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Dresdner Journal : 10.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186006101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-10
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Journal : 10.06.1860
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im Parlament allen im Heerwesen verkommenden Unfug zu verthridigen, sei ein Dulder für Pflichtvergessenheiten, die zu verhindern auch nicht im Geringsten in seiner Macht steh«. Nach der jetzt erfolgten Erklärung wissen wir aus allerbester Quelle, daß Herr Sidney Herbert nicht nur formell und constitutionnell, sondern auch wirk lich und mit Fug und Recht für jene Mißbräuche der Protection verantwortlich ist, die in letzter Zeit einen so lauten Schrei des Unwillens hervorgerufen haben." Wenn in andern Departements einem Unwürdigen block'^ wegen seiner Familienverbindungen, oder auS was an dern persönlichen Rücksichten ein Posten verliehen wurde, so war daS Parlament, wie die „Times" sagt, gleich mit seiner Rüge bei der Hand. Nur das .Heer bildete und bildet eine Ausnahme. „Je heftiger — bemerkt sie — gegen Mißbräuche loSgezogen wird, um so triumphiren- der trägt man sie zur Schau. Wir brauchen bloS irgend einen Fall des nassesten NepotiSmuS aufzudecken und sogleich wird die Ernennung nickt >:»r mit verächtlicher Hartnäckigkeit bestätigt, sondern sogar als «in Act großer öffentlicher Tugend bingrstellt und gepriesen." Der toryistische „Morning-Herald" bringtübrrdie Eröffnung des österreichischen Reichsrathes einen glückwünschendrn Artikel, in wrlckcm er sagt: „ES ist ei» handgreiflicher Unsinn, an Oesterreich den englischen Maßstab anzulegen. Möglich, daß die Regierung in Wien nicht Alle», was in ihren Kräften lag, gethan hat, um die Sache de- Liberalismus zu fördern, aber man sollte erwägen, daß die Schwierigkeiten, mit denen ein Minister, der die Schranken der alten Routine durch brechen will, zu kämpfen hat, jeden Begriff übersteigen. Die Ereignisse der letzten Monate jedoch haben die Re gierung von der Nothwendigkeft überzeugt, zwischen dem Zugeständnisse billiger Forderungen und der Unterhal tung einer großen Armee in Ungarn zu wählen. Die Folg« ist, daß dir Berichte von Männern gleich Benedek auf den Geist deS Kaisers einen lebhaften Eindruck her vorbringen, mußten, und daß Ungarn, wie man jetzt hofft, viele der alten Privilegien, deren es in den letzten Jah ren beraubt wurde, zurückrrhalten wird." Nachdem der „Hrrald" darauf die Ueberzeugung wiederholt hat, „daß sckwer eine den Interessen Englands und der Eivilisa- tion feindseligere Aenderung des europäischen Gleichge wichts denkbar sei, als eine Zerstückelung jenes großen Kaiserstaatrs, den man das Herz Europas nennen könne", kommt er speciell auf Ungarn zu sprechen und nennt es „eine grobe Verleumdung, wenn man eine der loyal sten Rationen in Europa revolutionärer Ideen beschul digt." Die Ungarn seien das letzte Volk, bei dem ein bloser Demagoge sich leicht einschmeicheln könnte, anderer seits aber sei c- auch Oesterreichs Pflicht, zu zeigen, dafst eS sein« jetzt gemachten Verheißungen aufrichtig meine. Tagesgeschichle. Wien, 8. Juni. (W. Bl.) Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin werden morgen den Aufenthalt zu Larenburg nehmen. — Ihre Majestät die Kaiserin- Witwe Karoline Auguste wird morgen nach Salzburg abretsen. — Der Wiener „Morgenpost" zufolge soll demnächst eine neue Organisation des KriegscommissariatS ins Leben treten. Daffelbe soll künftighin in zwei Zweige zerfallen. Tue Zahl der Commissare wird dem Verneh men nach verringert werden. — Dasselbe Blatt vernimmt auch, daß rin Thtil der General-Gendarmeric-Jn- sprction mit l. Juli in Disponibilität gesetzt werden dürfte. — Die oberöstcrreichische Handelskammer tritt in ihrem dreijährigen Berichte in kräftiger Weise für eine tiefgreifend« Justizreform «in und beantragt, daß die Gesetzentwürfe vor der Wirksamkeit der öffentlichen Be sprechung und, da Handel und Gewerbe besonders tief betheittgt sind, den Handelskammern zur Begutachtung mit- getheilt werden. Die Justiz müsse, soll der Real- und Personalcrrdit gedeihen, schnell, billig und verläßlich sein, auch wird die Orffrntlichkrit der Rechtspflege befürwortet. — (Oest. A.) Die Berathungen über den künftigen Organismus der protestantischen Gemeinden in den drutsch-slavischen Provinzen sind bereits zum Abschluffe gekommen. Dir Vorlage des diesfälligen Ent wurfes an daS Ministerium des EultuS dürfte im Laufe der nächsten Woche erfolgen. Im Hinblicke auf die jüngsten in Ungarn gemachten Erfahrungen dürfte es wohl am zweckmäßigsten fein, den dicsfälligen Entwurf vor endgiltiger Entscheidung über denselben der Oeffent- lichkcft zu übergeben und so auch der Presse die Mög lichkeit einer bescheidenen Begutachtung zu erschließen. — Dem Reuter'schen Bürcau wird auS Wien tele- graphirt, daß nächstens ein kaiserliches Dccret über Ve netien erscheinen werde. Die venetianische Central- congregation erhalte für Verwaltungsfragcn ein ent scheidendes Votum statt eines berathrnden. Eine ein fache Unterschrift de- Präsidenten mache die Entscheid iiüIi/L >» cieiii ll.ua. — . guruhdornen oft nur so Bahn brechen konnten, daß sie sich mit Schulter und Rücken hindurch preßten. Die halbnackte Jndianrrin achtete nicht darauf. Ihren Fell mantel um sich geschlagen und rücksichtslos, ob ihr die Dornen Arme und Füße wund rissen, war sie den Spuren gefolgt, bis sie die Dunkelheit zwang, davon abzustehen, und in der Fährte selber kauerte sic nieder unt«r einen Baum, verhüllte ihren Kopf mit den: Opossum-Mantel und weigerte sich, sowohl zu dem bald darauf von den Weißen entzündeten Feuer zu kommen, al- irgend eine Nahrung von ihnen anzunebmen. i (Fortsetzung folgt.) -f Unter den vielen SehcnSwürdigk«iten, welche Dresden in dir letzten Z«it bot, unter den biv-, gro- und zvoplasti- schen Schaustellungen, hat keine da» Interesse deS Publi kums so dauernd zu fesseln verstanden, wir LtVkN'S zovplastischeS Eabinet auf der Brühl'schen Terrasse. ES verbindet das Nützliche mit dem Angenehmen, Beleh rung mit genußvoller Unterhaltung und weiß jedes Alter und jeden Bildungsgrad zu befriedigen. Die rationelle, ganz vorzüglich« Weise, in welcher die Thiere au-gestopft sind, der ergötzliche Humor der Thiercharaktcrbilder und die Zierlichkeit und Eleganz ihrer Ausstattung ist bereits an dieser Stelle au-führlich besprochen worden. Wir kommen noch einmal auf da- zooplastisch« Eabinet der Herren Leven und Sohn zurück, um aus di« waid- männisLen Wanddecorationon aufmerksam zu macken, welcke die Sammlung, geschmackvoll gearbeitet, in großer Auswahl bietet und welch«, wie wir für Kauflustige b«- mccken wolle«, eben so, wie die übrige« Au-sttllung- gogenständ«, zu verkaufe« sind. Wie wir h-rrn, wird d«S Eabinet d«r Herren L«v«n u. Sohn schon in «tnigen Tagen