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Dresdner Journal : 14.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186107148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-14
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 14.07.1861
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Seine Königlich« Majestät haben dem GcrichtSdirner beim Bezirksgerichte Dresden, Johann Gottlieb Ullrich au- Anlaß seine- fünfzigjährigen Dtcnst- jubiläum- in Aneikennung seiner treu geleisteten Dienste Vie zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen huldreichst geruht. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. ZeitmrgSschau. (Time-.) TagrSgeschichte. Dresden: Vom Landtage. — Wien: Befinden der Kaiserin. Uebersicht der Staatseinnah men und Ausgaben pro 1860. Adresse der serbischen Nation-Universität. — Prag: Tschechische Universi- tätSvorträge. Denkmale für Jungmann und Schafartk. Agitation gegen die Deutschen. Gedächtnißfeier sür Huß. — Berlin: Gutachten der Handelskammern im Versicherungswesen eingefordert. Vermehrung der Lot- terieloose. Ueberfüllung de- StadtvoigtrigesängnifseS. Feldpropsternennung. General v. Manteuffel begnadigt. Karlsruhe: Das Programm deS Ministeriums. — Wiesbaden: Veränderung in der Militäruniformi- rung. — Pari»: Bankausweis. Da- Urtheil im Procrß Mir 6». — Bern: Verhandlungen deS Na- tionalrathS. — Turin: Garibaldi. Die Expedition Pinelli'S. — London: Parlamentsverhandlungen — Athen: Verhaftungen. Telezraphenconvention. — Konstantinopel: Inthronisation des Sultans. Ruhe in Syrien. Landtag-Verhandlungen. Beilage. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Chemnitz. Zwickau. Frei berg. Döbel«) Telegraphische Nachrichten. Wien. Sonnabend, IS. Juli. Erzherzog Karl L«d»ig ist ans sein Ansuchen seine- Postens als Gtattdalter von Tirol enthoben und Fürst Lob- konfttz z« seinem Nachfolger ernannt worden Pofrath Eoroniai wurde zum Statthalterei-Bice- pr-Ldevten, der bisheriwe Innsbrucker Pofrath v. WUieHelfeld gm» Laude-chef f» Gakzstnrg rvuuuul- Toulon: Sonnabend, 13 Jnli. Sestern ist hier eine Depesche eingetroffrn, wonach die erste Division des Geschwader- sich zum Auslaufen be reit zu halten habe. Ihr Bestimmungsort ist noch unbekannt. Turin, Freitag, 12. Juli. DaS Grrücyt, daß der Minister Minghetti auSscheidrv werde, wird dewentirt, dagegen bestätigt eS sich, daß der Statt halter in Neapel, Graf Ponza di San Martino, seine Entlassung eingrreicht hat. Ja der Drputirtenkammer antwortete Minghetti aaS Anlaß von Interpellationen: Die Regierung erkenne eS an, daß die Sicherheit der nrapolita- nschev Provinzen schwer gefährdet sei, aber er habe aS vertrauen, die Regierung werde die Schwie rigkeiten besiegen. Die Kammer ertheilte dem Mi nisterium ein Vertrauensvotum. London, Freitag, 12. Juli, Nachts. In der heutigen UntrrhauSfitzung erklärte Lord John Rus sell, Dänemark werde einige Vorschläge entweder au den Deutschen Bund oder an Oesterreich und Preußen richten, um die BundeSerecution für daü laufende Jahr zu verzögern und Unterhandlungen Raum zu geben. Er hoffe, daß diese Unterhand lungen zu eine« befriedigenden Resultate führe« würden, und glaube, daß unter den andern Par teien, welche Ansprüche auf die Erbfolge in Dä nemark