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Auer Tageblatt : 19.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192506198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-19
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 19.06.1925
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Mer Tageblatt ,«»«„ »I, «««!«,« tt>» Ml «»»»IM,» »I, p»st»nst,It,» «««»,»». — «rschilat »,rNL,IIch. ßerasprich - ftofchluS Nr. -s. Mzeiger für -as Erzgebirge d<» ft»»»»r»M«tt»»« P»M,»U» M« H«»»il»» »»« «»» «» U»«-»«»» »4 »»Ups»«,!«», «tt» »em,» H»r»««»» « «»itpfi»!,«, >»kl»m,.p,tllz,!l» »4 *»lt»f»»nll» »»«ich» z»It* « »-tt«»««» »,««> -alhalttoS ttt amtlichen Vekonotmachaagra Rott» Ser Stott oaü öe» Amtsgerichts Ra». P.Mchtt.,.ai.> «»>« >«» Ar. 140 20. Jahrgang Ireitsg» cken iS. 2uni 1S2S PainlevSs Mavokko-Erklärung. Vk Ziele -lb- el krkms. — Zrle-ensausflchten. — Part», 17. Juni. Haute nachmittag um 3 Uhr traten die Kammerausschüsse de« Auswärtigen, der Mrmoe, der Kriegsmarine und der Finanzen zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen, um die Mitteilungen Patnleves .über Marokko anzuhüren. Alle« in allem hatten sich etwa 150 Abgeordnete zu dieser Ausschutz sitzung singefunden. Alle Anwesenden sollten sich auf «erlangen Painleve» verpflichten, die Mitteilungen des Ministerpräsidenten völlig geheim zu halten. Die kom munistischen Mitglieder der beteiligten Ausschüsse Haben öS jedoch aboelehnt, sich zur Geheimhaltung zu ver pflichten. Die Sitzung mutzte deshalb aufgehoben wer den. E» verlautet, daß gegen Abend eine neue Sitzung stattfindet, zu der die Kommunisten nicht eingeladen sind. Die sozialistische Kamwerfraktton, deren Wuseinan- derfallen bei der gestrigen Abstimmung über die Ver tagung der kommunistischen Marok.ö-Jnterpellation leb haft besprochen wird, hielt heute vormittag eine Frak- tionssitzung über ihre Stellung zur Negierung ab. Zahl reiche Redner ergriffen das Wort, um die verschieden artigsten Auffassungen zu vertreten. Die Beratung wurde nach mehr als dreistündiger Tauer aufgehoben, ohne datz eine Beschlußfassung möglich gewesen wäre. Dis sozialistische Fraktion wird heute abend eine neue Beratung abhalten. Bei der gestrigen Abstimmung haben nach den be richtigten Ziffern 17 Sozialisten, darunter Leon Blum. Paul Boneourt und Renaudel für die von Painleve beantragte Vertagung der kommunistischen Interpella tion gestimmt. Zwei Sozialisten und drei sozialistische Dissidenten stimmten dagegen. 83 Sozialisten haben sich der Abstimmung enthalten. Es war seit langem das erstemal, datz die sozialistische Fraktion nicht ge schlossen die gleiche Haltung beobachtet hat. Painleve konferierte heute vormittag mit dem Ge- neralstabSchef General Debeneh. E» handelte sich dabei, wie verlautet, um die allgemein erwartete Ernennung eines neuen Oberbefehlshabers für die gesamte Ma rokkofront. /luülenz bet el Krim. Ter Sonderberichterstatter de« „Popolo d^Jwlia" drahtet seinem Blatte aus Marokko eine hochinteressante Unterredung, die er mit Abd el Krim hatte. Dieser ver sicherte zunächst, datz die Riftruppen besten« organisiert seien und nicht von fremden Offizieren befehligt würden. Frankreichs und Spanien täuschten sich! sehr^ wenn sie vrit der Wirkung einer etwaigen Hungerblockade rechneten. Tas Mfland könne auf drei Jahre ohne Zufuhr au« dem Auslände leben. Abd el Krim erklärte sich jeder zeit bereit, über einen annehmbaren moduS vivendi mit Frankreich und Spanien zu verhandeln. Die Rifleute würden jedoch niemals die weiß« Fahne hissen Noch wichtiger ist, was Abd el Krim über dl ? spa