geschlossen. Natur- und Ku»stfr«u*d«, di« bis jetzt versäumt, das Eabinet zu besuchen, oder die ihren n r» «te Die Freude über veröffentlicht lche gen ne 536 düngen erecutorisch. Die Congregation werde auch für Rechtsfragen die End-Entscheidungen treffen- Die Een- tralvrrwaltung behalte sich Klos die Billigung der Aus gaben vor. Die Freiheiten und Gerechtsame der^ Ee- Mnden, die im Patent vom 24. April gewährt nftttden, Stärke der Reserve zu bestimmen, oder muß dem Ober- Feuersbrünste circa 2200, dann abe^ nnch Ainsühruiig scldherrn überlassen werden, aus dem aufgebotenen Heere der Zündhölzchen, stieg sie 1844 auf 4400, 18C7^ «ns einen Theil al» Reserve aufzustellen. DaS Ersatzcon- tingent darf nicht außerhalb^ deS eignen Staatsgebiets diSlocirt werden. Mit di Erklärung ist auch der 9. 10,000. — Die Präfrcten für die neuen Drpar- teWent» fiad fettig. Herr Dien kommt nach Ehambery, Paulzr d'Jvoi nach Nizza und Herr Levainville, jSher Unterpräfect in ValeneienneS, «ach Lnueey. — der „Moniteur de l'Armee" meldet, hat der Kaiser hlen, daß die Mitglieder de- geheimen RathS Ministerrang haben. — Marschall MacMahou, og von Magenta, Kommandant de- 2. Armeekorps, Hat wit dem 1. Juni sein Hauptquartier in dem unter seinem Befehle stehenden Lager von ChalonS auf geschlagen. Rom. Urber den bereit- gemeldeten Freischaaren- Einsall aus Toscana und das mit denselben statt gefundene Gefecht dek Lv Grotte hat der Sttklkirsecn'* tär Antonelli unterm 21. Mai an das diplomatische Eorps folgendes ^rjcklar-! gsMtzlv sll i. „Ll« wenn vir klechenrauberischt «polkation der brgatiqnra in den Staaten de« heiligen TtubsE «öch »»wenig wäre, kommt jetzt ein neuer Ueberfttk Witz'vewäfifiiettr Hfivd im Gebiete ron Viterbo »»» Veiten ne», Sand« v„» ao« tz-M angrenzend«» L«- cana gekommenen Flüchtlingen hinzu. Am 19.1. M, Überschritt nach dem Berichte de« Obersten Pimodon rin Corn« von so genannten Freiwilligen in der Stärk« von -LV W. di, Gvenz« und plünderten Later«. Davon in Montefiask»«« irr Kcmumßgesetzt, rückte genannter Oberst Pimvdan mit «incm Detacheznegk von 60 berittenen Gendarmen geg.cn jene aq«, und ql« «r wahrgenom- mral dass dir Rebellen in dir ssandschafk „Lr Grotte" elngedrun- gen wewen , sb eilte- er awbald nach de» Ort« , wo je«« in der Zahl von 200 beisammen w«ra. LU da« Treffen begann, stürz ten sich die «eadarmev, obwohl mit ziemlich ungleichen Kräften, mit einer solchen Hitze auf diese Eindringlinge, daß sie erlich« davon tödteten, viele verwundeten und zerstreuten. Unglücklicher weise erlitt dir Gendarmerie, die Beweise von bewundernlwerther Tapferkeit und Muth adlrgt», de« Verlust von zwtirn der Ihrigen, während «in Offizier und zwei Gemeine schwer verwundet blieben. „Diese« neue Attentat, begangen an dem Patrimamum der Kirche mit Hilf« bewaffneter Mannschaft gleich ordentlichem Mi litär, welche au« einem benachbarten Staate unter den Augen Jener hrreindrach, die gegenwärtig da« Geschick Ldtcnna« len ken, sich offen mit Waffen versah, und der es rilaub« war, gegen alle internationalen Grsitz«, -egen alle« gdttliche und menschliche Recht Raub und Plünderung nach Beliebe» überall hin zu tragen, wird ohne Zweifel dir katholische Welt und alle dir Ord nung, die Gerechtigkeit und da« Völkerrecht liebenden Regierungen mit gerechter Verachtung erfüllen „Der unterzeich-ete ikardinalstaattsecretär beeilt sich, dies« Thai vandolischer Plünderung Ew. Ereellevz mitzutheilrn, damit Sie Ihre