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Dresdner Journal : 02.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186009022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-02
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Journal : 02.09.1860
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Äb,»«e»r»t<prtist: ILKrllcb: 5 13»lr. 10 kixr- ü> lw SaiUauW 1 „ 10 ., ., „ stritt ?o»t uoä Llo»«tlicd 1» vr«-»»: 1b ke^e. l 8t«n>prl»a- 8u»i»«ru! 1 ligr. 1 kioiu. -»serateiprrist: VUr äeo L»uo> eloer Leop^^ubo 2eil«: 1 kl?r. vot«r ,,Liox«»»oat" 61« Lell«. 2 dl^r. Lrschet«r«r mit Xu»o»t>ir>e cl«r 8ouo- uocl kelertTI«, Xdsock» Nir 6«n kol^suäso 1»8- Dres-nerAourlmt. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. . ...e< ' .'I , E ü, '.--'>16 1' I rustrate«a«natzmr »««»ilrt,,. , L«tp»iU: t'». , 6v»>»l«,l«»Lr ' <tk» Ur«»<in?r ,1<VW»iq:' >>I «bqnüm!elb,t: N. t Vooi Lii; Lerlia: Nuclib, Iüir>e»x> ix'» I»,ir>nn; Lremo«: i'. 8«iir.«rrri!; kr»>lNtr» »? !!.: Lülo: ^vdi.» itlor»»»; k«ri«: v. ('48 > ru«- <lo« do», «»f»»,); kr«x: t x. Lnui^cu'ü 1itledI>»u6I»nx. fferausseber: KVnlxl. k!,p<>6iUo» äe» vresäner.7<wrn»1«, Dremlen, >I»rien!§tr«»i« Xr. 7. Ämtlichrr Theil. Dresden, 29. August. St. König!. Majestät haben Mittelst allerhöchster Entschließung vom 2ü. d. Mt». aller- gnädigst zu ernennen geruht: den Commandanten der 2. Infanterie-Division, Generalmajor von Hake, zum Generalleutnant, unter Uebertragung der Function einer Gouverneur» der Residenz; den Commandanten der 3. Infanterie-Brigade, Generalmajor von Egidy-Geiß- mar, zum Commandanten der 1. Infanterie-Division; den Commandanten de» Cadrttencorp» und König!. Flü gel-Adjutanten, Oberstleutnant von Witzleben, den Dirrctor de» Militär - Oberbauamtes, Oberstleutnant Kirsch und den Commandanten de» 4. Infanterie-Ba taillon», Oberstleutnant von Carlowitz, zu Obersten, den Letztgenannten auch zugleich zum Commandanten der 3. Infanterie-Brigade; den Commandanten deS 5 In fanterie-Bataillon», Major Worm, den Commandanten de» 10. Infanterie-Bataillon», Major von Kirchbach, den Direktor und Commandanten der Casernen zu Dres den, Major Ebert, den König!. Flügel-Adjutanten, Major Frriherrn von Falkenftein, den Commandan ten de» 2. Infanterie-Bataillon», Major von Metz- radt l. und den WirthschaftSchef de» Artilleriecorps, Ma jor von Rouvrotz, sämmtlich zu Oberstleutnant»; den Oberleutnant von Schönberg-Pötting ll. vom 16, zum Adjutanten de» 13. Infanterie-Bataillon»; den bis her » I» suil« der Armee gestandenen Leutnant der In fanterie, Frriherrn von Keller, zum Oberleutnant; die Portcpeejunker Knauth vom 9., Fr ege vom 8., Schulze und KLufler vom 11. und von Gutdier vom LV. Infanterie-Bataillone zu Leutnants. Dergleichen haben S«. Majestät allergnädigst geruht, dem Major Freiherrn von Kochtitzky von der Leib- Jnstr.- Brigade da» Commaudo deS 4. Infanterie-Ba taillon» zu übertragen; sowie dem in Wartegeld stehen den Leutnant Jacobi von der Infanterie, die wegen überkommener Dienstuntüchtigkeit erbetene Entlassung aus der Armee zu bewilligen. Bekanntmachung, die Ausloosung königl. sächsischer Staatspapiere betreffend. Die fernerweite öffentliche AuSloosung der planmäßig für den 1. April 1861 zur Zahlung ausgesetzten 3procentigrn landschaftlichen Obligationen vom Jahre 1830, 4proce«tigen Gtaat»schuldeokaffenscheine vom Jahre 1847 und 3procentigen Staat-schuldenkaffenschekne vom Jahre 1855 soll den 20. September diese» Jahre» und folgende Lage von Vormittag- 10 Uhr an im hiesigen Landhause vor? genommen werden. Dagegen nimmt die Auszahlung der besage der Zieh ungslisten vom 20. und beziehendlich 22. März d. I. im Termin Ostern 1860 auSgeloosten, am 