hätten, Rußland auch mit Ansprüchen her- Feuilleton, c> vir Dresdner Kunstausstellung von 18S1. Neben viel Mittelmäßigem und Alltäglichem und, wenn auch nur vereinzelt, geradezu Schlechtem, enthält die dies jährige Ausstellung manche treffliche Arbeiten, die einen Besuch derselben wohl dankenSwerth erscheinen kaffen. Weitere allgemeine Betrachtungen, übersichtliche Blicke und statistische Angaben bet Eröffnung der Ausstellung geben zu wollen, ist nicht gut thunltch, um so weniger, al» unsre deutschen Ausstellungen bekanntlich die Eigen- thümlichkeit haben, daß ihre Bilder nach der Melodie: „Immer langsam voran" erst nach und nach mit großer Gemächlichkeit rtntreffen und zuweilen selbst bei ThoreS- schluß noch nicht vollzählig versammelt sind. Nur so viel läßt sich sagen, daß bis jetzt, wie immer, die LandschaftS- und demnächst die Porträtmaler« am zahlreichsten und besten vertreten sind. Beginnen wir daher unsre dies jährige Kunstschau mit der Betrachtung der ausgestellten Landschaften. Eine Perle ging der Ausstellung durch die „Früh lingslandschaft" (Nr. 34) von Han» Gude in Düssel dorf zu ; bet der Einfachheit de» Motivs, bet der Keusch heil der Technik werden Viele da» mit treu-fleißigster Hand gemalte Bild unbeachtet lassen. DaS Motiv, ohne irgend eine Besonderheit, ist von RuhSdael'scher Schlicht heit. Der Saum eine» Gehölze- mit einem alten Baume, der seine dürren, noch blattlosen Aeste nach dem Frühling auSzubreitea scheint, und ein Weg, welcher durch ein still htnzirhendeS Wasser führt, zwischen und über dessen steilen Uferhängen man in da» weite Land htnauSblickt; da« ist Alle» auf dem Bilde, vor welchem wir stehen. Aber über diese» einfache Motiv ist jener „frische Dust und neue Klang" auSgegoffen, der unS vortretev werde, und ein beträchtlicher Theil der dänischen Monarchie an Rußland fallen könnte. Deshalb sei ein Arrangement wünschenSwerth, wo nach da- Königreich Dänemark in seinem vollen Umfange an einen und denselben Erben käme und Dänemark unabhängig bliebe. Kopenhagen, Freitag, 12. Jnli. Dir heu tigen Abendblätter melden als officirll, daß die in mehrrrn deutschen Zeitungen, sowie in der „Jnd. Helge' enthaltene Nachricht, eine dänische Circulardrpesche dementire die Absicht einer In korporation Schleswig-, gänzlich unwahr sei. St. Petersburg, Freitag, 12. Juli, Nach«. Die Bank hat den DiScont auf 7 Proc. erhöht. Die Regierung hat anbefohlen, 6 Millionen Rubel 72probiger kleiner Silbermünze und 3 Millionen Rubel Knpfermünze anzufertigen und in Umlauf zu setzen. Bon der polnischen Grenz«, Sonnabend, 13. Juli. Nachrichten auS Warschau zufolge wäre daselbst auS St. Petersburg rin Telegramm ringetrossen, welche- anordnrt, die Wahlen für die Muvicipal-, Gubrrnial- und KreiSräthe bis auf Weitere- zu suSpendiren. Dresden. 