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Dresdner Journal : 29.05.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186105294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-05
- Tag1861-05-29
- Monat1861-05
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 29.05.1861
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Dresden: Erweiterung des Albrecht« vrbenS. Inhalt des neuesten Gesetzblattes. Vom Land» tage. — Wien: Vom Hofe. Kammerverhandlungen. — Berlin: Beantwortung.der Interpellation bezüg lich deS JndigcnatS der Amnrstirten. Beginn der Be ratung der Militärvorlagen im Abgeordnetenhaus?. Audienz Velh Paschas. — München: Kammrrvrr- handlungrn. — Paris: Der Freimaurerstreit. Sena- trrenrrnrnnung. Verurteilung. Neue Panzerfregatten. Mission nach Nordamerika. Verwüstungen im Walde von Fontainebleau. — Turin: Aushebung in Neapel. Bäckercrawalle. Vermischte Nachrichten. — Palermo: Die Ruhestörungen in Catania. — Ma drid: Gesandter bei Franz ll. — London: Lord major - Banket.— Aus der Herzegowina: Gräuel- scenen. Landtagtverbandlunaru. Der Entwurf eines Civilgesetzbuchs für das König reich Sachsen. Telegraphische Nachrichten. PeAH, Dienstag, 28. Mai. Landtagsitzung. Graf Anton Zichy befürwortet energiscb »inen fried lichen Ausgleich. Der herrschende Pessimismus erschwere eine glückliche Lösung. Das Oktober- diplom sei zwar nicht die Verfassung Ungarns, aber für die Länder jenseits der Leitba rin Ueber- gavg zum konstitutionellen Leben. Er vermöge nicht etnzusehen, warum die Absicht des Kaisers, konstitutionell zu regieren, zu bezweifeln sei. Berlin, DirnStag, 28. Mai. Im Abgeord- «eteuhause erklärte heute der Kinanzminister bei der Debatte über die Militärrrform, das Recht der Landesvertretung bei Bewilligung der Mittel für das Militär sei zweifellos. Bei einer etwaigen Collifion mit den Rechten deS obersten Kriegs herrn sei die Lösung nicht neben, sondern in der Verfassung zu suchen. Neapel, Montag, 27. Mai. Bei Gelegenheit der Messe in Sora erschien früh «ine Räuber- . bande in einer Vorstadt daselbst und bedrohte die Eingänge der Stadt. Die Nationalgarde und daS Militär habe« die Räuber auf drei Stunden ' Entfernung von der Stadt zurückgeworfen. Mit tags dauerte daS Feuer noch fort. St. Petersburg, Dienstag, 28. Mai. Der verabschiedete Minister der Lolksaufklärung, wirkt. Geh. Rath Kowalewski, wird durch den Admiral Paniutin ersetzt. Der Statthalter von Polen, Fürst Gortschakoff, soll gefährlich erkrankt sein, und rS geht daS Gerücht, der Kriegsminister Ge- ueral Suchosanett sei als dessen Stellvertreter nach Warschau beordert. Dresden, 28. Mai. Es ist ein 162 Seiten starkes Bl anbuch über die Angelegenheiten der Herzogthümer Schleswig und Holstein dem englischen Parlamente vorgelegt. Die „Time-" bespricht das Blaubuch von ihrem be kannten dänischen Gesichtspunkte in einem Leitartikel, theilt aber bi» jetzt keine Aktenstücke mit. Der„Globe", der eine Depesche Lord John Russell'S giebt, leitet sie mit folgenden Worten ein: „DaS Verhalten unsrer Regie rung ist von Lord John Russell im Parlament vollstän dig auSrinandergesetzt worden, und der Abdruck vieler von diesen Aktenstücken in unfern Spalten würde dem Publicum nur wenig neuen Aufschluß über die Haupt- charakterzüge der englischen Politik geben. Folgende von Lord John Russell im vergangenen Februar an Lord Cowlty