1. October d. I. fälligen Capitalien der obgedachten Obligatio nen und Staatsschuldenkaffenscheine, sowie der mit dem Buchstaben ll. bezeichneten, in der Bekanntmachung vom 1. März d. I. angegebenen, auf 42 Thlr. lautenden unzinSbaren Kammerkreditkassenscheine, nicht minder der am 1. Oktober 1860 fälligen Zinsen von den eingangs erwähnten Staat-papieren bereit- am 17. jetzigen Monats ihren Anfang und können von diesem Tage an die zahl baren Kapitalien und Zinsen gegen Rückgabe der be treffenden Scheine und ZinScoupons bei der hiesigen Staatsschuldenkasse sowohl, al- auch bei dem Hauptsteuer amte zu Leipzig in Empfang genommen werden. Endlich wird noch bemerkt, daß von den unzinsba ren, auf 42 Thaler lautenden, mit lit. k. bezeichneten Kammerkreditkaffenscheinen Nr. 11627. 11642. 12508. 12834. 13583. für den Termjn 1. April 1861 zur Zahlung ausge setzt sind. Dresden, am 1. September 1860. Der Landtags-Ausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden, Pfotenbauer. Nichtamtlicher Theil. 11 ebersi «dt. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Donau-Zeitung.) Tagsgeschichte. Wien: Tagesbericht. Etaatsrechnungs- abschluß für 1859. Rcformausstchten. — Berlin: Rückkehr de» Prinz-Regenten. Königsberger Frstungs- bauten. Lchrergehalte. Landtagseröffnung. Tages bericht. — Stuttgart: Bedeutung der SlandeShcrren- vereinbarung. — Karlsruhe: Thronrede. — Wei mar: Großherzog nach St. Petersburg.—Hamburg: Casernenbau verworfen. — Pari»: Englische Thron rede. Mobile Armee. Nichtunterzeichnung der syri sche« Convention. Englische Miltheilung an Oester reich. Sardinische Politiker. Msgr. Bonald. Der Maire von Dijon. Kein Ministerwechsel. Bastide gegen Lamartine. Tagesbericht. — Bern: Winkel- riedstiftung. Französische Beschwerden beantwortet. Begrüßung deS FranzosenkaiscrS Unterlasten.—Turin: ConcurS zurückgenommen. Abdankung. Kossuth. Prie ster verhaftet. — Palermo: Pianciani'SAusweisung.— Neapel: Der König nicht abgereist. Sardinische Reklamation befriedigt. Aufstand und Militär. Regentschastsadreste. — London: Times über Per- figny'S Red«. Freiwillige für Italien. — Kopen hagen: Wahlen für Schleswig und jHolstein. — St. Petersburg: Gleichberechtigung der Juden in Transkaukasien. Erklärung über die Prutharmee. — Athen: Türkische Note. — Konstantinopel: Neueste Post. Hinrichtungen in Syrien. — Belgrads: TraucrgotteSdienst für Daniels. Auslieferung. Bukarest: Pensionsgesetz. — Montenegro: Ni- kizza und seine Gegner. — Amerika: Neueste Post. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste- Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Reichen bach. Werdau. Heinzebank.) Feuilleton. Tageskaleadrr. Inserate. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 31. August, Abend». Nach der heutigen „Oesterr. Zeitung' gewönne laut ihr direkt zußekommener Mittbeilungen au» Warschau da» Gerücht von einer bevorstehenden Zusammen kunft de» Kaisers von Rußland mit dem Kaiser von Oesterreich und dem Prinz-Regenten von Preu ßen an Konsistenz, und würden in Warschau be reit» Vorbereitungen getroffen. Pari», Freitag, 31. August, Abend». Die soeben ausgegebene „Patrie" meldet au» Neapel von gestern: Die Stadt ist ruhig. Eine zu Gun sten der Annexion auf den 29. angesagt gewesene militärische Demonstration bat nicht stattgefunden. Der französische Gesandte, Brenier, batte die ge forderte Genugthuung für die vor einiger Zeit ge gen ihn begangenen Insulten erhalten. Garibaldi batte Kalabrien verlassen. Man wußte nicht, wo hin er ging. Paris, Sonnabend 1. September. Der heutige .Moniteur" schreibt: Prinz Lvcian Murat habe unlängst einen Brief veröffentlicht, worin er Die- jenigen desavouire, die