13. Juli Die „Times" sagt über den die Arbeiterein fuhr in die französischen Colonien betreffenden eng lisch-französischen Vertrag: „Frankreich hat ehrlich die Bahn betreten, welche zum Aufhören dc» Sclaven- handels und der Sklaverei führt. Hinfort sollen keine Sklaven mehr an der ostafrikanischen Küste gekauft wer den. Vielleicht würde eS unbescheiden von uns sein, wenn wir behaupten wollten, daß je bei irgend einer Gelegenheit, seit Frankreich sich von der Sklaverei loSge- sagt hat, dieselbe in den französischen Colonien heimisch gewesen sei. Vielleicht ist die Sklaverei pur ol simple nie dort vorhanden gewesen. EmeS so groben Versto ßes, Frankreich anzuklagen, daß es Schwarze wegstehle und als Sklaven verwende, würden wir unS nun und nimmer schuldig gemacht haben. Aber nun sind die Zungen gelöst. Wenn ein Sünder auftritt, seine Misse- thaten beichtet und uns die von ihm gemachten Erfah rungen ausführlich erzählt, so ist eS nicht mehr unzart, wenn man aus Dinge anspielt, welche spätere Buße bei- rmhe tu ein Verdienst verwandelt hat. Jetzt hat der Kaiser das System der Auswanderung nach den franzö sischen Colonien denselben Regeln unterworfen, die der Arbeiterauswanderung auS Indien und China nach den englischen Besitzungen so gute Dienste geleistet haben. Die offene afrikanische Küste hat er ganz geschlossen. Von jetzt an wird er die Arbeitskraft für seine Colonien aus den französischen Besitzungen in Afrika und von den Küstenstrichen Indiens und Chinas holen; und er hat einen Vertrag mit unsrer Königin geschlossen, wodurch er seine AuSwanterung auS Indien unfern .Regeln un terwirft. Er hat auch in seinen Colonien Vorsichtsmaß regeln eingeführt, die den von unS eingeführten ähnlich sind. ES ist dies die wichtigste Proklamation in Betreff deS Sklavenhandels, die im Laufe dieses Menschenalters erschienen ist. Da wir bisher gezwungen waren, die Augen zuzumachen und unsre Hände zu halten, so muß trn wir sühlen, daß unsre Ausgabe eine hoffnungslose war. Aber j tzt, da Frankreich uns aufrichtig und ernst lich die Hand bietet, scheint wirklich eine Aussicht vor handen, daß es uns endlich gelingen wird, da» so viele Jahre lang angcstrcbte Ziel zu erreichen. Tagrsgeslhichte. Dresden, 13. Juli. Die Erste Kammer be schäftigte sich heute mit den Resultaten d;s stattgehabtcn Vereinigun^sverfahrens in Betreff a) der Jagdpetitionen und Beschwerden, d) der kurhesstschen V.rfassungSsachc, o) der Einhebung der Opferpfennige rc., und <l) der Strafproceßnovellen, ohne daß die in den dcSfallstgen draußen in der Natur an den ersten Frühlingstagen entgegcnweht, jene Poesie und wunderbare Fühlung, die sich oft schon bei noch schneebedeckter Landschaft anmeldet, die in den Wolkcnbrldungrn des Himmels „träumend in den Lüften" liegt, durch einen vollen Blick deS Sonnen auge» und den Zuruf der Lerche grüßt, und aus dem jungen, grünen Triebe der Halme und Zweige, wie ari der frischaufgeworfenen Erdscholle uns entgegendustet, über die der Pflüger schreitet. DaS Bild fesselt durch eine Sauberkeit, wie sie die e»m<-ra odseura zeigt; aber diese Feinheit deS Pinsels hat nichts AengstlicheS an sich, sondern giebt sich vielmehr in der ungezwungen liebens würdigsten Grazie. Mit eminent colorostischem Talente und brillanter, als die eben besprochene Arbeit, blendender, ja blendend im eigentlichen Sinne deS Worte» ist ein Sonnenunter gang von Oswald Achenbach gemalt. Der Künstler führt unS in seinem, von der Gluth deS Abends be seelten Bilde (Nr. 1) in den Park der päpstlichen Villa in FraSeati und zeigt unS dort eine jener schattigen Alleen mit hochgewölbten Baumkronen, geheimnißvoll plätschernden Fontainen und von Myrthe und Oleander umschlungenen Steinbildern. Vielleicht könnte man fin