gerichtete Depesche zeigt, von welchen Principicn der britische Minister deS Auswärtigen sich leiten ließ, und welche Politik er dringend empfohlen hat." Diese Depesche, vom 23. Februar datirt, führt aus, „wie Feuilleton. Briefe aus Italien. IX. Rom. b. April 1861. (Schluß au« Nr. IIS.) Die heilige Charwochc mit ihren feierlichen Functio nen in S. Pietro und in der Sistina-Kapelle bildet die große Zuzkraft für die Fremdenschaaren in dieser Zeit: sie ist seit lange für diese ausschließlich zum srhensiverthen Schauspiele geworden. Nur in S. Pietro, zu den Pro- eessionen deS heiligen VaterS am Palmsonntage und Ostersonntage, und zum großen SegrnSspruche auf dem PeterSplatze finden sich auch Tausende von Römern rin, ohne doch beide gewaltige Lokalitäten zu füllen. An Heiden Sonntagen ergtebt die entfaltete Militärmacht, die mit klingendem Spiele und lustigen Opernmärschen zur Kirche zieht, «inen eigenthümlichen Contrast zur Kirchen function. Zur Schau der verschiedenen Functionen wer den bekanntlich zu den erbauren Tribünen und zur Kapelle Sistina BtlletS für die Damen auSgegeben, die durch die Gesandten, Consuln und Bankier» an die Fremden gelangen. Um gefällig zu sein, giebt man be deutend mehr au», al» Plätze vorhanden: für die Sistina zum Tenrbrae jede»mal über tausend, obwohl nur für drei- bi» vierhundert Damen Raum ist. So erhält denn da» Entree dazu da» Ansehen, al» ob eine Modefängerin sich in einem Theater hören läßt, zu dem keine Sprrrsitz- billet» auSgegeben werden. Bet den Fremden Warrn die»mal di« Italiener zwar stark vertreten, e» überwogen aber wie immer die Engländer, und diele verläugnen bei so günstiger Gelegenheit j-dr Spur einer etwa erhaltenen Erziehung und kehren da» Bestialische in der Menschen natur mit einer in Erstaunen setzenden Virtuosität hrrau». Schoa eiae Stunde lang vor Eröffnung werden z. B. die Ihrer Majestät Regierung diese verwickelt- Frage im All gemeinen aussaßt." Piinclpiell hält sie dasü-, daß Dänc- ma k Ehren Halder verpflichtet ist (in lrvnour dnunä), die im Jahre 1852 gegebenen Versprechungen (pleclges) zu erfüllen. Im j.tzigcn Stadium der Unterhandlung ver langt der Deutsche Bund, daß die Abgaben und Aus gaben Holsteins von den holsteinischen Ständen votirt werden sollen. DieS Princip erscheint Ihrer Majestät Regierung a!S eine-, das füglich auf alle deutschen Bun desstaaten Anwendung finden kann. Eine repräsentative Versammlung ist, unfern Ideen zufolge, die rechte Be hörde, um rin Budget der Abgaben und Ausgaben zu sanctionirrn, und Dänemark würde irr den Augen der englischen Regierung keinerlei essus belli gegen Deutsch land haben, wenn der Bund, selbst vermittelst einer Bun- deSer.cution, diese Regel in Holstein zur Geltung brin gen sollte. Aber eine praktische Schwierigkeit entspringt auS der oft aufgeworfenen Frage, wie Holstein mit dem richtigen verhäftnißmäßigen Beitrag zu den allgemeinen Ausgaben der dänischen Monarchie belastet werden soll." DaS von der dänischen Regierung ausgestellte Princip, daß die Landtage (äiels) von Holstein und Dänemark jeder eine fixe Summe zu den allgemeinen Ausgaben der Armee, Flotte und Civilliste beitragen und den Nest je nach dem Ermessen jeder der beiden Versammlungen voli- ren lassen sollen, scheint Lord John Russ.ll „weit vernünf tiger", als die anderweit ausgestellten Pläne. Die De pesche sagt Weiter: „Es