in seinem Namen Unruhen in Neapel zu erregen strebten. Die Regierung de» Kaisers könne dieser Erklärung nur Beifall spen den. Wa» aber die bei jener Gelegenheit ausge- drnckte Hoffnung betreffe, eine» Tages mit Zustim mung und Unterstützung Krankreims nach Neapel zu gehe«, so sei dieselbe zu sehr dem Willen de» Kaisers entgegen, um uicht eine derartige Annahme zu desavouiren. Bern, Freitag, 31. August. Nächsten Mon tag treffen Kirr die schweizerischen Gesandten von Paris, London, Berlin und Turin zu einer Con- ferenz mit dem Bundesrathe zusammen. Mailand, Freitag, 31. August. Die heutige „Perseveranza" theilt mit, daß vier piemontefisede Armeecorps läng» der Flüsse Miucio und Po aus gestellt werden würden und daß rin fünftes in Genua zur Einschiffung bereit gehalten werden solle. Dasselbe Blatt versichert, daß eine ganze Division nach Neapel abgchen werbe, und meint, man scheine in Neapel ein Protektorat Piemont» nachsuchen zu wollen. Nach hier einaetroffenen Nachrichten au» Nea pel vom 28. d. M. beabsichtigte der König nach Gaeta zu gehen, und wurden die königlichen Ef fecten bereits eingeschifft. Konstantinopel, Donnerstag, 30. August. Au» Smyrna vom 27. ist die Nachricht eingetrof fen, daß eine Feuersbrunst dort 2000 Häuser zer stört hat. Der englische Eommissar für Syrien, Lord Duf- ferin, ist nach Beirut abgereist. Die Eisenbahn von Czrrnawoda nach Ku- strndsche zur Abkürzung der Donaufahrt nach Kon stantinopel wird Ende September eröffnet. Dresden, 1. Septcmbcr. Ucber den Kokurger Nationalvcrein hat eine deutsch-amerikanische Monatsschrift jüngst einen Ar tikel gebracht, in welchem gegen ihn der Borwurf erhoben wird, daß cr in Deutschland im Namen der „Einheit" ei« Aerstückclungswerk durchführen möchte. Die „Do nau-Zeitung" hebt aus diesem amerikanischen Urtheile folgende charakteristische Stellen aus: „Andere stamm verwandte, oder durch gleiche Interessen aneinander ge knüpfte Völker vergessen im Angesicht einer ihnen ge meinschaftlich drohenden Gefahr allen kleinlichen Groll, alle gerechten oder schlecht begründeten Beschwerden, die sie von einander schieden, um mit vereinter Kraft und in weiser Einsicht für ihre nationale Unabhängigkeit ein stehen zu können: — nur in Deutschland soll es ganz anders sein. Hier soll man am Vorabend eines gefürch teten Krieges sich nicht vereinigen, um eine uudurchdring- lichc Phalanr für die höchsten nationalen Interessen zu bilden, um zuversichtlich, wie Männern geziemt, der dro henden Gefahr ins Auge zu sehen: nein, hier sollen in der Stunde der höchsten Gefahr so nahe verwandte, wackere Volksstämme sich gewaltsam voneinander trennen, um wie blind-feindliche Brüder ihre eigenen Wege — zum ge meinschaftlichen Verderben, zur gemeinschaftlichen Schmach zu verfolgen! Diesen Gefahren gegenüber fordern die Weisen des Nationalvereins die Deutschen auf, den drit ten Theil des alten Vaterlandes vom Neichskörper, der einst heilig genannt wurde, unfern Staatsrcttcrn aber sehr profan erscheint, wahnwitzig und ohne Schamröthc loSzurcißcn, um (hört! hört!) der drohenden Gefahr desto besser Stand halten zu können. Wird aber ein Mensch stärker, gefürchteter, wenn man ihm einige der wichtigsten Gliedmaßen abhaut? Gcräth er nicht vielmehr durch eine solche Operation in die höchste Lebensgefahr, die er im besten Falle nur als ein elender, ohnmächtiger Krüppel überleben kann? Und gleich den Menschen geht cs den Staaten, die sich thörichtcr Weise selbst verstümmeln. Thor- hcit! ruft hier der Nationalvcrein; wir wollen stark wer den durch freiwillige Abschwächung, wir wollen um jeden Preis die Einheit, sei's auch nur die Einheit eines Staats- ' I ' I - -I ü' «. I , torso'S. Wer aber, fragen wir, bürgt euch dafür, daß diese jämmerliche Einheit, wie sie noch ein verstümmelter Körper darbietet, erreicht werden kann? Welchen Theil von Deutschland vertritt denn eigentlich der Nationalver ein? Von wem hat er sein Mandat ? Wa» berechtigt ihn, Deutschland zu theilen? Die Politik de» Verein» ist uicht nur ganz unberechtigt, widerspricht nicht nur dem gesun den Menschenverstand und allen Begriffen von nationaler Ehrenhaftigkeit, sie steht auch im grellsten Widerspruche mit der gleichzeitigen Politik anderer Länder. Krankreich vergrößerte sich eben mit Savoyen und Nizzas England hat unlängst mit tewunder«ng»würdiger EinmÜthigkeit seiner Bürger und mit kolossale« Opfern da- empörte Indien zurückerobrrt; «» denkt weder daran/ seine Achil lesferse, da» ewig grollende, unzuverlässig« Irland, noch die jonischen Inseln, die sich nach Dcreinigung mit Grie chenland sehnen, aufzugeben ; Rußland hat in der neueste« Zeit nach, wie es schien, endlosen Kriegen sich die Völ ker deS Kaukasus unterworfen, hat zugleich am Amur die Grundlagen zu einer neuen Herrschaft gelegt, und wird bei der ersten Gelegenheit, di« sich darbittet, seine Heer säulen gegen das Reich de» „kranke« Manne»" entsenden, um eine neue glänzende Aera seiner Weltstellung zu be gründen. ' Was soll nach der Meinung des National»« ein- Deutschland jenen Beispielen gegenüber thun? Soll es sich etwa auch zu vergrößern suchen? Behüte, eS soll sich vielmehr theilen, zerreißen, zrrstücken ; c» soll die Hand ausholen zum Selbstmord. Man spottet über die Tür kei, aber die Türkei würde, trotz ihrer gegenwärtigen Ohn macht, nicht ohne den heftigsten Widerstand auch die kleinste ihrer Provinzen aufgcbcn, und denkt noch wenitzcr an «ine Selbstzerstückelung, wie sie Deutschland von seinen Rettern, von der traurigen Gestalt, von seinen bleicher» Männern der sinnverwirrenden Angst so oft, so Hari näckig, so blind lcidcnschaftlick empfohlen wird." — Die „Donau-Zeitung" bemerkt hierzu: „Glücklicherweise ist auf andere Weise dafür gesorgt worden, daß Deutsch land beruhigt der Zukunft entgegen sehen kann; nicht in der Richtung des Koburger Verein-, sondern in der ent gegengesetzten, — nicht durch Zerrissenheit, sondern durcd Einigung. Dir Zerrissenheit zieht alle Gefahren heran, weil sie eine Schwäche aufweist; die Einigung, weil sie jeder Gefahr gewachsen ist, imponirt genugsam, um auch eine Fricdensbürgschast zu sein. Allein wie verhält sich der „Nationalverein" dazu? Ist e» nicht ein« moralische Verurtheilung für ihn, daß ein so tmpontrender Erfolg nur und eben im Gegensatz« zu seiner Richtung erziel bar wurde?" Tagesgeschichte. Wien, 31. August. (W. Bl.) Die Erzherzogin Sophie wird am Montag zum Besuche der herzoglichen Familie in Possenhofen eintreffen und dort eine Woche verweilen. — Der k. k. Botschafter Fürst Metternich hatte noch vorgestern bald nach seiner Ankunft eine Be sprechung mit dem Ministerpräsidenten Grasen v. Rcch- berg. In Wien wird Fürst Metternich eine Woche ver weilen und begiebt sich sodann zum kurzen Aufenthalte nach Königswart. — Der von Dresden zurückgekehrte k. k. Gesandte in Baden, Graf Trautmannsdorsf, hatte gestern eine Besprechung im Ministerium deS Acußcrn. - i — Die „Wiener Ztg." veröffentlicht die GebarungS- rcsultate der Staatseinnahmen und Ausgaben der öster reichischen Monarchie im Vcrwaltungsjahre 1859, nebst der Vergleichung derselben mit den Ergebnissen deS Vcr- waltungsjahrcS 1858. Die Staatseinnahmen betrugen in sämmtlichen Kronländcrn mit Einschluß der Lombar dei 283,088,383 Fl., gegen 1858 6,340,627 Kl. weniger ; hiervon entfallen auf den abgetretenen Theil der Lom bardei, der nur '/ir Jahr