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Dresdner Journal : 26.04.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-04-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186104269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-04
- Tag1861-04-26
- Monat1861-04
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 26.04.1861
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O 96. Freitag, dm 26. April 1861 Adoanemriürpreisr: Nkrllcb: L 10 lixr.»» Im ^Mrl. 1 ,, 10 ., ,. „ ltnt» I1oo«tli«v tu vr»xl«>: 15 N^r j 8t«i»p«lru- LUmstQ« Kumm«ro; I Kxr. 1 »edl»x viora. »useratenpretse: ä.ll R»um «t»»r 1 N^r« V»k«r „Li»U«Voät" äi« L«il«: 2 Nxr. Erscheinen: mlt 6,r So»»- unä Xb»»ä» kür Ls» foIx,Q<i«o DreMerMumal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmanns Inseratenannahme auswärts: I^tpslx: k». , Oommiistoallr cke» vre»6ner Iourn»I»; «der>6»»«Id»1: U. Uv»»»; Lltoo»; ttLt«i»»i'»r> t Vo«i.«»; I»rU»; O»o»iv»'»<:de Uuckii., U»^»»»»»»'» Lur«»u; Lrim»»; L. kcuvorr»; krsakkurr ». H.: ^»>io»»'»eli« öuckd»nälunx; Xölo: Xvov» ÜLo»»; k»ri»: I,ö«»!«»»l.8 (28, rue 6ei von» enk»o»); kr»x: I'». L«»i.iv»'» Luei>d»oälvox. chrrausgrber: ELnt^I. Uipeäitioo 6«, Dresdner Iourn»I», Or«sä,n, Ll»ri«vrtr»»»» Ur. 7. Ämttichrr Theil. Dresden, 25. April. Ihre kaiserlich königlichen Hoheiten der Großherzog Ferdinand von Tos cana und der Erzherzog Karl, Prinz von TvScana, sind heute früh 1 Uhr nach Wien abgereist. Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Amalie^ ist heute früh 7 Uhr nach Schlackrnwcrth gereist. Bekanntmachung. . Ja Folge wiederholt vorgrkommener Mißbräuche ist der König!. Weinberg bei Wachwitz, während Allerhöchster Anwesenheit Jhro Majestät der Königin Maria daselbst, geschlossen und der Eintritt ohne Ausnahme verboten. Dresden, den 25. April 1861. Jhro Majestät der Königin Maria Oberhofmeister- Amt. Nichtamtlicher Thrit. u-brrsicht. Telegraphische Nachrichten. Zettuuglschau. (Ost-Deutsche Post.) Tagetgeschichte. Dresden: Vom Landtage. — Wien: Ordensverleihungen. Einführung deS Handelsgesetz buch- in Aussicht. Der König von Neapel. Adresse der Evangelischen. Ambraser Sammlung zurückoer- langt. — Triest: Beschlüsse der Muntcipalität. — Hermannstadt: Auslösung der Statthalterei. — Kronstadt: Programm der Rumänen. — Parenzo: Vom Landtage. — Berlin: DaS Geschwader aus Japan zurückberufen. Guhstahlgeschütze. Vom Land tage. — Meiningen: Vertagung deS Landtag». — Altenburg: Umgestaltung der Verwaltungsbehörden. Paris: Zur römischen Frage. Ausgleichung zwischen Garibaldi und Eavour. Anschläge der Garibaldianer. Erhebung in Serbien prophezeit. Lager v. ChalonS. Herr v. Lavalette. — Turin: Correspondenz zwischen Eialdini und Garibaldi. — Rom: Protest gegen das italienische Königreich. — Warschau: Verhaftungen wegen verbotener Gesänge. Ercesse in Lodz. Tages bericht. Landtag-verhandlvnaen. Ernennungen und Versetzungen re. Provinzialuachrichtrn. (Leipzig. Chemnitz. Freiberg.) «ckatistik und Vulttmirthschaft. Betriebtüterficht der k. sächs. EtautSeisentzahnen pro Monat März. Beilage. LandtagSverhavdlungea. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 24. April. DaS Journal „Vst und West" will erfahren haben, daß der Be lagerungszustand in Aiume auf allerhöchste Anord- ' nung aufgehoben worden sei. Mostar, 22.April. (Tel. d.D.