würbe allerdings nöthig sein, die Summe eng zu begrenzen, vielleicht auf nicht mehr als zwei Drittel deS von Dänemark vorgeschlagcnen Be trages zu ermäßigen; die Berechnungen (acoounls) sowohl dem Landtage von Holstein, wie dem von Dänemark vor- zulegrn und beiden Versammlungen da» gleiche Recht zu verleihen, die etwaigen, das bedungene Firum überstei genden Geldforderungcn zu verweigern. DieS ist rin einfacher Abriß der Bedingungen, über welche Deutsch land und Holstein sich (mit Dänemark) einigen könnten, wenn sie eine Einigung wünschten. Von Schleswig ist hier nichts gesagt. Das Hcrzogthum Schleswig ist rin dänisches Herzogthum, und obgleich die Ehre und daS Interesse Dänemarks verlangen, daß Schleswig mit Bil ligkeit behandelt werde, so könnte doch der König von Dänemark sich nicht ohne Gefahr über die dem Herzog- thum zu gewährenden Bedingungen in eine Unterhand lung mit Deutschland einlassen." So weit die Depesche. Die „Times" findet, das Blaubuch lasse Vieles in un ergründlichem Dunkel. Der ganze Streit sei sehr Ver wickelt, kaum verständlich, langweilig u. s. w. Trotzdem spricht sie mit großer Zuversicht ab und fällt summarische Uriheile gegen Deutschland. Sie kann, „trotz vieler vagen Proteste deS Freiherr« v- Schleinitz und anderer Vertre ter preußischer Ansprüche", nicht entdecken, daß die däni sche Zusage, Schleswig nicht zu incorporiren, schon ver letzt worden sei. Man soll vielleicht auf die „vollendete Thalsache" warten! Obgleich nun die „Times" Däne mark darum lobt, weil Schleswig nicht thatsächlich (in säet) einverleibt worden, scheint sie zu meinen, daß eS einverleibt werden sollte, denn sie erklärt mit dürren Worten: „Schleswig gehört so gut zu Dänemark, wie Wales zu England, und dem König von Dänemark sicht eS frei, damit nach Gutdünken zu verfahren, zumal nach dem seine Gegner die Uebereinkunft von 1851 verletzt haben." Aber auch Holstein würde dereinst an die Reihe kommen, wenn es nach dem Kopfe der „Times" ginge, denn sie sagt: „ES ist leidlich klar, daß daS Herzogthum Holstein sich wenig zu beklagen hat, außer über j:ncn Deutschen Bund, der es bei einer frühern Gelegenheit geradezu hinderte, die Preßfreiheit mit dem Ncst des Kö- nigreichs zu theilen, und eS jetzt anstiflet, alle mit seiner Lehenstreue gegen Friedrich VII. verträglichen Bedingun gen zurückzuweisen. Ohne diese Einmischung wäre cs längst ebenso Wohl im dänischen Parlament vertreten, wie Schottland und Irland es in unscrm sind " Dieses „vereinigte Königreich von Gcoßdäncmark und Holstein" schwebt der „Times" seit 12 Jahren al» Ideal vor. Schließlich hält die „Times" eS für gewiß, daß jede AusglcichungSmcthode von England versucht und von Trcppenthürcn, die zur Sistina führen, belagert; es wird gedrängt, gestoßen, gestritten und gelärmt, und lcider ist dafür gesorgt, daß diese widrigen Scenen sich an drei Eingängen erneuern. Auch die englischen Damen machen diesen robusten Naturalismus mit, und entwickeln über haupt eine Zähigkeit und Dauerhaftigkeit der Nerven, die nur mit den derben Schweizcrgardrsten deS heiligcn Vater» in Konkurrenz treten kann. DaS liturgische, auf wenigen Tönen und monoton wiederk-hrenden Cadenz- fällen basirte Absingen der Lamentationen, der Psalmen und Lektionen bei der Tenebrae-Function am Mittwoch, Donnerstag und Freitag der Osterwoche nimmt jedes mal zwei Stunden in Anspruch, und