Regierung davon in Krnntmß setzen und ihr die lieber- zeugung beibringen wollen, daß, wenn nickt unter Mitwirkung der Potentaten einem so unrrhdrten. ganz den Jahrhunderten der Barbarei gemäßen Urbcrmuth» Einhalt gethan wird, ff« dir verhängnißvoUsten Folgen werden zu beklagen haben, wofür di« Verantwortlichkeit auf Diejenigen zurückfallen wird, di« unter Beiseiiesebung aller Achtung vor dem Rechte dir Grundlagen der Gesellschaft unterwühlrn. „Der Unterzeichnete rr. G. Cardinal Antonelli. Neapel. Die neapolitanische Regierung hat ihre« ersten Bericht über Garibaldi'- Landung in Marsala modificirt und erklärt, daß er dabei keinerlei Unterstützung von englischen Kriegsschiffen erhalten habe. Es geschah dies infolge cincr Vorstellung von Seiten des britischen Gesandten, Herrn Elliot, i« Form einer an sämmttjche auswärtige Gcsaudtrn gerichteten Eircularuote, hsren Tert heute vorliegt. In derselben heißt es: „In her Darstellung der Ereignisse, welche nach dem eisten Bericht bet Commandanten der in jeätn Gewässern ftarionirttn Kreuzer abgrfaßt wurde', war eine Stelle in Betreff zweier da selbst vor Anker gelegener britisch« Krieg«schiffe -vorgekommea. welch« die Aufwerisamknt de« britischen Gesaicdte» auf sich zog. insofern er nämlich diese Darstellung mit dem Belichte de« tu Malta stationirten Admiral« verglichen hakt« und bemerkte, daß jene, insofern sie den Angriff der königlichen Krieatsckiffe auf dir Landenden betraf, in einem für die »rwähneen kngliscken Fahr zeuge ungünstigen Sinne gedeutet werden könnte, während der oben erwähnt« Commandant in Wirklichkeit »ütztg Aadrxrt b«ab- sichtigt hatte, al« eine genaue Erklärung über den Verzug seiner Operationen zu geben, der, in genauer Uederrinstimmung mit den ihm ertheilten Derhaltung«befrhlen, lediglich in der Anwesen heit der englischen Krieg«schiffe und der am Lande befindlichen englischen Offiziere, die er vor Schaden bewahren wollte, seiurn Grund hatte. Um daher jedem Mißverständnisse vorzubeuge», erachtet die Regierung de« König«, die stet« von Rücksichten der Billigkeit und gerechter Ergebenheit gegen alle autwärtigen Re gierungen und die Ihrer britischen Majestät geleitet wird, und gestützt auf spätere ihr zugrgangen« Meldung«», ««für ihr« legal« Psilcht, zu erklären, daß dir oben erwähn««» britischen Kriegs schiffe und deren Offiziere sich weder unmittelbar, noch mittelbar bei den die Autschiffung und den Angriff an der Küste von Marsala begleitenden Ereignissen btthriligt haben- (Gtj.)Ea rafa." Neapel. Das Reutrr'sche Büreau in London mel det: Die Regierung von Neapel hat sich nicht allein an die westlichen Mächte gewandt, sondern sie hat die In tervention der gesammten fünf Großmächte angeru fen. England zuerst wies den Antrag zurück, und auch die übrigen Mächte lehnten darauf di« Intervention ab. Napoleon hat geantwortet, eine Vermittelung sei nur unter zwei unabhängigen Mächten möglich, durch einen Behörden fortan die Bezeichnung der „kombardtsch- venctianischcs Königreich" gebraucht werde. Berlin, 8. Juni. (N. Pr. A.H Urte» chic Reisepläue des Prinz-Regenten hören wir, daß dessen Eintref fen in Büdcn-Baden zum 15. Juni erwartet wird, daß Se. königl. Hoheit von dort in Gemeinschaft mit der Prinzessin von Prrnßen über Wrimar anfangs Juli hier her zurückzukchren gedenkt, und daß der herkömmlich« Badeauseuthalt Sr. königl. Hoheit in Ostende für den Monat August beabsichtigt "wird.' Wiesbaden, 5. Juni. (Rh.