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Dresdner Journal : 23.07.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-07-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186107235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-23
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 23.07.1861
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V16S Dienstag,' den 23. Juli 1861 ZbollnemrutHprrtsr: litbrllob: d l'KIr. 10 dtxr. io 1 Iw AailvvU» ^jllbrl.: 1 „ 10 ., „ „ l tritt boit ooö lckonntllvk io Vr„ck»v: 1b kkxr. 1 ^Ivwpeleu- VÜLrvIo« Kuwioero: 1 -ixr. > »cklox kior«. ruseratenpreise: k'iär äro k»aw «ioer »«»polteoeo /«lle: 1 kkxr. Unter „Liox«»»oät" ckis 2eil«: 2 Axr. Erscheine«: 1'IxUct», mit Ansovdwe cker 8ooo- vvkl kelortox«, Ldeoä, für ä«o kolxenävu DreÄmerIomMl. Perantwortlicher Redakteur: I. M. Hartmann rnsrralrnamtalimr anvwärt«: l^ipiiss: I «. N,»«o»r»rr«», Uoillwi-sioole <t«-v lirv^äver Journal»; »benäx^It'xt: II. lkc»vv»; Alton»: kl»>-n»»vur» A Vonin»; Norlü»! Ovoviv»'i»c>>v liucbb., ltxrnvrri»'» kiiirtin; Nrsown: 1'. Pvni.nrrr; kr»nllkurt ». II.: 1>rn> u »«l><- ttiickkxultlunx ; Köln: Ar>nrr lj»onirr«; r»r>«: v. b. :» unrri.» (28, rne <!,-» don» eol»o»); ?ri«^: Io Iiu»i.ico'» tiucl>l>nn<IIull^. Herausgeber: Küolxl. klrpeäitiou äe» Vresävor ^oorool», Oreüilou, >1»riev»tr«»i« kir. 7. Nichtamllicher Thell. Uetersicht. ZrltUllütskhaa. (Nichtdeutsche BlLtter über das Attentat in Baden. — Wiener Zeitung.) Taartgeschichtr. Dresden: Tankgotte-dirnst. Vom Hofe. Landtag-Verhandlungen. — Wien: Graf Ester hazy Minister für Ungarn. Erzherzog Ferdinand Mar , nach Belgien. Herr v. Grüner. Von der Krieg-marine. ; Neuer FcstungScommandant für Komorn. — Pesth: EntlassuugSgrrüchte. Dom Landtage. — Agram: Landtagssitzung. — Berlin: Antwort de- KSnigS an die städtifche BeglückwünschungSdeputation. Zur Schiller- denkmalfrage. Au-lafsung eine- Landrath- über das ? Attentat. — München: Berichtigung. — Reich« n- ' hall: Ankunft der Königin von Preußen. I Stuttgart: Staat-Minister v Gärttnrr — Karls ruhe: Criminalrechtlichr Bemerkungen bezüglich deS jj Attentat-. — Frankfurt: BundeStagSsitzung. — Pari-: Da- Resultat der Staatsobligationen - Sub- scriptton- — Turin: Dementi bezüglich einer Minl- sterkrisi». — Madrid: AntrittSaudirnz de- neuen l amrrikanischen Gesandten.— Warschau: Ansprachen de» Statthalters. Trauergottesdienst für CzartorySki. Militär zurückgezogen. Erweiterung der Polizeistunde für öffentlich« Locale. — Athen: Verurtheilungen. f — Konstantinopel: AuS der neuesten Poft. — New-Dark: Eröffnung de- CongresseS. Dorrücken der Bundrstruppcn. Auch. TeraS rcpudiirt. Landtag-Verhandlungen. Telegraphische Nachrichten. Neapel, Sonntag, 21. Juli. Mehrere Ca- worristen, sowie der Ehrs der Reaktionäre von Moute-Stllou und der Chef der Banden von Mon- tefalcioue find verhaftet worden. 59« (?) „Bri- gandS" wurden füfilirt. Madrid, Sonnabend 2V. Juli. (Tel.d.Jnd^p.) Der Chef der Insurgenten von Loja ist vom Kriegs gericht zum Lode verurthrilt und gehängt worden. Et ist dies der einzige zum Tode Berurtheilte. Re« Aork, 11. Juli. Der Präsident der Südstaaten, Jefferson Davis, hat einen Abgesand te« nach Washington gesandt, wtlcher ohne Ant wort von dort zurückaeschickt worden ist. Der Senat KS WMingte» hat WÄo» Mann und «H Mi». Dollart votirt. Bei Carthago (in Südwest-Mis souri?) hat eiu Treffen stattgrfundeu; 4000 Se paratisten sollen dort 