-Z.) Nach heute «ruruertrn telegraphischen Weisungen aus Konstan tinopel sollen dir Consuln der fünf Mächte dahier und in Skutari, erstere bei den Jnsurgrnteu, letz tere bei Kürst Nikolaus darauf dringen, daß eine Katastrophe in Niksich verhütet, ein Waffenstill stand oder äußerstenfalls eine Kapitulation abge schlossen, die Rückkehr der Montenegriner bewerk stelligt und den Najah die Aussicht eröffnet werde auf eine ehrenhaft ausführbare Pacification. BreSlau, Mittwoch, 24 April. Nach der heutige» „BrrSlauer Zeitung" haben zu Warschau wegen der in Kirchen gesungenen patriotischen Lieder mehrere Verhaftungen stattgrfunden. Zn der pol nischen Kabrikstadt Lodz sollen deutsche Kabrikan- ten ihre jüdischen Concurrevten ia der Nacht von» 21. zum 22. überfallen und eine Spinnerei bis auf den Grund zerstört haben. Die Polen und die Bauern auS der nächsten Umgebung kamen den Juden zv Hilfe. In einem blutigen Kampfe wur den viele Personen verwundet und eine getödtrt. (Dergl. unsre Warschauer Correspondenz unter „Tages- grschichte".) Bon der polnischen Grenze, Mittwoch, 24. April. Nach Warschauer Berichten vom gestrigen Tage war die Stadt ruhig. Die Anzahl der wegen deS AbfingeuS patriotischer Lieder in Kirchen verhafteten belief sich auf fünfzehn. Wie gerüchtweise verlautet, soll Gehrimrath Muchanoff nach Warschau zurückkehreu. Marseille, 23. April. (Tel. d. Jnd.) Nach Berichten auS Neapel vom 21. d. M. haben die Piemontesen Vrnosa wieder besetzt und marschiren auf Melsi, indem sie die zerstreuten Nationalgar- den wieder vereinigen. — Die Journale verlangen, daß sämmtliche entlassene Bourbonische Truppen nach der Insel Sardinien deportirt werden sollen. Zu Cosenza in Kalabrien bat eine demokratische Erhebung stattgefunden. Die Municipalität hat den Präfecten vertrieben, den sie reaktionärer Sym pathien beschuldigt. — AuS Anlaß der Vorgänge in Neapel vom 5. April werden 186 Angeklagte vor Gericht gestellt. — Die Municipalität von Neapel hat eine Anleihe zur Ausführung öffent licher Arbeiten abgeschlossen. Turin, Mittwoch, 24. April. Garibaldi hat sich mit Cavour und Cialdini wieder auSgesöhnt. Er hat mit Beiden Zusammenkünfte gehabt und ist nach Billa - Pallaviciui (bei Genua) abgrreist. (Vgl. die „TageSgeschichte" unter Paris) London, Mittwoch, 24. April. Die heutige „TimeS" theilt mit: Bon Cherbourg eingegangene Briefe melden, daß eine starke russische Flotte im Juni daselbst erwartet werde, und daß der Kaiser Napoleon den Wunsch au-gedrückt habe, Frankreich möge zu dieser Zeit im Besitze von zwölf mit Blenden versehenen Fregatten seien. — „Daily-News" mel det, daß der Prinz Napoleon zum Präsidenten der Commission, welche Frankreich auf der allgemeine» Ausstellung hier repräsevtirev werde, ernannt wor den fei. Mit der Ueherlavdpost anS Schanghai vom 6. März hier eingetroffene Berichte melden, daß in Peking HungerSnoth herrsche, und daß die In surgenten an Boden gewännen, daß jedoch der französische, der englische und der holländische Ge sandte zur Rückkehr aufgefordert worden und auch nach Peking zurückgegangen seien. Mit der Ueberlandpost in Triest eingegangrne Berichte