-Khn.-Z.) Die Tagesord nung der heutigen Sitzung der Awtitrn Kammer bildeten Petitionsberichte und die Verhandlung über den Antrag deS Aba. Ruß wegen Reform des Postwesens. Der EommifsionSberickt über dir letztere Motion ward von dem Berichterstatter Abg. Or. Braun vorgctragen, und darauf der darin gestellte Ausschußantrag auf Nicht erneuerung des Postvertrags mit Thurn und Taris und Einführung von Staatsposten ohne Discussion einstiniL mig angenommen. Z Aus Thüringen, 8. Juni, die glückliche Geburt der fürstlichen Zwillinge in Ru dolstadt ist leider schon sehr bald bitter geb übt wor den: Am 6. Juni Vormittags durchlief die Stadt die Trauerkunde, daß die Entbindung die Kräfte der hohen Wöchnrrin allzu sehr in Anspruch genommen und ihren Tod herbcigeführt habe. Die Verewigte, die regierende Fürstin Helene, war die Adoptivtochter des Prinzen Wilhelm zu Anhalt und am 1. März 18115 geboren. Sie vermählte sich am 7. August 1855 mit dem im vorher gehenden Jahre Witwer gewordenen regierenden Fürsten Friedrich Günther von Sckwarzburg-Rudvlstadt, und ihr frühes Ende setzt nicht nur die fürstliche Familie, son dern das ganze Land, von welchem sic hoch verehrt wurde, in tief« Trauer. , Aus Krankfurt erfährt die in Berlin erscheinende „Eorrrspondenz Stern" angeblich „von zuverlässiger Seite" folgende Details über Abstimmungen, welche inderMilitärcommifsion stattgcfundenhaben: „Preu ßen schlug am 29. Februar vor, die bereite Stärke des Bundrsheeres zu erhöhe», und zwar das Haupt- und Reservecontingcnt auf IN Proccnt und daS Ersatzcontin- gent auf '-ff Procent der alten Matrikel; auch zu be schließen, daß das Ersatzcontingeut auf bem eigenen Staatsgebiete oder auf dem Bundesgebiete zurückblribe, uud daß der nominelle Unterschied zwischen dein bisheri gen Haupt- und Reservecontingent fortfallc und beides Hauptcontingent genannt werde. Oesterreich ist damit einverstanden, daß das Ersahcontingent von A auf Procent erhöht werde, will aber, daß der bisherige Pro centsatz von 1^ Procent für das Hauptcontingent, nach dem Vorschläge Preußens künftig aus dem Haupt- und Reservecontingcnt gebildet, bcibchalten werde. Das Er- satzcontingent darf nicht außerhalb des Staatsgebietes ausgestellt werden. Bayern will die Erhöhung des künf tigen Hauptcontingents nach der alten Matrikel ebenfalls nicht zugeben, willigt aber in diejenige deS Ersatzcontin- gents von auf U Procent. Letzteres bleibt jedoch innerhalb des Staatsgebietes. Bei derselben Beschrän kung will der kurhessische Bevollmächtigte die Erhöhung des Procentfatzes nach der vorgcschlagenen Art zugebcn, ist auch für die vorläufige Beibehaltung der alten Ma trikel, meint jedoch, daß die baldige Ausstellung einer neuen Matrikel nach der gegenwärtigen Volkszahl sehr wünschcnSwcrth sei, und erklärt, daß durch den zugege- bcncnWegfall de» nominellen Unterschiedes zwischen Haupt- und Reservecontingent daS Princip deS Art. XI. nicht alterirt werden dürfe. Der Bevollmächtigte der 2. Di vision des 8. Armeecorps (Baden) ist gegen die Erhö hung des bestehenden Procentfatzes, ebenso der stimm führende Bevollmächtigte deS 8. Armeecorps (Württem berg). Der gegenwärtige stimmführcnde Bevollmächtigte für das 10. Armeekorps (Oldenburg) würde für die Er höhung deS Procentfatzes stimmen können, wenn eine neue Matrikel aufgestellt würde, und ist mit der künftigen Benennung „„Hauptcontingent"" nach dem preußischen Vorschläge einverstanden. Am 