120V Buudestruppen geschla- ge« baden. Dresden, 22. Juli. Indem wir un» Vorbehalten, auf charakteristische Aeußerungrn der deutschen Presse bezüglich dcS Atten tat- in Baden-Baden später zurückzukommen, ge denken wir heute der Aeußerungrn der nicht-deutschen Presse über die- traurige Errigniß. Die französischen Journale besprechen da- auf den König von Preußen ver übte Attentat in der theilnehmendsten Weise. Die Entwicke lung der Motive des Verbrechen- ist in den verschiedenen Or ganen Gegenstand einer heftigen Polemik geworden, in dem die royalistischen und clericalen Zeitungen dasselbe überhaupt auf Rechnung der revolutionären Principien stellen, während die officiösen und die demokratischen Or gane in dem Verbrechen einfach die Thal eines isolirten Fanatiker- verdammen. Am ausführlichsten hat sich bisher da- „Jounal de» DebatS" mit dem Ereignisse beschäf tigt. — Mit Ausnahme der „Times" haben sich alle größer» englischen BlLtter über das Attentat bereits ausgesprochen. Sie halten inSgesammt Becker für einen Verrückten. Der konservative „Morning-Hcrald" sagt: „Der König von Preußen ist eben mit Noth dem grausamen Schicksale entronnen, welche» in seiner Blind heit die besten und schlechtesten Monarchen bedroht. Heut zutage ist der König-Mörder gewöhnlich ein Wahnsinniger, hat selten ein persönliches Unrecht zu rächen oder einen Feuilleton. Dresden, 22. Juli. Im zweiten Theater hat Fräulein O. G e n e e in der gestrigen Abendvorstellung ein zahlreich versammelte» Publicum durch ihr heiter lebendige» und degagirte» Spicl erfreut und von dem- felben die verdiente Anerkennung gefunden. Trefflich gelang ihr in dem Schwankt „Nur mit Leder" die Dar stellung der schalkhaften und verschmitzten Verliebtheit, die um jeden Preis ihr Ziel erreichen will, und dcm starren, gut gehaltenen Feldwebel de- Herrn NeSmüller gegenüber gut rffectuirte. Waren Fräulein O. Geuse'- treffliche Leistungen auch in dem Lustspiele „Ein geborg ter Liebhaber" nicht zu vr> kennen, so kamen sie ebenso in dem Schwanke „Blauer Frack und seidenes Kleid" zur vollen Geltung, wobei da» frische, natürlich-charakte ristische Spiel Herrn NeSmüller'» vorzügliche Unterstützung gewährte. d. Literatur. Unter dem Titel: „Nachträge zu H. Heine'- Werken" hat Herr Friedrich Stetnmann in Münster (Gebrüder Binger in Amsterdam) bereit- fünf Bände Dichtungen erscheinen lasten und noch eine weitere Anzahl von Bänden in Aussicht gestellt. Fast von der gesammtcn deutschen Presse ryurde die Echtheit dieser Publtcationen entschieden bestritten. Herr Ad. Strodtman» in Hamburg, wtlcher die GesammtauS- gabe von H. Heine'- Schriften rrdigtrt, hat nun im Hamburger „Freischütz" Mittheilungen über den Stein- maun'schen Pseudo-Heine gemacht, um dcm unerhörten Mißbrauche, der mit dem Namen de- verstorbenen Dich ter- getrieben wird, endlich ein Ziel zu sehen und dem Publicum den unzweideutigen Bewet- zu geben, daß es sich hier nicht blo- um einen Eingriff in fremde Eigen patriotischen Zweck zu verfolgen. Er ist das Product de» neunzehnten Jahrhundert-, eia krankhafter junger Mann, zumeist mit konfusen Ideen und wirren Gedanken, vor Allem aber beseelt durch die Lust, rin berühmter Mann zu werden. E» ist schwer, selbst die Möglichkeit eine» Mordversuchs gegen den König von Preußen au- poli tischen Gründen zu denken. ES girbt auf den Thronen Europa« mehrere Fürst.