zwei Stunden zu vor findet sich dies Publicum ein und verharrt also vier Stunden bis zum Miserere, dessen Ausführung den Schluß und zugleich das begehrteste Ziel seine» Kommens bildet. Dazu kommen noch die Morgenfunctionen. Am Donnerstag drängt man sich schon früh 8 Uhr zu dem begehrten Schauspiele, und die Hälfte der tapfern Zu schauer sind Protestanten. Gebildete Menschen sind leider nicht im Stande, in den Strapazen auszudauern, welche diese Festwoche fordert. Die Ausführungen deS päpstlichen GesangchoreS — ich hörte von den Miserere» nur da» Baini'S — waren weit vorzüglicher, als bei meiner letzten Anwesen heit hier. Die Intonation war reiner, die Stimmen waren klangvoller, die Nüancirur.gen und Tonschwellunqen feiner. ' Die Sopran-, Alt- und Tenor-Solisten zeichneten sich r auS. Namentlich aber wird mir die rigenthümlichc Schön« > heit der Stimme und deS Vortrag» de» Alt-Solisten un- i vergeßlich bleiben. Sein liturgischer Sologesang (vor » dem Miserere) entfaltete eine wahrhafte Idealität poeti- - schen Ausdruck» voll elegischer Klag« und zauberhaft be- . rührender Tonwirkung, abgrlöst von allem Materirllcn. e Seine seelische Gestaltung der einfachen Melodiephrasrn, Schweden, Rußland und Frankreich werde unterstützt werden. Tngesgeschichte. Dretden, 28. Mai. Mittelst allerhöchster Bekannt machung vom 26. März d. I. ist in dcm neuesten Siücke deS G.fetz- und Verordnungsblattes rin anderw iier Nachtrag zu den Staturen de» königl. sächsi- schen AlbrrchtordenS vom 31. D.cembcr 1850 zur öffentlichen Kenntniß gebracht worben. D.mzufolgc wurde der gedachte Orden durch Creirung einer mit demselben zu verbindenden Medarlle erweitert, welche sowohl rn Gold als auch in Silber ausgeqeben wnd, und deren Inhaber die sechste K affe deS OrdcnS bilden. Die gedachten Medaillrn enthalten gleichmäßig aus der Vorderseite da» Brldrriß des Stamrnvatcrs der Albertinischcn Linie des Hauses Sachsen, Herzogs Albrecht d-s Beherzten, mit der Umschrift „Liborius animazur", auf der Rückseite die königl. Namenschrffrr I mit einem, dieselbe umgebenden erhaben geprägten Rautenkranze, und werden eben so, wie das Ritter- und Ehrrnkrcuz, an demselben, jedoch etwas schmälern Ordenöbande in einem der linken Knopf löcher getragen. — Vom Gesetz- und Verordnungsblatte für daS Königreich Sachsen ist das vierte Stück von diesem Jahre ausgegebrn worden. Daffelbe enthält: Nr. 28) Dekret d>s Ministerium deS Innern vom 12. März d. I. wegen Bestätigung der Statuten für den Dresden- Possendorfer Steinkohlenbau - Actienvrrein; Nr. 29) Verordnung desselben Ministerium» vom 28. Februar d. I-, die thierärztliche Arzneientare betreffend; Nr. 30) Bekanntmachung desselben Ministe riums vom 19. März d. J>, den ersten Nachtrag zur fünften Auflage der Arzneientare betr.; Nr. 31) Ge setz vom 25. März d. I. wegen Vermehrung des Re- servequantumS der neuen Kassenbillct» für den Zweck des Umtausches defekt gewordener Billets (das nach 8. 