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Weißeritz-Zeitung : 22.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188303229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18830322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18830322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-22
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.03.1883
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Mchmtz-MW Verantwortlicher Redacteur: Carl Ahne in Dippoldiswalde Nr. 34. Donnerstag, den 22. März 1883. 48. Jahrgang Kaisers Geburtstag. Die hehre Heldengestalt unseres Kaiser? lebt seit der Wiederaufrichtung des Reiches in so glänzenden Zügen im Herzen aller Deutschen, sein bewunderungs würdiges Leben ist so sehr Gemeingut alles vater ländischen Wissens geworden, daß dafür dem Kaiser Wilhelm ein unvergeßliches Denkmal nicht nur in der Geschichte Deutschlands, sondern selbst in der ganzen Weltgeschichte gesichert ist. Es kann daher gar nicht anders sein, daß des Kaisers Geburtstag alljährlich wie ein großes und noch von Jahr zu Jahr wachsen des Freudenfest im ganzen Reiche und auch von den Deutschen des Auslandes begangen wird, denn unsres Kaisers Geburtstagsfest ist mehr als ein Akt der Loya lität und der lieb gewordenen Gewohnheit, es ist geradezu ein patriotisches Fest. Denn in sein sieben und achtzigstes Lebensjahr ist nun der greise Herrscher getreten, aber immer noch zwingen die Kräfte seines Geistes und die Tugenden seiner Seele den Körper zur Ausdauer und Lebensfrische und noch immer ist uns der Kaiser ein leuchtendes Vorbild der Thatkraft und der Charaktergröße. Die Last des Alters hat den Kaiser noch nicht übermannt, denn unermüdlich widmet er sich noch den Negierungsgeschästen und Re präsentationspflichten. Auch schwere Schicksalsschläge erträgt er mit Geduld und Ergebung, obwohl der Tod des Prinzen Karl, des stets treu an seinem kaiserlichen Bruder hängenden Hohenzollernfürsten, den Kaiser in tiefste Trauer versetzt hatte, so vermochte er doch den Schlag zu verwinden, denn wie sehr auch die gegen seitige Hochachtung und Liebe die Söhne der edelen Königin Louise verband, das Vaterland liebten und schätzten sie doch über Alles und ihm ist ihr Leben geweiht bis zum letzten Athemzuge. Es ist dies das theuerste Vermächtniß, welches die über das Unglück Preußens und Deutschlands am gebrochenen Herzen so früh verblichenen Königin Louise ihren Söhnen hinterließ und welches für diese und für das Vater land sich vom reichsten Segen begleitet erwies. Prinz Wilhelm, der Sohn des von Napoleon I. so tief ge- demüthigten nnd schmachvoll behandelten preußischen Königspaares, wurde der edele Rächer Preußens und Deutschlands an dem alten französischen Widersacher, die napoleonische Kaiserkrone sank in den Staub und Deutschlands siegreiche Fürsten und Völker setzten dem König Wilhelm von Preußen die neue deutsche Kaiser krone auf, welche in einem echteren Glanze strahlt als diejenige des in Zwietracht versunkenen ehemaligen deutschen Reiches. Der würdigste und mächtigste deutsche Fürst trägt jetzt die Kaiserkrone und hoffnungsreich blickt er auf seine Nachfolger, die seinen erlauchten Namen bereits bis zum Urenkel herab umgeben und nach Hohenzollernart ebenbürtige Thronfolger ihres großen Ahnherrn dereinst sein werden. Dies ist unsere stolze Freude am 87. Geburtstage des Kaisers und die herzlichsten Segenswünsche spendet ihm die ganze Nation für sein neues Lebensjahr. Inserate, welche b« der bedeutenden Auslage d«S Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 16 Pfg. die Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionelle» Lheile, die Spaltenzeile 20 Pfg- -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 20. März. In der gestrigen Versammlung des Gewerbevereins erstattete zu nächst der Schriftführer, Herr Buchdruckereibesitzer Jehne jun., Bericht über das letzte, das 25. Vereins jahr, und Herr Kaufniann Lincke trug als Kassirer die Jahresrechnung des Vereins, sowie die der unter der Verwaltung des Gewerbevereins stehenden „Volks bibliothek für Dippoldiswalde und Umgegend" vor. Die von dem Vororte der sächsischen Gewerbevereine (Zittau) gestellte Anfrage, ob derselbe im Sinne des Bautzner Kongreßes beim Reichstage behufs der Ein führung obligatorischer Arbeitsbücher petitionirend vor gehen solle, wurde zustimmend beantwortet. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden die bisherigen Mit glieder desselben wieder gewählt, nur an Stelle des Kassirers wurde an Stelle des sich mit überhäuften Kassengeschäften entschuldigenden Herrn Lincke Herr Kaufmann Oscar Näser neu gewählt, wogegen Herr Lincke die Stellvertretung des Schriftführers übernehmen zu wollen versprach, so daß der Vorstand besteht aus Hrn. Schuldirektor Engelmann als Vorsitzenden, Hrn. Blechwaarenfabrikant Teicher als dessen Stellvertreter, Hrn. Buchdruckereibesitzer Jehne jun. als Schriftführer, Hrn. Kaufmann Lincke als dessen Stellvertreter, Hrn. Kaufmann Oscar Näser als Kassirer und Hrn. Steuer einnehmer Fretter als Bibliothekar. Der Neuheiten- Zyklus bot einen Apparat zum Anzünden und Aus löschen von Lampen, einen solchen zum Thürausheben, eine Blitzableitervorrichtung, eigenthümlich konstruirte Schlittschuhe und einen Notenzeiger, welcher, aus einer Labialpfeife mit einem beweglichen Schieber bestehend, durch einen Zeiger die Note des hervorgebrachten Tones angiebt. — Schließlich wurden noch verschiedene Mittheilungen über die am 6. April stattsindende Feier des 25 jährigen Stiftungsfestes gemacht und vom Vor sitzenden dringend gebeten, auch die an diesem Tage, Nachmittags 5 Uhr, in der großen Saalstube des Rathhauses abzuhaltende Festsitzung recht zahlreich zu besuchen. Das Zirkular zur Zeichnung der Kouverts lag vor und wurden schon zahlreiche Zeichnungen be wirkt. Zu erwähnen wollen wir nicht vergessen, daß die von den Mitgliedern gezeichneten Kouvertmarken vorher bei Herrn Kaufmann Lincke zu entnehmen sind. Dippoldiswalde. Die freiwillige Feuerwehr zu Dippoldiswalde, die am 18. März das 18. Jahr ihres Bestehens vollendete, hielt am vergangenen Sonn abend ihre alljährliche Generalversammlung ab, in der nur Sachen ohne allgemeineres Interesse zur Erledi gung kamen. — Dem in derselben erstatteten Jahres berichte entnehmen wir nachstehende Notizen, die ein Bekanntwerden in weiteren Kreisen verdienen. Im vergangenen Jahre hatte die Feuerwehr nur einmal, am 3. Februar 1883, ein Feuer zu bekämpfen, den Scheunenbrand auf dem Plan, über das wir um des willen uns kurz fassen können, als dasselbe noch in Aller Erinnerung sein dürfte. Erwähnen wollen wir nur, daß sich bei demselben ein Mitglied des Korps, Herr Photograph Kögel, durch einen unglücklichen Sprung eine ziemlich schwere Verstauchung des rechten Kniee- gelenkes und Zerreißung von Blutgefäßen in dessen Umgebung zugezogen hat, wodurch er zur Zeit noch ans Krankenlager gefesselt ist, von der kgl. Brandver sicherungskommission aber aus dem Landesfond einen Beitrag zu den Kurkosten erhält. — Die Landspritzen- Abtheilung mußte im abgelaufenen Jahre zweimal ausrücken, am 8. Mai nach Seifersdorf (der Brand - platz lag aber unmittelbar an Niedermalter), wo der Blitz ein Haus entzündet und wo die Spritze die ein zige erschienene war, und am 6. November nach Ber reuth, wo Kinder ein Schadenfeuer verwahrlost hatten. An beiden Malen errang die Feuerwehr Prämien von der Landes-Brandversichrungs-Kommission. — Die Ge- witterwach-Abtheilung hatte an 7 Tagen bei 8 Ge wittern Dienst zu thun, mit einem Zeitaufwand von 12 Stunden 45 Min. Das längste Gewitter währte 4, die 2 kürzesten je '/» Stunde; 4 kamen aus Süd west, 2 aus West und je 1 aus Nordwest und Süd. Kontrolirt wurde die Wache an 6 Gewittern. — Die Bibliothek vermehrte sich nur nm 2 Nummern und ward leider in ganz geringem Umfange benützt. — Was nun den Mitgliederstand des Korps anbelangt, so zählte dasselbe am Schluß des letzten Vereinsjahres 135 Mann, von denen im Laufe des Jahres 10 ab gingen und 1 ausgeschlossen wurden, an den beiden Aufnahmeterminen wurden aber 13 Mann eingereiht, so daß das Korps zur Zeit 137 Mitglieder und zwei Ehrenmitglieder zählt. Das dritte Ehrenmitglied, Hr. Fleischermeister Seifert, ist am 14. Januar 1883 aus dem Leben geschieden. — Die 137 Mann der Feuer wehr sind zusammen 5036 Jahr 6 Monate alt, das durchschnittliche Alter eines Mitglieds ist demnach 36 Jahre 9 Mon. Das jüngste Mitglied zählt 19 Jahr Dl« „Weileritz-Seitun- «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 16 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. 