«, die von den Nationalitäten und Parteien al- ihre bittersten Feinde angesehen wer den, und rin Mordversuch gegen sie wäre allenfalls be greiflich. Der König von Preußen aber hat keine solchen Gegner. Wa- den jungen Becker zum Mordversuch be wogen hat, ist, wie r» heißt, nicht» Anderes gewesen, al» daß der König seiner Aufgabe nicht gewachsen sei. Ein sonderbarerer Grund zu einer solchen Thal ist wohl nie angegeben worden." — Da» „Journal de St. Pe te rSbourg" spricht sich darüber säst wie die englische Presse auS- Diese« osficiöse Organ sagt: „Wir halten e» für überflüssig, hier die Theorie de» politischen Meu chelmordes zu brandmarken. Wir schreiben für ein ehr bare» Publicum, welches in dieser Hinsicht keiner Lehren bedarf. Der Unwillen den überall solcher schrecklicher Wahnsinn hervorruft, wird die-mal dem kältesten Mit leiden weichen. Welcher Beweggrund hat Beck.r gegen den König von Preußen wafsnen können? Gewiß eine lange, im Schooße einer Schule geträumte Utopie, welche die Lectüre der wenigen heute noch bestehenden terrori stischen Journale genährt hat. Ein junger Mann, der kaum die Schwellen des Leben» überschreitet, für den die Zukunft vielleicht lange Tage de» Glück- hätte, den Alle» lieben und der von Allem geliebt werden könnte, was ihn umgiebt, der nur Gefühle der Güte und einer glücklichen Jugend haben sollte und der, statt die Gesetze zu achten, den Souverän zu ehren, gerecht vor Gott zu sein, blu tige Träume träumt und die traurige Berühmtheit Ra- vaillac'S und FieSchi's sucht! Es ist unmöglich, wir müssen e» zur Ehre der Menschheit sagen, daß dieser elende Becker im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, wir glauben eher an seinen Wah» sinn, als an seine Ver derbtheit. Gott sei Dank, König Wilhelm ist zu populär unter seinem Volke, da- ihn als einen Leiter, Schützer, Vater, nicht al» einen Herrn ansieht; er ist zu populär, als daß Becker'L Verbrechen nicht von einem Ende Preu ßens zum andern einen Ungeheuern Protest der Liebe und der Ergebenheit he,vorrufen müsse, der ebenso die Freude und da» Glück de» Monarchen, wie da- schla gendste Urtheil und der schmerzhafteste Gcwtssrn»biß des Meuchelmörders seit, muß." DaS Abendblatt der „Wiener Zeitung" bemerkt über da» kaiserliche Rcscript au den ungarischen Landtag: „Die allerhöchste Entscheidung aus die Adresse deS ungarischen Landtages ist, wir sind e» überzeugt, die Frucht einer liefen und reifen Erwägung, und nicht blo» die Pflicht, welche dem Monarchen die Lebensbedingungen deS GesammtstaatcS an da» Herz legen, sondern auch die wohlwollendsten Rücksichten für daS wahre Interesse und die Zukunft Ungarn» sind dabei maßgebend gewesen. In dem Ungarn sich der grosten österreichischen Monarchie anschließt, die ihm ehrend und vertrauend seine Stelle «imäumt, bleibt seine Autonomie in jenem weiten Um fange, wie ihn der hochherzige Wille des Kaisers gedacht und ausgesprochen hat, unverkürzt und unverbrüchlich aufrecht erhalten. Dafür bürgt das kaiserliche Wort, da für bürgt der freisinnige Geist, we cher Oesterreichs neues Verfassungslcben in allen seinen Richtungen durchathmet." Tagesgeschichto. Dresden, 2l. Juli. Heute Vormittag hat in der? hiesigen Kirchen unter großer Thcilnahme aller Kreise ein Dankgottesdienst sür die glückliche Errettung Sr. Majestät de» Königs von Preußen stattgcfunden. In der katholischen Hofkirchc wohnten Sc. Majestät der König, sowie Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin und Prinz und Prinzessin Georg