29. Februar hatte sich der damalige Stimmführendc des 10. Armeekorps dcS gebleti PrcVßen te feAler die' Beibehaltung der bisherigen EorpSeinthrilung beantragt. Bayevff, Wülttßffftxr-, Öitztznburg und Baden stimmen diesem Anträge bei; Oesterreich und Hannover (als im März stimmiühlender Bevollmächtigter des lO.Armeecorp-) behalten sich die Abstimmung vor, bis über die Auf lösung oder d,n Fortbestand der Reseyoe-IFusunterie Di Vision entschi,Von-«sein wirtzr; «bttch» lchitckl ltre Abstim mung des stimmführrnden Bevollmächtigten des 8. Corps vom 17. März. An demselben Tahe erftärte der damalige Stimmführer deS 9. ArmcecorpS; dH tzr in der am 18. März 1854 ausgesprochenen Ansicht, wonach oum Aen-> derung in der Corpseinthcilung eintretcn müsse, beharre, daß er aber damit einverstanden sei, erst er»« Eeztfchesit düng über die Stellung der Rrfe»vr-Jnfa»1«rie-Divlfu>n abzuwartcn. Der kurhefsische Bevollmächtigt« nimmt auf die ungünstige Zusammensetzung des 9. Armeicorps Bezug und hält eine neue CorpSemtheilung für nolhwendig. — Preußen schlägt die Beibehaltung der Reserve-Infanterie - Division vor. Diesem Vorschläge tritt Bayern ««bedingt, Kurhesfen insoweit b«i, daß von den zur Reserve- Division gehörigen Eontiagenten auch ferner der bis herige Bedarf für die Besatzung der Bundcsftstuugen entnommen werde, der Rest wird wohl eine andere Verwendung finden können. Württemberg ist für eine Beibehaltung im Frieden; im Krieg« wird ein Theil zur FestungSbrsatzung bestimmt, während der andere den . combinirten Arinercorps zugetheilt werden soll. Ol denburg schließt sich dem preußischen Vorschläge an, Ba den hält den von Hessen-Darmstadt aagcdeuleten Modus der Eintheilung der Reserve-Infanteriedivision für aus führbar. - Dagegen ist der Mitreserent, im März stimm führender Bevollmächtigter des 10. EorpS, für dir Auf lösung dieser Division und Zutheilung der Eontingeate derselben an die combinirten ysimercorpS; dieselbe Er klärung gicbt Oesterreich ab, mit dem Hinzufügrn, daß hiermit die Verwendung einzelner Evalinstente der.be standenen Division zu FeftungSbesatzunge« »icht ausge schlossen sei, uad daß diejenigen Staaten, welche bisher Contingente zu der aufgelösten Division geliefert Haden, auch fernerhin von der Stellung der Specialwaffen be freit sein sollen. Der Bevollmächtigte, des 8. Eorps ist ebenfalls für Auflösung der Division und Zutei lung der Hc d«n ß«H»ischjßew Vrmcccorps, jedoch unter der bestimmtest Voraussetzung, daß diejenige Gesainnttquote der Jnfaittettr der Eonttsigeittk, wtzlche jetzt zur FestungSbesayung bestimmt ist, auch ferner vvitz den Eontingenten dir aufgelösten Diviflvfi gestellt wer den. Der Stimjnfühtende deS 9. CorpS erklärt sich an demselben Tage (17. März) ebenfalls für Auflösung der Division und meint, cs sölle dost einer Verwendung dieser Contingente zur Festungsbesatzung ganz abgesehen werde», und die größer» Staaten, denen daS BesatzungS- reckst zusteht, sollten den Ausfall tzeck«n. Es haben also mit Preußen gestimmt: für Erhöhung des Procentsatzes des Haupt- »md ReservecontingentS, zukünftige» Haupl- contingents, auf lA, Proeent: 2, dagegeiz: 7; für Er höhung deS Ersastcvntingcnts auf der alten Matrift-lr 5, dagegen: 3; für Beibehaltung der alten Matrikel: 5; für den Fortfall des nominellen Unterschied- zwischen dem bisherigen Haupt- und Rrfervecontingent: 8; für die Beibehaltung der bisherigen EvrpSemIhcilstn-: 4, dagegen: 1; Abstimmung