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Weißeritz-Zeitung : 13.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188405139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-13
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.05.1884
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Verantwortlicher Redakteur: Carl Ithne in Dippoldiswalde. steuer an Stelle der iveggefallenen Hausgenossensteuer versagt, da hierdurch eine ungerechte Belastung der Unansässigen eintreten würde. Das von der Gemeinde Dönschten aufgestellte Regulativ über Erhebung von Besitzveränderungsab- paben soll hohen Orts befürwortet werden, abgesehen ledoch von der neubeschlossenen Abgabe zur Gemeinde kaffe, deren Einführung bei der ohnehin schon beträcht lichen Höhe der Besitzveränderungsabgaben in Dönschten für bedenklich bezeichnet wurde. Mit dem vom hiesigen Stadtrath angeregten Erlaß eines Verbots für den hiesigen Bezirk, wonach künftig Fortbildungsschülern der Besuch solcher Tanzstunden, an welchen weibliche Personen theilnehmen, untersagt wird, erklärte man sich einverstanden mit der Maßgabe, daß den Fortbildungsschülern gleichgestellt sein sollen sowohl in Ansehung des Besuchs derartiger Tanz stunden, als auch der in der Bekanntmachung vom 22. Dezbr. 1883 — Nr. 1 der Weißeritz-Zeitung 1884 — erwähnten Belustigungen, Schaustellungen und Ver sammlungen: alle Jünglinge bis zum erfüllten 17. Lebensjahre, welche von der Verpflichtung zum Be suche der Fortbildungsschule befreit sind. Für bedenklich fand der Bezirks-Ausschuß die von der Gemeinde Luchau beabsichtigte Einziehung des Kommunikationsweges von Luchau durch das soge nannte Essiggründel nach dem Oberfrauendorf-Johns- bacher Weg als eines öffentlichen Fahrweges und zwar mit Rücksicht auf die verhältnißmäßige Be trächtlichkeit des dem Fährverkehr zwischen Luchau und Johnsbach bei Benutzung des Luchau-Schmiede berger Kommunikationsweges entstehenden Umwegs. — Dagegen war man der Ansicht, daß, da der ge dachte Verkehr nach Eröffnung der Prießnitzthalstraße sich wesentlich gemindert habe, der Gemeinde Luchau gestattet werden könne, den zur Einziehung vorge schlagenen Weg im Winter bei hohem Schnee für den öffentlichen Verkehr abzusperren. In Sachen, den von der Altenberger Chaussee durch das Straube'sche Mühlengehöfte nach Naundorf führenden Fußsteig betr., entschied der Bezirks-Ausschuß, daß dieser dermalen gesperrte Steig, da er thatsächlich bis in die jüngste Zeit dem allgemeinen Fußverkehr zwischen Schmiedeberg und Naundorf gedient habe, als ein öffentlicher anzusehen sei und erachtete dessen Wiederherstellung für nothwendig. Zur Aufnahme von Darlehen wurde bez. unter gewissen Bedingungen und Voraussetzungen Genehmi gung ertheilt: der Stadtgemeinde Altenberg behufs Erwerbung des sogenannten Siegel'schen Hauses da selbst; der Gemeinde Ulberndorf behufs Abstoßung der Kaufgelder für das Fischer'sche Gut; der Gemeinde Spechtritz behufs Ausführung von Straßenbauten und der Gemeinde Döbra zur Bezahlung von Kaufs geldern für die Hering'schen Grundstücke. Die rücksichtlich der Wahl des Kantors omor. Laue in Ulberndorf zum Gemeindevorstand daselbst er forderliche Dispensation von § 37, Abs. 1 der Revi- dirten Landgemeinde-Ordnung wurde feiten des Bezirks- Ausschusses befürwortet. Von den eingegangenen Konzessionsgesuchen wurden diejenigen: des Adolph Hünich's in Reichstädt um Schankkonzession, der Wittwe Jäpel in Neubau-Hart mannsdorf um dergl., des Gastwirths Bla sche in Kreischa wegen Ausübung der Gasthofsgerechtsame und wegen Tanzmusikhaltens, des Fleischers Bellmann in Reinhardtsgrimma um Bierschankkonzession (in allen 4 Fällen bloße Uebertraguug) genehmigt; diejenigen: des Materialwarenhändlers Kretzschmar in Rein hardtsgrimma um Konzession zum Branntweinklein handel (bloße Uebertraguug), des Gastwirths Friedrich Ernst Wahl in Burkersdorf um Genehmigung zum Beherbergen, Friedrich Bellmann's in Hänichen und Paul Gündel's daselbst um Konzession zum Brannt- loeinkleinhandel aber im Mangel eines bez. örtlichen