demselben bei. Auch das diplomatische Corps war da- thumSrechte (denn Heine'S Wltwe ist Univcrsalerbin sei ne» Nachlasses), sondern zugleich um eine literarische Fälschung handelt, welche in den Annalen der Litera tur unerhört ist. Wir referiren als Hauptfactum dieser Mittheilungen, daß Herr Steinmann eine Einsicht der Manuscripte zur Constatirung ihrer Echtheit sür jeden Bctheiligten eine Zeitlang angcboten und später die Manuscripte zum selben Behufe nach Berlin an Fräulein Ludmilla Assing und an die Herren Lasalle und Mosen — die mit der Heine'schen Handschrift vertraut — ge schickt haben wollte. Herr Strodtmann hat nun um die Einsicht der Manuscripte in Herrn Steinmann'S Woh nung nachgesucht, um seine Zweifel an ihrer Echtheit zu heben, ist aber vom Herrn Etciumann durch einen Brief abgewiesen worden, dessen roher und grober Ton den Schreiber genugsam charakterisirt. Zugleich meldete Herr Steinmann, daß die Manuscripte — die sich fortwährend mehrten — in Berlin wären. E» ergab sich aber, daß auf weitere Erkundigung Fräulein Assing und Herr La salle in hier abgedruckten Briefen erklärten, nie derlei Manuscripte Heine'» zur Einsicht von Herrn Stein mann erhalten zu haben. Herr Mosen, Hetne's Freund, ist schon seit Jahren verstorben. ,,E» ist somit erwirscn — schließt Herr Strodtmann —, daß Herr Steinmann die von ihm versprochenen Beweise für die Echtheit sei ner, unter Heine'S Namen geschehenen Publicationcn nicht nur nicht beigcbracht, sondern sich in rin haltlose» Lügengewebe verstrickt hat." Literarische Neuigkeiten. C. G. Caru»: Zur vergleichenden Symbolik zwischen Menschen- und Affen skelet. Jena, Frommann. l Thlr. — Sir R. Wilson: Geheime Geschichte deS Feldzuge» von 1812 in Ruß land- AuS dem Englischen von Jul. Seybt. Leipzig, Gumbrecht. 1 Thlr. 10 Ngr. — M. A Becker: Deut ¬ selbst zahlreich vertreten. Die Herren StaatSminister und ctn großer Thetl böberer Staatsbeamter nahmen an dem Gottesdienste in der evangelischen Hofkirede Thcil, wo selbst der ambrostanische Lobgetanq unter Posaunenbeglli- tung gesungen wurde, während die Mitglieder des RathS- und de« Stadtverordnetencollegium» in corpore in der Kreuzkirche anwesend Warrn. In der Synagoge hatte eine entsprechende Dankfcier bereit- am Sonnabend statt gefunden. * x Dresdeu, 22. Juli. Gestern, am Gtburttfestt Ihrer königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Georg, haben Ihre Majestäten der König und die Königin in Beglei tung der königlichen Familie und Sr. k. k. Hoheit deS Erzherzog» Karl Ludwig Nachmittag» mittelst Dampischiff eine Partie nach Meißen unternommen und sind Abends nach 10 Uhr von dort wieder in Pillnitz eingetroffen. Dresden, 22 Juli. Die Erste Kammer crtheilte heute dem königl. Decrrte, die Zoll-, T euer-, HandclS und Sch'fffahrtSvcrhältniffe betreffend, ihre Zustimmung, erledigte sodann eine Petition mehrer Rcchtscandidatcn um erleichterte Zulassung zur Advocatur und den An trag des Abg. Ur. H yncr auf Errichtung einer Landes bank — Die Zweite Kammer begann heute die Be ratung deS Entwurfs eines bürgerlichen Gesetz buch» für das Königreich Sachsen. Bei der allgemeinen Debatte (die heute bcendiot wurde) wurde ein Antrag de- Abg. CichoriuS auf Ablehnung der Vorlage und Zu rückgabe an die Staatsregierung zu erneuter Erwägung, deren Resultate dem nächsten Landtage mitzutheilen, mit 49 aeqen 8 Stimmen abgelehnt. Wien, 21. Juli. Die Nachricht, daß Graf Moritz