Vorbehalten: 4; für die Bei behaltung der Reservedivision: 5, dagegen: 4." Paris, 7. Juni. Der „Moniteur" veröffentlicht heute, nach directcn Mittheilungrn auS Schanghai, 17. April, den Wortlaut der Antwort, welche die chine sische Regierung Ende März d. I. ans das Ulti matum Frankreichs abgegeben hat. Derselbe klingt etwas anders, al» der Tert, den Englafid auf sein Ulti matum erhalten hat. im Inhalte aber stimmen beide über ein. Gleich nach Empfang dieses Bescheides aus Peking haben die Grsandtcn Frankreich- und Englands den mi litärischen Befehlshabern beider Nationen cs überlassen, sich miteinander üb«r die Mittel zu benehmen, womit die chinesische Regierung gezwungen werden könne, den Ver pflichtungen nachzukommrn, die ihr durch den Vertrag von Tientsin vorgezeichnct sind. — Die Feuerver- (gleichzeitig Mitrefent) mit der Erhöhung des Proccnt- satzes nach der alten Matrikel einverstanden erklärt, auch mit dem Fortfall des Unterschiedes zwischen Haupt- und Reserve-Contingcnt, jedoch mit der Aufrechterhaltung deS Art. XI. ES soll der Bundesversammlung anheimgestellt bleiben, bei Ausbietung des Bundrsheeres zugleich die sicherungsgrsellschaftcu haben sick mit der Bitte an den Kaiser gewandt, ein Gesetz entwerfen ^u lasten, wo nach die Strcichzündholzchen von weißem Phosphor durchaus verboten und nur der Gevrauch der ZLvW.lz- chen von amorphe»« Phosphor zugclassen werden sou. Bis 1838 war die Mittelzahl der zufällig entstandenen VermittelungLversuch werde man als» die Revoluti« an erkannt haben. Lord John Russell hat versprochen, Pie mont empfehlen zu wollen, daß dasselbe Unruhen auf dem italienischen Festland« nicht anschüren möge, und dir übrigen Mächte werden die Maßregel nachahmen. — Folgende, von der Agence Havas als zuverlässig Brsuch wiederholen wollen, mögen sick also damit be eile«. )) Zwickau, 8. Juni. Das Coneert zur Vorfeier des fünfzigsten Geburtstages von Robert Schumann am Abend des gestrigen Tages im Saale deS hiesigen Gewandhauses war eins der schönsten, die je hier gehört worden sind, und lösten alle bei demselben Mitwirkendcn ihre Aufgabe in einer Weise, welche die Zuhörer in wahrhaft begeisterte Stimmung versetzte. SLmmtliche Stücke, die zum Vortrag gelangten, waren Compositionen Schumann'». Den ersten Theil bildeten: Symphonie Nr. 1, ir 'Im ; Requiem für Mignon auS Goethe'» „Wil helm Meister" für Soli, Chor und Orchester, auSgcführt von dem hiesigen Stadtmusikchore und den Mitgliedern des GcsangsckorS des Musikvcreins; und den zweiten Theil: Gebet aus der Oper „Genoveva", gesungen von Fräulein Emilie Genast aus Weimar; Quintett sür Elavicr und Streichinstrumente, vorgetrage« von Fräul. Louise Hauste und den Herren Eoncertmeister David, Haubold, Hermann und Fr. Grützmachcr aus Leipzig; Lieder am Elavier: „Stille" und „Waldgespräch" von Eichendorff, gesungen von Fräulein Genast, und die Ouvertüre zu „Genoveva". — Nach dem Conetrte fand eine gesellige Zusammenkunft in den Sälen des Gast Hofes zur „grünen Tanne" statt, dir unter zahlreicher B«th«iligung Hiesiger und Fremder bis spät in di« Nackt währte. Literat»«!. Di« spanischen Romane von Kern an Caballero erscheinen seit kurzem in deutschen Uebor- srtzungen und haben vielfache Theilnahme gefunden. Sie stellen das modern, Leben und Treiben in Spanien ohne ideelle Verherrlichung aber mit Pietät fgegen d«S Natio nal - Charakteristische dar; sie schildern die aristokratische 'Gesellschaft in