den, daß der Maler in den Baumpartien die Bedeutung der Form zu sehr der malerischen Haltung und Wirkung geopfert '^t; jedenfalls aber kann das Licht, welche» durch die Bäume blitzt und die Scene stellenweise über gießt, nicht mit größerer Wahrheit und Virtuosität wiedergegeben werden. Die „Morgendämmerung" von Albert Zimmer mann, ein Gemälde von ernster, düsterer Stimmung und imposanter Wirkung, bringt unS aus dem Süden in die nordische GebirgSnatur. Auf einem Plateau er blicken wir einen Trupp Bergleute, die ihr Gebet vor dem Einfahren in den Schacht de» Sulzbach-Gletscher» beiderseitigen Kammcrbeschlüssen bestehenden Differenzen in den ersten beiden Punkten ausgeglichen worden sind. Bezüglich einer, die Regulrrung des RöderflusscS be treffenden Beschwerde trat die Kammer dem Beschlüsse der jenseitigen Kammer bei. Di« Zweite Kammer nahm heute den Entwurf eine» allgemeinen deutschen Handelsgesetz buches en dloe, inglrichcn den eines EinführungSgesctzeS hierzu einstimmig an. Bezüglich der Petition de» Dresdner und Chemnitzer Handüs- und Fabrikstandes über da» „Frachtgeschäft der Eisenbahnen" wur den einstimmig die in der Hauptsache regierungsseitig gebilligten DeputationSanträge angenommen: „Du Staatscegierung wollt über eine, nach Ablaufe-ner deshalb zu vereinbar»»«» Frist vorzunehmende Revision di« allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuch« und daher auch de« von den Pe tenten berührten Buch« lll.l'it. V. desselben mit den übrigen deutschen Staaten, die solche« Gesetzbuch angenommen, eine Bereinigung zu erzielen suchen." „Dieselbe wolle Einleitung treffen, daß eine Vereinbarung über gemeinsame Grundsätze bei dem Eisenbahnbetriebe in Deutschland, soweit nicht dafür bereit« durch da« allgemein» deutsche Handeltgesetzbuch gtsorgt ist, mit den übrigen deut schen Regierungen herbeigeführt werde." Di« nähern Berichte über die heutigen Sitzungen geben wir aus Mangel an Raum in der nächsten Nummer. — Der Bericht der Finanzdcputation der Zwei ten Kammer über die Vorlage wegen deS Baues einer Staatseisenbahn zwischen Plauen und Eger ist er schienen. Auch bei diesem Elsenbahnprojcct hat sich die Deputation in eine Majorität und Minorität gespalten. Die erstere, bestehend auS Vicepräsident Oehmichen, vr. Hertel, Seiler, l)r. Loth und CichoriuS (Re ferent), beantragt: „die Kammer wollt die Regierung ermächtigen, dafern der Bau einer Eisenbahn von Schwandorf — oder einem andern ge eigneten Punkte der daurischen Ostbahn zwischen Regensburg und Amberg — über Eger nach der sächsischen Grenze zwi schen Lister und Asch bi« zum 31. December d. I. vertrag«- mäßig sicher gestellt ist, und bi« dahin friedliche Zustände fort dauern, zur Ausführung einer Eisenbahn von einem noch näher zu bestimmenden, jedoch nicht nördlicher al« Herlasgrün ge legenen Punkte der sächsisch, bayrischen Staatseisendahn bis an di, Land,«grenze zwischen Elster und Asch, für Rechnung der Slaatskasse zu verschreiken, auch, dafern sich dies als ndthig oder zwickmäßig Herausstellen sollte, den künftigen Betrieb auf der bdhmischen Strecke bi« Eger auf diesseitige Rechnung zu über- nihmen; diese Ermächtigung jldoch an die Voraussetzung knüpfen, daß 1) über die Beschaffung der Geldmittel Vereinba ung zwischen Regierung und