Esterhazy (früher Gesandter in Rom) an v. Szccsen's Stelle zum Minister ernannt worden ist, bestätigt sich. Die , W. A." veröffentlicht folgendes kaiserliche» Hand schreiben an denselben: „Lieber Graf Esterhazp. Jcb finde Sie zu Men em Mi nister zu ernennen und Ihnen für den Fall, als Ich Mich ver anlaßt sehen sollte, Sic von dieser S'ell« in Gnaden zu enkoeben, den Rücktritt in die dlvlcmatische Dienstleistung vorz: behalten. Wien, den IS. Juli 1861. Franz Joseph." — (Pr.) Graf Moritz Esterhazy und der neue ungarische Hofkanzler Graf Forgach haben gestern ihren Diensteid in die Hände Sr. Majestät des Kaisers ab gelegt. — Erzherzog Ferdinand Mar und Erzherzogin Charlotte find gestern Morgen mittelst Noidbahn nach Brüssel abgereist. — Generalkonsul v. Grüner wird am DienStag nach Leipzig zurückk-hrcn. h v- Sc. k. k. apostolische Majestät haben die vom Li- nieNfchiffScapitän Döla Grusen Hadik v. Fu'ak, drr Kriegsmarine, erbetene Charge-Quittirung mit Bcibehalt deS MrlitärcharaktcrS zu genehmigen und ihm in An erkennung seiner treuen, eifrigen und hingehenden Dienst leistung den Contre-Admiralscharakter »<i lronore-- sow-e den Orden der eisernen Krone zweiter Klasse allcrgnä- digst zu verleihen geruht. — Der Contre - Admiral Al- phons Wissiak ist zum provisorischen Marine-Obercom- mandantenstellvertreter befördert worden. — Die „M. A." meldet: „Wie wir vernehmen, wurde der Feldmarschallleutnent v. Ruckstuhl, Fcstungscomman- dant zu Komorn, auf eigenes Ansuchen wieder in den Pensionstand zurückversetzt, und an seine Stelle der un angestellte Feldmarschalllcutnant Ritter v. Lilia zum Fe- stungscommandanten in Komorn ernannt." Pesth 20. Juli Der „Lloyd" meldet: Der curiao Graf Apponhi und der Tavernicus Majlath bleiben vorläufig, des zweiten Hoskanzlers, Szögye- nyi's, Demission ist noch nicht angenommen. Zsidciyi hat die Vicckanzlerschast abgelehnt und sein Amt nieder gelegt. Graf Forgach hat den Hofkanzlciräthen erklärt, unabhängig, national und constitutioncll handeln zu wollen. Es wird ein Circular an die Obergcspanc vorbereitet, worin dieselben zum constitutionellen Zusammenwirken ringeladen werden. Baron Vay wird Montag hier er wartet. Pesth, 20. Juli. (W.Bl.) Die gestrige UntcrhauS- sihung war nur Vcrisicationkungclegenhnten gewidmet. Zu c>wähnen ist darunter, daß die Wahl dcS Hrn. Puiszky als giltig erklärt wurde. sches Wörterbuch. Wsin, Wallishaujcr. 28 N ,r. — W. Wackernagel: Die Umdeutschung fremder Wörter. Basel, Bahnmaier. 24 Ngr. — I. Knorr: Führer aus dem Felde der ClavürunterrichtS-Literatur. Leipzig, Kahnt. 12 Ngr. — A. Glaser: Galileo Galilei. Trauerspiel. Berlin, Riegel. 20 Ngr. — T. Meyer-Merian: Arnold von Winkelricd. Trauerspiel. Winterthur, Lücke. 15 Ngr. — C. Steyrer: Durch Irren zur Einsicht. Sittenbild. Zwei Bände. Stuttgart, Gebrüder Scheitlin. 2 Thlr. — W. Middendorfs: lieber die Kindergärten. Hamburg, Hoffmann L Comp. 25 Ngr. — I. H. v. Mäkler: lieber totale Sonnenfinsternisse. Mit 9 Tafeln. Jena, Frommann. 