auS Schanghai melden, daß daS preu ßische Geschwader daselbst eingetroffen sei, und daß Graf Eulenburg vermuthlick zuvörderst nach Siam abgrhen, dann aber zur Abschließung eines Ver trages nach China zurückkehren werde. Dresden, 25. April. Unter der Aufschrift: „Vor dem ReichSrathe" enthält die neueste Nummer der „Ost - Deutschen Post" einen länger» Artikel, welcher die hervorragendsten Auf gaben andeutet, mit denen das bevorstehende österreichische Parlament sich zu beschäftigen haben wird. ES heißt in demselben: „Die Landtage sind geschlossen oder gehen mit schnellen Schritten ihrem Ende entgegen. Kaum eine Woche noch und an ihre Stelle wird der Rcichsrath treten. Noch aber ruht über der Gestalt, welche diese Schöpfung deS Februar-Patens annehmen wird, sobald sie erst einmal Fleisch und Blut geworden, ein Schleier, ziemlich eben so undurchdringlich wie derjenige, welcher daS Bild von SaiS verhüllte. Alle», was wir von der Zusammensetzung der Körperschaft wissen, ist weit mehr negativer al» positiver Natur. Verstärkt wird noch da» Dunkel, in dem die Zukunft vor unS liegt, durch die Aufgaben, welche diesem ReichSrathe zugewiesrn sind. Da find in erster Linie zwei brennende Fragen von europäischem Range, die venrtianische und die ungarische, zu überwältigen. Die venezianische scheint nach den Drohungen, welche im englischen Parlamente gegen den Fried.mSstörer, sei er dieSsett», sei er jenseits deS Mincio, auSgestoßen werden, sich wieder auf eine Zeitlang hinaus zu ziehen und unS eine jener unglückseligen Galgen fristen in Aussicht zu stellen, die unS zwingt, Gewehr beim Fuß zu stehen, ohne den Etat de» schlagfertigen kriegSheereS um einen Mann vermindern zu können. Die ungarische Frage muß rasch gelöst werden, wenn nicht die Zollschranken sich wieder in die Höhe richten sollen, die beide Länder abermals zu zwei einander fremde Gebiete gestalten. Um diese beiden großen Fragen, die in daS Gebiet der auswärtigen Politik hinüberschielen, gruppiren sich dann jene kleinern Stammes- und Sprachen differenzen, die wir auf den Landtagen sich haben ent wickeln sehen. Aber während daS Abgeordnetenhaus nach allen Seiten hin einen ModuS der Ausgleichung zu finden hat zwischen den Bedürfnissen Oesterreichs und den nationalen Wünschen der verschiedenen Völker, ist «S gleichzeitig berufen, da» Februar-Patent zu einer wahr haften Verfassung, daS Patent vom 8. April zu einem Bollwerke religiöser und politischer Gleichberechtigung auS- zubildcn; sich selber daS Steuerbrwilligungsrccht und die volle legislative Gewalt, so wie seinen Abgeordneten die Un verletzlichkeit zu sichern; die Minister der Verantwortlich keit gegen das Parlament zu unterstellen — kurz, in allen Sphären des politischen Lebens der büreaukratischen Will kür die Herrschaft deS Gesetze» zu substituiren. Heber politischen und nationalen Fragen thront schließlich, beide dominirend, die finanzielle Frage, gleich einer Sphinr, die Land und Leute dem Untergange weiht, wenn sich Niemand findet, der im Stande ist, ihr RLthsel zu lösen. Ohne Herstellung der Valuta, ohne Bedeckung des De- ficits liegt weder die Erfüllung der nationalen, noch die jenige der politischen Forderungen, welche die Gegenwart mit gebieterischer