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Weißeritz-Zeitung : 05.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188401055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-05
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.01.1884
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„Weiyerlb-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljiihrlich 1 M. 28 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Wchmtz-Mly. Amtsblatt Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage deS Blattes eine fehr wirk same Verbreitung linden, werden mit 10 Pfg. die Epaltenzeile oder veren 3!auin berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Enm e- sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. Nr. 3. Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Aus all' den Neujahrsbetrach tungen, welche in der Presse den Epilog zum verflossenen und den Prolog zum neuen Jahre bilden, klingt vor nehmlich die Genugthuung über den im Allgemeinen friedlichen Charakter des dahingeschwunvenen Jahres heraus und alle Anzeichen deuten darauf hin, das; sich auch der neue Zeitabschnitt, dessen Schwelle wir soeben überschritten haben, diesen Charakter bewahren wird. Die internationale Lage ist in der That geeignet, die Hoffnungen auf Erhaltung des europäischen Friedens als berechtigte erscheinen zu lassen, denn nirgends ist eine Frage zu entdecken, welche den Anlaß zu ernsten Mißhelligkeiten unter den Mächten geben könnte und selbst auf der Balkanhalbinsel, wo doch für gewöhn lich genug politischer Zündstoff lagert, kann man im Augenblick wenigstens nichts entdecken, was zu euro päischen Verwickelungen geeignet wäre. So eröffnet sich denn dem Blick nach dieser Richtung hin eine er- muthigende Perspektive auf das begonnene Jahr und mit dieser beruhigenden Aussicht ist schon Vieles ge wonnen; freilich hängt die Entwickelung der Völker geschicke ost von unberechenbaren Ereignissen ab, die allen diplomatischen Calcül zu Nichte machen. In dessen, wenn wir bedenken, daß es dem gewaltigen Einflüsse des leitenden deutschen Staatsmannes, in dessen Hand schließlich doch die Bestimmung über das Wohl und Wehe Europas ruht, gelungen ist, seit dem Zeitpunkt, an welchem das geeinigte Deutschland die politische Führerschaft in unserem Welttheil übernommen hat, den Frieden trotz mancherlei Anfechtungen zu er halten, so können wir mit Zuversicht auch den kom menden Ereignissen entgegensehen. In dieser Zuver sicht tritt Deutschland, tritt Europa in das neue Jahr ein und wir wollen von demselben hoffen, daß sein Verlauf den günstigen Auspicien, unter denen es be gonnen, entsprechen möge. — Die Weihnachtspause hat uns auch auf dem Gebiete der innern Politik keinerlei Ereignisse oder Ueberraschungen gebracht nnd wird wohl erst mit der Wiederaufnahme der parla mentarischen Thätigkeit die innere Politik eine frischere Färbung erhalten. Das preußische Abgeordnetenhaus nimmt seine Arbeiten am 8. Januar wieder quf und auch der Reichstag wird Ende Januar zusammen treten, wenn auch über den Termin seiner Einberufung noch nichts Bestimmteres vorliegt. Bekanntlich ist es die letzte Session vor den Neuwahlen, zu welcher der Reichstag einberufen wird und dürfte aller Wahr scheinlichkeit das Unfallversicherungsgesetz, welches gegen wärtig im Reichskanzleramt einer nochmaligen Um arbeitung unterzogen wird, den Hauptgegenstand der Verhandlungen bilden. Hoffentlich wird es gelingen, die Debatten über dieses so überaus wichtige Gesetz diesmal zu einem gedeihlichen Abschluß zu bringen und somit durch dessen Annahme wieder einen be deutungsvollen Schritt auf dem Wege der sozialen Reform zu thun. Oesterreich-Ungarn. In Ungarn bereitet sich allem Anschein nach ein Ansturm gegen das Kabinet Tisza vor, der seinen Ausgangspunkt von der Misch ehenfrage nimmt. Bekanntlich ist das Gesetz über die Mischehen zwischen Christen und Juden vom