmen hineingekommen bi«. .Ich habe geglaubt, da- .in der Rächt vom S. zum «. No vember Se. Majestät der König -uf Herrn v. Kahr ein gewirkt habe. Ich erklär« ausdrücklich, Hatz, ich heute nicht mehr daran glaub«. Di» völkisch, Vitt-W». Vorsitzender zu Hitler: Ich habe hier da» Rachrichte«blatt des Obectvnmmndo» Ihrer Sicherheit». «Steilung Darin heißt «-. .bah. St« in der Besprechung vom 28 Oktober drei Wege für Daher« entwickelt hätten. 1. die Masorisierunst. Bavern» und damit Zusammenbruch de» letzten Bollwerk« gegen den Bol schewismus. ' ' ' i I 2. Kampf.Bayern» gSV»r» d«n Marx»»- mu», .ein Kampf der nur mit fremder Hilf» geführt werden könne und deshalb di« separatistisch« gwfaHr bringe, und > i > > i 8. «ufrollnng der deutschen Frag« imn vahero au» .Durchführung de» Kampfes in ganz Deutschland un ter der Hakenkreu-fahne, Htssung der schwarz-weitz,rvt«n Hakenkreuzfahne auf dem Reichstag, Sie haben erklärt: wir Verden auf diesem dritten West marschieren. Da» war alsv da» völkische Programm, da» am S. No- vembee duochgeführt wurde. Hitler sagte nun, er habe zuerst den Schritt v. Lossow» al» Meuteret ablehnen wollen, dann aber, al» ev meinte, da- »Lossow ein zweiter Dort werden könne, sei er zu anderem Glauben verleitet worden. Kahr sei Volttisch, schwach und unfähig, .eine solche Bewegung zu letten Kren,v,,hör Lndendorff«. LudendorN »interpretierte sodann einen am 8. November veröffentlichten Artikel „Die völkische Bewe gung".wobei er bekannte, Patzer Monarchist sei,.da-die Monarchie aber erst dann kommen könne, wen« das Volk sie wünsche. Vorher komme die völkische Diktatur. Vors.: Sie haben.die Errichtung eines nationalen Retchsdirektvriums al» Patentlösung aufgefaßt. Haben Sie noch am 8. November abends an diese Lö sung gedacht? Ludendvrffr Einzig und allein. Vors.: Sie wußten doch aber von der Verhaftung Her bayri schen Minister? Ludendorff: Nein, .das wußte ich noch nicht. Bors.: Sie behaupten also, -aß Sie noch, am 8. No vember abends weiter an die Patentlösung^ geglaubt haben, und daß Sie nicht an einen militärischen Marsch nach, Berlin..sondern nur an einen politisch en Druck aus.Berlin gedacht haben? Ludendvrffr Selbstverständlich, selbstverWndlich l.Tr. v. Scheubner-Richter erklärte mir sa auf der Fahrt zum Bürgerbräu, d.qß.Hitler den Herren Kahr, Lossow und Seißex in der Richtung ihrer Wünsche zum Absprung verhülfen Habe. Hm Nebenzimmer des BürgerbräuS stand ich dann ebenso unter moralischem Zwang wie jene Herren. Vors. r Persönlich haben Sie also nicht an einen Mi. litärischea Marsch nach, Berlin geglaubt? Ludendvrffr Nein. nein. DaS war für mich, kein feststehendes Pro gramm, sondern nur eine Unterhaltung. Vors.: Haben Sie auch! den Marsch nach Berlin nicht geglaubt, als am 8. November abends Hitler im Bürgerbräuksller von dem Marsch nach dem Sündenbabel Berlin sprach? Ludendvrff: Nein. Vors.: Sie glaubten also nur an eine Lösung durch politischen Druck aus Hen Reichsprä sidenten? Sie haben von dessen Absetzung Lar nichts gÄvutzt? Ludendorff: Nein. Vors.: Sie werden ein sehen, Exzellenz, daß in dieser Darstellung ein gewisser Widerspruch zu Lhren früheren Angaben besteht. Wie kommt da»? Ludendorff: Es ist mir nicht möglich, etwa» anderes zn sagen. Ich. habe jedenfalls, nicht an «inen militärischen Marsch nach Berlin geglaubt. WechtSanw- Luetgebrune: Waren sich denn Exzellenz darüber klar, daß mit Hitlers Worten.am 8. Novern-^ ber gesagt werden sollte, dis neu.