Bedürfnisses abgelehnt, während man sich, da sich jetzt Inserat«, welche bei der bedeutenden Auflage der Blattes eine sehr wirt- same Nerbreitüng finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, «m redaltionellen Theile, die Gpaltenzeile SOM. Amtsblatt für die Königliche Amlshaupimannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein „«eißeritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljShrlich 1 M. Sb Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1v Pfg. — All. Postan- Salten, Postboten, sowie ot« Agenten nehmen Be stellungen an. Die tgyplische Assaire vor dru VroßmSchttu. Man weiß, daß die Verhältnisse in Egypten und seinen Nebenländern, Dank der meisterhaften Unfähig keit der englischen Krämerpolitik, die immer die Hände auf den Geldsack hält, so verfahren sind, daß sie nur durch eine Aenderung dieser Politik einigermaßen ge bessert werden können. Naturgemäß ist nun die Frage aufgetaucht: Wer soll Egypten in stärkere Vormund schaft nehmen, England oder die gesammten Groß- Mchte? In finanzieller Beziehung wäre England wohl geneigt, für Egypten und seine Gläubiger ganz Europa sorgen zu lasten, aber in politischer Beziehung möchte es allein freie Hand über das Nilland behalten, um möglichst später einmal dasselbe seiner Herrschaft einzuverleiben. Sind nun auch die meisten Groß mächte dieser Regelung der egyptischen Frage nicht ab hold, da Rußland, Deutschland, Oesterreich und Italien am Nillande keine Lebensinteressen zu vertheidiaen haben, so ist dies doch mit Frankreich, dem großen Nebenbuhler Englands im Orient, nicht der Fall. Frankreich will die Gelegenheit benutzen, um seine alte Stellung in Egypten wieder zu gewinnen und der französische Botschafter in London, Herr Waddington, hat deshalb an die englische Regierung verschiedene kritische Vorfragen über die Zwecke und Ziele der Konferenz der Großmächte, die sich mit der Regelung der egyptischen Frage beschäftigen werde, gestellt. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß durch diese Stellungsnahme Frankreichs ein gewisser Gegensatz zwischen der englischen und französischen Orientpolitik hervorgetreten ist und die Frage, wie England sich den von Herrn Waddington im Namen der franzö sischen Negierung abgegebenen Erklärungen betreffs der Konferenz gegenüber verhalten werde, ist gegenwärtig ein Mittelpunkt der diplomatischen Diskussion. Man nimmt keinen Anstand, den französischen Anschauungen eine gewisse Berechtigung zuzuerkennen. In London ist, wie man uns von wohlunterrichteter Seite mit- theilt, die Auffassung verbreitet, daß Fürst Bismarck die französische Stellung zur Konferenz durchaus be günstige und daß diese Thatsache viel zu der entschie denen Haltung Frankreichs beigetragen habe. An dem Zustandekommen der Konferenz — und zwar in Lon don — wird nirgends mehr gezweifelt, ebenso wie man überzeugt ist, daß auch die eine oder andere mit dem egyptischen Liquidationsgesetze im indirekten Zu sammenhangs stehende Frage zur Diskussion gelangen wird. Wenn dies der Fall, so darf angenommen werden, daß der Vertreter des deutschen Reichs auf der Konferenz auch die nothwendige Regelung der Quarantäneverhältnisse in Egypten zur Sprache bringen wird. Die Ereignisse der letzten Zeit haben erst wieder klar und deutlich gezeigt, wie England die Gesundheits interessen Europas geringschätzt, sobald der materielle Vortheil Englands in Betracht kommt, und jetzt, wo England Gefälligkeitsdienste von den festländischen Großmächten verlangt, ist die Gelegenheit recht günstig, von England Concessionen zu Gunsten der internatio nalen Gesundheitskontrolle in den orientalischen Seuchen herden zu erlangen. 