2 des Gesetze» vom 6. September 1855 gegenwärtig nach Höhe von 2 Mill. Thalern bestehende Rescrvequan- tum ist ausschließlich für den obgedachten Zweck um eine Nominalsumme von 3 Mill. Thalern neuer Kassenbillets von gleicher äußerer Form und Ausstattung zu verstär ken); Nr. 32) allerhöchste Bekanntmachung eine- ander- weiten Nachtrags zu den Statuten deS königlich sächsischen Albrechtordens vom 26. März d. I. (Näheres s. o.); Nr. 33) Gesetz, den Arbeitserwerb der in den Straf- u. Correctionsanstalten, sowie in den Gcrichtsgkfängnissen detinirten Personen betrcffezrd, vom 12. Aprrl d. I.; Nr. 34) Verordnung deS Mini steriums de« Innern, die Expropriation für Erweiterung deS Staatseisenbahnhofc» bei Zwickau betreffend, vom 11. April d. I. ; Nr. 35) Dekret desselben Ministeriums vom 6. April d. I. wegen Bestätigung der Leipziger Kranken-, Invaliden- u. Lebensversicherungs gesellschaft „Gegenseitigkeit"; Nr. 36) Bekannt machung desselben Ministeriums vom 13. April d. I., die Verwendbarkeit der unter dem Namen „Ko balt- oder Sächsisch-Grün" auf den Blaufarben- wcrken deS Königreichs Sachsen dargesttlllen und in den Handel gekommenen Farbe betr. (abqedruckt in Nr. 106 deS „Dresdner Journal-"); Nr. 37) Dccret desselben Ministeriums wegen Bestätigung der Statuten deS Vor schußvereins zu Limbach, vom 22. April d. I.; Nr. 38) Verordnung der Ministerien deS Innern und der Finanzen vom 15. April d. I., die Steueiregulirung bei Zusammenlegung von Grundstücken betreffend. Dresden, 28. Mai. Die Erste Kammer bcricth heute über den Gesetzentwurf wegen Zusammenlegung der Grundstücke und nahm, in Übereinstimmung mit dem Beschlüsse der Zweiten Kammer, rin Princip des selben in 8 2, wonach künftig die zwangsweise Durch führung einer Grundstückezusammenlegung dann zulässig sein soll, wenn sich für einen darauf gerichteten Antrag mehr als die Hälfte der dabei brthnligtcn Grundstücks- dcsiher erklärt, mit 19 gegen 13 Slimmen an. Die Zweite Kammer brrieth heute über den Ge setzentwurf, die Einhebung der Opserpfennige re. be- seine Tonschattirungen, Verzierungen und verhallenden Pianissimos Waren von künstlerischer Meisterschaft ersten Range». Wie mir sicher berichtet wurde, so ist der Name dieses Castraten wunderlich genug „Mustapha", Sein Verdienst sei nicht verkleinert, wenn ich die eigen- thümltche Eigenschaft der Sistinischcn Kapelle erwähne, die mehr noch den Choivortiägen zu Gute kommt. Ihre schöne Klangresonanz ist nämlich der Art, daß man — wenn die Sänger auf dcm Chore dem Blicke ver borgen bleiben könnten — nicht zu sagen vermöchte, wo in der Kapelle sie singen. Die Tonwcllen schweben ge wissermaßen mit einer Art Verklärung des Klange» in dem Raume wie überall und nirgends. Bei den Functionen in St. Pietro wird übrigens mancher musikalische Gegensatz laut. Während beim Hochamte deS Papstes am Ostersonntage die päpstliche Kapelle Sähe von Palrstrina und noch einige Stücke auS der Zeit vor Palestrina singt, wird die Erhebung der Monstranz und de- KclchcS durch eine moderne lang same Cavatin-Cantilene, von Posaunen auSgesührt, be gleitet. Da» Wetter war so regnerisch am erwähnten Sonntage, daß bei der großen Bencdicnon die auf dem PeterSplatze versammelte Menschenmenge ein großes Schirmbach über sich auSgebreitet hatte; die» auch war wohl der Grund, warum ich Niemand knien sah. Päpst liche Truppen und rin grcßer Theil dc» französischen Armeecv'PS waren auf dem Platze ausgestellt, auch Ar tillerie mit Kanonen und Munition-wagen. Es mochten gegen 10 000 Mann aufmarschirt sein. Doch hat dieser enorme Platz die Eigenheit, nie wirklich gefüllt zu wer den; er theilt dieselbe mit der Pete, sbrckie. Die» ergab sich auch am Montag Abend, wo das W.ttcr die Aus führung der Erleuchtung der Petcr-kiche in der bekann ten und prachtvoll rff.ctuirendcn Weise erlaubte. Die versammrlre Menschenmenge war gew.