Ständen getroffen werde; 2) daß dir Inangriffnahme des Baue« nur zu erfolgen hab», wenn, nach dem Ermessen der Regierung, die politischen Verhältnisse einem Bedenken dagegen nicht Raum geben; 3) und daß di» sächsischerseits zu wählende Bahnlinie den Städten Treuen, Auerbach und Falkenstein dir Benutzung der künftigen Bahn, ohne Erbauung einer Zweigbahn, g«. statte." Die Abgeordneten Or. Hertel und Seiler fügen noch die fernere Voraussetzung hinzu: 4) „daß der Bau nicht eher zu beginnen habe, al« bi« die Loarand - Freiberger Bahn im Unter- und Oberbau voll ständig vollendet sei." Weiter beantragt sodann die Majorität der Deputa tion, soweit sich dieselbe für die Chemnitz-Annaberger Bahn ausgesprochen hat — die dortige Minorität hat zu diesem Anträge keine Veranlassung, — die Kammer wolle beschließen: „daß, dafern bi« zum 31. December 1861 die vorstehend der Skaatsregierung ertheilte Ermächtigung in Wirksamkeit trete, dann der Bau einer Eisenbahn von Ehemnitz nach Annaberg, falls dieser beschlossen worden, für die gegenwärtige Finanz, Periode zwar sistirt werden, nach Vollendung der voigtländi- schen Bahn jedoch vor allen andern Eisenbahnprojecten in An griff genommen werden, und nur di« Art und Weise der zu beschaffenden Geldmittel mit einer künftigen Ständeversamm lung noch vereinbart werden solle; daß jedoch, dafern die obige Ermächtigung bi« zum 31. December >861 nicht wirksam wer den sollte, oder die Inangriffnahme der voigkländischen Bahn bi« zur nächsten Finanzperiodt sistirt werden kbnnke, dann di» wegen der Ehemnitz-Annaberger Bahn gefaßten Beschlüsse un. ter den übrigen denselben deigefügten Modifikationen, ohne Weiteres zur Ausführung zu gelangen haben, von dem Bau des vorliegenden Bahnprojecte« in der laufenden Finanzperiodr aber abzusehen sei." am großen Venediger sprech n. Während das Plateau mit den betenden Bergleuten noch in nächtigem Dunkel ruht, zuckt bereits ein Strahl deS kommenden TageS durch den Himmel, an welchem verbleichend die Mond sichel steht, und berühr 1 mit seinem Rrfler den Gipfel der Gletscherwand, welche, steil und grandio» aufsteigend, da» Bild abschließt. Die breite Behandlung und eine gewisse Größe der Empfindung kennzeichnet den Meister, als welcher Albert Zimmermann seit Jahren in der Kunstwelt dasteht. Doch würde, neben der Großartigkeit der landschaftlichen Elemente, die zur Staffage benutzte Situation noch nachhaltiger in die Wirkung de» BtldeS eingreifen, wenn die betenden Bergleute etwa» weniger nachlässig gezeichnet wären, was doch manchen Beschauer stören wird. Die genannten drei Bilder gehören zu den besten Landschaften der Ausstellung; ihnen reiht sich durch Energie und Formengewalt, mühelos freie Beherrschung deS Materials, fertige Technik, die auf einem sorgfältigen Natur studium beruht, eine Arbeit von Erwin Oehme an, eine Arbeit, die der Dresdner LandschaftSmalerei alle Ehre macht und die zugleich zeigt, waS sich au» den Motiven der sächsischen Schweiz machen läßt, wenn sie ein mit dem nöthigen Geschick au-gestatteter Künstler ergreift. Ochme hat eine enge, wild überwachsene Ge birgsschlucht gemalt, auS deren ernst erfrischendem, feuch tem Schatten eine Tanne in kühnem Trohe steil und mächtig aufstrigt, während ein tosende- Wasser zwischen