« Regierung Lei schon gebildet? Ludendvrffr Nein, .ich habe Hitlers Worts nicht sv genau verfolgt. Ich habe mich der neuen Regterurw^zur Verfügung gestellt. Diese Regierung war für mich, ein Rumpfgebilde von Männern aus dem Nor den. dis dann zusammen mit der bayrischen Staatsge walt und den vaterländischen Verbänden einen Druck auf Berlin ausüben wollten. DL« Mittwoch, ist, des katholische« Feiertags wegen, sitzungsfrei ebenso der Donnerstag, UM den Vertretern der An Nage Gelegenheit zur Vorbereitung ihrer Plä doyers zu geben. Die nächste Sitzung beginnt am Freitäg vormittag P/s Uhr mit dem Plädoyer.des Ersten Staatsanwalt». Vorher dürste dann vorau-sichl- lich der Gerichtsbeschluß verkündet werden, ob für die Plädoyers die Oeffentlichkeit ausgeschlossen wird oder nich t. Die Verteidiger haben gegen den Ausschluß ener gischen Widerspruch erhoben und haben verlangte daß sie in voller Oeffentlichkeit plädieren dürfen. Fast alle Angeklagten haben bereits erklärt, .daß Le auf .ein Schlußwort verzichten, nur Hitler hat für den Schluß eine groß« politisch« Rede angekündigt. Das Ur. teil ist für Montag, den 31. März zu erwarten, also zum letzten möglichen Termin, .da bekanntlich mit dem 1. April di« bayrischen Wolksgerichte aufgehoben sind. Schlir- -rs Seelchts von brr Montagsitzung. Am Montagnachmittag.sagt« ShrHardiS „Stabschef" Kapitänleutnant Kautier aus, e» hab« sich! damals int November um den Kampf der christlich-völkischen gegen di« .jüdisch-marxistische Weltanschauung gehandelt. Al» er erfuhr daß Kahr, Lossow und Geißer gefangen seien hab« er sofort die Ueberzeugung g«habt, daß ohne den bayrischen Staat die Bewegung erfolglos bleiben müsse. Deshalb habe er die Mobilmachung per Verbände, p. Kahr zu stützen, angevrdnet. Bet der Vernehmung de- Münchener Fretbankmei- ster» Ulrich Graf des Ptstolenträger» von Hitler, der am Odevnsplatze durch zwei Lungenschüsse schwer verletzt worden war. erfuhr da» Gericht Neuigkeiten, di« sich vor allem dadurch auszeichneten, daß Le mit dem von den anderen Zeugen Ausgesagten im schroffsten Widerspruch standen. Dafür ist dieser Mann aber auch Hitler» Pistvl-wwäge« und Üeibtrabant. Besomder» will Graf, mit Ausnahme einiger Minuten, als er nämlich dem durstigen Hitler ein Bier holte, in dem berühmten „Nebenzimmer" mit zugegen gewesen sein. Hitler habe dort die Herren Lüssow, .Seitzer und Kahr keineswegs bedroht, .sondern freundlich mit ihnen geredet. Lossow und Seitzer leien.auch! sofort einverstanden Spesen. Hitlers Pistole habe er erst ^.sehr viel später" geladen, sodaß von einem „Bedrohen mit der Pistole" keine Rede sein könne. Ludendvrff.habe auf.ihn immer den Eindruck gemacht, .als wenn ihm etwas nicht ganz recht wäre, .als wenn etwa das Los-schlagen Hitlers zu zeitig erfolgt.sei. ' . > > Der geignerrProzeß. Zoll Sraa-t. Widersprechend« Anesagen der Angeklagten in de» Vornntersnchnng und in der Hanptvtthandlmig. Angell. Möbius schildert die Einzelheiten des Fal les Brandt. Durch einen gewissen Götz hatte Möbius erfahren, daß der Landwirt Brandl wegen Verletzung der Getretdehandlungsvorschriften eine Gefängnisstrafe zudiktiert erhalten hatte, von der er gern befreit .sein wollte. Möbius kam mit Brandt in einem Kaffee zu sammen und sagte ihm, er müsse ein Gesuch an das Zu, sttzministerium machen: er, Möbius, würde das Gesuch dem Minister Persönlich übermitteln. Brandt habe ihm dann das Gesuch