ß sehr bedeutend treffend, und nahm denselben schließlich unter wesent lichen, den Besch üssen der Ersten Kammer sich annährn- dcn Aenderungen mit 34 gegen 33 Siimmen an. Fer ner wurde eine Differenz drrm Justizbudget dadurch er ledigt, daß die Kammer dem Anträge der Eist-n Kam- m.r, den Hypothekeubuchführern die V.rmittrlung von Da-lchen bei Credilinstttuten nicht zu gestalten, ge gen 6 Slimmen bcirrat. Unter den Erngäng-n befand sich ein aller höchst, - Dccret, die Errichtung einer Lan tz cScultur-Rentenbankbctrcffend. Wien, 27. Mai. (W. Bl ) Ihre Majestäten der Ka ser und die Kaiserin wcrdcn am DienSlag ihren Som- meraufemhatl zu Laren bürg nehmen. Wien, 27. Mai. (Doh.) In der heutigcn Sitzung dc- Abgeordnetenhauses beantwortete Siaatem Ul ster v. Schmerling die Ricger'sche Interpellation br-üglich dc» UnlcrrichtSrathcs. Er sagte, die Beralhung über das betreffende Statut habe noch nicht olle Stabicn durchge gangen; hinsichtlich dcS W-rkungskrciscS dcS U terrichtS- raihcS werde genau am Octoberdipleme sestgehalten wer den. — Der Antrag der Commission bezüglich der Diä ten für die Reichsrathsabgeordneten (10 F>) wird an genommen.» Smolka hatte die Vertagung de» Antrags bis zur Verhandlung des Budget- beantragt, weil der selbe die Reiche fiaanzen betreffe und der Reichsrath in seiner jetzigen Unvollständigkelt inkompetent sei. Der Finanzmii.ister erklärt dir Ansicht der Regierung, der Diätenantrag müsse dcm Hcrrenhause vorqrlegt und die Srnction des Kaiser- eingcholl werden. Nächste Sitzung Mittwoch. ll Berlin, 27. Mai. Im Abgrordnetcnhause beginnt die heutige Sitzung vor überfüllten Auhörertri- bünen mit der Begründung der neulich mitgetheilten In terpellation in Betreff des He imathS rechts der sin nest irten politischen Flüchtlinge durch den Interpellan ten Abg. Senfs. Derselbe erörtert den Widerspruch der bestehenden Bestimmungen mit den hervorgeiretenen Ver« waltungSmarimen und geht zu einem Nachweise über, daß die Ertheilyng des HcimathSrcchtS den Heimgrkchrten nach den Intentionen de» allerh. Gnadenerlasses nicht vorenthalten bleiben dürfe. Der Justizmintster ant wortet hierauf wie folgt: „Die erste der in der Jnterpillatlon enthaltenen Fragen (ob die B gnadigten, wenn sie sich länger al« >0 Jahre im Auslantr aufgeha^cn haben, dir Eigenschaft al« Preuße verloren haben) wird voä der k. Staairregierung bejaht. Diese Frage knüpft an die Bestimmung über Nr. l de« allerh. Gnadcneriasse« an, welche bestimmt, daß die recht«kräftig erkannten Strafen und die Kosten erlassen, die bürgerlichen Ehrenrechte wieder verliehen und die Polizeia»ssicht aufgehoben werden soll. Die Jn'erpellaiion faßt dabei solche Personen in da« Luge, welche sich 10 Jahre und länger im Auslände aufgehalkcn baben- §. lü Nr. 3 und j. 22 de« Ges,he« vom 31. Decembe^I8»2 bestimmen, daß Personen, welche sich ohne Srlaubniß aut Preußen entfernt und länger al« 10 Jahre im Lutlande aufgehalten, ihre L genschaft ol«Preuß.n verloren hab.n. Bon der Interpellation w rd nun gefragt, ob in den vorausgesetzten Fällen die Amnestieren ihre Eigenschaft al« Preußen verloren haben. Hierauf ist zu erwidern, daß der Erlaß sich nur dir Aufgabe gistellt hat, diejenigen Rachkveile zu beseitigen, welche in d<m ergangenen Erkenntniß ihie Quelle ba den; wa« den Charakter