Ober hause, im Gegensätze zum Unterhause, abgelehnt wor- oen, obwohl sich Tisza selbst dringend für das Zu standekommen dieses Gesetzes aussprach. Man will nun wissen, daß die Opposition des Herrenhauses in der Mischehenfrage nur das Vorspiel zu ernsten An griffen der nut dem Regime Tisza's unzufriedenen Elemente auf die Stellung des ungarischen Ministeriums sei und daß die Fäden dieser gegen das Kabinet Tisza gerichteten Bewegung einerseits bis nach Kroatien, anderseits bis nach Wien reichen. Ob indessen diese Bewegung den von ihren Arrangeuren gewünschten Erfolg haben wird, muß vorläufig noch bezweifelt werden, da sich Tisza auf die liberale Majorität des Sonnabend, den 5. Januar 1884. Unterhauses stützen kann und schon werden von letzterer Anstalten getroffen, um den Schlag des Oberhauses zu pariren. Beim Empfange der Neujahrsgratulations deputation der liberalen Partei durch den Minister präsidenten betonte der Sprecher derselben, Graf Banssy, die Nothwendigkeit einer Reform des Oberhauses und der energischen Bekämpfung des Antisemitismus und versicherte im klebrigen den Ministerpräsidenten des vollsten Vertrauens der liberalen Partei. Frankreich. Die Vorgänge in Ostasien haben in Frankreich das Interesse an den Angelegenheiten der inneren Politik wesentlich zurückgedrängt und doch tauchen gerade nach dieser Richtung hin wichtige Fragen auf. Wie Herr Fern) schon in einer der letzten Sitzungen der Deputirtenkammer vor Weihnachten an gedeutet hat, strebt seine Negierung eine Revision der Verfassung an und versichert man in den Pariser parlamentarischen Kreisen, daß diese Revision haupt sächlich die Beseitigung der lebenslänglichen Senatoren und die Wiederherstellung des Listenscrutiniums be zwecke. Mit letzterem würde das gegenwärtige fran zösische Ministerium die Lieblingsidee Gambetta's wieder aufnehmen und hofft es ohne Zweifel, sich durch Eimührung des Listenscrutiniums eine zuver lässige parlamentarische Mehrheit zu sichern. Merk würdiger Weise verlautet, daß diesmal auch die Rechte dem Listenscrntinium zustimmen werde, vielleicht ge denken die Bonapartisten und Legitimisten hierbei auch für sich etwas herauszuschlagen. England. Die von China angerufene Vermittelung Englands im Tonkinhandel- ist bis dato noch in den Schleier des Geheimnisses gehüllt. Daß diese Ver- mitteluugsgeschichte die leitenden Kreise in London und Paris stark beschäftigt, ist sicher. Was sich Eng land als „ehrlicher Makler" von China bezahlen lassen wird, ist noch ungewiß, man spricht aber bereits von der Abtretung der Insel Hainan, welche mit eines der von Frankreich begehrten Faustpfänder bildet. England könnte dem französischen Nachbar gar keinen schlimmeren Streich spielen, als wenn es ihm diese werthvolle Insel sozusagen vor der Nase wegschnappte. Rußland. Die Ermordung des Gensdarmerie- Oberstlieutenants Schudeykin, des Chefs der russischen Geheimpolizei, ist eine jener Thaten, durch welche der Nihilismus von Zeit zu Zeit sein Dasein zu doku- mentiren pflegt. Der Mord geschah offenbar aus politischen Motiven, über die Thäter jedoch, welche außerdem noch den Gehilfen Schudeykin's tödtlich ver letzten, fehlt noch jeder Anhalt. Serbien. In Serbien vollziehen sich innere Um wälzungen, die wohl als eine Folge des jüngsten Aufstandes zu betrachten sind. Durch königliches Dekret ist die Auflösung der Skupschtina und die Vornahme von Neuwahlen angeordnet worden, außer dem werden durch einen weiteren Erlaß des Königs 30 Bezirkspräfekten theils neuernannt, theils versetzt. Die Mehrheit der bisherigen Skupschtina stand der Negierung des Königs Milan schroff gegenüber und hofft die letztere von den Neuwahlen die Herbeiführung einer ihr ergebenen Parlamentsmehrheit. Ebenso werden durch den „Präfektenschub" eine Reihe unzu verlässiger oder der Negierung feindlich gesinnter Be zirksvorsteher von ihren Stellen entfernt und durch sichere Leute