zahlte, 12,756,404 Kl., -egen 1858 14,588.331 Fl. weniger; cs verbleiben somit für die andern Kronländer 270,331,979 Fl., gegen 1858 8,247,704 Fl. mehr. Von den StaatSauSgaben be trugen die zur reellen Gebarung gehörigen Au-gaben für Feuilleton. A. Hoftheater. Freitag, 31. August. Zum Besten de» Unterstützung-fond» für die Witwen und Waisen der Mitglieder de» k. Hoftheaters, unter gefälliger Mitwirkung de» Herrn Emil Devrient: „Die Mündel", Schau spiel in fünf Acten von Jffland (neu einstudirt). — Die zahlreiche Versammlung, welche der heutigen Vor stellung beiwohnt«, ist wohl hauptsächlich durch den wohl- IHStigen Zweck und die Wiedererscheinung des länger abwesenden Lieblings herbeigezogen worden. ES hieße wenigsten» der Geschmacksrichtung unser» Publicum» kein große» Lob auSstellen, wenn man annehmrn wollte, daß ei» in seinen Motiven so veraltete», in seiner Anlage und Durchführung so armerfundene», dabei so grob geschürzte» und so brritgrlöstcS Stück, wie „Die Mün del", auf die Dauer eine Anziehungskraft üben könnte. Wenn e» augenblicklichen Erfolg erringt, so liegt idieS in den Wirkungen, welche eine bühnenkundigr Situations gestaltung, sittlicher Gehalt und rsfectvolles Zerren an den Gefühlsnerven herbeiführen müssen, zumal wenn sich damit noch ein so treffliche» Zusammenspiel verbindet, wir dir» hier der Fall war. In der That mußte da- Spiel ergänzen, wa» an der Charakterzeichnung fehlt. Am besten sind noch die Gestalten de» Kaufmann» Draw«, de» Kanzler» Flrfsel und de» Hofrath», welche von den Herren Wingrr, Ouanter und Walther ganz vorzüglich gegeben wurden. Doch find sie vom Verfasser mehr typisch gehalten al» individuell gefärbt. Ein Gleiches gilt von den sehr schwachen Frauengrstalten, welche von Fräulein Berg und Fräulein G« in and wirksam dargestrllt wurden. Wo wirklich die Charakteri stik in» Concrete und Einzelne gehen muß, zeigt sich de» Verfasser» Schwäche am entschiedensten, und so spielt dieser Ludwig Brook eine zerrissene, leichtgläubige, san guinisch gehaltlose, im Ganzen erbärmliche Figur, wäh rend der Bruder, Philipp Brook, eine im Keime stehen gebliebene gute Anlage, uns über seinen eigentlichen höher,, Zweck, von dem er spricht, um so mehr in Zwei fel läßt, als er sich schließlich doch mit der Lösung des Familienstücke» zufrieden giebt. Was würde der offen bar hier nachgeahmte große Zeitgenosse de» Verfassers, Schiller, aus dieser Figur gemacht haben, und wie hat derselbe Genius, nächst Lessing, ähnliche Motive mit Geist und Kraft verwendet! Blieben diese Fehler in der Aufführung verhüllt, so ist dies der meisterhaften Dar stellung de» Herrn E. Devrient (Philipp Brook) zu danken, welcher die gehaltenen Scencn, wie die Gcfühls- durchbrüche und die Krastmomente mit gleich vollendeter Künstlerschaft durchführte. Mit großer Liebe und Hin gabe spielte auch Herr Kramer seine undankbarere Rolle. Nur würde in einzelnen Scencn eine weniger tändelnde Manier am Platze sein. Ganz vortrefflich und ein schlagend war die kleine, aber effektvolle Episode des alten Mannes von Herrn Dawison in Maske und Spiel gehalten, so daß sie «inen drastischen Wendepunkt für das schon müde gewordene Interesse bildete. — Das dankbar gestimmte Publicum war freigebig im Beifall und zeichnete mehrmals die Herren Devrient, Winger, Ouanter, Kramer und Dawiso« durch rauschende Kund gebungen desselben auf und nach der Scene au». —k. Die Dresdner Kunstausstellung von 1800. X.