der Strafe hat, fällt unter die Amnestie. Der Verlust der Eigenschaft al« Preuße ist nicht eine Frage de« Strafrecht«, sondern de« Staat«recht« Wenn der Interpellant auf die Nr. 3 de« Amnestie-Erlasse« (betr. die Personen, welche sich der Untersuchung durch Flucht entzogen haben) sich bez rht, so ist in Betreff de« StaatSbürgerrecht« kei n Unterschied zwischen diesen und den rechtskräftig verurtheilten Personen zu machen. Wer de« Staatsbürgerrecht« verlustig gegangen, kann dasselbe nur nach den allgemeinen gesetzlichen Vorschriften wieder erlangen und in dieser Beziehung fordert §. 7 Nr. 2 de« <Ves>tzrt vom 31. Decemder 1842 einen unbescholtenen Lebenswandel. Die In« terpellaiion fragt nun, ob da« durch den Gnadenerlaß verziehene Verbrechen oder Vergehen noch al« ein bestehender Anlaß erachtet wird, dem Legna-igren. der da« preußische JnNgenat nochsucht, letztere« au« dem «runde brscholtrnen kebenlwandcl« zu vei sagen? Die Stoatiregierung antwortet darauf, daß aut diesem Grunde allein eine Bescho tmheit nicht anzunehmen ist. (Beifall rech,«.) Deibstverständiich wiid aber jede« Aufnahmegesuch der spekiellen Prüfung unterwoifen werden müssen." Es erfolgt nunmehr bei nochmaliger Abstimmung die Annahme deS Gesetze» wegen Abänderung der Städte ordnung für die sechs östlichen Provinzen, und sodann diejenige der Anträge und Resolutionen der Butzgetcom- misston zu dem Etat des Marincministertums. — Hierauf und doch konnten wir, sowie viele Andere, auf dcm eigentlichen Rundplatze um den Obelisk frei umhcr- fahrcn, von dcm blendenden, strahlenden Lichtmeerc ringS umgeben. Der Italiener entwickelt übrigen» bet allcn solchen Gelegenheiten die löblichste Eigenschaft guter Ge sittung und Rücksicht auf Andere: Gedränge, Unanständig keiten und Ausübung matcrirller Kräfte, wie in Deutsch land so üblich, hat man nie zu fürchten, auch nicht von Leuten aus den niedrigst.'» Volk-klassen. Der Erleuchtung der Pcterskuppel folgte am Dienstage daS berühmte und wahrhaft einzige Schauspiel der Giran- dolr mit dein F uerwerke auf dcm Monte-Pincio auf der Terrasse am Piazza-dcl-Popolo. DaS Castel S. An gelo wird, seit die Franzosen hier heimisch gcworten sind, wegen dortiger Anhäufungen von Pulver nicht mchr als Localilät zum Feuerwerk verwendet; übrigens ist auch die j.tzige prächtig zu diesem Zwecke geeignet und wird von dcm Anordner de» Feuerwerk-, der als Künstler in seinem Fache keinen Rivalen hat, mit dem außcrordcnt- lichsten Geschirr.ck dazu benutzt. Die Ausführung war tadellos und bot cin bcwundernngSwerthes phantastisches und glänzende» Schauspiel, für dessen Rcichthum mit Hinsicht auf die königlichen Gäste mit außergewöhnlicher Munific-nz gesorgt war. Hiermit schlossen die besondcrn Genüsse und Snapazen d«r Osterzcit für die Fremden. Ein cigenthümlicher und störender Brauch in der Mutterstadt der katholischen Christen ist e», daß hier klirr Tag der Osterwoche — die Sonntage sind an und für sich allen Italienern Festtage — al» Feiertag b gangen wird. Selbst am Charsreitage sind Läden und W>rk- stätten geöffnet, und eS wird gelärmt, geschafft und ge lebt wie an jedem andern Tage. In den Kirchen nur erfüllt man inzwischen den sormellen R-tu-, ost genug ohne irgend eine Thcilnahme dc» Volke-. In der Kt>che E- Agostino, an deren Kreuz Reparaturen gemacht werd-n,
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