11 Monate, das älteste 65 Jahr 10 Monate. Es sind 1 unter 20, 28 zwischen 20 und 30, 64 zwischen 30 und 40, 35 zwischen 40 und 50, 6 zwischen 50 und 60 und 3 über 60 Jahr alt. Die Mannschaft dient zusammen 1072 Jahr 3 Monate, durchschnittlich der Mann demnach 7 Jahre 9 Mon. 28 Tage, und zwar dienen 8 seit Gründung der Feuerwehr, also 18 Jahre, 26 zwischen 12 bis 18, 17 zwischen 9 bis 12, 30 zwischen 6 bis 9, 25 zwischen 3 bis 6, 23 zwischen 1 bis 3 und 8 unter 1 Jahre. -- 30 Mann, oder 21,s o/o waren Soldat. — Außer 2 Führerübungen wurden 9 allgemeine Uebnngen, eine Revue am 22. April, eine Hauptübung am Rathhause am 15. Mat und von Seiten der einzelnen Sektionen mehrere Spe zialübungen abgehalten. Bei allen dienstlichen Ob liegenheiten betrug der Besuch 77,»»«/», was gegen das Vorjahr einen Rückgang von 0,o, °/o bedeutet, und zwar schwankte der Besuch bei den einzelnen Sek tionen zwischen 88,»»«/» und 67,» — Zur Erledi ¬ gung der laufenden Geschäfte waren 2 Generalver sammlungen, 1 Kommissions- und 7 Ausschußsitzunge» nothwendig. — Am 5. Juni statteten die Chargirten den Räumen der Amtshauptmannschaft, des Amtsge richts und der Bezirks-Steuer-Einnahme einen Besuch ab, um von den Lokalitäten im Falle eines Feuers Einsicht zu nehmen. — Eine Unterstützungskasse, die bis auf 1000 M. als eisernem Fond sich erhöhen soll und die zur Zeit 701 M. 47 Pf. Vermögen hat, soll bedürftige Mitglieder bei Verunglückungs- oder Krank heitsfällen unterstützen, und wurde derselben eine nam hafte Erhöhung durch ein Konzert zu Theil, das am 4. März d. I. Herr Professor Oeser zu ihrem Besten veranstaltete. — Von Vergnügen, die sich die Feuer wehr gönnte, ist nur ein Familienabend zu erwähnen, wie sich das Korps auch an der Fahnenweihe der hie sigen Schützengesellschaft am 9. Juli, und an der Ein weihung der Bahn Hainsberg-Schmiedeberg am 30. Oktober betheiligte. — Erledigt die Schulstelle in Seyde bei Herms dorf — Kolator die oberste Schulbehörde — Ein kommen, exkl. freier Wohnung und Honorar für Fort bildungsschule, 866,05 M. Bewerbungsgesuche bis 9. April bei dem königl. Bezirksschulinspektor in Dip poldiswalde einzureichen. — Auch der diesjährige Charfreitag wird bei uns wiederum durch eine der Heiligkeit des Tages ent sprechende geistliche Musik-Aufführung ausge zeichnet werden. Wie mir hören, war ursprünglich die restaurirte Nikolaikirche zu diesem Zwecke in Aus sicht genommen, und dürfte dieselbe wegen ihrer be sonders schönen Akustik für derartige Unternehmungen höchst geeignet sein, zumal auch die in derselben auf gestellte Kottage-Orgel gerade in dieser Kirche von sehr schöner Klangwirkung ist. Indessen hat nian doch wohlgethan, in Rücksicht auf die jetzige Temperatur sowohl, als auch darauf, daß die Nikolaikirche z. Z. noch nicht erleuchtet werden kann, so daß die Auf führung am Tage, ganz kurz nach Beendigung des ebenfalls in dieser Kirche stattfindenden liturgischen Gottesdienstes stattfinden müßte, von der Benutzung dieser Kirche abzusehen, so daß die Aufführung Abends 6 Uhr in der erleuchteten Stadtkirche stattfinden wird. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, 'daß sich diese Ausführung den früheren würdig anreihen wird und hoffen, daß dieselbe, unterstützt durch den erhebenden Eindruck, den unsere herrliche Stadtkirche überhaupt, namentlich aber auch im Lichterglanze auszuüben ver mag, in allen Hörern die Stimmung erwecken werde, die der Würde und Heiligkeit des Tages angemessen ist. In dieser Hoffnung begrüßen wir auch diese Auf führung mit Freuden und wünschen ihr den besten Erfolg. Dresden. Der König und die Königin werden sich zur Hochzeit ihres Neffen, des Herzogs von Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein
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