4 Thlr. 20 Ngr. * AuS Paris, 20. Juli, wird der „K. Z." berich tet: Gestern Nacht um '-irl Uhr brach in den Magazinen, wo die Dekorationen der „großen Oper" ausbewahrt werden, ein heftiger Brand aus. Zwei ungeheure Feuer säulen schlugen plötzlich zu dem Dache des in der Rue- Richer Nr. 6 gelegenen Gebäudes heraus, erleuchteten den ganzen Himmel, und in weniger denn 10 Minuten und ehe die geringste Hilfe da war, bildete das ganze Hau» nur einen großen Feuerherd. Einige Vorüber gehende machten Alarm und schlugen wider die Thore der Magazine, in deren Nähe sich ein Posten von der Feuerwache befindet. Die Mannschaft desselben hatte um 9 Uhr die Runde gemacht, aber nicht» Verdächtige» vor gefunden. Man begann sofort die Anstalten zum Löschen. Jngleichcn kam n die Spritzen von allen Seiten an. DaS Feuer, daS nur wenig Rauch erzeugte und sich hoch in die Luft erhob, war überall gesehen worden, und in weniger als einer halben Stunde waren die Spritzen, die Feuerwehrmänner, Militär und die B.Hörden au- weitester Ferne herbeigekommen. Schrecken und Angst herrschten unter den Bewohnern drr benachbarten Häuser- Agram, 20. Juli. (W. Z.) In der heutigen Land tagssitzung wurde der ausgetretene D.punrtr Basic bei seinem Wrebererschernen mit ZlvioS beg ügt- D<r Antrag de« Bischof» Sttoßmay r, da» St. Hy.ronimaS- collegium und Domcapiicl unter den moralischen Schutz des Landtages zu nehmen, wu»de angenommen; s.tn zwei ter A ntrag, die Ei Hebung deS Aglamer Buihum« (?) zum Erzbislhume und Metropoli» zu matriculiren. wurde an die Sektionen gewiesin. Bliglevic winde mit Arkia- mation zum Vicepiäsidentcn des Landtag» gewählt. U.ttcr drffen Voisitzc wurde sogleich eine geheime Sitzung wegen drr Redigiiung de« neufoimulrrten Antrag» de» Een- tralausschusfes, die Beziehungen zu Ungarn betreffend, abgchalren. ll Berlin, 21. Juli. Bekanntlich hatte sich eine Abordnung unsrer städtischen Behörden zur Be glückwünschung Sr. Maj. deS König» nach Baden- Baden begeben und nach der Ankunft, laut authentischen Bericht» des Magistrat», sofort den pieußischcn Gesand ten Grafen v. Flemming aufgesucht, um die nähern Um stände des Verbrechens von demselben, al» Augenzeugen, zu erfahren. Die Mittheilungen stimmten mit den von den Zeitungen gebrachten überein.- Der Verbrecher feuerte au» einer Nähe von drei Schlitten hinterwärt- und unerwartet auf Se. Majestät ein Doppeltrrzerol, im gleichzeitigen Abdrücken beider Läuse, er zielte, nach eige nem G ständnisse, „auf das Kieuz in der Herzgegend". Das Verbrechen war etwa 150 Schritte diekseits de» so genannten Hirienhäuschens veiübt worden. Se. Maje stät empfing die städtischen Deputationen (von Beilin, Potsdam und Aachen) gleichzeitig im schwarzen Civrt- anzuge ohne alles Abzeichen, nur begleitet von dem Klü- geladjutanlen Prinzen Hohenlohe. Der Bericht des Ma gistrats schließt: „Der Eindruck (der Audienz in Laden) war von so überwältigender Wirkung, daß sich Niemand der Thräncn weder schämte, noch erwehrte." Se. Ma- lcstäl sagte: „Wir haben un« vor Kurzem erst bei freudiger Veranlassung gesehen und haben nicht geglaubt, daß sobald nachher eine so trau rig« iv»ranlaffung uns wieder zusamm.nführcn würde. Ich bin durch Gottes sichlbare Gnade aus augenjchemiicher Lebmsgifahr errettet worden. Denn wie Ich Mir augenblicklich darauf dl« Umstände klar gelenk und wie Ich später bei voller, ruhiger U.btr« legung die Sache Mir durchdacht had«, konnte Mem« Meliung, w»nn man nicht an Wunder glaubrn will, nur durch Goike« All macht bewirkt werden. Es ist leider n.cht das erste Mal, daß grkidnte Häupter einem solchen Attentate auch in unserm Vater land« ausgesetzt gewesen, eS ist Mrmem verstorbenen Bruder zwei mal begegnet. In Meinem Herzen bleibt dennoch Alle« unver ändert. Ich darf Sie verfichern, daß in Meinen Gefthlen, in der Liebe zu LArinem Volke sich nicht» vrrändert hat, nicht« ver