nisch-französische Rivalität des RtflandeS wegen, die sich in diplomatischen Ränken hinter den Kulissen äußerte, mittelste. Abd el Krim sagte: „Ich Halle durchaus nicht die Absicht, mir einen neuen Feind zu schaffen, nachdem de Rivera sich! bereit erklärt hatte, in Verhandlungen einzutreten, die heute schon sicher abge schlossen wären, wenn Paris nicht durch einen.scharfen Tvuck und große Versprechungen auf de Rivera ptnge- wirkt hätte, sodaß die Unterhandlungen unterbrochen wurden. Frankreich hat uns während de« heiAesten. Be mühens Spanien- Beweise seiner Sympathie und sei ner Eifersucht auf die Spanier gegeben. ES hielt den Beweis dafür erbracht, daß die Spanier außerstande seien, die Marokkaner zu regieren. Al» die französische Regierung aber merkte, datz wir un» mit den Spaniern, die bisher al« unsere gemeinsamen Feind« betrachtet wurden, verständigen würden, fing sie Verhandlungen zur Uebernahme der spanischen Marokkozon« an. Spa nten forderte eine Milliarde Franken für die Abtre tung aller seiner Protektorat-rechte in Marokko. Die französische Regierung zog die Verhandlungen aber hin in der Hoffnung, datz die Schwächung der spanischen Stellung in Marokko eine Ermäßigung dieser Forderung mit sich bringen würde. Inzwischen war England auf diesen beabsichtigten Handel zwischen.Frankreich! und Spanten aufmerksam geworden, wodurch der Abschluß neuerlich htngezögert wurde." Mters», Hinterbliebenen- und Invaliüenverflcherung l« -er Schweiz. Bern, 17. Juni. Der Nationalrat genehmigte in der Schlußabstimmung mit 152 gegen 121 Stimmen den Gesetzentwurf betreffend die Alters-, Hinterbliebenen- und Invalidenversicherung. Keine gemeinsame Mion Spaniens mit Zrankreich. Abd ol Krim versicherte weiter, daß, Wenn Fez noch nicht genommen sei, dies darauf zurückzuführen sei, datz die regulären marokkanischen Truppen die Stadt bis her nicht angegriffen hätten, denn sonst wäre Fez längst Abd el Krlms Hauptquartier. Auf beiden Seiten wer den augenblicklich entscheidende Schlachten vorbereitet, denen Abd el Krim mit vollkommener Ruhe entgegen- sohe. Tie spanischen Truppen seien kampfmüde, und di« französischen Fremdenlegionüre seien oft in ganzen Scharen zu ihm übergelaufen. Abd sl Krim übernahm persönlich die Weiterleitung dieses Berichtes an den „Popolo d'Jtalia", um, wie er sagt«, zu zeigen, wie wenig ihn die Blockade daran hin dere, mit Europa in Verbindung zu bleiben. M Madrid, 17. Juni. Ms dem „Journal" au« Mad rid gemeldet wird, werden die Vorbereitungen für die militärische Aktion in der spanischen Zone Niarokkos fortgesetzt; es sei noch zweifelhaft, ob dtp Operation in Form einer Truppenlandung in der AlhucemaSbucht vor sich gehen werde. In gut unterrtchreien Kreisen wird versichert, daß in militärischer Hinsicht keine wesentlichen Maßnahmen im Verlauf der französisch-spanischen Ma rokkokonferenz in Madrid beschlossen werden würden. Spanien und Frankreich werde, jede« in seiner Zone, operieren, .und man dürfe nicht mit einer Vereinigung der Streitkräfte beider Länder unter einer einheitlichen Leitung rechnen. London. 