Spanien iu einer anziehenden und schon durch das Fremdartige deS Wesens interessanten Weise, aber eben so warm und mit realistischer Wahrheit auch das niedere Volk in sogenannten Dorfgeschichten. ES fehlt diesen Romanen weder an finnigen Gedanken und treffender, eigrnthümlicher Charakteristik, noch an LrbrnS- beobachtung, Erfahrung und Kenntnissen. Dir Compo- sition allerdings zeigt Willkür und forcirt« Motivirung, und von einer geschlossenen und vollkommen entwickelten Kunstform kann überhaupt bei den Spaniern in neuerer Epoche nicht die Rede sein, da die modernen Spanier keinen Roman Hobeck und wir die Werke Caballero» nur al» eine vereinsamte Erscheinung in der Sterilität der spanischen Literatur ansehrn können. Ein literarischer Brief der „Novellen-Zeitung" giebt hierüber und über den Schriftsteller selbst eine spccieller eingehende geistvolle Betrachtung und schließt dieselbe folgendermaßen mit An knüpfung einer interessanten Mittheilung. „Zu so erfreu lichen literarischen NachblüNcen wollen wir denn Fernem Caballero mit seiner aristokratischen Bigotterie und an dalusischen Racestagnation, die den Weltfortschritt und die wissenschaftliche Geisterfreiheit ängstlich von sich ab wälzt, anerkennend rechnen und nicht übersehen, wie das Wesen deutscher Bildung sich in jenen Wecken an allen Enden zeigt. Staunen muß man aber, wenn man tzer jetzt ziemlich festgestrllten Annahme Glauben schenkt, daß sich unter dem gehrimntßvollen und bloS angenommensn Namen Fernckn Caballero eine Dame verbirgt. Diese in Sevilla lebende Frau Cecilia de Arrom ist denn in der Thal eine der talentvollsten Schriftstellerinnen, di« r- gab. — Die Arrom, die streng bei der Anonymität bleibt, ist aber nur eilte halbe Spanierin: Sie hat ihr« Jugend in Deutschland gelebt und ist die Tochter deS al- Literar historiker ehrenwerth bekannte« JHap« NÄlaS Böhl v. Faber au- Hamburg, her schön im Eampr'schkn Ro binson als der kleine Johanne-! siguritt. Er heirathrte zu Cadir eine Spanierin, FraSquita de Larea, welche 1797 Mutter der Cecilia de Arrom wurde. Sstt 1L13 lebt sie für immer in Spanien, wo sic zum drittttr Male verhcirathet ist. Theater. In Wien hat hie Benefizvorstrlluna für Fräulein La Grua daS Hofoperntheatrr iu der italieizi- schen Saison zum ersten Male vollständig gejüllt, und der höchste Enthusiasmus und unzählige Hervorrufe ehrten die Leistungen der großen und hochgeschätzten Künstlerin. * Der Grneralmusikdirector G. Meyerbeer tpar zur gestrigen Auführung der „Dinorah" mll Fräulein G. Schubert hier anwesend. Ein Gemälde von Louis de Taeye i« AntjyH- pen, „die Schlacht von Poitiers", hat im Vaterland« d«s Kilnstlers so viel Aufsehen gemacht, daß dje Regierung das Bild ankauste, dem Schöpfer desselben mehrfach Auf träge »u Wandmalereien zu Tb"! wurden und sopar eine eigne Broschüre über da- Weck ,.l» V«lLilIe sie Lcülier», p»r Anke" erschien. Inder Thal soll das GeinLld»ri«e MelKier- lcistung sein. ES ist gegenwärtig in München ausge stellt und berührt vielleicht auf sein" Rundreise,nAh Dresden. t P. v. Cyrn^issd hat »sm>M«n und^iü sich über Münchep, vz» er ein« me-rtä§(ae Rast machisn will, nach Bersin begeben, um byist dssurrnd feigen Wohnfhtz zu nehmen. Her Vertust keiner SaUqg Mi- leichf auch die poMchca PerhältMe hak'«.,wie Le „Neue Münchner Zeitung" inittbcilt, dem greisen MpHer den Aufenthalt in der ewigen Stadt verleidet.
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