*) Die große Ausbreitung der Landschaft-malerei in unsrer modernen Kunst wirb durch die diesjährige Aus stellung aufs Neue bestätigt; wohl ziemlich die Hälfte «gl «r. 161,16», 166,16», 177,176, 1«!, 1S6, ISSe.BI der Gemälde gehört diesem Fache an. Die Gründe die ser Erscheinung sind schon öfters besprochen worden. Die meisten auf der Ausstellung vertretenen Künstler folgen realistischen Principien und haben ihr Augenmerk vor Allem auf Wahrheit der Naturdarstellung gerichtet; dir Technik zeigt dabei fast durchgehends einen hohen Grad der Vollendung. Es würde zu weit führen und die Leser ermüden, wollten wir, wenn auch nur die bessern Landschaften, alle einzeln hier besprechen und schildern ; wir beschränken uns daher nur darauf, summarisch einige Andeutungen zu geben. Zu den besten Bildern dieses Faches, welche Mün chen gesendet hat, und überhaupt zu den besten der Aus stellung gehören eine Landschaft von I. G. Stcffan, die uns auf die Höhen des Wallenftädter Sees führt; eine Partie bei Brannenburg im bayrischen Hochlande von Adolph Lier und eine Ansicht des Kochelsees von I. Rollmann. Eduard Schleich giebt mit gewohnter Meisterschaft zwei seiner magischen Stimmungsbilder; das Verwischen der Umrisse der Vegetation, die tief braunen Töne, die grellen Contraste der blitzenden Lichter und des Hellduykels, wie überhaupt die ganze Art, mit Lasuren zu arbeiten, welche ein Medium schwüler und schwerer Lust zwischen dem Beschauer und dem Objecte breitet, giebt seinen Arbeiten ihren tief melancholischen Grundzug. Ihm schließt sich Dietrich Langko mit einem überaus feingestimmtcn Bilde an, das sich durch Frische und duftige Zartheit in der Behandlung der Luft aus zeichnet. Eben so ging der Ausstellung eine treffliche Landschaft: „Der Gosausce im Salzkammcrgute bei Abcndbeleuchtung", vom Prof. Albert Zimmermann zu, einem der bedeutendsten Meister der Münchner Schule, der gegenwärtig in Wien lebt. Unter den Mond scheinlandschaften ragt ein Bild von W. Lichtenheldt hervor, dasselbe zeigt uns, in einem treuen Anschließcn an die Natur, den Mond, groß und voll über dem Dachauer Moor ausgehend. Die passende Staffage ver stärkt die landschaftliche Stimmung und erhöht den Reiz des Bildes. Knud Baade, dessen Spccialität ebenfalls der Mondschein ist, hat zwar etwas Conventionellcs und fast DecorativeS in der Behandlung, aber seine Bilder sind dabei nicht ohne eine gewisse Poesie und Kühnheit in der Conception. Ferner ist noch ein Bild von I. Mali, eine Partie bei Polling in Altbayern, her- vorzuhebcn, welche ein recht solides Studium und strenge, harmonische Durchführung zeigt. Auch in den Bildern von S. Habcnschaden, K. Harfner, Ehr. Morgen stern, Julius Lange und A. Stademann, sämmtlich Münchner Landschaftsmaler, wird man manche Vorzüge c»tdcckcn. Prof. I. W. Schirmer in Karlsruhe, dessen Name von bestem Klange in der deutschen. Kunstwelt ist und der von großem Einfluß auf die deutsche, namentlich Düsseldorfer Landschaftsmalerei einst war, hat ein kleine- Bild, betitelt „Ein Sonnlagsmorgen", ausgestellt, da- zwar immerhin eine Meisterhand verräth, aber-in seiner kalten Corrccthcit das Gcmüth des Beschauers doch nicht recht erwärmen will. Eine Landschaft von Bernhardt Fries in Heidelberg ist gut in der Stimmung ; cs zeigt uns das „Nunkelsteiner Thal bei Botzen" bei herbstlich regentrüber Beleuchtung. Auch das „Haslithal in der Schweiz" von Anton Han sch in Wien ist den bessern Arbeiten bcizuzählen; nur hat der Reiz der Farbe einen leisen Anflug von Süßigkeit, welcher die Natur fast zu einem idealen Traumbild« verschönt. Die Düsseldorfer Landschafter sind diesmal nur durch S. W. Lindlar vertreten, der ein Motiv am Lago - maggiore behandelt hat. Ehe wir zu den einheimischen Künstlern übergehen, müssen wir noch auf das „Hünengrab" von W. Corde aufmerksam machen, ein Bild, in dem die eigenthümliche
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