Stimme verkündet, überhaupt im Be reiche der Möglichkeit. Der ReichSrath würde sich bald genug überzeugen, wie um den Preis der endlosen Fort dauer der wirthschaftlichen Misere kein Volksstamm weder die schrankenloseste Autonomie noch die radikalste Con- ffitution erkaufen mag. „„In Geldsachen hört die Ge» «Lthlichkeit auf!"" —- da» würde die übereinstimmende Antwort der Nationalen wie der Liberalen auf ein sol che» Anerbieten sein." Tagesgeschichte. Dresden, 25. April. Die Zweite Kammer be- rieth heute über den Gesetzentwurf zur Erläuterung einiger Artikel de» Strafgesetzbuch», deS Gesetze» über die Forst-, Feld-, Garten-, Wild- und Fischdieb stähle und der Strafproceßordnung, und genehmigte denselben, bez. mit den von der Deputation und Regie rung vorgeschlagenen Aenderungen bi» mit Novelle 15 mit Ausnahme einer einzigen. * Wien, 24. April. Die k. k. österreichische Regie rung hat beinahe alle Mitglieder der HandelSgesetz- gebungSconferenzin Anerkennung ihrer hervorragen- genden Verdienste durch höhere Orden ausgezeichnet. Dem Herrn Präsidenten l>r. Ritter v. Raule haben Se. apostolische Majestät unterm 9. d. M. das Commandeur- kcruz des Ordens der eisernen Krone verliehen, eine Aus zeichnung, welche die Erhebung in den Freiherrnstand zur Folge hat. Denselben Orden erhielten auch der k. preußische Abgeordnete geh. Oberjustizrath v. Heimsöth und der Geh- Rath Frank von Hessen-Darmstadt. Der k. bayrische Abgeordnete v. Seuffert erhielt das Comthur- krruz deS Franz Joseph-Orden», die übrigen Mitglieder da» Nitteikceuz deS Leopoldorden», und der Secrelär der Conferenz, der k. bayrische BezirkSgerichtSrath Lutz da» Ritter- Ferrilleton. K. Hoftheater. Donnerstag, 25. April. Neu ein- studirt wurde gestern Donizetti'S „Lucrezia Borgia" gegeben, — diese Oper, in welcher mit dem Gifte En- gro» - Geschäfte gemacht werden, infolge dessen die Menschen beinahe dutzendweise umkommen. Kann uns der Stoff de» Stücke», ebensowenig al» die geschmacklose Behandlung, auch kein wahre» Interesse abgewinnen, so bietet doch die Musik dem sinnlichen Behagen de» Zu hörer» vielfache Nahrung, den ausübenden Künstlern aber dankbare Gesangsaufgaben, mit denen sich bedeutende Effecte erreichen lassen. Für die Kunst selbst dürfte e» ziemlich gleichgiltig sein, ob derartige Bühnrnproducte wieder an» Tageslicht gezogen werden oder nicht. Die gegenwärtige Aufführung war in den drei Haupttollen der Luerezia, de» Don Alfonso und de» Gennaro vorzüglich besetzt. Frau Bürde-Ney gab die Titelrolle mit außerordentlicher, vollendeter Wirkung in Spiel und Gesang: einen wahrhaften. Triumph feierte die Künstlerin. Demnächst erzielte auch Herr Schnorr v. CarolSfeld eine höchst gelungene Wiedergabe de» Gennaro. Namentlich vom zweiten Acte bot seine fein empfunden«, schön beherrschte Leistung mannichfache Glanzpunkte für Ohr und Auge dar. Nicht minder ge staltete Herr Mittrrwurzer die in seinen Händen be findliche Partie de» Don Alfonso zu einem trefflichen Charakterdilde, zumal in der Vergiftungscene. Der Or- fino fand hinsichtlich de» Spiele» ganz entsprechende und sehr loben»würdigr Vertretung durch Frau krebs- Michalest. In Betreff de» Gesanglichen würde dagegen die Ueberwrtsung derartiger Aufgaben