ersetzt. Egypten. Die egyptische Regierung zeigt plötz lich wieder eine stolze Siegeszuversicht, nachdem jüngst die egyptischen Truppen bei Gezireh einen Erfolg — den ersten seit langer Zeit — gegen die Aufständischen davongetrageu haben. Ob es aber Baker Pascha, dem Nachfolger des unglücklichen Hicks Pascha, wirk lich gelingen wird, die wilden Horden des Mahdi zu Paaren zu treiben, ist vorerst noch ziemlich zweifelhaft. Der Mahdi hält El Obeid, die Hauptstadt der Pro vinz Cordohan, mit angeblich 20000 Mann besetzt und gegen diese fanatischen Schaaren wird Baker Pascha 49. Jahrgang. 7 m--- mit seinem kaum ein Drittel so starken Heere keinen- falls leichtes Spiel haben. 7. Sitzung des Bezirks-Ausschusses am 22. Dezember 1883. Das Gesuch Karl Heinrich Sporbert's in Ober carsdorf um Uebertragung der bisher von seinem Vater ausgeübten Konzessionen wurde, was die Fort setzung des Schankbetriebes anlangt, genehmigt, da gegen, insoweit es auf Erlaubnißertheilung zum Aus spannen und Krippensetzen gerichtet war, abgelehnt, da der Bezirksausschuß ein diesfallsiges Bedürfniß nicht anzuerkennen vermochte. Weiter faßte der Bezirksausschuß in Mangel eines örtlichen Bedürfnisses auf das Schankkonzessionsgesuch Friedrich Wilhelm Fnnke's in Frauenstein und auf das Gesuch Gustav Goldammers in Fürstenau um Konzession zum Branntweinkleinhandel abfällige Ent schließung. Die Grundstücksdismembrationen, betr. die Folien 10 von Döbra und 46 von Nassau wurden unter Konsolidationsbedingung dispensationsweise genehmigt. Anlangend das Ortsstatut der Gemeinde Kreischa für das dasige Beerdigungsinstitut, so erklärte sich der Bezirksausschuß für dessen Zurückgabe an die Gemeinde behuss nochmaliger Erwägung der Sache. Der vom Gemeinderathe zu Schmiede berg be schlossene veränderte Tarif zum dasigen Anlagen regulativ, ingleichen die Feuerlöschordnungen von Altenberg und Glashütte wurden letztere beiden unter der Voraussetzung einiger Abänderungen und Ergänzungen genehmigt. Der in einer heute vorausgegangenen Sitzung des Direktoriums der Bezirksanstalt zur Berathung gelangte Haushaltplan dieser Anstalt pro 1884 wurde genehmigt. Derselbe schließt ab wie folgt: 26 860 Mk. — Pf. Deckungsmittel 13 510 „ — „ Bedarf. 13 350 Mk. — Pf. Ueberschuß. -Ebenso erklärte man sein Einverständniß mit dem aufgestellte», der Bezirksversammlung zur Genehmigung vorzulegenden Bezirksvoranschlag pro 1884, wo nach sich 22 269 Mk. — Pf. Bedarf, 18 340 „ — „ Deckungsmittel, daher 3 929 Mk. — Pf. durch Bezirkssteuern zu deckender Fehlbetrag Herausstellen. Die auf kreishauptmannschaftliche Verordnung dem Bezirksausschüsse ferner vorgelegte Frage, ob für den hiesigen Bezirk ein Bedürfniß zu weiterer Ausdehnung der reichsgesetzlichen Vorschriften über Naumbezeichnung auf festverschloffene Flaschen n. s. m. vorhanden sei, wurde verneint. Auf einen von den Herren Bezirksausschußmit gliedern Großmann-Glashütte und Mende-Dittersdorf in heutiger Sitzung eingebrachten, von Ersterem näher begründeten Antrag, dahingehend: „Die König!. Amtshauptmannschaft und der Bezirksausschuß wollen sich beim König!. Finanz ministerium und der Ständeversammlung dafür verwenden, daß dem Nothstande im oberen Müglitz- thale in thunlichst kurzer Frist durch Erbauung einer Eisenbahn abgeholsen werde" beschloß der Bezirksausschuß auf Vorschlag der Amts hauptmannschaft einhellig, von dem gestellten Anträge der Kgl. Krcishauptmannschast Kenntniß zu geben und Letztere um Verwendung für Berücksichtigung des selben Seiten des Kgl. Finanzministeriums anzugehen. Weiter wurden mehrfache Bezirksvermögensange legenheiten, sowie die Frage wegen Bestätigung der neuerlichen Wiederwahl des bisherigen Gemeindeältesten in George nfeld (§ 61, Abs. 2 der rev. Langem.- Ordnung) erledigt und endlich zum Entwurf einer demnächst zur Veröffentlichung gelangenden Bekannt-
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