FelSblöcken, Pflanzen- und Wurzrlgeschlingr sich Bahn bricht. Hundert neue Morgensonnen können in diese Tiefung blicken, eh' eine» Menschen Auge hineinspürt. Rur da» Wild ist hier zu House. Dir Natur ist in dem Bilde in ihrem Geheimnisse belauscht, wie sie ganz einsam, ganz allein mit sich ist; da bleibt am besten alle lebendige Staffage weg oder beschränkt sich auf rin die Die die Minorität bildenden Deputationsmitglieder May und Gehe (Referent) beantragen dagegen: „die projectirte voigtländische Sraalsbahn im Anschuß an die in Aussicht stehenden bayerschen Ostbahnen, resp. von Schwan dorf noch Eger zu führende Linie nicht zu genehmigen." Hiernächst stellt Abg. Gehe für den Fall, daß die hohe Kammer dem entgegen für Ermächtigung der StaatS- regierung zu einer Anschlußbahn an die bayerschen Ost bahnen, also an die Linie Schwandorf Eger sich entschei den sollte, den weitern Antrag: „dann für die Richtung von Plauen nach Elster und an die sächsische Landesgrenze sich auszusprechen." Dahingegen erklärt der Abg. May für diesen Fall sich für die Ansicht der Majorität der Deputation, d. t.: „für den Bau der Linie Herlasgrün, Treuen, Falkenst.in bi« zur Landesgrenze." Wien, l 2. Juli. Die „W. Z." veröffentlicht folgende telegraphische Meldung auS Korfu vom gestrigen Tage: „Das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin ist fortwährend befriedigend. Der Husten hat sehr abge- nommcn." — Das Finanzministerium hat die Uebersicht der Staats-Einnahmen und Ausgaben für das Ver- waltungSjahr 1860 veröffentlicht. Die Hauptrrsultate sind in Folgendem enthalten: -4. Einnahme: direkte Steuern 99,729,059 Fl., indirekte Abgaben 187,036.875 Fl., Einnahme vom StaatSeigenthum, dann vom Berg- und Münzwesrn 8,863,894 Fl., verschiedene Einnahmen 11,265,918 Fl., baar einqeflossene Staat-güter-Kaufschil- linge 3,693,709 Fl., Summa der Staatseinnahmen 301,589,455 Fl. (was gegen 1859, nach Abrechnung der in diesem auf den abgetretenen Theil der Lombardei ent fallenden Summe rine Mehreinnahme von 40,760,259 Fl. ergiebt). 8. Ausgaben: Hofstaat de» Kaisers 6,175,898 Fl., kaiserl. Cabinetskanzlei 69,291 Fl., ReichS- rath 255,932 Fl., Ministerconferenz 17,578 Fl. Ministe rium deS Aeußern 2,606,890 Fl., deS Innern 36,914,458 Fl., der Finanzen 24,161,474 Fl., der Justiz 14 345,167 Fl., deS Cu'.tuS und Unterrichts 5,028,630 Fl, der Polizei 8,427,535 Fl., Controlbehörden 3,535,920 Fl., andere zu keinem der bestehenden Verwaltungizweige gehörige Ausgaben 2,928 299 Fl., Militär 125,486,693 Fl. (ge gen 292,217,937 Fl. im Jahre 1859), Marine 9,134,987 Fl., Subventionen und Zinsengarantien sür verschiedene Industrie-Unternehmungen 4,003,379 Fl-, Erforderniß der Staatsschuld 101,462,085 Fl., nicht zur reellen Gc- bahrung gehörige SlaatSauSgaben 22,097,949 Fl., so daß sich eine GesammtauSgabe von 366,652,265 Fl. herauS- stellt. Bei Vergleichung mit dem Jahre 1859 ergiebt sich im Ganzen ohne die Lombardei für 1860 eine Ver minderung der SlaatSauSgaben um 175,116,144 Fl., und bei der Vergleichung von Ausgabe und Einnahme pro 1860 ein Deficit von 65,062,810 Fl., während dasselbe im Jahre 1859 noch 280,939,213 Fl. betrug, sich mithin im Jahre 1860 um 215,876,403 Fl. vermindert hat. — Die sächsische Nation-Universität hat fol gende, auS