an rin« jugendlich frischere Kraft angemessen und wünschenSwrrth erscheinen. Au« Gelingen de» Ganzen trugen die Herren Ru dolph, Bohrer, Weiß, Schloß, Eichberger und Hollmann in ancrkennenSwerther Weise bei. Doch war da» Ensemble, besonders wo der Chor hinzutritt, nicht durchaus präciS und correct. ES kamen mehrfache auffallende Schwankungen vor, die dem Gesammteindrucke nicht gerade förderlich waren. Zu erwägen wäre, ob nicht der Schluß der Oper eine zweckmäßige Acndrrung erfahren könnte, der Art, daß unmittelbar nach dem Verenden deS Gennaro der Vorhang niederginge. Es macht einen für da» Gefühl peinlichen Eindruck und ist auch an sich untragisch, die Lucrrzia Borgia schließlich noch in einer brillanten Bravourarie hören zu müssen, während die Handlung bereit» ihr Ende glücklich erreicht hat. Untragisch ist ge wissermaßen die ganze Oper. Denn wo ein so massenhafter und auch ungeschickter Verbrauch deS tragischen Elementes vorwaltet, wie hier, da verkehrt sich der beabsichtigte Ein druck stellenweise fast ins Gegenthcil. Nichtsdestoweniger sollte man Nichts unversucht lassen, um die Wirkung deS Ganzen zu heben, und dazu dürfte die angedeutete Aenderung vielleicht in Etwas mit beitragen. Ohnehin bleibt der, mit der betreffenden Arie zu erzielende Er folg immer mehr oder weniger problematisch. —K— 2. Stenographie. Aus den letzten beiden er weiterten Sitzungen deS k. stenographischen Institut» ist hervorzuheben, daß, nachdem der Vor sitzende, Herr geh. RegierungSrath Häpe, in gewohnter Weise die, die Stenographie betreffenden Kundgebungen der Presse und die Ergebnisse der Correspondenz de» Institut» mitgetheilt, auch auf neue Erscheinungen auf dem Gebiete unsrer Kunst aufmerksam gemacht, ltt. Aeibig die Zusammensetzung, den Wirkungskreis und die Form der Verhandlungen de» römischen Senate», dann aber auch den Tempel der Eintracht zu Rom, in welchem «r- wei»lichermaßrn unser» Wissen» zum ersten Male die Stenographie Verwendung gefunden hat, schilderte. In der letzten Sitzung berichtete dasselbe JnstitutSmitglied über Moon'» Blindenschrift. AuS den Mittheilungen deS Herrn Vorsitzenden sind als vorzugsweise erfreuliche zu bezeichnen, daß die GabelSbergeu'sche Stenographie an der Handelsschule in Nürnberg al» Unterrichtsgegenstand ein geführt ist; ferner, daß bei der 11. außerordentlichen Diät der holsteinischen Ständeversammlung wiederum 6 GabclSberger'sche Stenographen thälig waren und ihre Aufgabe zur Zufriedenheit des Präsidenten und der Ver sammlung lösten; endlich daß die Verhandlungen der Generalversammlung der Dresdner Feuerversicherungs gesellschaft, die von 11 Uhr Vormittag» bi» 5 Uhr Nach mittag» währten, von dem Beamten der Gesellschaft, H. Marlin, und dem Staatsbahnbuchhalter Teubner, Mitgliedern der rrwciterten Sitzungen deS Institut», stenographirt worden sind. Hr.SchriftgteßereibesitzerKirsten legte in den beiden letzten Zusammenkünften stenographische Schriftproben eines dreizehnjährigen Gymnasiasten vor, die wegen ihrer Umfänglichkeit und schönen Schrift all gemeines Erstaunen erregten. Schließlich ist zu erwäh nen, daß die Zahl der Theilnehmer an den erweiterten Sitzungen wiederum gewachsen ist. Literatur. „Der Letzte au» Altweimar. Er