2. Sitzung des Bezirks Ausschusses am 3. Mai 1884. Die Tagesordnung enthielt 30 Nummern. Zu nächst genehmigte der Bezirks-Ausschuß mehrere Dis pensationsgesuche zu Grundstücksdismembrationen und zwar betreffs der Fol. 1 von Oberhäslich, Fol. 18 von Hartmannsdorf und Fol. 49 und 41 von Börlas, bez. unter Consolidationsbedingung. Ebenso wurde zu der Schlächtereianlage Carl Wilhelm Rügers in Börnchen bei Possendorf bedingungsweise Genehmi gung ertheilt. Dagegen wurde feiten des Bezirks-Ausschusses die Bestätigung des vom Gemeinderath zu Gombsen ge faßten Beschlusses wegen Einführung einer Miethzins- nicht übersehen läßt, wie sich nach Eröffnung der dort im Bau begriffenen Eisenbahn die Verkehrsverhältniffe gestalten werden, auf das Gesuch Friedrich August Göhl er's in Hermsdorf (Teichhaus) um unbeschränkte Schankkonzession rc. vorläufig nur für eine auf die Dauer des dortigen Eisenahnbaues giltige Schank- erlaubniß aussprach. Zwei Konzessionsgesuche wurden behufs weiterer Erörterungen ausgesetzt. Für die Gemeinde Obercunnersdorf wurde zu einer gerichtlichen Kaufsregelung ein Actor in der Person des Gemeindevorstandes Näcke in Ruppendorf bestellt. Nachdem endlich der Bezirksausschuß eine Mitthei lung bezüglich der auf 1883 bewilligten Wegebau unterstützungen entgegengenommen und mehrere Be zirksvermögensangelegenheiten erledigt hatte, wurde Nachmittags 2 Uhr die Sitzung geschlossen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 10. Mai. Bei dem Interesse, welches unsere neuliche Notiz bezüglich der in Wien stattgesundenen Hufbeschlagkonkurrenz und der Prämiirung unseres Mitbürgers, des Herrn Julius Mende, für seine Fachgenossen, sowie für jeden Freund gewerblichen Fortschritts hat, geben wir heute eine ausführlichere Darstellung, indem wir dabei zugleich die neuliche, nicht völlig genaue Angabe richtig stellen. — Die betr. Konkurrenz war im Zusammenhänge mit der diesjährigen, von der k. k. landwirthschastlichen Gesellschaft und dem niederösterreichischen Gewerbeverein veranstalteten Pferdeausstellung ausgeschrieben und fand dieselbe in der Zeit vom 30. April bis 3. Mai d. I. in der Rotunde im Prater statt. Konkurrenz fähig waren nur geprüfte Hufschmiede. Dieselben mußten sich mit Hauklinge, Beschlaghammer, Zange, Raspel und orts- oder landesüblichem Niederwirk instrument, sowie mit Falzhammer, Vorbeißer und Lochstempel, an den bezeichneten Tagen früh '/»8 Uhr in der Rotunde einfinden, wo ihnen Feldschmieden, Schmiedekohlen und das übrige Werkzeug zu Gebote stand. Es hatten sich im Ganzen 145 Konkurrenten angemeldet, von denen jedoch 24 zum Theil wegen verspäteter Anmeldung, die bis zum 10. April hätte geschehen sollen, nicht zugelassen werden konnten. Die Konkurrenz fand vor einer 8gliederigen Jury statt, welcher von Sachsen der Vorstand der Lehrschmiede der königl. Thierarzneischule in Dresden angehörte. Zunächst war eine Vorkonkurrenz zu bestehen, in welcher ein Vorder- und ein bestalltes Hinterhufeisen für ein Pferd mit gesunden Hufen herzustellen war. Bedingung war, daß jedes dieser Eisen aus einem 50 bis 60 Dekagramm schweren Husstabeisen Nr. 8 und 9 in 2 Hitzen, sei es unter 2 oder 3 Hämmern, mit Falz und Vorbeißer roh vollkommen fertig geschmiedet sein mußte. Nur von der Geschicklichkeit im Schmieden dieser 2 Eisen hatte die Jury die Zulässigkeit der Be werber zu der eigentlichen Hufbeschlagkonkurrenz ab hängig zu machen. Diese aber bestand 1. in der mündlichen bündigen Beurtheilung je eines durch das Loos zugetheilten Reit- oder Kaleschen-, oder eines landwirthschastlichen Gebrauchspferdes nach Stellung, Gang, Hufform und Hufhornqualität, ferner etwaiger Hufgebrechen, sowie des vorhandenen Beschlages: 2. in dem korrekten Aufheben und Niederlaffen eines Vorder md Hinterfußes, in der Untersuchung eines Hufes mit der Sondirzange, in der sachlich richtigen Abnahme des alten Beschlags, in der Anfertigung völlig der Lage, dem Gange, den Hufen und den Dienstleistungen auf verschiedenem Terrain entsprechender neuer Eisen für je einen Vorder- «nd einen Hinterfuß, dergestalt, daß zwei Bewerber an demselben Pferde zu arbeiten hatten; 3. in der an Fohlen vorzunehmenden Huf korrektion. — Bei dieser Konkurrenz Hal nun Herr Schmiedemeister Julius Mende von den ausgesetzten 15 Preisen den 6. Preis: 40 Silbergulden nebst großer Bronze-Medaille erhalten. Wir freuen uns wahrhaft
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