in einem Briefumschlag« übergeben. Bors.: In dem Umschlag waren doch 5000 Mark? Mö bius: Ja. die habe ich aber für mich tzerauSgenvmmen. Ich habe die 5000 Mark als Reisegeld für mich betrach tet und habe Herrn Dr. Zeigner das Gesuch! gegeben. Brandt suchte mich dann nochmals aus.und ersuchte mich mit ihm nach Dresden zu fahren, Hamit er sein« Sache Dr. Zeigner Persönlich vortragen könne. Wir warteten in einem Kaffee aus Tr. Zeigner. Da steckte Brandt Geldscheine in ein Kuvert und sagte auf.meine Frage, das wolle er Dr. Zeigner schenken. Ich sagte Brandt, er solle das nicht tun, der Minister würde es nicht neh men. Darauf meinte Brandt: Wenn er es nicht nimmt, daun ist es d-in. Als Tr. Zeigner dann kam, bat ihn Brandt um seine Begnadigung. Dr. Zeigner setzte sich erst gar nicht, .sondern sagte nur, er würde die Sache dem Gesamtministerium vorlegen. Als Dr. Zeigner dann ging, hat ihm Brandt das Kuvert mit den Worten: „Herr Doktor, hier ist das Gesuch," gegeben. Mr ließ es aber keine Ruhe weil ich ja wußte, daß Geld darin war. Ich lief Tr. Zeigner nach und sagte zu ihm: „Herr Doktor in dem Kuvert steckt Geld." Da wurde er sehr aufge. regt und nahm aus dem Umschlag zwei Geldscheinpakete mit je 5000 Mark, die er mir gab. Ich habe Brandt davon nichts gesagt. Später traf ich Herrn Dr. Zeigner in Leipzig und er sagte r „Es waren bei dem Gesuch noch 7000 Mark." Die gab er Mir, damit ich sie Brandt wie. der zustelle. Ich habe sie aber für mich behalten. Dann erhielt ich von Frau Brandt die Mitteilung daß ihr Mann verhaftet sei. Ich führ zu Tr. Zeigner der sagte.Frau Brandt müsse dann ein Gesuch machen. Als ich antwortete, die.Frau könne das nicht, machte Dr. Zeigner einen Entwurf, Herr ich Frau Brandt ab schreiben ließ. Ich habe den Entwurf nachher verbrannt aber,nicht aus ausdrücklichen Befehl Dr, Zeigners, son. dern weil ich ihn nicht mehr brauchte. Brandt kam dann und sagte mir, er wolle sich er kenntlich zeigen und mir und Dr. Zeigner Mehl schen ken. Ich habe das für Dr. Zeigner bestimmte Mehl aber seiner Frau verkauft, weil ich wußte, daß er es ge schenkt doch nicht nehme. Den Kaufpreis hab« ich aber nicht Brandt gegeben, sondern für mich gebraucht. Vor Weihnachten sagte mir Brandt, er möchte Dr. Zeigner sprechen, um ihm eine Weihnachtsgans zu schenken. .Ich vermittelte die Zusammenkunft in einem Kaffee, sagt« aber Tr. Zeigner nichts von Brandts Absicht. Brandt da nkte Tr. Zeigner für die Haftentlassung und schob ihm die in Papier eingeschnürte Gan» hin, mit den Worten: „Herr Doktor, hier schenke ich Ihnen eine Weihnacht», gans." Dr. Zeigner schob sie zurück und sagte: „Brandt lassen Sie das, machen Sie nicht solchen Unsinn." Brandt legte dann aber die Gan» Dr. Zeigner auf -en Arm und verabschiedet« sich schnell. Ich! auch, Dr. Zeig, ner aber holte mich ein und gab mir die Gan»r „Mö bius,.hier nehmen Sie die Gan», ich will da» nicht Ua- ben." Ich habe dann die Gan» mit meiner Familie ge. Hessen. Darauf schilderte Zeigner den Vorfall. Er hab« Mkbius abzuschütteln versucht und sogar angeordnet, daß er (Zeigner) zu Hause verleugnet werden solle. In dem Kaffee in dem Möbius und Brandt Zeigner er warteten .habe Zeigner zu Brandt, der fürchtet«, .ven haftet zu werden, gesagt: Machen Sie sich Wine Sorge, solange Ihr Gnadengesuch schwebt, können Sie nicht verhaftet werden. Brandt reicht« mir dann.. sv fuhr
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