innerungen und Dichtungen von Karl Sondershausen. Weimar, Hofbuchdruckerei." — In dieser neuesten Samm lung bietet unS Herr Rath vr. Sondershausen zu Weimar in drei Abschnitten (Erzählendes, auSgewählte Gedichte und Dramatische-) höchst erfreuliche Gaben seine» poeti schen Geiste», der, gebildet von den Koryphäen deS wei- marischen goldncn Zeitalters und getragen von der Gunst seine» erhabenen Fürstenhauses, den Saiten der apollischen Lyra schon seit vielen Drcennien harmonische Lieder ent lockte. Wenn der Herr Verfasser im ersten Thetle de» kreuz d«S Franz-Joseph-Orden». In Oesterreich wird dem Handelsgesetzbuche und den übrigen in Nürnberg vereinbarttn Gesetzen in den nächsten Monaten schon Ge setzeskraft gegeben werden. Der Justi,Minister hat eine Commission unter dem Vorsitze deS Herrn Präsidenten vr. Ritter v. Raule zur Verfassung des Einführungs gesetze» berufen, welche ihre Arbeit in wenigen Sitzungen vollendet haben wird. Da die österreichische Regierung bereits sich bindend erklärt hatte, daS Gesetz en dtoe an zunehmen, so wird dasselbe nur formell dem ReichSrathe und wahrscheinlich schon im Mai Sr. Majestät dem Kai ser zur allerhöchsten Sanktion vorgelegt werden. Wien, 24. April. (O. P). Wie wir einer ganz authentischen Quelle entnehmen, ist König Franz II. von Neapel, obgleich ihm von dem Kaiser der Franzosen wiederholt Einladungen zugegangen sind, seinen Aufent halt in Pari» zu nehmen, dennoch fest entschlossen, in Italien die weitere Entwickelung der politischen Ereig nisse abzuwarten, und Se. Majestät wird sich weder nach München, noch nach Wien oder Madrid begeben, wie verschiedene Versionen lauteten. Während de» Sommer» wird der König eine Villa in der Nähe Rom» bewohnen, welche iir jüngster Zeit gemiethet und für ihn und seinen Hofstaat eingerichtet wurde. Der Bruder de» König», Graf v- Trani, wird binnen kurzem in München ein treffen, woselbst in einigen Monaten die Vermählung desselben mit der Prinzessin Mathilde, drittältesten Toch ter de» Herzog» Mar in Bayern und Schwester Ihrer Majestät der Kaiserin von Oesterreich, erfolgen wird. Der k. neapolitanische Gesandte, Fürst Pctrulla, bleibt in seiner hiesigen diplomatischen Stellung so lange, al» nicht von Seiten Oesterreichs ein k. sardinischer Gesandter zu gleich in der Eigenschaft eine» neapolitanischen Gesandten oder al» Gesandter de» König» von Italien empfangen worden ist, ein Act, der begreiflicherweise nicht so bald zu erwarten sein dürfte. — Die hiesigen evangelischen Gemeinden ließen gestern Sr. Ercellenz dem Herrn Staatsminister Ritter v. Schmerling durch zwei Abgeord nete, die Herren Hornbostel und Dioßeghi, eine Adresse " überreichen, deren Inhalt daS künftige Verhältniß der evangelischen Kirche zur katholischen im Allgemeinen und einige Modifikationen der bisher geltenden Ehcgrsetze bei gemischten Ehen insbesondere betrifft. — Der tiroler Landtag hat am 20. d. M. den Beschluß gefaßt, Se. Majestät um Zurückgabe der Ambraßer Sammlung zu bitten. Triest, 22. April. (Oest. Z.) I» der heutigen Abend sitzung de» Stadtrathe» wurde der Grsetzvorschlag auf Unverantwortltchkeit und Unverletzlichkeit der Etadträlhe, sowie der Zeitungsberichte über die EtadtrathSfitzungen angenommen. Die