17. Juni. „Time«" sagt in einem Leit artikel über di« Frteden-auSsichten in Marokko, die Rückwirkung der Politik, die Frankreich schließlich! wäh len werde, werd« zweifellos einen beträchtlichen Einfluß auf die Fragen ausüben, die viele andere Mächte be rühren. Tiefe Rückwirkung werde von den Beteiligten sorgsam beobachtet werden. Vorläufig sei e« schließlich Sache der Kämpfenden, zu entscheiden, ob man mit dem Kampf solange fortfahren kann und will, bis Abd el Krim völlig geschlagen ist, oder sich bedingungslos un terworfen hat. Unruhige Maeokko-ebatte. Paris, 17. Juni. Tie KamMerausschüsse für aus wärtige Angelegenheiten, für HeereSangelegenheiten und für Finanzen sind heute nachmittag zu einer gemein samen Sitzung zusammengetreten, um einen Bericht de» Ministerpräsidenten Painleve über seine Reise nach Ma rokko sntgegenzunehmLn. Auch einige Mitglieder des Marokkoausschussss haben der Sitzung beigewohnt. Mi nisterpräsident Painleve erklärte, bevor er seine Aus- führungen beginne, müsse jeder Anwesende die chren- wörtlich s Verpflichtung abgeben, daß er keine Mittei lung militärischer Art, die gemacht werden könne, wei- tergebe. Tie Kommunisten, die anwesend waren, ließen eine Erklärung verlesen, in der sie Widerspruch, gegen das Verlangen des Ministerpräsidenten erhoben und das Recht für sich in Anspruch! nahmen, der Sitzung beizu wohnen, ohne die ehrenwürtliche Verpflichtung, die der Ministerpräsident forderte, zu übernehmen. Der Vor sitzende, Abgeordneter Franklin Bouillon, ersuchte Painleve sich zurückzuziehen, bis! der Zwischenfall ge regelt sei. Gr schlug vor, einen Unterausschuß einzu setzen, der sich in ein andere« Ne ratungStz immer' bege ben sollte, um dort die Erklärungen des, Ministerpräsi denten unter Ausschluß der kommunistischen Abgeord neten entgegenzunehmen und darüber zu beraten. Die ser Vorschlag wurde angenommen. Bevor die erwähl ten Mitglieder des Unterausschusses sich nach dem Bera tungszimmer, da« im Gebäude d«S Kammerpräsidtum« gelegen ist, begeben konnten, erschienen sechs kommunt« sttschs Abgeordnete und verlangten Zutritt. Dieser wur de ihnen verweigert. Al« Franklin Bouillon rief: „Sie worden nicht eintreten" versucht« der kommunistisch!« Ab geordnete Marth, der ehemalige Verurteilte der Schwarzon-Mver-Flotte, den Eintritt zu erzwingen. Es entstand eine erregte Szene, an der sich, auch der kom munistische Abgeordnete Vaillant-Evuturtev beteiligte. Rian befürchtete sogar, daß es zu einer Schlägerei kom men werd«, da die kommunistischen Abgeordneten die Vorsitzenden der Ausschüsse und die Gaaldiener beiseite zu schieben versuchten. ' ' Ein« Kun-gebung -es Gewerkschaftsringes gegen -le Aollvorlagr tn Berlin. Berlin, 18. Juni. Der Gewcrkschaft-rina deutscher Arbeiter«, Angestellten- und Beamtenverbände hat gestern abend eine Kundgebung gegen die Zollvorlage veranstaltet. Dr. Schacht über die Nentenbank» Rreäitanstalt. Berlin, 17. Juni. Im volkswirtschaftliche« Au«, schuß des Reichstage» äußerte sich! der Präsident der Deutschen Girozentrale Leinert dahin, daß die Land wirtschaft aus den Rentenbankkrediten jährlich 290 MllL Mark zurückzulegen habe. Lttzu kämen noch 60 Milli onen an Gruudschuldzinsen. Diese Verpflichtung von jährlich 350 Millionen Mark könne die Landwirtschaft aus Ueberschüssen oder Ersparnissen nicht zahlen, so datz eine neue Kreditquelle eröffnet werden müsse, Wenn di« Nentenbank liquidiert sei. Die Landwirtschaft brau che den Personalkredit dringend und es sei keine Aus sicht bei der Entwicklung der Wirtschaft, datz diese ent stehende Lücke aus der inneren Privatwirtschaft auSgv- füllt werde. Tie Sparkassen hätten für den Personal- und Realkredit der Landwirtschaft bedeutende Summen geleistet, seien jetzt aber nicht in der Lag«, noch nwhr zu leisten. Durch. die Inflation habe die Landwirtschaft das Betriebskapital fast ganz verloren und sei auf Be- triebskredit angewiesen. Wenn die Rentenbankkredtt« anstatt nicht gegründet werde, müßte etwa» Neue« ge schaffen werden, damit die Landwirtschaft die abgewik« ketten Nentenbailkttedit« zurücktzahlen