ändern wird, und daß in den Grundsätzen, in denen Ich Meine Regierung seit drei Jahren geführt habe, Alle« unverändert blei ben wird. Man sieht aber auch au« diefim Vorfälle, wohin die politischin Erlreme führen; in dem Lbätrr ist nicht die Spur von Wahnsinn wahrzunehmen gewesen, er hat vom ersten Augen blicke und bis zur Stunde seine ruhige Ueberleaung behauptet, er hat Mich zweimal auf da« Freundlichste begrüßt, so daß Ich glauben mußte, einen genauen Bekannten zu sehen. Er wollte sich nur veisichern, daß Ich es sei. Wir sehen darau«, daß Wir Alle die Augen offen halten müssen; denn wohin soll der Für stenmord führen? Denken Sie an die Vergangenheit der lepten Monate, bedenken Sie die nächsten Wahlen; dahin Haden Wir zu sehen, da zu wirken, denn nur aus den Resultaten dieier Art vermag Ich den Stand d.r Dinge zu erkennen. Mw sind von allen Seiten so viel Beweise der Liebe entgezengetragen, daß Ich davon t ef ergeiff.n und gerührt bin. Auch die G.fühlt, die Sie Mir dargebrachk haben, haben Mich tief ergriffen, und Ich danke Ihnen dafür aus dem Grunde Meinr« Herzen«." Die seit 1'» Jahren in der Schwebe befindliche Frage wegen dcS Schillerdenkmals sängt nun an, sich end lich zu lösen. Der bei der Grundsteinlegung, am 10. Novcmbcr 1859, sür das Schillcrstandbild vor dcm Schau spielhaus« bestimmte Platz bleibt unverändert, und zu beiden Seiten werden gleichfalls Dichterstandbilder auf gelichtet, rechts Goethe, links Lessing. Der Goethe- Comitö hat dazu schon seine Bereitwilligkeit ausgesprochen. — Dcr Landrath des Lrbuser Kreises, Herr v. d. Marwitz, hat rinc im dortigen Kceisblatt amtlich publi ca tc Mitthcilung des Obcrprästdenten dcr Provinz über das Attentat seinerseits mit folgenden Worten begleitet: „Vorstehende, jetzt wohl nicht mehr ganz un- Aus ihrem ersten Schlafe durch das Hilferufen und die schncklichc Helle aufgeweckt, singen sie an, ihre Woh nungen auSzuräumcn; Einige warfen ihre PianoS und kostbarsten Möb.ln aus di Straße; halbnackte Männer und Weiber, ihre Kinder am Arme mit sich fortreißcnd und mit ihren kostbarsten Gegenständen beladen, retteten sich in die benachbarten Straßen. In wenigen M nuten waren alle Häuser verlassen, deren Bewohner auf der Straße lagerten. Mit einer erschreckenden Schnelligkeit stürzte daS G.bälk dcr Magazine zusammen, und jedes mal schlugen die Flammen bis zum Himmel empor. Um sich einen Begriff von der Hitze zu machen, muß man wissen, daß das eiserne Gebälk dcS großen MagazinS zusammenschmolz. Um ^4 Uhr Morgens war man end lich Herr deS Feuer», aber heute Abend um 7 Uhr brannte dasselbe noch fort; von Zeit zu Zeit schlagen die Hellen Flammen empor. Der Schaden wird auf eine Million gerechnet. Hundert und dreißig Dekora tionen (da,unter die der „SemiramiS", de» „Tann häuser", der „Sy'phide", der „Jüdin", „Orfa", der „Königin von Cypern", dcr „Magicienne" u. s. w.) sind verbrannt. Zum Glück befand sich da» laufende Repertorium in der „großen Oper", so daß die Vor stellungen derselben nicht unterbrochen werden. Außer den Dekorationen verbrannte noch eine Masse Leinwand und in der Arbeit begriffene Decorationen im Wcithe von 150,000 Fi». * Von Karl v. Holtet- erzählenden Schriften er scheint bei Ed. Trcwendt in BceSlau eine Gesammt» Volksausgabe zu einem überaus wohlfeilen Preii«, denn die 33 Bände werden in dieser Ausgabe nicht mehr al» 8 Thlr. 20 Ngr. kosten.
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