beiden ReichSrathSabgeordneten, deren Wahl heute stattfand, erhalten 10 Fl. Diäten und 100 Fl. Reisevergütung. Machlich'S Sprachantrag auf Einführung der italienischen Unterrichtssprache für alle Aerarial- und städtischen Schulen in der Stadt vom 1. October angefangen', wurde angenommen. Hermannstadt, 17. April. Von dem k. k. Gouver neur FML. Fürsten v. Liechtenstein und dem k.k. Statthal- tereiviceprästdenten, Freihrn. v. Lebzeltern, wird bekannt gemacht, daß das wiedereingesehte k. siebenb. Guber- nium zufolge Eröffnung deS Gubernialpräsiventen Grafen Miko vom 12. die Functionen als politische LandrS- stelle am 24. d. M. beginnen und daher die k. k. Statt halterei in Hermannstadt ihre Amtswirksamkeit mit dem 23. April l. I. einstellen wird. Kronstadt, 18. April. In der „Gazetta TranSfil- vaniei" cmpfielt Herr B. den Rumänen folgendes Programm: 1) Protest an den kaiserlichen Hof gegen alle Unregelmäßigkeiten (nerexutarilsrile) bei Restaura tionen der Communen und Osficiolate auf KönigSboden; 2) Unzufriedenheit mit den, den KrriSpräfecten (Ober gespanen) ertheilten Instructionen; 3) Verlangen nach Einberufung von ComitatScongregationen im Sinne der 1791er Gesetze mit Zuziehung von Honoratioren, Geist lichen, sowie Communalabgeordneten außer den Edclleu- ten; 4) Einverleibung aller Beschlüsse der rumänischen Nationalversammlung zu Blasendorf vom 15. und 16. Werks un» mit Rhapsodien auS einem erfahrungsreichen langen Leben, auS seiner Gemeinschaft mit Schiller, Goethe, Matthison u. A. erfreut, und unS hier und da einen liefen Blick in Thatsachen und Personalitäten thun läßt, die zum Theil bereit» der Geschichte angehören, so entfaltet er in den darauf folgenden, durch poetische Diktion und reine Dcrsification sich auSzeichnenden Ge dichten ein für alle» Schöne und Edle empfängliche» Ge- müth neben herzerwärmender Christlichkeit und jenem echtdeutschen Sinn, der in Weimar von jeher seine auf richtigsten Vertreter fand. Gewiß werden diese „Erin nerungen und Dichtungen" allen Freunden de» greisen Sänger» eine recht willkommene Gabe sein. —ä. -rr- Die „Leipziger Messe im Bilde der Ver gangenheit" hat nicht den großstädtischen Anstrich, welcher jetzt den Leipziger Markt charakterisirt. Ein lithographisches Tableau unter obigem Titel aus den Ateliers von A. Werl in Leipzig stellt mit glücklichem Wurfe eine Reihe älterer Meßskizzen, gleichzeitiger Ab bildungen und Genrebilder zusammen, welche alle ver schiedene Seiten, charakteristische Scenen, instruktive Generalübersichten dc» Meßleben» und McßverkehrS zum Gegenstand haben, die meisten von Geißler, Straß berger und Wagner (auS der Zeit von 1820—1840). Da- Tableau ist in hübschem Farbendruck mit Retouch. auSgeführt, und macht wenigsten» da» Mittelbild, das den AugustuSplatz in seiner ursprünglichen Gestalt, mit dem alten Grimmaischen Thore, den alten Mauern und Gebäuden, an deren Stelle heute daS Augusteum und da» Fridericianum u. s. w. ihre stattlichen Zinnen er heben, darftellt, auch al» Bild einen angenehmen Ein druck. DaS bunte Treiben auf den Straßen und Plätzen, unter den Buden auf dem Roßplatze, vor der alten Post in der Klostergasse (rin Bild, auf dem die
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