Hermannstadt vom 2. Juli datirte Adresse an den Kaiser gerichtet: Su- k. k. apostolische Majestät! Allergnädi^ster Landesfürst! „In dem Augenblick», in welchem es der treugehorsamst ge fertigten Rationsunivrrsität nach langer, schwer empfundener Un terbrechung wieder vergönnt ist, ihre nie verwirkten Verfassung«, mäßigen Rechte auszuüden, kann sie wohl neben dem Gefühle der Ehrfurcht vor den Fügungen der Vorsehung keine lebhafter» Sm- pfindungen haben, al« die der Freude und de« Danket — de« tiefergedenen Dankes dafür, daß Su. k. k- apostolische Majestät zu erkennen geruhten, »S bestehen die beklagenlwerthen Umstände nicht mehr, welche zur Aufhebung der verfassungsmäßigen Zu- stände in unserm Vaterlande den Anlaß geboten hatten. „Diese Gefühle der Freude und des Danke« find um so nach haltiger, al« Eu. Majestät laut des allerhöchsten Manifeste« und Diplome« vom 20. Oktober >860 auch jenen Völkern der Mo narchie, denen bisher dir entscheidende Mitwirkung an der Ge setzgebung und Verwaltung versagt war, die Wohlthaten de« kon stitutionellen Lebens zuzuwendcn geruht haben. Denn die treu gehorsamst« Nationsunivrrsität erkennt darin eine Bürgschaft da für, daß solche Umstände nie mehr eintreten werden, welche die Rückk.hr zu den aufgegebenen Regierungsgrundsätzen Hervorrufen könnten- „Indem daher die trrugehorsamste Rationsuniversität den Ausdruck dieser Freuden- und Dankgefühle al« erstes Zeichen ihre« Wildniß liebende- Thier, auf rin todleS Reh und einen Raubvogel wie hier. Die Andeutung, wie da» Dahin sterbende, durch keine Menschenhand entfernt, neben dem frischen, fortgrünendrn Leben vergeht, gehört mit zur Charakteristik de« Vorwurfs. Die Staffage, die mit der Landschaft meisterhaft zusammen- und mit der Landschaft in der Grundstimmung de« Bilde- aufgeht, ist ein gute- Beispiel zur Lehre von der richtigen Verwendung der Staffage. Die Bilder, welche wir in der letzten Zeit von Ochme sahen, berechtigen zu der Hoffnung, daß unS in ihm leicht, wenn er nur vielleicht noch etwas mehr Aufmerksamkeit und Fleiß der compositioncllen Sette seiner Kunst zuwenden wollte, ein Meister wie Calame erwachsen könnte. 6. 6. Dresden, 13. Juli. In dem Orgelconcerte, welche» gestern in der hiesigen Krcuzkirche vom Herrn Gustav Merkel gegeben wurde, zeigte sich derselbe wiederum al» ein ausgezeichnet fertiger Orgelspieler von musikalisch tüchtiger und gediegener Bildung; mit kirch lich würdiger und intelligenter Behandlung de» Instru ment» verbindet er große Sicherheit, Reinheit und Korrektheit der Ausführung. Außer einer Sonate von A. G. Ritter und eignen Compositionen — einem Adagio und einer trefflich gearbeiteten sünsstimmigen Choralfuge über „Jesus m ine Zuversicht" — trug der Concertgeber noch da» „Toccata" in v-mo» von I. S. Bach und ein kanonische» Choralvorspiel desselben über die Melodie: „Vater unser im Himmelreich" vor. Da» letztere meister hafte Stück möchte mit etwa- ruhigerm Zeitmaß und einer weniger Hellen Regtstrirung in der Oberstimme noch klarer und klangschöner in der Wirkung geworden sein. Herr Fr. Weiß vervollständigte da» Programm in sehr anerkennenSwerther Weise durch den Vortrag der Arie au» „Paulus": „Gott sei mir gnädig", und da»
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