könne, wenn inan nicht die Gefahr der Betrieb-einstellungen in größerem Umfange herbeiführen wolle. Tie Hilft de» Auslandes hsrbetzurufen, sei für die Landwirtschaft erwünscht und voll-wirtschaftlich und währungspolitisch unbedenklich. Auslandskredite zu beschaffen, sei nur auf dem Wege über die Landwirtschaft möglich. Die« sei z. B. zu er- klären au« der psychologischen Einstellung der Ameri kaner, die in dieser Anstalt eine breit« Bast« für die ! Kreditsicherheit sehen würden. Auf Anfrage de» Abg. Dietrich-Prenzlau (Dn.), ob ein Eigenkapital der Rentenbankkreditanftalt von 500 Millionen Mark genügen würde, meint Präsident Lei« nert, daß das Eigenkapital so hoch wie möglich gegriffen werden möge und unter Umständen bei den 500 Milli onen nicht stehenbleiben solle, da Amerikaner und Eng länder zu allererst nach dem Eigenkapital eine» Insti tutes fragen. Präsident Schwarz von den Vereinigten Deutschen Hypothekenbanken widerspricht der Auffassung, daß die bestehenden Kreditinstitute für die Landwirtschaft Krv-' dits nicht nwhr leisten könnten. Seit dem Aufhüren der Inflation seien von diesen Instituten der Landwirtschaft 4—500 Millionen Goldmarkkredite zugeführt worden. Wann die landwirtschaftlichen Pfandbriefe so tief stän den, so läge es daran, datz die Landschaften sich den Ver hältnissen nicht richtig angepatzt hätten. Tie Hypotheken banken gäben Pfandbriefe nur soweit au», als. der Ka pitalmarkt sie aufnehmen könne. Notwendig und mög lich werde es sein, Auslandskredite zu beschafft«. ,Abe>r der amerikanische Kredit werde nicht »illig sein. Die Höhe Les amerikanischen Zinsfußes sei. durch da« Tawe«- gutachren gegeben. Es wrrde immevhin ein Zinssatz von 9—10 Prozent für den eizelnen Darlehnsnehmer hsrauskommen. Darauf sprach sich der > Reichsbankpriisident Dr. Schacht tu e'n geilenden Darlegungen für die schleunige Erledi gung der Vorlage und Gründung der Rentenbankkredit anstalt aus, da unsere Landwirtschaft, unsere wertvollste Produktionsquelle, dringend der Hilfe bedürft. Er be antwortete diese Frage m der Hauptsitzung folgenderma ßen : Die Retchsbank hat vom ersten Augenblick in bi« schleunigste Beschaffung eister Möglichkeit, für die deut sche Landwirtschaft Kredite zu bekvnrmen, für dringend geboten gehalten. ES steht un« keine wichtigere Auf gabe bevor, als di« Produktivität der Landwirtschaft zu Heben. Tie Frage, ob die geplant« Nentanöunk« lvedttanstalt diese Möglichkeit bietet, möchte ich grund sätzlich bejahen. In dieser Gesetzesvorlage wird.eins Sicherheit für den G-rllgeber geschafft«, die alle an deren öestehenden Möglichkeiten übertrifft. Ersten« bie tet die gesamte Umfassung der Landwirtschaft ein« sehr große Sicherheit, ebenso da» stark« Eigenkapital dieser Orgim!sation, und zweiten» bietet die steuerlich« BÄ»» stuug der Landwirtschaft für den Geldgeber ein« sehr starke Sicherheit. Vom Standpunkt der Währungspoli tik aus habe ich keine Bedenken gegen dieses Institut. Auch die Verschuldung in fremder Valuta halte ich nicht für bedenklich, solange sie sich in vernünftigen Summen bewegt. Allerdings, wenn das Institut sich zu Milliar den entwickelt, könnten Hedenkliche Smnmen herauskom" men. Aber e« ist im Gesetzentwurf die Genehmigung der Regierung für 'Schuldverschreibungen in fremder Vvluta vorgesehen, sodaß sich diese Bedenken erlürig- t«n. Pom Standpunkt der Kreditpolitik der Retchtbank hoben wir gewisse Bedenken gegen di« Gewährung von Personalkredtftn. Wen« hie Nente«L<mkkedtta«staL nicht.zustande -1— ... - — . ' <1 - '.'..»i. tstM
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